Hallo,
Haben vor in nächster Zeit ein Holzmassivhaus MM-BSP durch einen Zimmerer aufstellen zu lassen.
Die Fragen die jetzt dazu aufgetaucht sind:
Wenn ich innenseitig mit GFK Platten beplanken möchte, muss ich zwischen Wandelementen und GFK Platten eine Dampfbremse oder Dampfsperre einbauen?
Welche Aussendämmung ist relativ dampfdiffusionsoffen und nicht um ein vielfaches teurer als ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] aus z.B. EPS?
Kann ein Baumit Open Dämmsystem verwendet werden direkt aufs Holz?
Ich weis viele Fragen aber vielleicht kann mir doch jemand helfen...
Gibt es schon hier - http://www.energiesparhaus.at/forum/9221 Warum massives Holz, um es außen und innen zu verkleiden? Kostet das Euch nicht mehr als eine Holzriegelbauweise?
Kommt drauf anbei welchem Hersteller du das Holz kaufst. Meines Wissens nach sind die KLH-Platten von Stora Enso (www.clt.info) bereits winddicht (bei anderen Herstellern ist das angeblich nicht der Fall). Innen muss keine Folie gegeben werden. Aussen bin ich mir nicht sicher - aber soweit ich mich erinnern kann, muss eine Diffusionsoffene Folie dran. Unter www.dataholz.com gibt es verschiedenste Beispiele für Wandaufbauten.
@masimo - ich bin zwar keine experte aber warum sollte man innen hinter den gipsfaserplatten eine dampfbremse anbringen? pervertiert das nicht irgendwie den sinn eines massivholzhauses?
bei mir ist ein Dampfbremse mit niedrigem sd-Wert außen auf der 3-schicht-KLH drauf (zwischen KLH und Holzweichfaserdämmung); weniger wegen der Dampfbremserei sondern wegen Sicherstellung der Luftdichtheit in der Fläche und bei Anschlüssen.
Josef: Wird auch passen - Die Dampfbremse sollte an der Innenseite der wärmedämmenden Schicht liegen. Üblicherweise gilt als Faustregel, dass auch ein Viertel der Dämmung innerhalb der Dampfbremse liegen kann, ohne dass Schäden zu erwarten sind (zB. gedämmte Installationsebene wäre auch OK). Wenn nun die Holzweichfaserplatte dick ist und damit die Hauptdämmwirkung herstellt (im Vergleich zum KLH gut vorstellbar), wäre eine Dampfbremse an der Innenseite der Dämmschicht (und damit an der Außenseite der KLH-Schicht) völlig OK. Der Zweck ist die Herstellung der Luftdichtheit, die Diffusionsoffenheit bleibt gegeben, geringer sd-Wert ist also genau richtig.
Dampfbremse innen ? - mir ist das auch etwas spanisch vorgekommen, deshalb wollte ich im Forum nachfragen...
Mir wurde erklärt die Dampfbremse kommt auf die "warme Seite".
Ist der Aussenaufbau mit dem BauMit Open System "dampfdiffusionsoffen" oder gibts eine Dämmvariante die vernünftig funktioniert und preismäßig keine Riesenlawine ausmacht?
Ist sie ja - "Die warme Seite" heißt ja "auf der Innenseite der Dämmebene". Und dort ist sie ja (die KLH-Schicht aus Holz ist ja kein Dämmstoff). Wenn innen einen Dampfbremse mit niedrigem sd-Wert eingesetzt wird (Dichtheitsebene mit diffusionsoffenem Wandaufaufbau, wird von vielen Baubiologen empfohlen), dann muss man nach außen hin auch sehr diffusionsoffen sein. Das heißt halt Baumit open, oder noch besser Holzweichfaserplatte oder auch Mineralwollplatten etc. Nur halt nicht normales Styropor (das ist zwar auch nicht diffusionsdichter als Holz, wäre aber für den Wandaufbau trotzdem zu wenig diffusionsoffen). Insgesamt würde ich den Wandaufbau aud bauphysikalischer Sicht und aus baubiologischer Sicht für sehr gut halten. Im Zweifel kann man ein Glaserdiagramm erstellen, dieses zeigt das Diffusionsverhalten im statischen Fall (also im ungünstigsten Fall). Das kann jeder, der Energieausweise erstellt machen (ist in vielen Softwarepaketen mit dabei und mit ein paar Klicks erstellt).
Komisch - das Holz nicht als Dämmung angesehen wird (Lambda=0,13)jedoch bei einem hochporosiertem Ziegel (Lambda ca 0,13-0,20)also schlechter,viele schon von einer Dämmung sprechen.Wenn bei einer Holzriegelwand die OSB-Platte als Dampfbremse verwendet wird,wird eine ca.10cm dicke,Luftdichte Brettsperrholzplatte auch genügend Dampfbremsende Wirkung haben.Wichtig sind hier nur die sorgfälltig ausgeführten Anschlüsse (luftdicht).Das erstellen eines Glaserdiagrames alleine ist meist auch zuwenig,da Bauschäden meistens durch Konvektion (Luftundichte Stellen)an den nicht sorgfälltig hergestellten Anschlüssen entstehen,und diese durch das Statische Berechnungsverfahren alleine nicht berücksichtigt werden.Sinnvoll währe es,den Feuchtehaushalt sämtlicher Aufbauten mit einem Dynamischen Berechnungsverfahren (WUFI),statt einem Statischen Berechnungsverfahren zu ermitteln.
Gewachsenes Holz kann man meiner Meinung nach wirklich nicht als Dämmstoff bezeichnen. Ich denke aber das ist aber eine gängige Sichtweise. Ich würde übrigens auch 10cm Ziegel nicht als Dämmstoff bezeichnen, egal wie hochporosiert er ist. Letztlich zeigt das Beispiel ganz gut, dass die monolithische Ziegelbauweise (Ziegel als statischer Wandbildner und Dämmstoff gleichzeitig) wohl immer weniger zeitgemäß ist.
Das die monolithische Ziegelbauweise nicht mehr zeitgemäß ist, da stimme ich voll und ganz zu. Allerdings in der breiten Masse wird diese Sichtweise noch eine Weile dauern. Schließlich pumpen die Ziegelhersteller Unsummen in die Werbung ihrer 50er Ziegel. Auch logisch, würden die Leute mit günstigen 25er Ziegeln und Dämmstoff bauen, würden schlagartig die Umsätze der Ziegelhersteller einbrechen.
Die Holzseite greift die Ziegelhersteller auch immer mehr an mit diesen KLH/CLT/... also "Massiv"holzmauern. Damit nutzt dieser Bereich eiskalt die Jahrelange sauteure Werbung für Massivmauern der Ziegelhersteller aus. Sozusagen Massiv "und" Öko.
Achja könnte mir jemand Preislisten zu KLH/CLT etc. zukommen lassen (noldi80@web.de). Danke
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