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  •  Blinky
  •   Bronze-Award
11.3. - 15.3.2020
19 Antworten | 8 Autoren 19
19
Hallo ihr Lieben,

meine Schwester und ich haben einen Grund mit zwei Häusern drauf gekauft.

Bungalow:
- Baujahr 1984
- 30er Ziegel
- Dach ist Blech soweit ich das gesehen habe und etwa 13 Jahre alt
- Fußbodenheizung in allen Räumen außer 1 Schlafzimmer, Wintergarten, Gästeklo, Flur und Abstellraum; dort sind Wandheizkörper
- Wintergarten ist nur Glas mit Holzlatten dazwischen; und der kälteste Raum
- Alle Fenster sind älter (Holzfenster, bis auf 2 neue die sind Kunststoff) und zweifach-verglast
- 4cm Thermoputz an der Fassade
- Dachstuhl nach oben ist gedämmt mit 20cm Dämmwolle
- 125qm Wohnfläche
- teilunterkellert mit ca 20qm(da ist derzeit die Ölheizung und die Holzheizung)

Stockhaus:
- Baujahr etwa 1975
- Vollkeller, der als Geschoss mitgerechnet wird da gegen den Hang und nur das hintere 1/3 im Hang drinnen
- Altbestand mit 60qm Wohnfläche 
- 30er Ziegel
- Thermoputz an der Fassade
- Holzfenster

Stockhaus wird folgendermaßen saniert:
- Aufstockung um ein Halbgeschoss; also gesamt etwa 120qm Wohnfläche (Keller würde nicht als Wohnraum genutzt werden und müsste daher nur wenig mitbeheizt werden)
- Tausch aller vorhandenen Fenster durch Kunststofffenster 
- Fußbodenheizung EG und OG
- durch die Aufstockung neues Dach mit Ziegeln

Heizung:
Ölbrennkessel; etwa 18 Jahre alt; hat einen Pufferspeicher und ist mit der Solaranlage (heizt das Warmwasser auf) und der Holzheizung zusammengeschlossen; Haus der Schwester kann mittels Schalter weggeschaltet werden

So, derzeit ist das Stockhaus an die Heizung in meinem Haus zusammengeschlossen. Wir heizen mit Ölbrenner (etwa 18 Jahre alt) und einem Holzofen. Derzeit aber rein mit Öl. Es gibt auch eine Solaranlage auf meinem Dach. Dazu habe ich aber null Infos.

Heizen und Warmwasseraufbereitung beider Häuser würde uns derzeit 2800€ im Jahr kosten. 
Ein Heizsystem, das diese Kosten nicht mindestens drittelt, würde für mich nicht in Frage kommen. Dann würden sich die Anschaffungs und Sanierungskosten nicht rechnen.

1) welche Infos brauche ich alle, um vernünftig einschätzen zu können, welche Heizungsart in Zukunft die beste für uns wäre (außer Energieausweise, die sind vorhanden)

2) Fenster Stockhaus: macht es wirklich einen Unterschied ob man 2fach oder 3fach verglast nimmt? Hab schon so oft gelesen, dass 3fach verglast für die Katz ist, weil es primär um den Einbau geht.

3) Fenster Bungalow: diese gleich mittauschen wenn man schon dabei ist? Würde das was bringen? (Muss sich ja finanziell lohnen; ich kauf nicht Fenster für 15k und spar mir dann 150€ im Jahr an Heizkosten, das rentiert sich nicht)

4) gibt es irgendwelche Heizsysteme die schon mal komplett wegfallen für Altbauten wie unsere?

5) sollte man hier die Heizungen gleich trennen (also jeder sein eigenes Gerät) oder wieder zusammen lassen?

6) Wie wäre hier ein sinnvolles weiteres Vorgehen meinerseits? Mein nächster Schritt wäre die Energieberatung gewesen, die das Landg kostenlos bzw recht günstig anbietet; ich fürchte aber, dass mir noch haufenweise Infos fehlen und ich denen genau gar nichts sagen könnte.

Schönen Abend

  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#1)

zitat..
Blinky schrieb: - Fußbodenheizung in allen Räumen

 Vermutlich auf hohe Temperaturen ausgelegt? 


zitat..
Blinky schrieb: 1) welche Infos brauche ich alle, um vernünftig einschätzen zu können, welche Heizungsart in Zukunft die beste für uns wäre (außer Energieausweise, die sind vorhanden)


Du brauchst die Heizlast. Die könnte man aus dem Energieausweis grob abschätzen, wenn man die nötige Heizenergie pro Jahr kennt. Ansonsten ausrechnen... mit u-wert.net und viel Geduld geht das auch alleine.


zitat..
Blinky schrieb: 2) Fenster Stockhaus: macht es wirklich einen Unterschied ob man 2fach oder 3fach verglast nimmt? Hab schon so oft gelesen, dass 3fach verglast für die Katz ist, weil es primär um den Einbau geht.


Der Rahmen und die Anbindung spielen eine große Rolle, ja. Ich mag unsere Dreifachfenster nicht missen, ist auch für den Schallschutz nicht schlecht. Modern verbaut man Fenster in der Dämmebene, aber das wird bei so einem Altbau kaum machbar sein. Man dämmt also z.B. mit 16cm von außen und montiert die Fenster dann quasi vor der echten Wand.


zitat..
Blinky schrieb: 3) Fenster Bungalow: diese gleich mittauschen wenn man schon dabei ist? Würde das was bringen?


Sind die denn dicht oder zieht es da extrem durch?


zitat..
Blinky schrieb: 4) gibt es irgendwelche Heizsysteme die schon mal komplett wegfallen für Altbauten wie unsere?


Wärmepumpe geht nur, wenn du die VL VL [Vorlauf]-Temperaturen so weit wie möglich runterbekommst. 40C mit Heizkörpern wären wohl noch okay, weniger aber besser. Genau das kann die alte FBH FBH [Fußbodenheizung] aber vermutlich nicht. Aktuell legt man sowas eher auf 30 oder weniger aus, aber dazu dürfte so ein Altbau zu schlecht gedämmt sein.

Wenn das machbar ist, ist eine WPWP [Wärmepumpe] ein guter und zukunftssicherer Ansatz. Wir beheizen unsere 205 qm (Neubau allerdings) mit etwas über 2000 KWh Strom im Jahr (Erdwärmepumpe und Niedrigstenergie-FBH). Davon ist ein Teil PV-Strom, aber wenn man das ignoriert, sind das etwa 520 Euro bei den teuren deutschen Strompreisen. In AT AT [Außentemperatur] ist das ja billiger.


zitat..
Blinky schrieb: 5) sollte man hier die Heizungen gleich trennen (also jeder sein eigenes Gerät) oder wieder zusammen lassen?


Wie wahrscheinlich ist ein getrennter Verkauf der Häuser? Daran würde ich das festmachen und an der Frage, ob ihr euch langfristig vertragt und über die Betriebsweise einig seid. Die Verluste über die Leitungen dazwischen sind natürlich auch nicht zu ignorieren.


zitat..
Blinky schrieb: 6) Wie wäre hier ein sinnvolles weiteres Vorgehen meinerseits?


Daten sammeln emoji Ob du den Energieberater brauchst, ist eine gute Frage. Wenn du dich da reinkniest und hier (und vielleicht im HTD) eifrig Informationen sammelst, kann es gut sein, dass du dem Energieberater erklärst, wie es geht.




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  •  Blinky
  •   Bronze-Award
11.3.2020  (#2)
Hi JanRi,

danke für die ausführliche Antwort.

zitat..
JanRi schrieb:  Vermutlich auf hohe Temperaturen ausgelegt? 

Ich habe hier nur die Worte der Vorbesitzerin; die hat was von 70 Grad gesagt. Die FBH FBH [Fußbodenheizung] wird um die 10 Jahre alt sein. 
Wo kann ich rausfinden, mit wie viel Grad das Wasser in die FBH FBH [Fußbodenheizung] geht? Steht das im Energieausweis?

zitat..
JanRi schrieb: Du brauchst die Heizlast. Die könnte man aus dem Energieausweis grob abschätzen, wenn man die nötige Heizenergie pro Jahr kennt. Ansonsten ausrechnen... mit u-wert.net und viel Geduld geht das auch alleine.


Die Vorbesitzerin hat gesagt dass sie für beide Häuser (also Stockhaus mit 60qm Wohnfläche und Bungalow mit ca 125qm Wohnfläche + Warmwasser) 3500l Öl brauchten im Jahr. Kann man das irgendwie umrechnen? Die kwh vom Öl? (Ich hab echt keine Ahnung davon; weder von Elektrizität, noch von irgendetwas das mit Wasser oder Heizung zu tun hat emoji)

zitat..
JanRi schrieb: Sind die denn dicht oder zieht es da extrem durch?

Soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe sind die dicht. Zwei klemmen etwas und sind verzogen, aber es bildet sich kein Kondenswasser an den Scheibeun und ich spür auch keinen Windhauch.

Sind grundsätzlich (bei Fenstertausch) Holz-, Kunstoff, oder Alufenster zu bevorzugen?

zitat..
JanRi schrieb: Wärmepumpe geht nur, wenn du die VL VL [Vorlauf]-Temperaturen so weit wie möglich runterbekommst. 40C mit Heizkörpern wären wohl noch okay, weniger aber besser. Genau das kann die alte FBH FBH [Fußbodenheizung] aber vermutlich nicht. Aktuell legt man sowas eher auf 30 oder weniger aus, aber dazu dürfte so ein Altbau zu schlecht gedämmt sein.

Wer könnte mir sagen ob meine FBH FBH [Fußbodenheizung] das schafft (Instalteur?)? Die der Schwester wird ja komplett neu gemacht und könnte entsprechend ausgelegt werden.
Über meiner FBH FBH [Fußbodenheizung] sind Fliesen, also man kann da nicht einfach mal aufmachen und drunterschauen. 

zitat..
JanRi schrieb: Wie wahrscheinlich ist ein getrennter Verkauf der Häuser?

Puh, ist überhaupt nicht geplant. Wir denken hier eher an die Nachgeneration. Aber bis dahin wird wohl eh nochmal saniert werden müssen... 

Liebe Grüße

1
  •  Vardi17
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#3)
Hallo Blinky, kommt auf den Energieberater an. Unserer war einfach ein Traum. Er hat uns Vorschläge unterbreitet, wie wir unser Haus energetisch auf Vordermann bringen; er hat alles mit uns durchgedacht, unsere verrücktesten Ideen geprüft, und als wir uns sicher waren, was es werden soll (in unserem Fall eine Erdwärmelösung mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]), hat er wichtige Kontakte hergestellt: mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Besitzern, einem geeigneten Installateur ... Dass es sich in unserem Haus so gut leben lässt, ist auch mit sein Verdienst. 

zitat..
JanRi schrieb: Wenn du dich da reinkniest und hier (und vielleicht im HTD) eifrig Informationen sammelst, kann es gut sein, dass du dem Energieberater erklärst, wie es geht.

Ja, viel hier lesen ist eine super Idee emoji
Auch wir wurden erst durch das energiesparhaus zu Gesprächspartnern in Bezug auf den Energieberater emoji


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#4)

zitat..
Blinky schrieb: Wo kann ich rausfinden, mit wie viel Grad das Wasser in die FBH FBH [Fußbodenheizung] geht? Steht das im Energieausweis?

 Ausprobieren. Anschalten und mit Thermometer am Verteiler messen. Wenn das eine Mischung aus FBH FBH [Fußbodenheizung] und HK ist, kann es gut sein, dass da ein Mischer dazwischen ist.

Wenn das halbwegs okay ist, könntest du die anderen Räume auch auf FBH FBH [Fußbodenheizung] bringen oder auf Wandheizung, wenn du nicht in den Fußboden eingreifen willst.


zitat..
Blinky schrieb: 3500l Öl


1 l Öl hat ca. 10 KWh -> 35000 KWh für 185 qm ist schon eine Ansage. Vergleich: Unser Neubau mit 205 qm hat 10600 KWh pro Jahr (das wären etwa 1060l Öl).


zitat..
Blinky schrieb: Sind grundsätzlich (bei Fenstertausch) Holz-, Kunstoff, oder Alufenster zu bevorzugen?


Geschmackssache. Alu ist eine tolle Wärmebrücke, also eher nicht so toll. Wir sind da pragmatisch und haben Kunststoff.


zitat..
Blinky schrieb: Über meiner FBH FBH [Fußbodenheizung] sind Fliesen, also man kann da nicht einfach mal aufmachen und drunterschauen. 


Doch, könnte man. Hochheizen und mit einer IR-Kamera schauen. Dann könnte man den Verlegeabstand ermitteln.

Ich würde es aber einfach ausprobieren.

Wie gross ist denn das Grundstück rings herum? Wenn da viel Platz ist, wäre der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ja eine überlegenswerte Idee. Das würde ich dann aber eher mit getrennten Geräten machen, schon wegen Verlusten in der Leitung und Warmwasser.




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  •  Meinereiner
  •   Silber-Award
11.3.2020  (#5)
Jan, beim Ölverbrauch dürfen wir noch den Wirkungsgrad des Ölers berücksichtigen.
Bei angenommenen 80% wärens 28000 kWh.
Was aber auch noch viel ist bei diesen Wohnflächen.....
Anstatt einer IR-Kamera wäre auch eine Thermofolie eine Möglichkeit für die Verlegeabstände.
Blinky, vielleicht kannst du dir mal eins von den zwei ausleihen?
Kannst du ev. Fotos von der Heizanlage hier einstellen? Glaubs fast nicht, dass an den Rohren nirgends eine Temperaturanzeige hängt.

Ist der Keller im Stockhaus hoch genug, um eine Kellerdeckendämmung (in Eigenleistung günstig zu realisieren) anzubringen?
Den heizt du nämlich sonst mit....

Wie Jan wäre auch ich für 2 getrennte Anlagen, aus mehreren Gründen.
Ist natürlich eine Preisfrage emoji

Lg Rudi

PS.: wir hatten 4000 l Öl verbraucht bei 290qm Whnfl.
Mit der WPWP [Wärmepumpe]+RGK hab ich die Kosten min. geviertelt.

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  •  Blinky
  •   Bronze-Award
11.3.2020  (#6)
Hi,

derzeit haben wir etwa 500l verheizt von September bis jetzt. Allerdings auf 17 Grad für beide Häuser und Warmwasser haben wir kaum gebraucht, da wir noch renovieren und nicht drinnen leben. Ich mag's gern warm und brauche 25 Grad um nicht zähneklappernd irgendwo zu sitzen. Also 25 Grad + Pulli. Für alles drunter brauch ich Pulli + Bademantel emoji in milden Winternächten schalt ich auf 22 Grad runter.
Das muss man wohl auch bedenken.

zitat..
JanRi schrieb: Ausprobieren. Anschalten und mit Thermometer am Verteiler messen.

Oke. Blöde Frage: wo ist denn der Verteiler klassischerweise? Mir wär im Heizraum nichts aufgefallen, wo ich ein Thermometer reinhalten könnte? 

zitat..
JanRi schrieb: 1 l Öl hat ca. 10 KWh -> 35000 KWh für 185 qm ist schon eine Ansage. Vergleich: Unser Neubau mit 205 qm hat 10600 KWh pro Jahr (das wären etwa 1060l Öl).

Danke fürs Durchrechnen! 

zitat..
JanRi schrieb: Wir sind da pragmatisch und haben Kunststoff.

Passt. Kunststoff hatten wir für die Schwester auch geplant. Da liegen wir zumindest nicht falsch.

Interpretiere ich dich richtig, dass eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] für uns nicht in Frage kommt? Wenn man die vielen KWh hernimmt, die wir vermutlich brauchen? (Wie gesagt, das war eine Schätzung der Besitzerin. Sie haben nicht mit Öl sondern mit dem Stückholzofen geheizt, was ich mir aber als Vollzeit Berufstätige nicht antun kann und auch nichts bringt, wenn ich nur alle paar Tage zum Werkeln oben bin. Daher haben wir uns entschieden diese Saison noch mit Öl zu heizen und das Umrüsten mit der Sanierung bei meiner Schwester mitzumachen - sofern es sich finanziell halt ausgeht.

zitat..
JanRi schrieb: Wie gross ist denn das Grundstück rings herum? Wenn da viel Platz ist, wäre der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ja eine überlegenswerte Idee.


Das Grundstück ist fast 3000qm. Leichter Hang. Ich hatte aber den Eindruck, dass Ringgrabenkollektor finanziell absolut nicht stemmbar ist. Das liegt man ja eher so bei 20k und eine 16kw LWP LWP [Luftwärmepumpe] würde 6k kosten (nur das Gerät). ANgeblich - so hat man es mir gesagt - sollen ja die 16kw leeeeeeeicht für beide Häuser reichen. Ich bezweifle das aufs Gröbste. 
Wie soll das gehen wenn da 16kw rauskommen und wie 35000 brauchen? Ist das pro Tag? Oder auf einmal? Also diese 16kw. Oder pro Stunde? Dann müsste es ja 16KWh heißen? 

ich fürchte mich ja auch davor, was wir sonst noch alles machen müssen. Ob der Pufferspeicher passt und die Leitungen und Anschlüsse. Wenn wir das auch noch alles ändern müssen können wir es eh vergessen.

Wie finde ich denn raus, wie groß mein Pufferspeicher ist? Ich meine, dass die Besitzerin etwas von 300l oder 3000l gesagt hat??? Ich war damals aber der Meinung das wär das Fassungsvermögen meines Wasserboilers und hab mich nicht weiter damit beschäftigt emoji

Liebe Grüße

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  •  Vardi17
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#7)
kW sind die Leistung, kWh die Menge an Energie. 16kW wäre also das, was die LWP LWP [Luftwärmepumpe] in einem bestimmten Augenblick zur Verfügung stellen kann. Wenn du eine Leistung von 1 kW abrufst und zwar eine Stunde lang, dann brauchst du 1kWh an Energie.

Die Leistung deines Heizsystems sollte der Heizlast deines Hauses entsprechen. Unser Haus braucht z. B. eine Heizleistung von 4kW, es hat also eine Heizlast von 4kW. Diese höchste Heizlast fällt nur an den allerkältesten, sonnenlosen Tagen ohne innere Wärmegewinne an, meist liegt die Heizlast -> die nötige Heizleistung deutlich darunter.

An Energie wurden  im Februar 950kWh in unser Haus gesteckt, um es  zu beheizen (die aufgewendete elektrische Energie betrug dabei weniger als ein Fünftel).

1
  •  Blinky
  •   Bronze-Award
11.3.2020  (#8)
Hi Vardi,

kann ich die Heizlast aus den kwh vom Öl berechnen, oder steht das in meinem Energieausweis? 
Ich weiß nicht wie sehr ich dem Energieausweiß vertrauen soll. Hab schon öfters gelesen, dss das rein theoretische Werte sind und die in der Praxis oft nicht passen. Eine Unterdimensionierung wäre hier ja fast noch verheerender als eine Überdimensionierung.

Liebe Grüße

1
  •  Vardi17
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#9)
Noch zur LWP LWP [Luftwärmepumpe]:
Grundsätzlich sind WPWP [Wärmepumpe] keine Hochtemperatursysteme. Je höher die Temperatur, welche die WPWP [Wärmepumpe] produzieren muss, desto ineffizienter wird sie, desto mehr Strom wird verbraten. Geschickterweise wird also thermisch saniert, um die nötigen Vorlauftemperaturen zu senken, damit die WPWP [Wärmepumpe] sparsam laufen kann.

Nun gilt bei LWP LWP [Luftwärmepumpe] grundsätzlich: eine positive Umweltbilanz weisen diese in der Regel nur im Niedrigstenergiesektor bzw. Passivhaussektor auf. In unsanierten Altbauten verbrauchen sie Unmengen von Strom. Wenn dann zwei Dinge zusammenkommen, tiefe Außentemperaturen und hohe Vorlauftemperaturen (weil man das Haus bei niedrigen VL VL [Vorlauf]-Temperaturen nicht warm bekommt), verbratet sie so richtig viel Strom. Das ist weder effizient, noch ökologisch sinnvoll.
Im Forum gibt es LWP LWP [Luftwärmepumpe] in Neubauten, wohlgemerkt, die eine Arbeitszahl von deutlich unter 3 aufweisen: aus 1kWh Strom werden z. B. also gerade einmal 2,7kWh Energie, das ist mickrig. Natürlich geht das auch besser, wenn das System optimal eingestellt ist. Doch in einem Altbau mit deinen Voraussetzungen wäre das wohl eher noch schlechter. Zum Vergleich: Mit1kWh Strom erzeugen wir über 5kWh (Heizung und Warmwasser).

Ist das System stromhungrig und die Strompreise steigen dramatisch, dann bemerkt man, dass man auf das falsche Pferd gesetzt hat ...

Noch eine Sache: Für eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] hat auch Zusatzausgaben. Meist müssen die z. B. auf einem Betonsockel stehen, das kostet auch wieder Geld.

1
  •  JanRi
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#10)

zitat..
Blinky schrieb: Oke. Blöde Frage: wo ist denn der Verteiler klassischerweise? Mir wär im Heizraum nichts aufgefallen, wo ich ein Thermometer reinhalten könnte? 

Üblicherweise wird er irgendwo auf der Etage sitzen, wo die FBH FBH [Fußbodenheizung] ist. Oft ist das eine Klappe irgendwo an der Wand. Sind zwei metallerne "Balken" mit vielen Rohren dran.


zitat..
Blinky schrieb: Interpretiere ich dich richtig, dass eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] für uns nicht in Frage kommt?


Das interpretierst du falsch. Eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] würde sicher gehen, WENN man die Dämmung verbessert und die VL VL [Vorlauf]-Temperaturen runterbekommt (das gilt aber für jede WPWP [Wärmepumpe]). Eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbraucht aber mehr Strom und macht draußen Krach.


zitat..
Blinky schrieb: Das liegt man ja eher so bei 20k


Eigentlich brauchst du nur einen Baggerfahrer und ein paar Leute, die beherzt mit anpacken. Das geht quasi komplett in Eigenleistung. Hier im Forum wurden welche für unter 2000 realisiert. Für 16KW braucht man vermutlich etwas mehr.

Heizlast nicht mit der Energiemenge verwechseln. Ganz grob (!) kann man mit ca. 1800-2200 Vollaststunden rechnen. Dann wären die oben genannten 28000 KWh Jahreswärmebedarf (ich hatte den Kesselwirkungsgrad in der Tat vergessen) also eine Heizlast von 13-16 KW.

Wenn die 3500 Liter Öl also stimmen (!), dann könnten 16 KW auch passen. Für den Notfall ganz eisiger Winternächte haben die Dinger aber auch einen E-Heizstab.

Das sollte man aber nicht entscheiden, ohne dass professionell die Heizlast unter Beachtung der geplanten Umbauten berechnet wird.

zitat..
Blinky schrieb: Wie finde ich denn raus, wie groß mein Pufferspeicher ist? Ich meine, dass die Besitzerin etwas von 300l oder 3000l gesagt hat??

Angucken. 300 ist gross, 3000 ist RIESIG. Volumen = Grundfläche x Höhe. Grundfläche = Durchmesser^2 x Pi / 4.

Wenn du auf WPWP [Wärmepumpe] gehst, wird der Pufferspeicher eher nicht gebraucht, nur für die Einbindung der Solarthermie. Davon habe ich aber keine Ahnung, sowas kommt mir nicht aufs Dach, denn das klaut der Photovoltaik nur die Fläche.


1
  •  Vardi17
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#11)

zitat..
Blinky schrieb: Ich weiß nicht wie sehr ich dem Energieausweiß vertrauen soll.

Es stellt sich ja auch die Frage, inwiefern du den Vorbesitzern trauen kannst, eigene Erfahrungswerte vom dort Wohnen hast du ja noch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass man da gerne die Zahlen ein wenig nach unten drückt, schließlich möchte man die Hütte ja verkaufen. In dieser Hinsicht könnte der EA EA [Energieausweis] also vertrauenswürdiger sein.

Auch geht der EA EA [Energieausweis] (anders als Hausverkäufer emoji) meist von einem Worst-Case-Szenario aus: du hast zwei klirrend kalte Tage hintereinander mit noch klirrendkälteren Nächten, kein Sonnenstrahl gelangt in das Innere des Hauses, niemand hält sich in dem Haus auf, nicht einmal deine Katze, niemand kocht ... Wenn der EA EA [Energieausweis] eine Schlagseite hat, dann meist die, dass die Heizlast zu hoch angesetzt wird. Die reale Heizlast ist meist deutlich geringer.

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Hallo Blinky,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: [Gelöst] Weg vom Öl - welche Heizung ist für uns geeignet?

  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#12)
http://kraweuschuasta.at/heizung-01.htmlhttp://kraweuschuasta.at/heizung-01.html78#546613[

zitat..
Blinky schrieb: wo ist denn der Verteiler klassischerweise?


normalerweise hast einen Pro Stockwerk, oft in einem Kastl, sagen wir so 50x50cm.

Hier hast a Foto von meinen zur Orientierungshilfe.
lg Wolfgang


1
  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
11.3.2020  (#13)
http://kraweuschuasta.at/heizung-01.html

Jetzt aber....
Foto 3 und 5

lg Wolfgang

1
  •  Blinky
  •   Bronze-Award
14.3.2020  (#14)
Schönen Samstag miteinander,

@kraweuschuasta  danke für die Links, ich konnte dadurch meine Regler ausfindig machen.

Also das ist alles im Abstellraum und sieht so aus:


2020/20200314953487.jpg

Und das sind die einzelnen Anzeigen:


2020/20200314915928.jpg


2020/20200314767159.jpg


2020/20200314260404.jpg

Sieht man da was? Hilft das?
Ich heize derzeit auf 17 Grad. Das habe ich am Thermostat im Wohnzimmer eingestellt, das steckt direkt auf dem Heizungsrohr. Und auch unten Am Ölverbrenner.

Liebe Grüße

1
  •  passra
  •   Bronze-Award
14.3.2020  (#15)

zitat..
Blinky schrieb:
kann ich die Heizlast aus den kwh vom Öl berechnen

Kann man überschlagsweise, dazu gibt es die sog. Schweizer Formel.
Man teilt die pro Jahr verbrauchten kWh, die man aus der Ölmenge berechnet hat, durch 3000 und hat die ungefähre Heizlast an den kältesten Tagen.
Dieser Wert in kW alleine sagt aber noch nicht über die Eignung der Immobilie für WPWP [Wärmepumpe] aus, WPs gibt es in vielen Leistungsklassen, auch mit 16kW, 20kW und mehr.

Entscheidender für die Eignung eines Hauses für WPWP [Wärmepumpe] sind 2 Werte:

1. die maximale benötigte Vorlauftemepratur; diese sollte bei 0°C AT AT [Außentemperatur] nicht viel über 40°C und bei NAT nicht über 45°C liegen; dies bestimmt ganz stark die Effizienz der WPWP [Wärmepumpe] und die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl].

2. die benötigte Wärmemenge pro m² und Jahr. Diese sollte nicht mehr als 100-120kWh/m²*a betragen, da sonst in den meisten Fällen die Heizflächen nicht groß genug gemacht werden können, um die Energie mit der geforderten niedrigen VL VL [Vorlauf] ins Haus zu bringen.


1
  •  eggerhau
  •   Gold-Award
15.3.2020  (#16)
Hallo @Blinky 
Nach den Fotos zu urteilen ist das, bis auf die fehlende Dämmung, eine fachgerechte Installation. Sauber gemacht.
Gibt es auch Pläne oder eine Anlageschema? Wäre für eine Beurteilung der möglichen Umbau- oder Erweiterungsmöglichkeiten eine grosse Hilfe. Mann/Frau könnte das vorhanden System eher verstehen.
Gruss HDE

1
  •  Blinky
  •   Bronze-Award
15.3.2020  (#17)

zitat..
eggerhau schrieb: Nach den Fotos zu urteilen ist das, bis auf die fehlende Dämmung, eine fachgerechte Installation. Sauber gemacht.

Das ist ja schon mal eine Erleichterung^^

Also es wurde im Zuge des Verkaufs ein Heizungsgutachten (neben anderen) erstellt. Ich meine mich zu erinnern dass da auch ein Plan (mit den Leitungen?) dabei war? Ich hab das aber grad nicht bei der Hand und werd das nächste Mal danach suchen und mich damit dann wieder melden.

Ich hab ja nach wie vor Zweifel an einer LWP LWP [Luftwärmepumpe]. Das Ding wird ja rein mit Strom betrieben und ich habe es intus, dass mit Strom heizen das teuerste und blödste ist, das man tun kann.
Wir hätte den Platz im Keller für Pellets zB, ob sowas nicht geeigneter wäre?

Naja, ich werde das Gutachten der Heizung und den EA EA [Energieausweis] posten, sobald ich sie gefunden habe.

Schönen Sonntag und bleibt gesund.

Liebe Grüße

1
  •  passra
  •   Bronze-Award
15.3.2020  (#18)

zitat..
Blinky schrieb: Ich hab ja nach wie vor Zweifel an einer LWP LWP [Luftwärmepumpe]. Das Ding wird ja rein mit Strom betrieben und ich habe es intus, dass mit Strom heizen das teuerste und blödste ist, das man tun kann

Da hast du das Prinzip einer WPWP [Wärmepumpe] leider noch nicht ganz begriffen, das hat mit einer reinen Stromheizung nix zu tun.

Die WPWP [Wärmepumpe] entnimmt der UMWELT Energie und macht daraus unter zu Hilfenahme von Strom mit einem bestimmten Faktor Heizenenergie.
Dieser Faktor nennt sich dann COP (Momentanwert) oder JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] (Jahresarbeitszahl) und liegt zwischen 3 und 6. Das heißt, die WPWP [Wärmepumpe] erzeugt mit 1kWh Strom bis zu 6kWh Wärme.

Eine REINE Stromheizung erzeugt aus 1kWh maximal 1kWh Wärme. DAS ist teuer und blöd.


1
  •  Suffi
15.3.2020  (#19)
Ich würde das eher pragmatisch angehen. Alles mal soweit Dämmen und sanieren wie ihr glaubt bzw es gesagt wird das es Sinnvoll ist. 
Und dann mal 1 Jahr oder länger mit der bestehenden Heizung und euren Temperatur Vorstellungen beobachten was ihr wirklich braucht. 
alles andere ist trotz Berechnungen ein wenig ins blaue raten. Lieber 1 Jahr mehr Heizkosten als im Nachhinein herausfinden das die neue Heizung zu schwach ist 


1

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