« Heizung, Lüftung, Klima  |

Wie viel sinkt eure Soletemperatur unter Last? Nibe S1155

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  michi21
10.11. - 12.11.2024
15 Antworten | 7 Autoren 15
15
Hallo zusammen,

kurze Frage: Habe vor einem Jahr einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] angelegt, mit 400m DN40, sehr schottriger Boden. Der Graben ist ca 100m lang und etwa 2m tief. Der Baggerfahrer hat den Graben beim Zumachen nicht bzw. nur sehr schwach verdichtet weil er Sorge hatte das Rohr zu beschädigen. Man sieht jetzt auch schon recht schön, dass der Boden im Grabenbereich zwischen 20-30 cm nachgessesn ist. Zuleitung ist an und für sich thermisch entkoppelt. 

Was mir nun auffällt ist, das die Soleeingangstemperatur unter Last deutlich absinkt. Mich würde interessieren ob das bei euch auch ähnlich ist?


_aktuell/20241110685849.png

_aktuell/20241110502698.png
_aktuell/20241110528569.png

Diese Absinken führt entsprechend auch dazu, dass der COP unter Last deutlich abfällt (von etwa 7.5-8 bei 20 Hz auf etwa 5 bei 80 Hz). Mir ist natürlich bewusst dass der COP der S1155 unter Last so oder so etwas leidet.
Vorlauf liegt bei mir dank einiger Wandheizungen und sehr hoher Durchflüsse bei 23 (20Hz) bis 27 (80Hz)°C

edit:
Meine Idee wäre jetzt die Spreizung der Sole um 1, 2 oder 3K zu erhöhen.

  •  rabaum
  •   Gold-Award
10.11.2024  (#1)
Du hast die 1155-6 oder?
Natürlich fällt die Temperatur unter Last deutlich ab.
Die Frage ist aber erstmal, warum du schlagartig 6 kW und fast Vollgas abrufst.

1
  •  michi21
10.11.2024  (#2)
Danke für die Antwort.
Richtig! Sobald die PV produziert hinterlege ich in der Heizkurve einen Offset von +2.  Spricht da was dagegen? (Außer der niedrigeren Leistungszahl)


1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
10.11.2024  (#3)
Ja ein sofortiger Offset von +2 K ist ein Prügeln der Quelle wie ein Ausheizen vom Estrich. Das konterkariert irgendwie den Sinn einer modulierenden Maschine. Ich würde da nicht so aggressiv auf die Sonne reagieren.

1


  •  Akani
10.11.2024  (#4)
Das solltest du wirklich unterlassen, im Kernwinter kannst dir solch e Scherze nicht erlauben.
Hier im Forum ist sojemand schon weinreich gekommen obwohl eine Ikone den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ausgelegt hat. 
Der Besitzer die Wp ständig in Orgien zu versetzen. 
Lass der Maschine ihren Dienst tun und Taste dich erst mal im Normalbetrieb vor

1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
11.11.2024  (#5)
Sowas hatten wir letzten Winter auch schonmal.

Um sich solche Spielereien zu erlauben, muss die Quelle massiv überdimensioniert sein (und die Senke auch). Sonst ist es wie geschrieben eine Folter für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] 

1
  •  michi21
11.11.2024  (#6)
Kann das jemand näher Erklären warum das eine Folter für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist? Ich hätte mir gedacht, dass es dem Erdreich (relativ) egal ist wie ich über den Tag gesehen Wärme raus ziehe. Mit der Einschränkung dass die leistungsbedingt niedrigere Soletemperatur während der Belastung die AZ (zusätzlich) absenkt. Übersehe ich da was?


1
  •  Deep
11.11.2024  (#7)
Würde mich auch interessieren. So lange man nicht mit Negativtemperaturen reinfahrt, sollte es doch "egal" sein.

1
  •  Akani
12.11.2024  (#8)
Leistungsentzug in Kwh für die Grabenlänge. Das Rohr da unten läuft nicht durch eine Hochofen. Der Temperaturunterschied ist hier sehr minimal. Hab keine Messwerte.
Prügel halt mal dein Auto auf ner Rennstrecke, dein Verbrauch wird sich mindestens verdoppeln

1
  •  ds50
  •   Gold-Award
12.11.2024  (#9)
Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] hält prinzipiell solche Volllasttouren schon aus, vor allem zu dieser Jahreszeit. Ende Jänner könnte sowas halt schief gehen, denn der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wird im Normalfall für -3/0 °C gerechnet. Diese -3°C gelten aber unter Normallast. Unter Volllast gehen die Temperaturen niedriger, sodass eventuell dann die minimale Sole-Aus Temperatur unterschritten wird - und dann regelt die WPWP [Wärmepumpe] zurück, was zu dieser Jahreszeit dann unangenehm im Haus sein könnte.

Was schwerer wiegt ist der Effizienzverlust (wie schon vom TE erkannt). Die WPWP [Wärmepumpe] selbst hat schon eine geringere Effizienz aufgrund des erhöhten Temperaturhubs einer höheren VL VL [Vorlauf] Temperatur. Dazu kommt ein noch höherer Hub aufgrund der Sole, welche kälter als notwendig wird. Somit ist der Gesamtenergieverbrauch mit brutalen Volllastorgien höher als bei einem modulierenden Normalbetrieb.

Ich muss zugeben, dass auch ich mich mit der Parallelverschiebung der Heizkurve etwas herumspiele (seit gestern Nacht mit SPA, da diese Woche nicht mehr viel Sonne kommt), mache das aber auf eigene "Gefahr". Mir ist aber bewußt, dass spätestens im Kernwinter Schluss ist mit +2 Verschiebungsspielereien. emoji
Außerdem begrenze ich den Verdichter abhängig von der Jahreszeit, damit er nicht ganz so in den Volllastbereich kommt. Dann kann es zwar passieren, dass die GM etwas negativer werden, dafür läuft die WPWP [Wärmepumpe] halt etwas länger an der Grenze zum Abbauen.

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.11.2024  (#10)

zitat..
Deep schrieb: sollte es doch "egal" sein.

Egal im Sinne von "es wird nichts (sofort) kaputt" ist es eh. Die on/off Maschinen haben ja mit dem Kollektor oder der Bohrung auch nichts anderes gemacht. Wie es beim langfristigen Verschleiß der WPWP [Wärmepumpe] aussieht, kann man nur erahnen, ich kann dir aber keine Daten liefern.

Bei jeder Hydraulik hast du halt nicht-lineare Funktionen drinnen, die bedeuten, dass du bei doppelter Leistung in der halben Zeit nicht dieselbe Energiemenge verbrätst, sondern eben mehr. Wie auch oben gesagt, mir widerstrebt es, die Maschine auf Vollgas zu knüppeln, wenn sie den ganzen Tag schön im mittleren Bereich durchlaufen könnte.


1
  •  Deep
12.11.2024  (#11)
Mir geht es rein um den RGK RGK [Ringgrabenkollektor]. Das Thema in der WPWP [Wärmepumpe] ist natürlich klar.
Aber so lange man im positiven Temperaturbereich bleibt sollte ein Sprung im Leistungsbedarf "egal" sein. Das Rohr ist halt kühler als die vielen Stunden davor.

1
  •  Deep
12.11.2024  (#12)

zitat..
ds50 schrieb:
Ich muss zugeben, dass auch ich mich mit der Parallelverschiebung der Heizkurve etwas herumspiele (seit gestern Nacht mit SPA, da diese Woche nicht mehr viel Sonne kommt), mache das aber auf eigene "Gefahr". Mir ist aber bewußt, dass spätestens im Kernwinter Schluss ist mit +2 Verschiebungsspielereien.

Genau darum geht es ja. Lieber noch die BKA BKA [Betonkernaktivierung] mit PV Strom ein wenig Überladen mit dem Wissen, dass man Effizienz liegen lässt, dafür aber den Netzbezug verringert.

Aber das sind vermutlich alles Spielerein die nur was für den motiviertesten Häuslbauer sind :D.


1
  •  cacer
  •   Gold-Award
12.11.2024  (#13)
sweet spot finden. nicht zu krass ziehen, um den COP oben zu halten.

zitat..
michi21 schrieb: Meine Idee wäre jetzt die Spreizung der Sole um 1, 2 oder 3K zu erhöhen.

probier mal die deltaregelung auf  5 oder 6 K


1
  •  ds50
  •   Gold-Award
12.11.2024  (#14)

zitat..
Deep schrieb:

Mir geht es rein um den RGK RGK [Ringgrabenkollektor]. Das Thema in der WPWP [Wärmepumpe] ist natürlich klar.
Aber so lange man im positiven Temperaturbereich bleibt sollte ein Sprung im Leistungsbedarf "egal" sein. Das Rohr ist halt kühler als die vielen Stunden davor.

Dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist bis -15°C (oder halt entsprechend der Konzentration des Frostschutzes) sowieso alles egal. 😉
Der Standardzustand Ende des Winters liegt bei -3/0 °C, dort verharrt er "ewig" zum Entzug der Latentwärme. Bei noch kälteren Temperaturen auf Dauer riskiert man halt Hebungen aufgrund sich ausbreitender Eisradien.

1
  •  michi21
12.11.2024  (#15)

zitat..
rabaum schrieb:

──────..
Deep schrieb: sollte es doch "egal" sein.
───────────────

Egal im Sinne von "es wird nichts (sofort) kaputt" ist es eh. Die on/off Maschinen haben ja mit dem Kollektor oder der Bohrung auch nichts anderes gemacht. Wie es beim langfristigen Verschleiß der WPWP [Wärmepumpe] aussieht, kann man nur erahnen, ich kann dir aber keine Daten liefern.

Bei jeder Hydraulik hast du halt nicht-lineare Funktionen drinnen, die bedeuten, dass du bei doppelter Leistung in der halben Zeit nicht dieselbe Energiemenge verbrätst, sondern eben mehr. Wie auch oben gesagt, mir widerstrebt es, die Maschine auf Vollgas zu knüppeln, wenn sie den ganzen Tag schön im mittleren Bereich durchlaufen könnte.

Ich weiß nicht wo du da ein knüppeln mit Vollgas erkennst, die Nibe S1155-6 kann man bis 120 Hz betreiben, da sind die 80 ja relativ human. 

zitat..
ds50 schrieb:

Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] hält prinzipiell solche Volllasttouren schon aus, vor allem zu dieser Jahreszeit. Ende Jänner könnte sowas halt schief gehen, denn der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wird im Normalfall für -3/0 °C gerechnet. Diese -3°C gelten aber unter Normallast. Unter Volllast gehen die Temperaturen niedriger, sodass eventuell dann die minimale Sole-Aus Temperatur unterschritten wird - und dann regelt die WPWP [Wärmepumpe] zurück, was zu dieser Jahreszeit dann unangenehm im Haus sein könnte.

Auch das verstehe ich nicht. Wenn ich schon im Latentwärmebereich bin muss es ja grundsätzlich auch wieder egal sein (im Sinne von Hebungen/Schäden) wie ich den Wärmeentzug über den Tag verteile? Die Gesamteisbildung nimmt deshalb ja nicht zu? 

Am Ende steht dahinter ja folgende Rechnung: Verbrauche ich den PV Strom direkt ist das 75-80% günstiger als aus dem Netz bezogene Energie. Da ist es für mich vertretbar dass der COP um 30% (von 7-8 bei 20 Hz auf 5-5.5 bei 80 Hz) absinkt.


1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Verständnisfrage Bestandshydraulik