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Wandaufbau die "Xte" - aber ...

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  •  Gast mysun
10.2.2008 - 25.4.2009
5 Antworten 5
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hallo experten,

vorab will ich mich schon outen dass ich in einem anderen forum die gleiche frage gestellt habe. da ich weiß dass doppelpostings nicht sehr beliebt sind möchte ich mich dafür schonmal entschuldigen. aber die verunsicherung ist sehr groß - man möge es mir nachsehen - DANKE

ich weiß das der wandaufbau schon mehr als ausführlich diskutiert wurde.
mir geht es aber gar nicht um die direkte frage wegen dem wandaufbau sondern vielmehr um die anbringung der dampfsperre.

damit ihr wisst was ich meine anbei mein momentaner wandaufbau - von aussen nach innen!

+ holzschalung fichte hinterlüftet
+ auflattung
+ MDF platten
+ 18 cm ständerkonstruktion mit cellulose gedämmt
+ 15mm OSB platten

nun bin ich den innenausbau zu planen. die OSB platten würde ich bei den stößen (haben nicht nut und feder sondern sind stoß auf stoß montiert, jedoch die stöße sind immer auf einen holzträger verschraubt!) so gut wie möglich verkleben.
nun hat mir ein trockenbauer aber noch dazu geraten eine dampfsperre anzubringen. aber wo bzw. an welcher stelle?

mein trockenbauer rät mir dazu die dampfbremse direkt unter der GK platte anzubringen - nach meinem laienverständnis wird aber dann bei jeder wandmontage (bilder, regale usw.) die dampfbremse beeinträchtigt und das kommt mir auch nicht sinvoll vor!

mein weitere aufbau hätte ich mir so vorgestellt:

nach den OSB platten direkt die dampfsperre, danach installationsebene (gedämmt) und dann 15mm GK platten.
nun meine frage?

ist es sinnvoll die dampfsperre direkt auf die warmseite der OSB platte aufzubringen? ist dampfsperre und OSB nicht "doppelt gemoppelt".
wie ist es bei diesem aufbau mit der gefahr einer kondenswasserbildung von innen bzw. im bereich der installationsebene?

danke für eure hilfe
mysun

  •  Dobs
20.4.2009  (#1)
einfache antwort du mußt sowieso zum energiesparverband schätze ich und die berechnen den wandaufbau in bezug auf u-wert und da ist es nur ein klick und er kann dir sagen wie es mit der feuchte aussieht ... grundsätzlich sind solche wandaufbauten mit etwas tüftelei und der wahl der richtigen baustoffe auch ohne dampfsperre möglich.
der von dir angedachte aufbau ist aber vom prinzip her korrekt !!!

Dobs


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  •  ENB
21.4.2009  (#2)
Dampfsperre? - Leider ist der Alte Bauphysikalische Merksatz Innen dichter als Außen,noch immer in vielen Köpfen verankert.Eine Berechnung nachDIN 4108-3 ergiebt bei einer Außen dichten Konstruktion und einem sd-Wert der Dampfbremse von 100m ein Feuchteeintrag von 9g/m²und eine Verdunstungsreserve von 17g/m².Bei einem sd-Wert der Dampfbremse von nur 2m kommt zwar mehr feuchtigkeit in die Konstruktion (371g/m²)es giebt jedoch eine Verdunstung von 836g/m².Zieht man die Winterliche Tauwassermenge ab (371g/m²)so verbleit eine Verdunstungsreserve von ca.500g/m².Diese Verdunstungsreserve ist wichtig,damit feuchtigkeit die über konvektiven Eintrag in die Konstruktion gelangt wieder nach innen abtrocknen kann.
@Gastmyson
Deine Konstruktion ist auf jeden Fall in Ordnung,mit einer Dampfsperre würdest du diese Konstruktion,feuchtetechnisch verschlechtern.
Sämtliche Studien sind auf der Hompage von Holzbauphysik.de (Robert Borsch-Laaks) nachzulesen.

@Dobs
Die meißten Energieausweisprograme rechnen die Diffusionsberechnung mit einer statischen Glaserberechnung beieinem Blockklima 20°Cinnen und -14°C außen.Diese Annahme entspricht aber nicht der Realität,da es in unseren Breitengraden mehr Tage im Jahr giebt,wo es außen wärmer ist als innen.Also,Dampfdruck von Außen nach Innen.Weißt die Dampfbremse einen geringen sd-Wert auf,gibt es eine Austrocknung der Konstruktion nach innen. Da es aber nicht nur feuchteeinträge über Diffusion gibt,sondern auch über Konvektion und Kapillarität von Ziegelwänden udg. ist es Wichtig,Verdunstungsreserven zu schaffen. Außerdem kann die Außenluft nur die Menge an Feuchtigkeit aufnehmen,die über Diffusion nach Außen gelangt

Gruß ENB

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  •  Ardnaxelus
21.4.2009  (#3)
PERFEKT! - + holzschalung fichte hinterlüftet
+ auflattung
+ MDF platten
+ 18 cm ständerkonstruktion mit cellulose gedämmt
+ 15mm OSB platten
Der Aufbau paßt! Alles perfekt! Die Stöße OSB müssen verklebt werden, eh klar.
Bei einer hinterlüfteten Außenhaut ist die OSB als Dampfbremse ausreichend.
Ich passe die Dampfbremse immer dem Aufbau an und vermeide auf jeden Fall eine Überdimmensionierung der Dampfbremse. Ich bin auch der Meinung, dass (siehe ENB) eine zusätzliche Dampfbemse den Aufbau verschlechtert.
lG A.

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  •  Ardnaxelus
22.4.2009  (#4)
Was meint ihr zu dieser Theorie? - Eine beschädigte knapp dimmensionierte Dampfbremse richtet weniger Schaden an als ein beschädigte überdimmensionierte Dampfbremse. Demnach müßte doch ein Aufbau mit überdimmensionierter Dampfbremse viel schadensanfälliger und weniger lang funktionsfähig sein? Oder?

Eure Meinungen bitte.

lG A.


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  •  ENB
25.4.2009  (#5)
@Ardnaxelus -
Das wichtigste ist,Austrocknungsreserven zu schaffen.Man schaft Austrocknungspotenziale,indem man 1.nicht zu dichte Dampfbremsen verwendet,oder 2.indem Man feuchtevariable Dampfbremsen einsetzt. Austrocknungapotenzial bei einer außen dichten Konstruktion mit einer Dampfbremse sd-Wert ca. 2m =ca. Faktor 2; bei einer feuchtevariablen Dampfbremse sd-Wert 0,25-10m =ca. Faktor 17. Man sieht,daß man mit einer feuchtevariablen Dampfbremse viel Fehlertoleranter ist als mit DB mit konstanten sd-Werten.
Deine Feststellung,daß man mit hohen sd-Werten viel fehleranfälliger ist als mit geringeren sd-Werten,ist somit RICHTIG.Natürlich muß man dazusagen,daß es nicht heißt,man braucht beim einbau der DB nicht mehr genau arbeiten.Voraussetzung ist in jedem Fall eine luftdichte verklebung.

Gruß ENB

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