« Hausbau-, Sanierung  |

Dachaufbau - Dampfbremse

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  dietmar
25.12. - 27.12.2008
3 Antworten 3
3
Hallo, wir planen einen Dachausbau und folgende Situation liegt vor.
Dachziegel,Dachlattung,Konterlattung,Dachpappe, Kaltschalung bis Standartraumhöhe
Die Isolierung soll mit Zellulose (Vollsparren) erfolgen. Innenliegend soll eine feuchtevariable Dampfbremse angebracht werden.
Nun meine Fragen:
Im Wohnbereich wird das Dach bis ganz nach oben ausgebaut. Das erfordert das Abdecken des Dachbereiches ohne Kaltschalung und anbringen dieser. Da im "unteren" Bereich des Daches eine Dachpappe außen verwendet wurde, was soll für den neuen Dachbereich außen als Dampfbremse verwendet werden?
Kann ich davon ausgehen, dass die Dachpappe auch luftdicht ist?
Muss auf der Innenseite der Kaltschalung nochmals eine Dampfbremse angebracht werden?

Vielen Dank für die Infos.

  •  heinbloed
25.12.2008  (#1)
Dachaufbau..Die Dachpappe scheint mir problematisch.
Zwar geben Sie beim Aufbau von unten nach oben den Gesetzen der Physik nach, aber dann kommt die alte Pappe dazwischen.
Um ein Bauwerk atmungsaktiv zu gestalten sollte der Sd-wert von innen nach aussen zunehmen, also die Atmungsaktivitaet/Diffusionsoffenheit mit jeder Schicht zunehmen.Bei gewoehnlicher Dachpappe eingesetz in der o.a. Kunstruktionsweise befuerchte ich dass diese Konstruktion ziemlich dicht ist. Was zur Folge hat dass zwar Feuchte von innen in den Dachaufbau eindringen kann aber dann nicht weiter heraus kann.Und das schafft Probleme.
Entweder ein Bauelement(hier:Dach)wird diffusionsoffen ausgefuehrt oder es muss gegen eindringende Feuchte in sich stabil sein(impraegniertes Holz, verzinkte Befestigungselemente, dauerhafte Isolationsmaterialien). Selten gelingt es ein Bauwerk dauerhaft gegen Feuchte zu schuetzen. Einfacher ist es der Feuchte ihren eingeschlagenen,natuerlichen Weg zu lassen, von innen nach aussen.
Also berechnen Sie den Sd-Wert der Dachpappe und waehlen Sie dementsprechend die Materialien.
Einfacher ist es vermutlich die alte Pappe durch ein Stueck atmungsaktive Unterlegbahn/Windsperre zu ersetzen.Lassen Sie sich den angestrebten Aufbau zur Sicherheit vom Ingenieur berechnen.Wie gesagt: von Lage zu Lage soll die Atmungsaktivitaet zunehmen.Eine Unterbrechung oder Abweichung in diesem Prinzip wird Probleme nach sich ziehen.


.

1
  •  dietmar
26.12.2008  (#2)
Dämmung - Hallo, vielen Dank für die Info.
Über die feuchtevariable Dampfbremse wurde in diesem Forum ja schon viel geschrieben - diese sollte den "Mangel" der Dachpappe beheben.
Hat jemand Erfahrung mit Zellulosedämmung in diesem Fall?

1
  •  ENB
27.12.2008  (#3)
@heinbloed - Erstens hat atmungsaktivität nichts mit Diffusion zu tun und zweitens ist der natürliche weg des Wasserdampfes,von der wärmeren Seite zur kälteren Seite,also im Winter meistens von Innen nach Außen und im Sommer von Außen nach Innen.Wobei man in unseren Breitengraden annehmen kann,daß mehr Tage die Diffusionsrichtung nach Innen geht,als nach Außen.

Entweder ein Bauelement(hier:Dach)wird diffusionsoffen ausgefuehrt oder es muss (feuchtelolerant) ausgeführt werden.Wobei man wieder beachten muss,ob eine Hinterlüftung bei flach geneigten Dächern und Dächern bei denen eine 100% Hinterluftung nicht sicher herzustellen ist,überhaupt sinnvoll ist.In diesen Fällen sollte man eine Konstruktion feuchtetolerant,mit einer feuchtevariablen Dampfbremse zb.INTELLO(sd= ca.0,25-10m) ausführen.

Eine Berechnung der Konstruktion die nur die Diffusion berücksichtigt (Glaser)und nicht auch Flankendiffusion über die Maueranschlüsse sowie Konvektion über Löcher und zb.abgelöste Klebestellen,entspricht nicht der Realität.http://www.infoholz.at/fragen/katalog/eintrag/haltbarkeit-von-holz-in-flachdachaufbauten.htm

@dietmar

Zellulosedämmung hat auf jeden Fall Vorteile gegenüber Mineralischen Dämmstoffen,weil Zellulosedämmung bis zu 20 % Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann,ohne daß sich der Dämmwert verschlechtert.Außerdem kann Zellulosedämmung FUGENFREI eingebaut werden und hat eine Phasenverschiebung die doppelt so lange ist,wie bei einer Mineralwolle (p=15kg/m³)
Weiters,Zellulose für die Herstellung nur 5kWh/m³ und Steinwolle 800kWh/m³ benötigt............!

Gruß
ENB

1


Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Wärmeverluste in Lüftungsleitungen ?