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Unbezahlter Urlaub während des Hausbaus

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  •  yeahright
7.4. - 8.4.2009
17 Antworten 17
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Liebes Forum!

Ich habe einen Kollegen, der folgende Meinung hat, und mich würde interessieren, ob sich das auch von Euch schon einmal jemand überlegt hat bzw. gar schon getan hat:

Er meint, wenn er ein Haus bauen (lassen) würde, dann würde er sich während des Baus ein halbes Jahr oder ein Jahr unbezahlten Urlaub nehmen und immer auf der Baustelle sein. Das habe folgende Vorteile: Erstens sei er immer dabei und könne Fragen der Handwerker sofort beantworten, und bei ständiger Anwesenheit des Bauherrn werde automatisch weniger geschlampt. Zweitens sei er natürlich als Arbeitskraft einzusetzen und könne zumindest Hilfsarbeiten ausführen. Drittens könne er sich ohne berufliche Verpflichtungen natürlich insgesamt besser dem Hausbau widmen, mehr Angebote einholen und vergleichen und dadurch Geld sparen. Alles in allem meint er, daß man sich dadurch mehr erspart, an Geld wie auch an Unannehmlichkeiten, als man in dieser Zeit Verdienstentgang hat.

Ob diese Rechnung aufgeht oder nicht hängt natürlich vor allem davon ab, ob einem der Arbeitgeber überhaupt so lange unbezahlten Urlaub gibt und wie hoch der Verdienstentgang ist. Dennoch: Was ist Eure Meinung dazu?

Grüße,

Markus

  •  chrisi1975
7.4.2009  (#1)
ist natürlich - schon sehr wichtig viel auf der baustelle zu sein, nicht nur um fehler zu vermeiden oder gleich darauf hinzuweisen, sondern so bekommst du auch ein gefühl zu deinem haus. bist du beruflich flexibel, bzw wie willst du bauen - welche bauart und wann?

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  •  Sumo
7.4.2009  (#2)
habt ihr alle im Lotto gewonnen????? - wer kann es sich bitte leisten ein halbes bis ganzes Jahr auf den Verdienst zu verzichten und nebenbei ein Haus zu bauen???

Muß sich um einen mit Boni vollgestopften Bankmanager handeln

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  •  angi875
7.4.2009  (#3)
Krise - naja generell sicher keine schlechte Idee, aber irgendwie in der jetzigen Zeit vielleicht eher ein Schuss ins Knie.
1) was passiert wenn ihn dann der Arbeitgeber nachher kündigt - er hat ja jetzt dann 1/2 Jahr gesehen, dass es ohne den Kollegen geht
2) doppelte Belastung derzeitige Wohnung + Hausbau (da eventuell Kredit) und das ohne Einkommen ist vielleicht auch sehr heftig (ausser Geld spielt keine Rolle
3) Spielt da die Bank mit? Die sieht ja dann 1/2 Jahr keine Gehaltseingänge, aber hohe Abbuchungen...
für mich wärs in der jetzigen Krisensituation mit den damit verbundenen Kündigungen eher zu riskant.

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  •  yeahright
7.4.2009  (#4)
Naja, - wenn man dadurch für ein halbes Jahr einen Facharbeiter weniger bezahlen muß, weil man ja selbst mit anpacken kann...

wenn man sich zusätzlich 20.000 Euro dadurch erspart, daß man mehr Zeit hat zum Angebote einholen sowie dadurch, daß man danach keine durch Schlamperei entstandenen teuren Reparaturen bezahlen muß...

dann relativiert sich das Ganze schon.

Es wäre ja nicht so, daß dem Verdienstentgang auf der einen Seite nicht dem Plan nach mindestens ebensogroße Ersparnis auf der anderen Seite gegenüberstünde. Die Behauptung meines Kollegen lautet ja nicht: "Ich bin so reich und kann es mir leisten, ein halbes Jahr auf mein Gehalt zu verzichten.", sondern sie lautet: "Wenn ich ein halbes Jahr auf dem Bau statt in der Firma arbeite, dann steige ich unterm Strich mit einem finanziellen Gewinn aus UND habe ein sorgfältiger gebautes Haus."

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  •  yeahright
7.4.2009  (#5)
@angi - stimmt natürlich, das Ganze ist auch ein nicht unbeträchtliches Wagnis.

1) Das kommt halt auf das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber an und in welcher Branche man arbeitet. Bei Projektarbeit wäre es ja denkbar, daß der Arbeitgeber in dieser Zeit einfach weniger Projekte annimmt, weil er einen Angestellten weniger hat, und danach wieder mehr. Bei Karenz funktioniert das ja auch, und es werden wohl nicht alle karenzierten Arbeitnehmer nach der Karenz vom Arbeitgeber ausschließlich deshalb zurückgenommen, weil die Arbeitgeber dazu verpflichtet sind.

2) Natürlich muß das alles in die Rechnung mit einfließen. Man muß halt dann vorher schon einen entsprechenden Finanzpolster aufbauen, damit die laufenden Kosten während dieser Zeit gedeckt werden können.

3) Das ist eine gute Frage - hängt halt auch wieder stark vom Vertrauensverhältnis zur Bank ab. Man wird diese Vorgehensweise natürlich auch mit der Bank absprechen, sonst wird das nicht funktionieren. Aber wenn von vornherein klar ist, daß genau ein halbes Jahr keine Gehaltseingänge kommen werden, dann kann ich mir schon vorstellen, daß man sich das auch mit einer Bank ausmachen kann.


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  •  xenchen
7.4.2009  (#6)
wie lange wird denn tatsächlich auf der baustelle gearbeitet - wenn ich mir momentan die häuser, die rundherum entstehen ansehe, ist oft wochenlang niemand auf der baustelle, dann mal wieder 1 woche jemand und das haus steht, dann wochenlang niemand und in zwei tagen sind fenster eingebaut ...

also alles in allem denke ich, dass man mit seinem "normalen" urlaub gut auskommt, wenn man vllt. noch ein jahr kaum urlaub genommen hat oder sich einen teil des urlaubs fürs darauffolgende jahr bereits nehmen darf, kommt man auch so schön hin.

beim massivbau kostet offenbar (was ich so mitbekomme) das austrocknen am meisten zeit, und da muss man als bauherr ja nicht zuschauen ;)
beim trockenbau dauert der bau selber gerade mal ein paar wochen, auch da ist die hauptzeit die austrocknungsphase des estrichs.

um verhandlungen führen zu können, reichts vllt. auch, wenn man seine stunden auf 30 oder gar 20 reduziert. da hat man dann keinen finanziellen total-ausfall, kann sich aber ohne schlechtem gewissen auch gut um den hausbau kümmern.

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  •  alfbai
7.4.2009  (#7)
Es geht auch ohne Vollzeiturlaub - Hi,
wir haben gerade selbst den Rohbau fertiggestellt und kann sagen, dass es auch mit dem normalen Urlaub (5 Wochen und ein paar Tage ZA) sich ausgeht. Das A und O ist eine gute Vorbereitung, also sich am besten schon vor der Kommissionierung Baustofflieferanten etc. auswählen, vieeeel herumfragen und ruhig jedem aufs Auge drücken, dass man baut. Dadurch kommt man mit erfahrenen Leuten ins Gespräch, die wiederum wen kennen, der....
Wenn es wiederum nicht so schnell geht (aufgrund des zur Verfügung stehenden Urlaub) als wenn du alles über eine Firma machen läßt, hast du Zeit um "nebenher" wieder Geld zu verdienen, was direkt in den Bau fließen kann.

@yeahright: ich finds super, dass es immer noch Leute gibt, die viel selbst machen wollen, denn wenn man sich in so manchen Foren umliest, kann man zu dem Schluss kommen, dass eigentlich eh jeder sich nur mehr das Haus hinstellen läßt und der halt dann 20-30 Jahre lang zahlt...

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  •  Patrick
7.4.2009  (#8)
umso weniger man verdient - umso eher zahlt es sich natürlich aus für das eigene Haus zu arbeiten. Ich bin durch das Selberbauen um ca. 100.000,- unter dem Baumeisterpreis geblieben. Du musst immer bedenken, dass wenn du einen Handwerker zahlst, dann musst du zuerst von deinem Bruttogehalt Steuern abliefern. Davon bezahlst du dann das Nettogehalt des Handwerkers + seine Lohnsteuer + seine Sozialversicherung + Dienstgeberkosten + Unternehmerlohn + Sozialversicherung für den Unternehmer + Steuern auf den Unternehmerlohn + 20% USt. Diese Rechnung kann durch unser Steuersystem einfach nicht aufgehen. Freuen tut es die Allgemeinheit, wenn du bauen lässt. Für Wohlhabende gibt es ein Modell über die Privatstiftung wie man Steuern spart. Vom normalen Verdienst bauen lassen, würde für mich nie in Frage kommen. Da bin ich viel zu sehr Egoist.

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  •  yeahright
8.4.2009  (#9)
Na bumm. - 100.000,- muß man nämlich durch arbeiten gehen erst mal netto verdienen...

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  •  Josef
8.4.2009  (#10)
Sozialversicherung - Vorsicht, während eines unbezahlten Urlaubes ist auch das Thema Sozial-(Kranken-)versicherung zu klären, das läuft nicht so einfach weiter.

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  •  Patrick
8.4.2009  (#11)
Sozialversicherung - sollte kein Problem sein, wenn der Partner arbeiten geht. (kleiner Aufschlag). Ansonsten selbstversichern ist auch nicht teuer.

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  •  Hotzi
8.4.2009  (#12)
Da würd ich lieber eine Profi bezahlen, der mir die Baustellenaufsicht übernimmt und dafür auch haftet.
Und selber in der Firma eher Überstunden schuften, wenn möglich.

Außer man will natürlich alles selber machen ...

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  •  yeahright
8.4.2009  (#13)
Sozialversicherung - Wenn man unbezahlten Urlaub nimmt, dann muß man soweit ich weiß den Dienstgeberbeitrag selbst weiterzahlen (der Dienstgeber wird es nicht tun). Ansonsten muß man kündigen.

Mitversicherung gibt es übrigens leider nur bei EHEpaaren.


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  •  yeahright
8.4.2009  (#14)
Halbwahrheit - Zugegebenermaßen war mein letztes Posting zum Dienstgeberbeitrag eine Behauptung aus dem Bauch heraus. Ich konnte in einer schnellen Internetrecherche nur herausfinden, daß bei einem unbezahlten Urlaub > 1 Monat wohl einfach keine Versicherungspflicht mehr entsteht, weil kein Lohn gezahlt wird. Wenn man aber weiter versichert sein will, muß man sich entsprechend kümmern.

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  •  Gramasuri
8.4.2009  (#15)
SV während Karenzierung > 1 Monat - Für Interessierte:

http://www.help.gv.at/Content.Node/87/Seite.870400.html

also "nur" der Verzicht auf das monatliche Gehalt ist es nicht!


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  •  kraweuschuasta
8.4.2009  (#16)
Urlaub oder Unbezahlt - Mahlzeit!

also wir hams so gemacht, daß wr Keller imAug05 aufgestellt haben, fertighütte apr. 06. in jedem jahr 5 Wo Urlaub, das ist sich eigentlich ganz gut ausgegangen, beim keller sowieso, beim haus mußten dwir dann noch 2..3 Monate die wochenenden reinbuttern, allerdings war So frei.

Zum thema unbezahlter Urlaub: Ich würd mir gedanken machen, ob Du auf der baustelle permanent durch deine Arbeit so viel (oder mehr)Geld einsparen kannst, wie Du verdienst.
und ob es nicht sinnvoller wäre, nur gewisse Tage aufd er Baustelle zu verbringen od. Stundenweise.

Keine frage schadets auf keinen Fall, so oft und so viel wie möglich auf der baustelle zu verweilen...

lg, kraweuschuasta


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  •  Gramasuri
8.4.2009  (#17)
Einsparung - So - nochmals ich.

Nimmt man das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines Österreichers (2.113,-- für 2008) ergibt sich unter Berücksichtigung des 13. Gehalts eine Nettoentgang von rund 10.500,--. Dann noch die Selbstversicherung in der KV von rund 340,--/Monat und einer freiwilligen PV (von in diesem Fall) rund 560,--/Monat komme ich auf einen Wert von rund 5.400,-- die zu zahlen sind.

Somit müsste dieses halbe Jahr "täglich auf der Baustelle" mindestens 15.900,-- lukrieren (ohne Zinsen für das Bare, dass man ja schon vor Antritt der 6 Monate gespart haben muss um das halbe Jahr ohne Einkünfte zu überleben).

Für mich mehr als fraglich, ob dies nicht auch durch laufenden Urlaub und eine länger Planungsphase bzw. eine von einem zb Architekten durchgführte Ausschreibung auch zu schaffen ist.

Abgesehen von den Punkten die meine Vorposter ja schon sehr treffend gelistet haben.

LG, Gramasuri


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