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Hygrostar - Bedarfslüftung

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  •  hartkerst
14.7. - 15.7.2009
12 Antworten 12
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wir bauen gerade ein EFH mit 172 m² Wohnfläche mit 25er Ziegel und dann 20 cm VWS, 3 fach Verglasung,... EKZ 36 kWh/m²a .... wir werden eine Erdwärme Heizung mit Flächenkollektoren einbauen und haben vor einem halben Jahr beschlossen, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einzubauen, weil sie erstens viel Geld kostet und zweitens auch die Nachteile nicht gerade wenige sind. Jetzt bin ich auf eine feuchtigkeitsgesteuerte Bedarfslüftung (KWL ohne Energierückgewinnung) gestossen, die ca. 1/5 einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit ERGW kostet - Hygrostar. Meine Frage: macht sowas als Alternative Sinn, oder blas ich die Energie beim Fenster raus, wie siehts im Winter aus, wenns draussen - 10°C hat und ich diese kalte Luft in WZ saug (Zugluft,...)???

  •  Benji
14.7.2009  (#1)
Hygrostar - Nur zwecks der Neugierde - was sind denn deiner Meinung nach die vielen Nachteile einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (außer dass sie Geld kostet)?

Das Hygrostar-System sehe ich zwiespältig: zum einen hast du zwar "einfach" montierbare Zuluft-Ventile (einfach ins Fenster montiert, oder ein Loch in die Wand gebohrt), aber für das Abluft-System brauchst du erst wieder Verrohrung zu einem zentralen Ventilator. Gut, wenn du diese Verrohrung ohnehin hast (Lüftungsrohre in der Küche und in Bad/WC, so wie es in vielen Wohnanlagen der Fall ist) dann kann das schon Sinn ergeben.

Der rein feuchtigkeitsabhängige "Regelung" des Systems würde ich jetzt eher weniger vertrauen. Luftfeutigkeit ist nämlich starken Schwankungen unterworfen (z.B. Schwüle im Sommer) und ist aus meiner Sicht als alleiniger Regelparameter für den Frischuftbedarf weniger geeignet.

Die Wärmebrücken die du dir bei den Zuluft-Ventilen nachträglich einbaust sind sicher auch nicht ohne. Ganz abgesehen davon dass natürlich eine Lüftung ohne Wärmerückgewinnung fragwürdig ist.

Noch eine andere Frage: Wie schaffst du es mit eigentlich "guten" Bauteilen (3fach Verglasung, 20cm VWS) auf eine schlechte EKZ von 36 zu kommen????


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  •  mw14
14.7.2009  (#2)
Schlechte EKZ - Wahrscheinlich wegen dem Fehlen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Die kann da schon einiges bringen, soweit ich das aus anderen Beiträgen mitbekommen haben.

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  •  Benji
14.7.2009  (#3)
Schlechte EKZ - Ja, da hast du recht, daran hab ich gar nicht mehr gedacht. In meiner Modellrechnung verschlechtert das Fehlen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] von 22 auf 40


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  •  hartkerst
14.7.2009  (#4)
Genau - ...aufgrund der fehlende KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] die meines erachtens nicht ganz so schlechte EKZ - ist zumindest Superniedrigenergie nach Steiermark Förderung emoji Nachteile KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]: teuer, trockene Luft im Winter, Reinigung (Verschutzung der Rohre mit Bakterien, Filtertausch - Kosten usw.) das sind zumindest Gründe, warum ich von einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit WRG Abstand nehme. Mich würd halt nur interessieren, ob Hygrostar ein "vertretbares" Übel ist, um der Lüftungsproblematik entgegenzuwirken....so nach dem Motto besser als gar nichts...was sagt ihr, hat sich das schon jemand genauer überlegt?

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  •  Benji
14.7.2009  (#5)
Nachteile - teuer - das lass ich gelten

trockene Luft - Nein. Trockene Luft im Winter hat ursächlich nix mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] zu tun. Trockene Luft kriegst du, wenn du (stark/richtig) lüftest. Ob du das jetzt per Fensterlüftung, per Hygrostar oder per KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] machst, ist egal. Tatsache ist vielmehr, dass im Winter per Fenster zu wenig gelüftet wird, und auf der anderen Seite die meisten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Winter auf eine zu hohe Luftmenge eingestellt sind. Daraus resultiert eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bei Fensterlüftung (Schimmelgefahr) und eine zu trockene Luft bei falsch eingestellten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Daraus aber den Schluß zu ziehen, eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verursache trockene Luft, ist unzulässig.

Reinigung bzw. Hygiene: ist bei korrekt installierten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kein Problem. Das sind Schauermärchen.

Filtertausch: einmal im Jahr ein paar Euro für einen neuen Filter? Die Klimaanlage in deinem Auto solltest auch von zeit zu Zeit desinfizieren. Nimmst du dir deshalb ein Auto ohne Klima?

Zu deiner eigentlichen Frage: Statt dem (sicher nciht billigen) Ding würde ich zur Fensterlüftung greifen. Ich wäre skeptisch. Versuch mal Referenzen zu kriegen, und sprich mit Anwendern.


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  •  Hitcher
14.7.2009  (#6)
Trockene Luft - Bin Benjis Meinung.
Nicht die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verursacht trockene Luft, sondern kalte Winterluft IST EBEN TROCKEN. Die Alternative zu trockener Luft ist nicht zu lüften.

Hygrostar klingt in der Theorie aber recht interessant. Wenn die Luftmengenregelung mittels Feuchtemessung tatsächlich funktioniert wie in der Theorie beschrieben dann werden in der Praxis eher die Räume belüftet wo sich jemand aufhält weil dort höhere Luftfeuchte anfällt. Die leerstehenden Räume werden weniger belüftet.

Eins verstehe ich bei Hygrostar aber nicht: Im Winter ist die Luft im Haus ja generell eher trocken, wird dann gar keine Luft mehr zugeführt? Und im Sommer wenns feuchtere Luft gibt läuft Hygrostar dann auf Voll-Last?

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  •  bossi
15.7.2009  (#7)
Hygrostar - Wir haben in unserer Genossenschaftswohnung ein solches System eingebaut. Folgendes kann ich berichten:

1) Es ersetzt keinesfalls die Fensterlüftung! Egal wie feucht oder trocken die Luft ist, die zugeführte Luftmenge ist definitiv zu wenig! (mein subjektives Empfinden)
2) In den Räumen mit Abluftventil (Bad, WC) ist der Ventilator sehr deutlich zu hören. Vielleicht liegt das aber nur an unserer Einbausituation. Trotzdem, verglichen mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit WRG ist der Geräuschpegel deutlich höher!
3) An kalten Wintertagen ist kalte Zugluft bei den Zuluftventilen wahrnehmbar, auch noch etwa 2m davor.

Fazit: Es ist meiner Meinung nach besser als nichts, aber wenn es nicht schon eingebaut gewesen wäre, wäre mir das System keinen Euro Aufpreis wert gewesen (nach heutigem Wissensstand).

Ob es eine Heizkostenersparnis bringt, kann ich leider nicht beurteilen, würde mich selber interessieren.

In unser momentan entstehendes Passivhaus kommt naturgemäß eine "normale" KWL.

Schöne Grüße

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  •  Hitcher
15.7.2009  (#8)
@bossi - Wenn man die Beschreibung und auch den Produktnamen betrachtet scheints mir daß es hier vor allem um Feuchteabtransport zur Schimmelvermeidung geht. Die Lüftung scheint nur als sinnvoller Nebeneffekt anzufallen. Das mit der Zugerscheinung bei 2m Abstand ist aber sehr beunruhigend....

Heikostenersparnis kann es ja gar nicht geben, Hygrostar arbeitet ja ohne Wärmerückgewinnung?

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  •  Benji
15.7.2009  (#9)
Schimmel - Ich bin ganz Hitcher's Meinung. ich denke das ist ein System zur Schimmelbekämpfung in (billigen) Wohnanlagen. Der Vermieter/Verwalter ist das Schimmelproblem los, und die Heizkosten trägt eh der Mieter. in Ein EFH würd ich sowas nie und nimmer einbauen.


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  •  bossi
15.7.2009  (#10)
@Hitcher & Benji - ich gebe euch da vollkommen recht!

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  •  hartkerst
15.7.2009  (#11)
gebe euch recht - ...alle Argumente von euch, sind mir auch eingefallen! Leider bin ich aber ein gebranntes Kind, weil wir in unserer jetzigen Mietwohnung auch immer wieder Schimmel haben. Nichts würde mich mehr stören, als wenn das im neuen Haus auch so ist. Also, was sagt ihr als tlw. erfahrene Hausbesitzer ohne KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] : wie oft muss man lüften, und wie lang, damit man kein Problem hat? mein mann und ich sind von ca. 6. 00 Uhr bis 17.00 Uhr ausser Haus, funktioniert die Fensterlüftung dann auch noch? ...und kwl ist uns definitiv zu teuer... bitte um tipps!

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  •  Benji
15.7.2009  (#12)
Schimmel - Speziell zum Thema Schimmel gibts hier auf energiesparhaus.at jede Menge zu lesen!

Kurz zusammengefasst: Schimmel entsteht idR aus der Kombination Bausünden (Kältebrücken) und hoher Luftfeuchtigkeit. Also beim Bau auf saubere Ausführung achten, richtig lüften wenn du daheim bist (wenn du nicht daheim bist entsteht ja auch viel weniger Feuchtigkeit) und mit gewissen Dingen vorsichtig sein (Wäsche trocknen) dann sollte es kein Schimmel-Problem geben!


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