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Hoher Verbrauch FW Niedrigenergiehaus

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  •  Candy019
27.7. - 5.8.2009
16 Antworten 16
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Hallo,
konnte jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen mit einem deutlich überhöhtem Wärmeverbrauch machen wie wir?

Hier mal unsere Daten:
Wir wohnen seit letztem Jahr in einem neu gebauten Reihenhaus mit einer beheizten Wohnnutzfläche von 91,92 m². Es handelt sich hierbei um ein zwischen zwei anderen Parteien eingegliedertes Reihenhaus. Die Energiekennzahl der 5 aneinander gebauten Reihenhäuser beträgt 24 und entspricht somit einem Niedrigenergiehaus. Das Ganze ist noch mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit aktiver Wärmerückgewinnung ausgestattet, welche wir den gesamten Winter über laufen hatten und es somit nicht nötig war für uns zusätzlich mechanisch zu lüften.

Auch rein gefühlsmäßig hat sich selbst im "tiefsten" Winter die Heizung nicht mehr als 2 x pro Tag (und da nur sehr kurz) ein und wieder ausgeschaltet, weil die vorgegebene Raumtemperatur (zwischen 18 und 22 Grad) so schnell erreicht war, eigentlich nur morgens kurz und abends nochmal, tagsüber, da mein Mann u. ich berufstätig sind, haben wir auf 18° abgesenkt, wobei auch tagsüber bei dieser Einstellung kaum an Wärme verloren gegegangen ist bis wir heim kamen (als es wirklich sehr kalt war, zeigte die Raumtemperatur vor dem Aufheizen 21° C an).

So nun zu meiner eigentlichen Frage:
Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen bzw. erklären, wie es unter diesen Umständen dazu kommen kann, dass wir nach 1 Jahr bei unserem Fernwärmezähler einen Zählerstand von 6.862 kwh haben sollen, insbesonders da wir ins unseren vorherigen Wohnung mit 71,92 m² mit einer EKZ 50 einen Gesamtjahresverbrauch inkl. Warmwasser von 2.600 bis 2.800 kwH hatten.

Vielleicht kann mir jemand helfen oder Tipps geben, denn unser Warmwasserverbrauch hat sich nicht geändert (wir sind noch immer zu zweit), also kann es ja eigentlich nur an der Heizung liegen, oder?

Andererseits haben wir vom 01.07.08 - 01.09.08 einen Verbrauch von ca. 350 kwH, obwohl in dieser Zeit (da wir das Reihenhaus belagsfertig übergeben bekommen haben) weder Heizkörper angeschlossen waren, noch eine Warmwasserentnahmestelle vorhanden war, wir haben nur Kaltwasser beim Gartenanschluss entnommen, trotzdem ist eben der Zähler gelaufen - für mich ist das alles nicht nachvollziehbar.

Danke schon mal für eure Antworten.

LG, Andrea

  •  x12r13
27.7.2009  (#1)
Alter Zähler? - Wenn Stromzählern getauscht werden (gegen frisch geeichte), fangen die auch nie bei 0 sondern bei einem zufälligen wert an. vielleicht ist das bei der fernwärme genauso?

Zum verbauch - EKZ = 26 heisst 26 kWh/m² pro jahr - bei deiner WNF also ca 2400 kW für die Heizung.
nach neubezug sagt man - im ersten jahr das doppelte (wg feuchtigkeit) - kommt man auf 4800kWh

Pro Person bei normalem Leben 1-2kWh/tag - rechne mit 2*1.5*365 = ~1000kWh

sind wir bei 5800 kWh + 350kWh = 6150 kWh

Differenz: ca 10%

Schreckt mich am ersten Blick nicht so :)

Zusatzanmerkung: Die Wohnraumlüftung spart dir keine Energie - 2x die Haustüre aufmachen und du tauscht saubere Luft gegen saubere Luft. Ist ein reiner Luxusgegenstand (ist kein Schlechtreden, wir bauen selbst grad eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Anlage ein)

Und die Energieausweise sind idR auch das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind. Ich hab bis dato 6 gesehen und 4 waren offensichtlich falsch (viel zu niedrige Verbrauchswerte). Aber da selbst der in NÖ zuständige "Donau Uni Experte" keine Ahnung hat wo der Berechnungsfehler liegt geht da eh alles durch :)

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  •  Candy019
27.7.2009  (#2)
Im 1. Jahr doppelter Verbrauch? - Als wir das Reihenhaus übergeben bekommen haben lag der Zählerstand bei 166 kwh.

Ich kann bei beim besten Willen nicht erklären, dass man im 1. Jahr wegen vermehrter Feuchtigkeit (was bei uns nicht der Fall war, da genügend Zeit zum Austrocknen vor Einzug war abgesehen davon, dass wir den Innenausbau im Hochsommer gemacht haben und damit ständig eine Belüftung und entsprechende Temperatur vorhanden war) gleich das Doppelte brauchen soll. Habe etwas von 20 - 30 % mehr im ersten Jahr gelesen, aber nicht gleich soviel mehr. Wo soll das denn hingekommen sein?

Warmwasser weiß ich nicht wieviel wir davon brauchen, bei der vorigen Wohnung war es ja auch schon inkl. Warmwasser, soviel kann es also auch nicht gewesen sein, sonst wäre wohl nichts mehr zum Heizen übrig geblieben bei einem Jahresverbrauch von 2.600 - 2.800 kwh pro Jahr für 72 m².

Zur Wohnraumlüftung: Denke schon, dass sie einspart, da man ja bei permanenter Lüftung eigentlich nicht wirklich Energie verliert, zumindest nicht allzuviel, dies gilt aber nur beim KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit Wärmerückgewinnung (bei unserer steht in der Beschreibung, dass diese eine Wärmerückgewinnungseffizienz von mehr als 90 % aufweist) - bei regelmäßigem Stoßlüften, insbesonders im Winter geht wohl mehr Energie verloren.

LG, Andrea

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  •  Gast Karl
28.7.2009  (#3)
@Andrea - Einiges ist noch unklar: Was meinst du mit "die Heizung hat sich nur max 2x/Tag eingeschaltet..."? Woran erkennst du, dass sie sich "einschaltet"? Bei Fernwärme gibt es ja keinen Brenner o.ä.

Läuft der Zähler auch jetzt, wenn ihr nicht heizt, und kein Warmwasser entnehmt?

Der Verbrauch ist jedenfalls ungewöhnlich hoch.

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  •  Candy019
28.7.2009  (#4)
Zählerstände - Ich meine mit "die Heizung hat sich nur max. 2 x pro Tag eingeschaltet für sehr kurze Zeit", dass man das am Thermostat, welches sich im Wohnzimmer befindet sieht und vor allem auch hört, durch ein Klicken hört man, wenn sich die Heizung ein- bzw. auch wieder ausschaltet, sobald die entsprechende Raumtemperatur erreicht ist". Tagsüber wenn wir arbeiten waren, wurde definitiv gar nicht geheizt, da wir da auf 18° C immer abgesenkt hatten bzw. das am Thermostat eingestellt hatten. Auf unter 21°C ist die Raumtemperatur aber sowieso nie abgefallen (das konnten wir besonders in den Weihnachtsferien, als wir 2 Wochen daheim waren beobachten), sodass dann max. noch 1 x abends ein aufheizen auf die eingestellten 22°C nötig war.

Hier mal die Detailzählerstände der letzten Monate (in MwH):

01.07.08: 0,102
01.08.08: 0,269
01.09.08: 0,446
01.10.08: 0,757
01.11.08: 1,201
01.12.08: 1,873
01.01.09: 2,866
01.02.09: 4,107
01.03.09: 5,077
01.04.09: 5,936
01.05.09: 6,252
01.06.09: 6,509
01.07.09: 6,729
20.07.09: 6,862

Nach diesen Zählerständen zu urteilen, insbesonders nach den Sommermonaten zu urteilen, müssten wir extrem viel Warmwasser verbrauchen, denn wir haben sicherlich schon einige Monate nicht mehr geheizt, aber wenn wir diese Menge (so 230 kwh/Monat) an Warmwasser wirklich brauchen würden, dann hätten wir die letzten Jahre in unserer Wohnung wohl nie heizen dürfen (was wir aber getan haben), denn damit komme ich ja schon auf den gesamten Wärmeverbrauch (Heizung + Warmwasser), was wir 4 Jahre lang in unserer vorherigen Wohnung hatten.

Noch dazu eben, dass wir zwischen 03.07.08 und 01.09.08 nicht einmal Heizkörper angeschlossen hatten noch ein Waschbecken oder dgl. wo wir Warmwasser hätten entnehmen können.

LG, Andrea

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  •  Gast Karl
28.7.2009  (#5)
Zirkulation? - Habt ihr fürs Warmwasser eine Zirkulation? Das könnte den hohen Tagesverbrauch erklären.
Habt ihr einen Wärmemengenzähler, welcher auf einige Kommastellen genau anzeigt? Wenn ja, einfach beobachten, ob er einen ständigen Verbrauch anzeigt. Außerdem würde ich einmal den Haupthahn abdrehen, und beobachten, wie es dann mit der Verbrauchsanzeige aussieht (z.B. Aufschreiben, wie hoch der Verbrauch jeweils nach 3 Stunden ist...).

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  •  cc9966
28.7.2009  (#6)
@Candi.. - ..habt ihr eine Solaranlage? Vielleicht zirkuliert sie falschrum? (durch fw aufbereitet warmwasser beheizt den kollektor anstatt umgekehrt). soll schon öfters passiert sein.

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  •  Candy019
30.7.2009  (#7)
Keine Solaranlage - Zirkulation müsste man schauen - Also wir haben einmal definitiv keine Solaranlage, soviel ist schon mal klar.

Das mit der Warmwasserzirkulation müsste ich mir anschauen, wenn man ein Haus nicht gerade selber baut setzt man sich normalerweise mit solchen technischen Details (außer es passt was nicht) nicht weiter auseinander. Aber kann das einen derart hohen Verbrauch erklären?

Na ja der Wärmemengenzähler läuft eben auf kwh genau, mehr Kommastellen gibt es nicht - müssen wir schauen, ob das mit Haupthahn abdrehen was bringt.

LG, Andrea

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  •  Gast Karl
31.7.2009  (#8)
bitte schauenJa, eine Zirkulation kann einen immensen Mehrverbrauch bewirken.
Ob so was eingebaut ist, kann man auch herausfinden, indem man beim am weitesten entfernten Hahn (Dachgeschoß?) das Warmwasser aufdreht (am besten am Morgen). Wenn dann sofort warmes Wasser kommt, habt ihr eine Zirkulation, mit der ständig Warmwasser im Kreis gepumpt wird (kann man meist auch abschalten).

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  •  Candy019
31.7.2009  (#9)
Keine Zirkulation - Habe mir nun das daheim genauer angeschaut inkl. Beschreibung der Anlage, in dieser steht dass für den Standby pro Tag ca. 1 kwh verbraucht wird, mehr aber nicht. Zirkulation haben wir definitiv keine. Mir wurde mir auch gestern im Zuge eines Telefonates mit unserem Fernwärmeanbieter bestätigt, dass keine permanente Zirkulation in welcher Form auch immer ohne Entnahme von Warmwasser bzw. dass die Heizkörper laufen bei dieser Anlage stattfinden darf.

Kommende Woche Donnerstag wird ein Techniker der EVN zu uns kommen und sich die Anlage mal anschauen, ob zu sehen, ob so ein Fehler gefunden werden kann, da bin ich ja mal sehr gespannt.

LG, Andrea

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  •  Gast Karl
2.8.2009  (#10)
Zirkulation - kann auch "ungewollt" stattfinden. Wie lange dauert es, wenn ihr im Dachgeschoß den Hahn aufdreht, bis warmes Wasser kommt?

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  •  gerhard99
4.8.2009  (#11)
Verbrauch für Warmwasserbereitung - ist abhängig von den Nutzergewohnheiten (diese werden sich im Vergleich zur Wohnung wahrscheinlich nicht geändert haben), von der Boilerisolierung sowie der Zuleitungslänge deren Dimension und deren Isolierung. Im Vergleich zur Wohnung sind in der Regel die Zuleitungslängen wegen der gößeren Kubatur im Reihenhaus im Vgl. zur Wohnung größer. Es soll die Warmwasserzuleitung ab Boiler bis zur Zapfstelle mit soviel cm Dämmstoff isoliert sein, wie das Rohr Durchmesser hat. Über den Wärmemengenzähler ist der Wärmeverbrauch genau nachvollziehbar.170 kWh/Monat für das Warmwasser bestätigt die 2000 kWh/Jahr für 2 Personen. Bitte Berücksichtigen, daß nicht nur die 2 Personen Warmwasser benötigen, sondern daß der Boiler und die Zuleitung auch Bereitschafts-und stillstandsverluste haben. Und wie bereits beschrieben alles Wasser was bei der Warmwasserleitung kalt wegläuft, war einmal warm

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  •  Gast Karl
5.8.2009  (#12)
@gerhard99 - Die 170 kWh/Monat waren ja der Verbrauch, als das Haus noch gar nicht in Betrieb war, jetzt sind es 230kWh/Monat, d.h. 60kWh echter Verbrauch, was normal ist, die 170kWh sind Verluste!
Fast 8kWh/Tag fürs WW WW [Warmwasser] bei 2 Personen sind für mich wieder einmal der Beweis, dass zentrale Warmwasserbereitung meist die ineffizienteste aller Methoden ist (mit DLE wäre der Schnitt wahrscheinlich bei 1kWh/Tag).

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  •  gerhard99
5.8.2009  (#13)
@Gast Karl - War beim Verbrauch der 170 kWh/Monat (ohne Verbrauch) der Boiler und die Warmwasserzuleitung fertig isoliert?? Sind die WW WW [Warmwasser]-Leitungen im Mauerwerk auch entsprechend isoliert? Wie hoch war die eingestellte Warmwassertemperatur? Wie Sie richtig geschrieben haben, gibt es auch eine "interne" Zirkulation in den Rohrleitungen bzw. Boiler. Gegen eine dezentrale Warmwasserbereitung mit einem Durchlauferhitzer spricht bei wenigen Personen mit sparsamen Verbrauch überhaupt nichts, da die Bereitschafts-u. Zuleitungsverluste fast Null sind


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  •  Gast Karl
5.8.2009  (#14)
@gerhard99 - Die Fragen kann nur Candy019 beantworten...

Wieso sollen die Zuleitungsverluste bei einem DLE "fast Null" sein?
Richtig wäre, dass es "Zuleitungsgewinne" gibt. Das in den Rohren stehende Wasser nimmt normalerweise Raumtemperatur an (bei uns derzeit im Keller über 20°). Der DLE muß also z.B. beim Händewaschen nur mehr von 20° auf 36° aufwärmen...

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  •  Hitcher
5.8.2009  (#15)
@Gast Karl - Und nach dem Händewaschen sind dann 36°C in der Leitung die auf 20°C runterkühlen.

Das ist aber ohnehin Cent-Klauberei oder nicht? Die 8kWh/Tag kann man wohl nicht mit Zuleitungs- oder Bereitschaftsverlusten erklären, hier gehts ja nicht um eine Regentonne im Freien.

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  •  Gast Karl
5.8.2009  (#16)
@Hitcher - Der Vorteil eines DLEs ist, dass er normalerweise in unmittelbarer Nähe des Waschbeckens / Dusche montiert wird, wodurch nur ein paar Centiliter in der Leitung bleiben, während bei einem Speicher im Keller es schon viele Liter sein können. Wenn es dann noch Mikrozirkulation gibt, kann das schon auf 5 bis 6 kWh Verluste/Tag kommen (der Rest ist ja echter Verbrauch).

Und das sind dann im Jahr nicht nur wenige Cent, sondern viele Euro (meist amortisiert sich ein DLE in kurzer Zeit, selbst wenn er nur außerhalb der Heizsaison betrieben wird).

Meine Eltern brauchten früher mit der Ölheizung im Sommer 300 Lt fürs WW WW [Warmwasser] (~300 Euro), nach Umstellung auf DLE nur mehr ~100kWh Strom (20 Euro).

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