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Frage zu Farbe im Keller

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  •  Trooper76
1.12. - 17.12.2009
14 Antworten 14
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Hallo,

Wir haben in unserem Neubauhaus im Keller (Sommer) ein Schimmelproblem aufgrund von hoher Luftfeuchtigkeit und Kondensation. Wir haben schon diverse Maßnahmen getroffen (richtiges lüften, teilweise Luftentfeuchter, kein Wäsche im Waschraum etc.). Im Zuge der Suche nach den Ursachen habe ich festgestellt, daß es zum Teil auch daran liegen kann, daß wir im gesamten Keller Dispersionsfarbe auf die nackte Betonwand gestrichen haben. Leider habe ich mich damals überhaupt nicht mit diesem Thema beschäftigt. Jetzt weiß ich, daß es besser gewesen wäre zb. Kalkfarbe zu verwenden bzw. eventuell Kalkputz. Bin mir sicher, daß die Dispersionsfarbe das Feuchtigkeitsproblem im Keller zwar nicht verursacht aber doch verstärkt.

Jetzt meine Frage. Macht es Sinn über die Dispersionsfarbe eine Kalkfarbe bzw. Kalkputz aufzubringen oder muss man die Dispersionsfarbe vorher entfernen. Wenn ja - wie entfernt man die Dispersionsfarbe am besten ?
Für ein paar Ratschläge wäre ich euch dankbar
lg

  •  ebookhaus
10.12.2009  (#1)
Schimmel im Keller - @trooper76
Das Schimmelproblem wirst du auch mit einer anderen Farbe nicht lösen. Es gibt zwar verschiedene Schimmelanstriche, diese beheben aber nicht die Ursache des Problems.

Wenn du sagst, dass das Schimmelproblem vor allem im Sommer auftritt, liegt das vermutlich an den großen Temperaturunterschieden. Ein häufiger Fehler im Sommer ist - so komisch sich das anhört - übermäßiges Lüften. Dadurch gelangt im Sommer die warme und feuchte Außenluft in den Keller, vermischt sich mit der kalten Kellerraumluft und schlägt sich in Form von Kondenswasser an den kühlen Kellerwänden nieder. Bei gefliesten Kellerstiegen werden dadurch oft auch die Trittstufen durch Kondenswasser rutschig.

Um das Problem zu beseitigen, sollten daher im Sommer die Temperaturunterschiede zwischen Keller und Wohnbereich möglichst gering gehalten werden. Das heißt: Kellertüren zum Wohnbereich geschlossen halten, nach dem Wäschewaschen kurz stoßlüften und - hört sich wieder paradox an - bei Bedarf im Sommer den Keller temperieren (leicht heizen).

Zusätzlich kann sich natürlich auch eine schlechte Außenwanddämmung im Kellerbereich negativ auswirken. Sollte also beispielsweise der Sockelbereich nicht (ausreichend) gedämmt sein, wäre auch das eine der ersten Maßnahmen zur Behebung des Problems.

Bei Bedarf und zur exakten Beurteilung des Problems macht es im Hinblick auf ein gesundes Wohnen sicherlich auch Sinn, das Problem von einem Bausachverständigen kurz anschauen zu lassen. Kostet nicht die Welt, bringt aber mit großer Wahrscheinlichkeit die Gewissheit, wo das Problem wirklich liegt. Und wenn die Ursache des Schimmelproblems beseitigt ist, kannst du mit einer besseren Farbe (Mineralfarbe, Silikatfarbe, Kalkfarbe oder dggl.) den Keller neu streichen.

Viel Erfolg!
eBookhaus




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  •  Trooper76
  •   Silber-Award
11.12.2009  (#2)
.@ebookhaus,

Danke für deine Antwort. Die Ursache des Problems liegt mit größter Wahrscheinlichkeit in den von dir erwähnten Punkten. Die Kelleraussenwand ist leider nur mit 8 cm gedämmt. Im Sommer kondensiert die warme, feuchte Luft an den kühlen im unteren Bereich an den Kelleraussenwänden. Möglicherweise liegt es zum Teil zusätzlich auch an der Restbaufeuchte. Ich habe mich schon eingehend mit der Thematik auseinandergesetzt und mir sind die physikalischen Zusammenhänge (Taupunkt, rel. Luftfeuchte etc.) mittlerweile bekannt. Gelüftet wird grundsätzlich nur spät abends und/oder früh morgens (Stoß-Querlüftüng). Eingesetzt wird punktuell auch ein Luftentfeuchter. Im Winter wird der Keller mittels FBH FBH [Fußbodenheizung] geheizt und viel stoßgelüftet. Dennoch ist der Keller im Sommer muffig und das Raumklima ist klamm. An manchen Stellen erscheint dann auch der Schimmel.
Da wir den Keller in absehbarer Zukunft auch gerne nutzen möchten (ev. Partykeller, Saunaraum ….), möchte ich - sinnvolle - Zusatzmaßnahmen treffen um den Keller nutzbar zu machen. Diesbezüglich stelle ich mir eben die Frage ob es Sinn macht - als Zusatzmaßnahme Kalkputz bzw. Kalkfarbe aufzubringe. Da es sehr aufwendig ist die Dispersionsfarbe wieder abzukratzen war meine Frage ob man Kalkputz bzw. Farbe auf Dispersionsfarbe aufbringen kann bzw. ob das überhaupt Sinn macht.
Mir ist klar, daß das die Ursache nicht beseitigt aber durch den hohen PH-Wert des Kalkes tut sich der Schimmel schwerer zu wachsen. Was mir zusätzlich vorschwebt wäre es eventuell Klimaplatten (Calcium-Silikatplatten) an die Aussenwände anzubringen und darüber eventuell Kalkputz bzw. Farbe zu streichen. Hat mit Klimaplatte vielleicht jemand mit ähnlichen Kondensationsproblemen positive Erfahrungen gemacht ?


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  •  oldtimersammler
11.12.2009  (#3)
Blödsinn - Kann da nur heftig dagegenstimmen,zu viel lüften daran liegts sicher nicht.
Ich hatte in meinem vorigem Haus soalnge es draussen keine Minusgrade hatt alle Fenster offen,im sommer wenn ich in der Garage arbeitete das Garagentor zeitweise sogar 'Tag und Nacht offen.
Isoliert war nur mir 5 cm.
Innen auch teilweise die Betonkellerwände mit Dispersion und niemals auch nur Ansatz von Schimmel.
also daran kanns wohl nicht liegen.

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  •  fricki
11.12.2009  (#4)
wie ist der Wandaufbau im Keller, wurde Dampfsperre eingebaut, usw.

Es hängt von vielen Faktoren ab. Würde es nicht (nur) der Farbe zuschreiben.
Hatte im Sommer keine Fenster in meinem Rohbaukeller, als dann der "große Regen" gekommen ist und die Ringdrainage das Wasser ableitete hatte ich auch feuchte Stellen im Keller die aber wieder (ohne Probleme) ausgetrocknet sind. Ach ja ... bis zur Frostgrenze habe ich 12cm XPS, darunter auch nur 8cm.

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  •  fricki
11.12.2009  (#5)
mit den - feuchten Stellen (Ringdrainage) meinte ich dass die Sohle durch das kühle Regenwasser stark abgekühlt ist und somit sich die hohe Luftfeuchtigkeit an den Mauern innen angelegt hat.

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  •  ENB
  •   Gold-Award
13.12.2009  (#6)
@fricki -

Eine Dampfsperre auf der Bauteilinnenseite wird nicht verhindern,daß es zur Kondensation auf der Bauteiloberfläche(auf der Wandinnenseite) durch 1.)zu hohe Luftfeuchtigkeit und 2.) durch eine zu geringe Oberflächentemperatur der Außenwand kommt. Hier kann man nur versuchen,mind. einen der zwei Punkte zu verbessern.
Wird der Keller in Zukunft als Sauner und Partykeller verwendet wird es unumgänglich sein 1.) die Kelleraußenwand zu Dämmen ( ev.Innendämmung) und 2.) ein dezentrales Lüftungssystem einzubauen. Nur die Wand mit Kalkfarbe anzumalen wird nichts bringen.

http://www.holzbauphysik.de/download/upload/innendaemmung.pdf

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  •  nymano
  •   Gold-Award
13.12.2009  (#7)
@Trooper - ich habe auch nur 8cm XPS an den kellerwänden.

im ersten jahr war's im keller noch etwas feucht (vermutlich baufeuchte) und hat gemieft. stellenweise haben einzelne gegenstände geschimmelt (z.B. stoff oder leder).

ich hab einen billigen entfeuchter zwei wochen laufen lassen und halte alle fenster IMMER zu, egal ob winter oder sommer. seitdem ist der keller staubtrocken und mieft nicht mehr.

darf ich fragen, wie dein keller aussen isoliert ist bzw. ob du grundwasser hast?

lg nymano.

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  •  Trooper76
  •   Silber-Award
14.12.2009  (#8)
..Erstmal danke für Eure Antworten.

@nymano. Im ersten Jahr war es tatsächlich schlimmer als im zweiten. Das kann aber auch daran liegen, daß ich im 2. Sommer einfach auf die Problematik eingestellt war (Luftentfeuchter, lüften nur spätabends oder frühmorgens etc.). Der Keller (sowie das Haus) ist von Romberger. Wie der genau isoliert wurde kann ich leider gar nicht sagen. Grundwasser haben wir jedenfalls keines. Ich bin guter Dinge, daß wir den Keller mit richtigem lüften, Luftentfeuchter usw. irgendwann trocken kriegen. Ich möchte nur nicht 10 Jahre warten müssen. Deshalb eben meine Fragen wie man das Raumklima (Luftfeuchtigkeit) neben den üblichen Maßnahmen in den Griff kriegen kann um die Trocknung zu beschleunigen. Wie gesagt. Ich denke an Klimaplatten und Kalkfarbe als weitere Maßnahme. Vielleicht kann mir ja jemand seine Erfahrung damit schildern bevor ich darin investieren.

Vielen Dank.
lg


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  •  nymano
  •   Gold-Award
14.12.2009  (#9)
@Trooper - ich denke trotzdem, dass du etwas in die falsche richtung gehen willst. die wände mit kalkfarbe zu streichen mag vielleicht verhindern, dass die wände schimmeln - das problem mit der luftfeuchtigkeit bleibt aber bestehen! dann wird halt nicht die wand schimmeln sondern der stoffbezug vom bürosessel, oder das sofa im "partyraum".

die wände zu kalt und/oder die luftfeuchtigkeit zu hoch. nochmals mein tipp: stell einen luftentfeuchter zwei wochen rein und lass die fenster immer zu.

lg nymano.

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  •  fricki
14.12.2009  (#10)
@ENB - das ist mir schon klar ... ich habe eh keine Probleme mit der Feuchtigkeit im Keller (obwohl der Estrich auch noch ziemlich "jung" ist).

Habe eine 12cm Außendämmung, im "vermuteten Wohnbereich" innen 3cm EPS und 6,5cm Ziegelvormauerung und zusätzlich die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] vorgesehen ...
Würde mich wundern wenn dort was feucht werden würde.

Hast du eventuell Trooper gemeint ?

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  •  ENB
  •   Gold-Award
14.12.2009  (#11)
@fricki -
Hab nur das mit der Dampfsperre für dich gemeint. Das Andere sollte natürlich @ Trooper betreffen!

lg

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
14.12.2009  (#12)
@Trooper - Stell mal ein Thermometer mit Luftfeuchtigkeitsmesser auf und verfolg die Luftfeuchtigkeit in den verschiedenen Räumen.
Du musst das grundsätzlich mal in den Griff bekommen, bevor du dich an einen neuen Anstrich o.ä. machst.

Für den Sommer würd ich dir empfehlen, den Taupunkt im Auge zu behalten, es kann durchaus sein, dass der auch am Abend noch über der kellertemperatur liegt und du dir dadurch die Feuchtigkeit reinholst.

Bei den momentanen Temperaturen ist es am besten fürs Lüften (Aussentemp. -6°, Taupunkt -10°).



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  •  ebookhaus
14.12.2009  (#13)
Muss nicht sein@oldtimersammler
So ein Forum wie dieses hier lebt natürlich von verschiedenen Meinungen. Aber andere Meinungen - möglicherweise aus Unwissenheit - als "Blödsinn" zu bezeichnen, ist aus meiner Sicht entbehrlich.

Natürlich trotzdem freundliche Grüße!
eBookhaus

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
17.12.2009  (#14)
Ob Blödsinn die richtige Ausdrucksweise ist, kann diskutiert werden.
Auf jeden Fall gelten aber auch für das Feuchteproblem in diesem Thread die Grundregeln der Physik (Taupunkt) und die kann man nicht wegdiskutieren emoji

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