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Euribor 3M oder 12M, worauf kommt es an?

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  •  wudel14
16.2. - 21.2.2010
7 Antworten 7
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Hallo an alle, schon jetzt vielen Dank für die zahlreichen wertvollen Tipps, die ich hier bekommen habe.

Ich starte jetzt die ersten Gespräche mit Banken wegen Kredit (100.000.- Euro für Sanierung, Grundstück ist mindestens 4 mal so viel wert, sehr sicherer Job -aber das nur am Rande)

Ich habe durch die Beiträge in diesem Forum gelernt, dass vieles am Kredit verhandelbar ist, vor allem Bearbeitungsgebühr und Aufschlag auf Euribor.
Jetzt würde mich interessieren, ob es grundsätzliche Unterschiede zwischen 3-Monats-Euribor und 12-Monats-Euribor gibt.
Natürlich sehe ich, dass im Moment der 3-M Euribor viel niedriger ist als der für 12 Monate, weil halt grad im Moment die Zinsen so tief sind. Aber gleicht sich das bei einer Laufzeit von über 20 Jahren nicht von selbst aus?
Naiv gefragt: Wenn die Zinssenkung nur mit Zeitverzögerung weitergegeben wird, wird dann nicht auch die Zinssteigerung genauso verzögert weitergegeben, sodass es im Durchschnitt aufs gleiche hinauskommt?
Oder anders gefragt: gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen 2 Krediten, wenn bei sonst gleichen Konditionen einer den 3M-Euribor und der andere den 12M-Euribor berechnet?

Hat jemand einen Tipp für mich, worauf ich in diesem Fall beim Kreditgespräch achten soll?

Und noch eine Frage: wie oft kommt es tatsächlich dazu, dass Euribor + Aufschlag niedriger sind als die Zinssatzuntergrenze von 2,95 % beim Bausparkredit?

Falls jemand eine Antwort für mich hat, schon jetzt herzlichen Dank dafür im Vorhinein!

  •  tekov
  •   Gold-Award
16.2.2010  (#1)
Was soll sich in - 20 Jahren daran ändern?

Der 12M Euribor ist bis auf ein paar Monate (Dez. 2000 bis Nov. 2001)immer höher als der 3M Euribor, also von dem Indikator der eventuell für dich ausschlaggebend ist.

Zum Vergleich --->>

http://www.oenb.at/isaweb/report.do?report=2.6

Zeitraum frei wählbar.
Also kann auch kein niedrigerer Schnitt rauskommen, auch aufs Jahr gerechnet.

Die Kondition ist also eigentlich weniger der Indikator, sondern die anfallenden Gebühren plus der Aufschlag.

Zur Frage wie oft das vorkommt, dazu brauchst du dir nur die Zinskurven anzusehen (egal ob 3M oder 12M), dann einfach deinen Aufschlag dazu und fertig.
http://rdg.ttweb.net/rdgcharts/jtrader/default.asp?symbolName=tts-1115651&defaultLine=&BackSite=../

Die Frage ist eher wie oft die 6% Obergrenze greift, und welche Aufschläge dir eine Bausparkasse anbietet.

Mein bestes Angebot liegt aktuell bei 1,1% Aufschlag auf den 12M Euribor.
Trotzdem bin ich skeptisch ob alles in allem die Rechnung am Schluss aufgeht, die Nebenkosten beim Bauspardarlehen sind der blanke Horror, und so gut wie nichts davon verhandelbar.

Achten solltest du generell auf den Aufschlag, Grundbucheintragung (Ist sehr oft verhandelbar,Teileintragung oder im Idealfall 100% EPU), Bearbeitungsgebühren, Kontoführung, ev. Tauschmöglichkeit des Indikators, möglichkeiten zur vorzeitigen Rückzahlung, ev. Kosten für Beglaubigungen / Notar usw.

HTH emoji

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  •  tekov
  •   Gold-Award
16.2.2010  (#2)
BTW: -
http://i49.tinypic.com/w2j33q.pngBildquelle: http://i49.tinypic.com/w2j33q.png

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  •  wudel14
16.2.2010  (#3)
danke für die genauen Zahlen @tekov: Danke, das ist ein super Beitrag, und danke für die Links zur Nationalbank.
Jetzt weiß ich, worauf ich achten kann beim Kreditgespräch.

Ein Angebot der Bausparkassa war auch mit Aufschlag auf den 12M Euribor (und zwar 1,6 % Aufschlag - und ich hätte schon fast unterschrieben, weil ich dachte das sei sowieso überall gleich) Kann man mit Bausparkassen darüber verhandeln, oder nehmen die immer den 12M Euribor?
Gibt es sonst noch gängige Indikatoren, die verwendet werden? Ist es bei Kreditverhandlungen üblich, dass man auch über den Wechsel des Indikators verhandelt, oder nur über die Höhe des Aufschlages?

Ich hoffe, meine Fragen klingen nicht zu laienhaft - aber ich hab noch nie in meinem Leben einen Kredit aufgenommen, und ich will es gescheit machen - es geht ja in Summe doch um viel Geld.

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  •  creator
  •   Gold-Award
17.2.2010  (#4)
ich hab' das schon wiederholt gepostet: - meist liegen die kurzfristigen zinsen unter den langfristigen - das muss aber nicht so bleiben, gerade wenn irgendwelche krisenszenarien gezeichnet werden und börsen turbulent werden. stimmt schon, meist waren diese phasen kurz. es ist auch nicht so, dass ein 12m-euribor eben 12 "gilt", sondern er wird ebenfalls regelmäßig z.b. pro quartal, angepasst. der gängigste indikator ist der 3m-euribor, einfach weil die banken meist quartalsmäßig anpassen. bei noch kurzfristigeren indikatoren wird das anpassen meist mit höheren gebühren bezahlt - verhandeln.

bei den anpassungen muss eben auf die rundungsklauseln geachtet werden, die reinen aufrundungen sind eh passe, dennoch "verrechnen" sich banken gern.

die bausparkassen nehmen den 12-euribor, berechnen den aber höchst unterschiedelich.
ich wiederhole mich da eh schon wie eine hängende schallplatte: natürlich müsst ihr alles, was ihr wollt ansprechen und verhandeln. ich rate immer dazu, zumindest 1 bis 2 weitere indikatoren in den vertrag zu nehmen, also z.b. 3m-euribor, smr und irgendeinen hausmix smr-euribor, der meist mit weniger aufwand für die bank verbunden und damit aufschlagsmäßig billiger ist.
http://www.conserio.at/kredit-aushandeln-so-macht-die-bank-was-sie-wollen/

http://www.conserio.at/tag/kreditzins/



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  •  tekov
  •   Gold-Award
19.2.2010  (#5)
²wudel - Zwar ist der Rahmen kleiner an den Dingen die man verhandeln kann, aber selbstverständlich kann man z.B. den Aufschlag besprechen.

Bei uns würde bei 2ten Angebot "einer Bausparkassa" auch die Kapitalbereitstellungsgebühr entfallen,...

Alles in allem ist es vermutlich am einfachsten man verhandelt so gut man kann, mit Tipps von z.B. hier oder Bekannten, schließt dann seinen Vertrag ab und hofft das beste rausgeholt zu haben.

Vergleichen kann man es in einem Jahr sowieso nicht mehr.
Aja, zum Thema Indikator hatte ich bis jetzt nur den 12M Euribor angeboten bekommen, da sind die Bankdarlehen einfacher, dort ist man zwar nicht immer erfreut bei dem Thema aber zumindest besteht die Möglichkeit.

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  •  creator
  •   Gold-Award
20.2.2010  (#6)
"bis jetzt nur den 12M Euribor angeboten bekommen" - blöde frage: warum - hast du nicht nach anderen indikatoren gefragt oder waren das alles nur bausparkassen? die meisten banken bieten entweder irgendeinen swap/smr-euribor-hausmix an und alternativ halt diverse euribor-sätze, ggf mit anderen aufschlägen...

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  •  tekov
  •   Gold-Award
21.2.2010  (#7)
Mit angeboten bekommen,gehe ich jetzt nur auf die Bausparkassen ein.
Die angebotenen Bankdarlehen sind wie erwähnt im Standardfall mit dem 3M Euribor gekoppelt.

Bis jetzt sehe ich rein rechnerisch für mich keinen Vorteil bei den Bausparkassen, auch wenn sich dort teilweise sehr bemüht um uns gekümmert wurde.



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