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Inhalt einer Anfrage an BM

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  •  chris07
5.10. - 6.10.2010
8 Antworten 8
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Erstmal Hallo an alle Forenteilnehmer. Meine Verlobte und ich sind gerade dabei mit einer Architektin die Pläne für ein Niedrigenergiehaus abzustimmen. Anschließend möchten wir erste Anfragen an Baufirmen richten. Jetzt meine eigentliche Frage: Bringen Ausschreibungen über den Architekten wirklich so viel? Oder lässt es sich selbst mit Anfrage/Angebot zufriedenstellend bewerkstelligen? Welche inhaltlichen Mindestanforderungen (Ziegel massiv, Dachform, Größe, usw.) müssen in meiner "ersten" Anfrage enthalten sein? Da ich auf diesem Gebiet Anfänger bin und nicht zehn Anfragen um sonst wegschicken möchte, freue ich mich wirklich sehr über jede diesbezügliche Hilfestellung! auch per mail: christian.kowald@gmx.at

  •  charly144
5.10.2010  (#1)
nicht zielführen - hallo,

wenn du so unpräzise anfragst, wirst du angebote bekommen, die du absolut nicht vergleichen kannst.

ich hab die erfahrung gemacht. ich hab einen einreichplan und 2 A4 seiten an baumeister geschickt und nur festgestellt, dass es mir und auch den baumeistern nur zeit gekostet hat. faktum ist, dass ich durch die angebote viel gelernt habe, nur ist die frage, ob du dich so gut auskennst, dass du die angebote voll verstehst. und glaub mir, jeder baumeister versteht was anderes und jeder führt auch anders aus - somit nicht vergleichbar

wenn du keine ahnung hast was du im detail willst - ich spreche von einem ausführlichen pflichtenheft (kannst aber bei kenntnis auch selbst machen), dann sollte unbedingt ein fachkundiger ran. muss kein architekt sein, kann auch ein planer sein.

ich hab mir dann ein pflichtenheft über 30 seiten mit 3d zeichnungen gebaut und mit dem hab ich dann angebote eingeholt. ergebnis wesentlich besser, aber die baumeister bieten trotzdem nicht das an was du willst und du musst in persönlichen gesprächen rausfinden, ob wirklich alles drin ist und wie er ausführt...

mein rat: wenn du keine ahnung hast, lass die finger davon, du wirst kein ergebnis bekommen mit dem du zufrieden und in bezug auf budget sicher bist!!!

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  •  chris07
5.10.2010  (#2)
Danke - Hallo charly!
Erstmal danke für deine Antwort. Eben genau das habe ich befürchtet. Ungenaue Anfragen bringen logischerweise ungenaue Angebote. Also für ein Pflichtenheft mit über 30 Seiten mit 3d Zeichnungen musst du ja schon sehr fachkundig sein. Ich habe mich schon eingehend mit dem Hausbau beschäftigt, aber für ein detailliertes Pflichtenheft reichts wohl nicht. Werde wohl oder übel unsere Architektin also auch die Ausschreibungen machen lassen.
LG

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  •  charly144
5.10.2010  (#3)
architektin oder planer - vorteil deiner architektin ist, dass sie dein projekt schon bestens kennt...

ja ich kenn mich echt ganz gut aus... ich weiß eigenlob stinkt, aber wir haben jetzt den rohbau fertig und hatten noch kein problem. alles im budget und teilweise darunter weil wir material selbst besorgen. meine frau ist die genaue, misst und rechnet alles nach und findet jeden noch so kleinen fehler frühzeitig... und jeden tag in der früh gibts eine besprechung mit dem baumeister was ok ist und was nicht, und was wie in der nächsten phase ausgeführt werden muss. wir machen deckenauslasspläne selbst usw. ...

du hast grundsätzlich das problem, dass du jetzt gewisse detailentscheidungen treffen musst, ansonsten hast du diese flanke beim ausführenden offen. nachdem du aber das detail nicht kennst und dich dabei auch nicht auskennst ist das echt "gefährlich". gefährlich heißt, du hast dann laufend diskussionen mit dem baumeister, der dir sagt, dass er das immer ganz anders macht, das eh klar war und es jetzt aufgrund deines wunsches mehr kostet... im schlimmsten fall hast du das dann mehrmals die wochen und das budget läuft und läuft davon... sehr unangenehm.

in dem fall gilt es schon, dass sich der planer/architekt über die ersparnis selbst reinspart. es wird nicht unbedingt billiger, aber das risiko sinkt massiv. alles ausgehend davon, dass deine architektin da wirklich fit ist - ich kenn sie nicht.

ich frag mich laufend, wie es wohl sein muss, wenn man mit baumeister baut und sich selbst nicht auskennt.

es gibt aber auch ausnahmen. da vergibtst du eine Generalunternehmerschaft und dann kommst wieder (leicht übertrieben) wenn's häusle fertig ist. beispiel aust-bau: perfekt vom marketing bis zur ausführung, das zahlst du aber dann auch - bei uns waren es dann ca. 75% mehr für belagsfertig als in der jetztigen variante. das muss jeder für sich entscheiden.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
5.10.2010  (#4)
ich - würd sagen, es kommt großteils auch drauf an, ob du den baumeister kennnst und der in der nähe ist.

in wien oder sonsteiner großstadt kann da in der anonymität schon mal ein abzocker dabei sein, der einen auf billig macht, die halben sachen nicht erwähnt und sich dann abputzt.

ich hab auch keine ahnung vom bauen, hab ein theoretisches halbwissen, und verlasse mich trotzdem auf meinen baumeister, der quasi ums eck seinen standort hat (ca. 20km). hab vorher natürlich auch viele referenzen eingeholt und fühle mich absolut in guten händen.

natürlich musst du im vorfeld gewisse sachen definieren wie ziegel ja/nein, EKZ-bereich, in dem du bauen willst, keller ja/nein, dämmung, fassade, dachform, fenster+verschattung+insektenschutz (3-fach usw.), sämtliche erd- und kannalarbeiten inkl. aller anschlüsse, lagerung und verfuhr, innenausbau ja/nein, elektrik ja/nein, installionsarbeiten ja/nein (und vor allem was genau, heizform, kwl, wie viele steckdosen + tv-anschlüsse, wc´s, bäder, duschen, usw)...
hab ihm dann gesagt, auch 2x nen BDT durchzuführen, um baumängel festzustellen.
mein baumeister hat mir über all dies arbeiten ein angebot gelegt und jede einzelne position wie z.b. dach- und spenglerarbeiten, explizit beschrieben (mein aussage war und ist immer: ich will ne fix-fertig version, das heisst in dem fall vom fertigen dach bis zum kanal mit allen abflüssen, anschlüssen, gullies usw.)

ich habe vor anbotslegung verifiziert, was sein muss. zb. bopla in wu-ausführung udgl...
vergessen hätte ich z.b. auf das eingangspodest, hat er aber gewissenhaft schon im vorfeld mitgerechnet und geplant. das ist bei einer fth-firma sicher nicht so leicht bis gar nicht zu rekln, wenn´s nicht dezidiert angesprochen und angeführt wurde.

aber, wie gesagt, bei uns am land zählt noch handschlagqualität und muss woanders nicht zutreffen! wollte meine erfahrung posten und drauf hinweisen, dass nicht unbedingt ein archi notwendig ist. wennsd ne gute, alteingesessene baufirma mit referenzen hast, kann es sich dieser in der region gar nicht leisten, dich übers ohr zu hauen, sonst baut der nie wieder in der umgebung : ).

ich denke, kontrolle muss sein, eh klar, aber ein wenig vertrauen gehört auch dazu.
ps: hol dir die broschüren und ratgeber vom vki, wenn´s mal wirklich zwickt, alleine die musterbriefe sind den weg schon wert!

ps: archis beim planen sind top (meiner erfahrung) aber komplette ausschreibung, bauführung, endkontrolle, puhhhhh, das kostet, da kannst schon mal beim all inclusive-paket in den zweistelligen prozentbereich des BVH kommen.

grüsse und gutes gelingen, alex




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  •  chris07
5.10.2010  (#5)
@charly:
Deckenauslasspläne selbst machen sagt wohl alles, und 75% Preisreduktion gegenüber GU kann sich sehen lassen. Das Aust-Bau sehr teuer ist, aber dafür seine Sache gut macht, ist mir bekannt. Mit welchem BM ihr nun wirklich baut, würde mich interessieren bzw. nach welchen (bis auf die finanziellen) Kriterien ihr den ausgewählt habt. Auch gerne per Mail: christian.kowald@gmx.at

@alex (speedcat)
bezügl. vki hoffe ich das ich die Musterbriefe nicht allzu oft benötigen werde, aber vermutlich kommt man nicht daran vorbei. Alles machen lassen klingt ja ziemlich teuer, aber wenn es sich finanziell ausgeht, warum nicht. Ich möchte auch ca. 30km westlich von Wien bauen und genau so einen "kleinen und vertrauenswürdigen" BM würde ich suchen! Vielleicht verratest du mir deinen. Gerne per Mail:
christian.kowald@gmx.at

Bin neu hier im Forum, hoffe das diese Art von Fragen hier nicht krumm genommen werden.
LG

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  •  johro
  •   Gold-Award
5.10.2010  (#6)
Hallo - Hi Chris, du schreibst du willst deine Anfragen an BM richten, dann tu es.

wenn man nicht vom Fach ist, dann ist es unmöglich die Details zu kennen und mögliche Fehler zu finden.

Ein Architekt hat die Aufgabe durch kluge Planung so zu planen dass du die beim Bau etwas ersparst und er soll dir auch einen Baumeister inkl. Angebot besorgen. Dumm ist nur, dass du den Architeken oft im Voraus eine Anzahlung machen musst oder du bekomsmt dann die Pläne nicht bei nichtgefallen.

ich würde mit einigen ein unverbindliches Gespräch machen und dann entscheidn wen ihr vertrauen wollt. das ist natürlich keine Garantie aber sonst wirds schwer.

ABER: ihr habt schon eine Archtitektin? und was sagt sie zu deinen Fragen?

lg
johannes

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  •  nik8
  •   Bronze-Award
6.10.2010  (#7)
Ausschreibung - Hello,
unser Weg war mit einem Architekt zu planen und dieser hat danach auch die Ausschreibungsunterlagen erstellt.
Die Verhandlungen habe ich dann selbst geführt, was aufgrund der DIREKTEN Vergleichbarkeit der Anbote keine Schwierigkeit war und viel Spielraum aufgemacht hat.
Ich würde es (obwohl ich vom Fach bin) genauso wieder machen. Die Mehrkosten der Ausschreibung beim Architekt habe ich bei den Verhandlungen mehrfach hereingeholt.

Meiner Meinung nach, kann man die Leistungen (und hier kommt ja verschiedenstes zusammen) nur auf Basis eines einheitlichen Leistungsverzeichnisses vergleichen.

lg
Nik

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  •  charly144
6.10.2010  (#8)
@speedcat - vertrauen ist gut und schön... man weiß halt nie ob es bei einem selbst auch so gut läuft wie bei den anderen kunden...

wenn ich ein leistungsverzeichnis habe, dann weiß ich was ich bekomme, der baumeister weiß exakt was er zu leisten hat und sofern der baumeister das auch baut was beschrieben ist, sollte es keinerlei verdruss und abzüge geben. eigentlich eine faire angelegenheit!

ich kann mir kaum vorstellen, dass ein baumeister nicht versucht nochwas rauszuholen wenn es was rauszuholen gibt... ich würd's auch so machen emoji

@nik8
stimme vollkommen zu!!!

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