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Dämmung oberste Geschossdecke

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  •  nickwing
13.11.2010 - 21.5.2011
9 Antworten 9
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Hallo,

Dieser Beitrag ist an die Profis gerichtet, die sich speziell
mit alten Häusern VOR 1900 auskennen (und wie diese funktionieren).

Ich möchte auf die günstigeste Art und Weise die oberste Geschossdecke dämmen.
Der Dachboden ist gut durchlüftet, die Decke ist eine Holztrammdecke, darüber Latten und Ziegeln (zum drauf gehen).

Ich möchte an dieser Konstruktion nichts ändern und denke dass die Luft dazwischen (die Decke ist ca. 20cm dick, dazwischen Luftraum) auch als guter Wärmeisolator dient.

Ich möchte einfach Wärmedämmfilz oben auf die Ziegeln legen (muss nicht begehbar sein).

Nun mein Frage: sollte ich einen abstand zwischen Ziegeln und Dämmung machen zwecks Hinterlüftung und abfuhr von Feuchtigkeit die aufsteigt oder geht das durch den Dämmfilz gut genug.

Eine andere Frage:
Das Haus funktioniert ja so ganz gut, wir haben keine Feuchtigkeitsprobleme weil die Feuchtigkeit (und Wärme) gut durch die Decke kann (im Moment) und oben ist der Dachboden auch nicht gedämmt und gut durchlüftet, sommit schimmelt die Holzdecke auch nicht, sondern alles funktioniert gut.
Die Ziegeln sind ein bisschen feucht (ich nehme an weil die kalte Luft oben nicht so schnell die Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Das müsste doch dann mit einem Dämmfilz drauf noch besser funktionieren oder ?
Der Ziegel bleibt etwas wärmer, kann seine Feuchtigkeit schneller an den Filz (bzw. bei Hinterlüftung an die wärmere Luft) abgeben und der Filz verdunstet dann langsamer.

Lg
Nick

  •  albundy
  •   Bronze-Award
13.11.2010  (#1)
unterm filz.jedenfalls Dampfbremse.
und der Luftraum zwischen Deinen tragenden Balken kann dir die ganze Dämmwirkung zusammenhauen, wenn die sich Luft da drin bewegt.
Und was Begehbares schadet sicher nicht...

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  •  Thomas Heufers
16.11.2010  (#2)
Strohballendämmung - Eine interessante Dämmungsvariante ist den Dachboden mit Strohballen zu dämmen. Siehe folgenden Link.
http://www.baubiologie.at/index.html

Gruß

Thomas Heufers

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  •  ulsen
16.11.2010  (#3)
je nach Benützung! -
oppala.
Da war ich wohl a bisserl zu langsam.
Ich beziehe mich auf den Tip mit der Dampfbremse!

Über einem Bad ja. Aber großflächig über Wohnräume sehe ich kein Problem einen nackten dicken Filz (25-40cm) zu verlegen.

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  •  HeimUndCo.at
18.11.2010  (#4)
@nickwing - also egal mit was du Dämmst eine Dampfsperre miss auf jeden Fall drauf die mit dem Mauerwerk rundherum verbunden ist. Danach kannst du Dämmen mit was du willst. Ein feuchter Dämmstoff beeinträchtigt die Dämmwirkung erheblich.

LG

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  •  ulsen
27.11.2010  (#5)
nicht gerechtfertigte Maßnahmen sind Verschwendung - die Notwendigkeit einer Bremse oder Sperre läßt sich ausrechnen.
Sie besteht wenn die Ursache gegeben ist und wenn Gefahr besteht dass die Bauteile beeinträchtigt werden. Es stimmt die Dämmwirkung wird beeinträchtigt. Die anfallende und kondensierende Wasserdampfmenge in der Dämmung lagert sich jedoch sehr langsam über die ganze Heizperiode an. Selbst dann findet eine Verdunstung statt, denn die kalte Winterluft ist trocken und kann Feuchtigkeit aufnehmen. Vielleicht hat der eine oder andere bereits beobachtet das Wäsche im Winter, im Freien aufgehängt, schneller trocknet als im Sommer!

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  •  2moose
  •   Gold-Award
27.11.2010  (#6)
Ich würde mit einer Dampfbremse AUF der Decke vorsichtig - sein, die ist mir zu weit weg von der warmen Seite. Die Feuchtigkeit kann dann immer noch in die Deckenkonstruktion eindringen und diese - wenn die Dämmung nicht großzügig genug erfolgt - unter den Taupunkt abkühlen. Rein gefühlsmäßig gefällt mir die diffusionsoffenen Überlegung des Eingangsbeitrages besser. Wie gesagt, rein Gefühl - Ahnung hab ich keine fachliche.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
27.11.2010  (#7)
Strohballen sind prima - wenn sie in einen maus- und - ungezieferdichten Holzriegel eingepackt werden. Die Dichtheit wird aber im Bestand schwer zu erreichen sein und das Mäuseparadies ist eröffnet.

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  •  ENB
  •   Gold-Award
28.11.2010  (#8)
Dampfdiffusion!! -
1) Der Wasserdampfdiffusionswiederstand des Deckenaufbaues reicht vollkommen aus, egal ob sich darunter ein Bad oder nur ein Wohnraum befindet.
2) Nicht nur ein feuchter Dämmstoff veringert die Dämmwirkung sondern auch ein Dämmstoff der von Außen mit kalter Luft durchströhmt wird (eine Dämmung ist luft und winddicht auszuführen)
3) Wenn die Dampfbremse auf den NF-Ziegeln liegt, ist sie nicht zu weit weg von der warmen Seite, den Warm wirds nur durch die Dämmung und alles darunter gehört zum Beheiztem Bereich (Kondensatfrei)
4) Der Luftraum zwischen der Decke müsste luftdicht abgeschlossen sein, um als Dämmung angesehen werden zu können. Da dies bei einem altbau nicht vorausgesetzt werden kann, ist er also auch nicht als Dämmung anzusehen.
5) Sollte der Dachraum nicht als Lager benötigt werden ist eine offen aufgeblasene Zellulosedämmung auf Grund des hohen Ströhmungswiederstandes ( verhindert das durchströhmen der Dämmung mit kalter Außenluft ) sicherlich das günstigste und sinnvollste.

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  •  ulsen
21.5.2011  (#9)
strohballen eignen sich bestens - für eine Dämmung der obersten Geschossdecke!

(egänze mit Argumenten und Werte, siehe Beitrag v. Heufers)

besonders im Altbau bei gegebener Konstruktions- bzw. Raumhöhe.
Keine Hilfskonstruktion erforderlich, denn der Ballen ist belastbar!
Hohe Wirkung bei geringem Aufwand.

Rohdichte über 100kg/m³
Wärmeleitfähigkeit lambda = 0,043
Dampfdiffusion (offen mü = 4,4)
Brandschutzklasse E (EN 13501-1:2007)
(besteht den Brandeinfluss von 90 min)

Für den den, der auf Zertifikate baut,
die OIB Zulassungsnummer ist ÖTZ-2010/015/6

Durch die hohe Dichte besteht keine Gefahr für Mäuse oder anderes Ungeziefer. Es besteht auch kein Anlass dazu, denn im Stroh ist keine Nahrung enthalten, noch kann eine Maus feststellen dass in dem kompakten, undurchdringlichen Stroh besonders warm ist!

Weiterführende Infos:
http://www.hausderzukunft.at/results.html/id5447



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