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weiter sparen, oder fremdfinanzieren???

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  •  Gast
3.1. - 21.1.2011
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liebe finanzexperten!

ich habe ein streitthema mit meinem mann. wir haben vor ein
toskanahaus in massivbauweise 140 m², wohnkeller mit erhöhte raumhöhe zu erstellen.
baukosten schätze ich auf: € 260.000.-
anschlusskosten: € 10.000.-
küche: € 10.000.- (restliche möbel vorhanden)
unvorsehende ausgaben: € 10.000.-
grundsück: vorhanden und abbezahlt
zusätzliches baukapital: € 80.000.-

mein mann will dieses jahr mit dem bauen beginnen. ich möchte aber noch 3 jahre warten, da wir pro jahr etwa €20.000.- ansparen konnten. in 3 jahren hätten wir also, ein baukapital von insgesamt € 140.000.- mein mann aber behauptet, dass die baukosten derart steigen, dass sich ein weiteres sparen kaum rentiert???!!!!

zahlt sich abwarten aus? oder ist der benefit, dass wir durch die differenz zwischen teuerung und ersparten erzielen wirklich so gering? mich würden euren meinungen dazu interessieren.


glg Laura

  •  OutOfStep
4.1.2011  (#1)
Meiner Meinung nach...hält sich der Vorteil, noch weiter zu sparen, in Grenzen. In 3 Jahren sind locker Mehrkosten von 5-10 % locker möglich, was in eurem Fall fast 15.000 bis 30.000 Euro sind. Also habt ihr effektiv dann nur 30-45k mehr.

Die 20.000/Jahr könnt ihr ja trotzdem abzahlen, dann läuft der Kredit überschaubare 12 Jahre. Außerdem sind die Zinsen derzeit relativ niedrig, wer weiß wie das in 3 Jahren aussieht. Ihr schaltet bei einem Baubeginn heuer auf jeden Fall die Inflation aus (siehe erster Absatz).

Wenn ihr dann nebenbei jetzt vielleicht noch Miete zahlt, dann fällt der Vorteil Pro-Bauen noch deutliche aus.

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  •  lauraM
4.1.2011  (#2)


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  •  lauraM
4.1.2011  (#3)
danke! - Nein, wir zahlen derzeit keine Miete. Ich würde natürlich das Erspartes auf ein Wertpapierdepot veranlagen. Daher hätten wir auch einen Zinsgewinn, der (meiner Meinung nach) die Inflation ausgleichen könnte. Eine monatliche Rate von etwa € 1.700.- ist möglicheweise in 4-5 Jahren nicht mehr drin, da ich mich mit einer Praxis selbständig machen will (teuer). Aus diesem Grunde wollte ich möglichst wenig fremdfinanzieren. Der Bankberater hat zwar zugesichert, dass es in dieser Zeit die Krediraten senken würde und wir nur die Zzinsen bezahlen müssten. aber ehrlich gesagt ich weiss nicht, ob ich in dieser Zeit ruhig schlafen könnte??!!!

Die ganze Materie ist mir neu und total undurchsichtig! Ich weiss wirlklich nicht was das Beste wäre?!

glg Laura

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  •  wisbi
4.1.2011  (#4)
Artikel im Gewinn - Hallo Laura,

genau über dieses Thema ist im neuen Gewinn (heute per Post gekommen) ein Artikel (Gleich ein Kredit oder vorher ansparen; --Seite 40)!
Die kommen zu dem Schluss, daß sich einige Jahre mehr ansparen auf jeden Fall bezahlt machen; es gibt dazu ein genaues Rechenbeispiel.
LG
wisbi

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  •  kamark71
4.1.2011  (#5)
Meine Gedanken dazu - Hallo Laura

Meine Gedanken dazu:

Wartpapierdepot: Bitte die Krise vor 2 Jahren nicht vergessen. Was schnell rauf geht, kann auch schnell nach unten rasen. Wenn es tatsächlich Wertpapiere sind, würde ich das eher mehr als Spekulation als Inflationsabsicherung betrachten.

Bei jetzigen Zinsen würde ich auch zu Bauen anfangen. Es ist natürlich rein spekulativ, berücksichtigt man jedoch, wie die Drucker in den Zentralbanken heiß laufen, so könnte uns auch eine höhere Inflation erwarten. Schau Dir bitte nur Diesel an. Er ist wieder auf einem hohen Niveau und Treibstoff war immer schon teuerungsfördernd.
Investitionen in eine Praxis sollten immer Fremdfinanziert sein. Damit kannst Du die Zinsen steuerlich absetzen


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  •  creator
  •   Gold-Award
4.1.2011  (#6)
ich würde das thema etwas umfassender betrachten... und mal den kenntnisstand in sachen hausbau als ausgangspunkt nehmen. bislang sind die kosten ja nur geschätzt, meine basis wäre, inwiefern hier sparpotenzial durch aneignung von wissen möglich ist. dann relativiert oder konkretisiert sich auch der auftragswert.
weiters würde ich folgende faktoren abwägen:

- die bauordnungen werden restriktiver, d.h. was heute noch erlaubt ist, kann morgen schon verboten sein und teurere lösungen erfordern. vgl. die bauordnungsänderungen der letzten jahre im jeweiligen bundesland (evtl. ist eine "vorsorgliche" baugenehmigung ja ein ausweg, wenn ihr schon genaue vorstellungen habt).

- selbiges gilt für förderungen und natürlich abgaben und gebühren der gemeinde, die finanziell meist ziemlich mies dastehen und die löcher mit wasser- und kanalabgaben o.ä. zu stopfen suchen.

- wie schaut eure persönliche zukunft aus? ist die gesichert und wisst ihr, was ihr genau wollt? karriere, kinder, familie sind entscheidende faktoren. junge selbständigkeit ist kein bonitäts-turbo, das sollte auch klar sein.

- wirtschaftsentwicklung. das ist jetzt glaubensfrage. wer an den weltuntergang 2012 glaubt, braucht nicht weiterdenken - da reicht schon, sich vor der inflation des euro und den szenarien in irland, spanien, portugal und italien zu fürchten. dennoch scheinen m.e. die zeichen auf erholung zu stehen - und genau da wird's interessant. da werden normale sparzinsen nie die teuerung abfangen können. beim wertpapierdepot kommt's halt auf die werte darin an. wahrscheinlich werden sich investments in niedergeprügelte irland-banken auszahlen. das ist aber auch high-risk mit einer derzeitigen schwankungsbreite von +/- 20% und nicht unbedingt inflationsvorsorge. vgl. bir - wkn 853701. aber auch simple etfs auf standard-indices a la dax oder etwas "exotischer" auf kospi, rdx, etc. http://www.onvista.de/etf/ können lohnen.


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  •  Sethi
  •   Bronze-Award
10.1.2011  (#7)
Ich sehe Jahr für Jahr - wie Steuern und Gebühren (Aufschließung, Anschluß) und Preise für Grundstücke teurer werden. Baukosten weniger, aber steigen auch.

Gemeinden in Ö. sind pleite und kündigten an, kräftig an Gebühren verdienen zu wollen. Mein Tipp: Grundstück schnell aufschließen / anschließen lassen.

Risiko bei Bauverschiebung sehe ich hier: Die ganzen Euro Rettungspakete könnten überraschend in höherer MwSt. münden (wurde zuletzt verdächtig oft diskutiert). Dann wird Bauen leider auch teurer.

Ich glaube nicht an ach so tolle sichere Anlageprodukte. Deswegen habe ich kein Geld in der Krise verloren. Aber Creator ist hier der Spezialist.

Ich würde beide Varianten durchrechnen: aber bitte nicht von offizieller, sondern ca. doppelt so hoher Realinflation ausgehen und dann vergleichen. Hoffe, es hilft.

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  •  chris48
14.1.2011  (#8)
hallo Laura!

ich habe selber gerade ein Haus gebaut und genau wie du eine Kostenschätzung angestellt. Zu meinem Erstaunen hat die Schätzung auf 1000 Euro gestimmt. Ich muß jedoch sagen, dass ich bei meiner Schätzung 20.000 Euro als Reserve und noch 10.000 Euro für Kleinmaterial berechnet habe.

Hätte ich nicht so eine grosse Reserve berechnet hätte ich ein Problem gehabt.

Zu deiner Frage bezüglich Fremdfinanzierung oder sparen würde ich mir eventuell überlegen den Bau nicht in einem durchzuziehen sondern nur den Rohbau mit Dach zu errichten.

Wenn der Rohbau steht hat man ohnehin Arbeiten zu verrichten die nicht wirklich Geld verschlingen und man kann wieder ansparen.

Mit Fremdfinanzierungen wäre ich sehr vorsichtig weil jeder nur die Rückzahlung sieht und dabei vergißt, dass er ja nur die Zinsen zurückbezahlt und am Ende der Laufzeit das Kapital fällig wird. Und wie sich der ganze Finanzmarkt entwickelt hat und die Vorhersagen der "Finanzexperten" zutreffen erleben wir ja gerade.

Bei der Finanzierung vergessen heute sehr viele, dass wir momentan sehr geringe Kreditzinsen haben jedoch nicht, dass sich das sehr schnell ändern kann. Es wird immer vergessen, dass bei einem Anstieg der Zinsen z.B. von 4 auf 6 Prozent nicht einen Zinssteigerung von 2% erfolgt sondern von 50%.

Also lieber langsamer bauen und weniger Schulden machen. Ich würde in jedem Fall meine 80.000 Euro so schnell wie möglich investieren weil man heute echt nicht mehr sagen kann ob das Geld morgen noch den gleichen Wert hat.

Ich wünsche dir und deinem Mann viel Freude und Erfolg bei eurem Bau.

lg chris



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Hallo chris48, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  Patrick
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#9)
Schulden machen - Eines sollte man nicht vergessen. So günstig wie jetzt wird Fremdkapital nicht lange bleiben. Risikolose Zinsen (v.a. nach Steuern) sind außerdem zur Zeit deutlich unter der Inflationsrate. Auch wenn jetzt viele so gegen die endfälligen Kredite wettern. Dass die Tilgungsträger am Anfang des Kredits so unter Wasser sind, ist doch das beste was einem passieren kann. Auf Sicht von 20 Jahren werden die Börsen sicher wieder ihre Höchststände erreichen. Wenn ich mir meine Tilgungsträger anschaue, dann haben die im letzten Jahr ca. 20% Performance gehabt.

Wichtig ist nur, dass man sich bewusst ist, dass das Ganze ein Risiko ist. Man muss also auch hohe Verluste finanziell verkraften können. Mit Aktien hat man jedoch noch über lange Zeiträume noch nie hohe Verluste gemacht bzw. eigentlich immer nur Gewinne. Ganz im Unterschied zu Invenstments in Gold oder Spareinlagen. Zum Schuldenmachen braucht man also genügend Geld emoji

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  •  creator
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#10)
@Patrick: das sehe ich anders. - abgesehen davon, dass man in der beratung und beim verkauf die risken runtergespielt hat, halte ich einige aussagen in dieser kürze - und ich denke, das hast du anders gemeint - für problematisch:

"Dass die Tilgungsträger am Anfang des Kredits so unter Wasser sind, ist doch das beste was einem passieren kann."

das würde ich angesichts der vorgehensweisen der banken, ständig mehr sicherheiten zu fordern und "zwangskonvertierungen" anzudrohen bzw. durchzuführen, nicht so stehen lassen...

"Mit Aktien hat man jedoch noch über lange Zeiträume noch nie hohe Verluste gemacht..."
na ja - ned immer. avw (als genussschein) steht gerade vor gericht, die ba-aktionäre waren auch nicht immer glücklich und wenn ich mir 10-jahres-charts (z.b. des dax) anschaue, ist dort noch immer viel unter wasser - ganz ohne inflationsberechnung.

http://www.onvista.de/index/snapshot.html?ID_NOTATION=20735&MONTHS=120#chart

das schaut bei eurostoxx und smi noch viel mieser aus: http://www.onvista.de/index/snapshot.html?ID_NOTATION=193736&MONTHS=120#chart
http://www.onvista.de/index/snapshot.html?ID_NOTATION=1555183&MONTHS=120#chart

gerade beim dow jones ist man hauchdünn im plus...

http://www.onvista.de/index/snapshot.html?ID_NOTATION=324977&MONTHS=120#chart

den atx nehm' ich da aus, weil der de facto nur ein boom- und korrekturphase hatte - und die zeit vor 2000 eher ein scherz war.

natürlich sind das jetzt indices und keine einzelwerte, wo die unternehmen ja auch pleite gehen können und eine streuung / diversifizierung unmöglich ist. andererseits sind 20% p.a. beim tt auch nicht soo überragend, wenn sich diverse atx-werte mehr als verdoppelt haben...

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#11)
Risikostreuung - natürlich kann man mit einzelnen Aktien hohe Verluste machen. Mit einer breiten Streuung jedoch nicht. Durch die monatliche Einzahlung erwischt man auch nicht genau den falschen Zeitpunkt. Über die letzten 200 Jahre war und sind Aktien die sicherste Art Vermögen abzusichern und nebenbei sogar zu vermehren.
20% Perfomance meiner TT zeigt, dass ich nicht alles im ATX habe sondern weltweit gestreut bin. 20% ist übrigends der Durchschnittswert meiner Tilgungsträger.
Eine 10 Jahresbetrachtung ist einfach viel zu kurzsichtig.

Wie gesagt, man muss es sich leisten können Buchverluste auszusitzen. Mir wurde nie auch nur annäherd eine Zwangskonvertierung angedroht. Ich hab jedoch freiwillig, um der Bank meinen guten Willen zu zeigen beim EUR Kredit 20k getilgt. Dafür hab ich nebenbei eine Gebührenbefreiung für mein Geschäftskonto erhalten. Den Fremdwährungskredit jetzt zurückzuzahlen macht keinen Sinn und das sieht "meine Bank" zum Glück auch so. Zwischen Bank und Kunden muss eine Vertrauensbasis da sein. Wenn die Bank zittern muss, dass sich alles nicht mehr ausgeht, nur weil die Währung oder der Tilgungsträger um 30% schwankt, dann ist das natürlich kein idealer Ausgangspunkt.

In 10 Jahren wird es sein wie immer. Der Großteil wird sagen: "Hätt' damals nur in Aktien investiert, es war doch so offensichtlich dass die Schwellenländer wirtschaftlich aufholen" emoji

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  •  creator
  •   Gold-Award
14.1.2011  (#12)
bei vielem stimme ich ja voll zu... das problem ist halt, dass zeit ganz unterschiedlich wahrgenommen wird.
ich hab' die 10 jahre genommen, weil das in charts einfach anzuklicken war und für das menschliche leben ein gerade noch überschaubarer zeitraum ist, den man eh nicht allzuoft wiederholt... oder korrrigieren kann.
wir leben im moment und vergangenheit und zukunft sind irgendwo nicht greifbar - die wenigsten wissen, was sie vor exakt 10 jahren gemacht haben und haben eine vorstellung davon, was sie in exakt 10 jahren machen werden.

internet gibt's erst seit 20 jahren in ö. da war die eu noch weit weg, den ewr-ecu kannte niemand und die serbischen migs drehten über radkersburg ihre schleifen, weil ihnen der ö-luftraum samt draken wurscht war... und konkurrenz aus dem "ostblock" oder china war kein thema!

dabei sind 10-20 jahre in der finanzwelt ein recht kurzer beobachtungszeitraum.

wie im prospekt: gewinne der vergangenheit lassen keine rückschlüsse auf künftige wertentwicklungen zu...

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
15.1.2011  (#13)
ich wollte nur warnen - aufgrund der letzten paar Jahre falsche Schlüsse zu ziehen. Man kann natürlich nie wissen was in der Zukunft passiert. Aber zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.

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  •  elme
18.1.2011  (#14)
einfach rechnen! - hier sollte nicht spekuliert, sondern gerechnet werden - ich gehe von 300.000 EUR aus, bis zur Fertigstellung braucht man Reserven:
220.000 EUR auf 20 Jahre finanziert mit einem Zinssatz von 4,5% ergibt eine Rückzahlung von ca. 16.900 EUR jährl. oder 338.000 über die Laufzeit. Davon 220.000 Tilgung, und 118.000 Zinsen.
Variante 2: 4 Jahre sparen, Eigenkapital = 160.000 EUR, Fremdkapital 140.000 auf 20 Jahre finanziert mit 4,5% ergibt eine jährl. Rückzahlung von 12.300 EUR, 246.000 über die Laufzeit, davon 160.000 Tilgung und 86.000 Zinsen.
Der Zinsunterschied ist also 32.000 EUR, macht die Baukostenteuerung wirklich so viel aus? Es gibt ja auch Eigenkapital, das veranlagt werden kann und einen Teil der Inflation wettmacht! Ausserdem, ein Durchschnittszinssatz von 4,5% auf die nächsten 20 Jahre ist sicher sehr niedrig angesetzt, ich persönlich glaube die Zinsen steigen stärker, damit auch die Rückzahlung. Aber letztendlich muss das jeder selbst entscheiden, unter einem Drittel Eigenkapital würde ich nicht zu bauen anfangen!

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  •  creator
  •   Gold-Award
19.1.2011  (#15)
aha - rechnen also. - dann sieht aber auch jeder, dass baumeisterkosten im vergleich zur inflation (ohne risken notwendiger adaptionen wegen baurechtsnovellen) doppelt so stark stiegen - trotz krise!

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/preise/baukostenindex/023119.html

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/preise/verbraucherpreisindex_vpi_hvpi/023344.html

die banküblichen zinsen abzüglich kest wiegen die risken des wartens m.e. nicht auf...

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
20.1.2011  (#16)
@creator. - ...hausbauen wird subjektiv über der inflation teurer, das stimmt schon. aber objektiv glaub ich es einfach nicht, ein freund hat mich gebeten mal über seine angebote drüber zu schauen weil ich gerade mit dem bauen fertig bin und er beginnt. die stundenpreise von der baumeister für vorarbeiter, maurer und helfer waren in seinem erstangebot gleich hoch, wie ich es vor zwei jahren hartnäckig verhandeln musste und damals auch mehrere angebote verglichen habe.

klar hat man im jahr 2000 ein schönes 120m2 stockhaus um 2 mio. ats (ca. 145000 eur) bauen können und jetzt kostet gleiches 250.000 eur (beides ohne nebenkosten, anschlüsse oder einrichtung).

ABER: da steckt nicht nur die inflation drin, sondern auch 20cm statt 14cm dämmung mit besseren dämmmaterial, hochwertigere installationsmaterialien, heiztechnik mit höheren wirkungsgrad, aufändigere elektrik, eine wohnraumlüftung und dreifach verglaste fentser und vieles mehr was vor 10 jahren als luxus gegolten hat und inzwischen standard ist (zb fbh statt radiatoren).

ich seh das teurer werden daher nicht so negativ wenn es sich in mehr-komfort niederschlägt.

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  •  creator
  •   Gold-Award
20.1.2011  (#17)
was ist am baukostenindex ab 2005 subjektiv? - der ist das objektivste, was man finden kann. ob jetzt der gewählte baumeister es billiger oder teurer macht - das ist subjektiv.
2008/anfang 2009 waren die materialpreise wie kupfer noch recht hoch, die branche vom boom verwöhnt - das hat sich erst kurz später mitte 2009 verbilligt.

das wirkliche risiko sehe ich eigentlich in der zunehmenden verarmung der gemeinden und länder und den dadurch verschärften bestimmungen im baurecht. egal ob, oö, nö, bgld - alle haben jüngst die bauvorschriften mit auflagen gespickt und gebühren erhöht, teils mit argumenten wie "verhüttelung" und "klimaschutz". wer vergleichen will, kann ja gerne die bauordnungen, verfahren und gebührenordnungen von 2005 mit den jetzigen vergleichen.


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  •  Anschi2
21.1.2011  (#18)
Ich geb meinen Senf auch dazu :) - Ganz aktuell!

Wir hatten voriges Jahr im Juli die Bauverhandlung in einer kleinen Gemeinde in NÖ. Damals haben wir etwas Druck gemacht, damit wir schnell einen Termin bekommen und alles vor der "Sommerpause" über die Bühne bringen.
Dann haben wir die Vorschreibung über die Aufschließungsgebühr bekommen: ~ 10.000€
Unsere Nachbarn (idente Grundstücksgröße) haben heuer im Februar die Bauverhandlung und wissen schon, dass ihnen die Aufschließung ~12.000€ kosten wird.

Wir sind froh darüber dass wir voriges Jahr noch so schnell wie möglich angefangen haben.

Das og. ist nur ein Beispiel was sich in unserer Gemeinde erhöht hat.
In meinem Beispiel sind es "nur" 2000€, aber wenn mal alle Gebührenerhöhungen zusammenzählt wirkt sich dass dann schon ordentlich aus.

lg

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  •  creator
  •   Gold-Award
21.1.2011  (#19)
ein anderer aspekt ist das auslaufen des ö. vorbehalts... sodass nun auch ab mai ost-firmen ganz legal in ö arbeiten können. da die eu angleichend wirkt (vergleicht mal lohn- und preisniveau der letzten 5 jahre dort), ist auch klar, dass diese firmen ihre preisvorteile nicht mehr lange in einem ausmaß anbieten, dass sich das risiko lohnen kann. das merken auch all jene ö. firmen, die grenznahe zweigniederlassungen haben...

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  •  johro
  •   Gold-Award
21.1.2011  (#20)
Hallo - Hi Änschi, darf ich fragen welchen Faktor ihr pro m² bei den Aufschliessungskosten habt?

lg
johannes

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
21.1.2011  (#21)
@creator - "wer vergleichen will, kann ja gerne die bauordnungen, verfahren und gebührenordnungen von 2005 mit den jetzigen vergleichen."

haste da mal nen link dazu?
PS: bin übrigens auch froh, letztes jahr noch bauverhandlung gehabt zu haben..


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