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Fernwärme sinnvoll?

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  •  bau2011
24.2. - 11.4.2011
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Hallo geschätztes Forum!
Ich bräuchte euren Rat bezüglich der Heizungsausführung für unser geplantes Haus.
Ausgangssituation:
Neubau mit 160 m² Wohnfläche zzgl. 25 m² Wohnfläche im Keller sowie 55 m² Keller (unbeheizt bzw. leicht temperiert). Wohnbereich komplett mit Fußbodenheizung. Die Energiekennzahl weiß ich leider noch nicht genau, diese wird aber im Bereich von 40 kWh/m²a liegen.
Ursprünglich wollten wir eine Sole/Wasser Wärmepumpe einsetzten. Allerdings stehen nur noch ca. 330 m² freie Grundstücksfläche zur Verfügung, welche auch für die Kollektoren verwendet werden könnte.
Da sich in unmittelbarer Nähe ein Fernwärmeanschluss (Hackschnitzel) befindet, haben wir nun überlegt uns dort anzuschließen. Die Anschlusskosten abzüglich der Förderung betragen ca. Euro 4.250,-. Hinzu kämen noch die Kosten für einen Warmwasserboiler, welche ich noch nicht weiß. Die jährlichen Kosten betragen Euro 250,- fix (Miete) zzgl. ca. 8 Cent/KWh.
Vom Anbieter wurde uns ein geschätzter Verbrauch von 12.000 kWh pro Jahr, davon ca. 3.000 kWh für Warmwasser (4 Pers.), genannt.
Meine Überlegung war nun folgende.
Anschluss an die Fernwärme und Warmwasseraufbereitung mittels einer LW Wärmepumpe (400 l) im Keller. Da wir hauptsächlich duschen, reicht uns für den Boiler eine Temperatur von 45 °C. Dadurch würde ein Teil der teuren Fernwärme Heizenergie durch die günstigere Wärmepumpe ersetzt.
Ist so etwas sinnvoll?
Ich bedanke mich im Voraus für eure Unterstützung!

  •  dandjo
  •   Gold-Award
24.2.2011  (#1)
Ich würde an deiner Stelle entweder gänzlich auf - Fernwärme/Nahwärme oder auf eine Wärmepumpe setzen, Mischlösungen rentieren sich in den seltensten Fällen, da die Anschaffungskosten immer höher sind. Bei 3000kWh (ohnehin sehr hohe Annahme) oder 240 Euro bei 8c/kWh Warmwasserkosten rentiert sich eine zusätzliche Wärmepumpe nicht in ihrer Lebenszeit.

Die 250 Euro fix pro Jahr finde ich ein wenig hoch, wofür bezahlt man das genau? Was mietest du da an? Um 250 Euro habe ich schon mehr als den halben Winter geheizt. 8c/kWh finde ich auch relativ hoch, aber wenn die Kosten stabil bleiben, wäre es verkraftbar.

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  •  bau2011
24.2.2011  (#2)
Danke für die rasche Antwort - Die 250 Euro sind die Miete für die Wärmeübergabestation und die Zählermiete. Ich war selbst überrascht, dass das so viel ist.

Sollte jedoch mal etwas defekt werden, wird dies vom Betreiber repariert. Mir wäre es anders zwar auch lieber gewesen, aber es gibt nur diese Mietvariante.
Die Kosten mit ca. 8 Cent/kWh sind hoch, allerdings hab ich noch kein Heizsystem gefunden, welche sich nach weniger als 20 Jahren amortisiert.


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
24.2.2011  (#3)
Amortisation wogegen? Derzeit ist die Fern- oder Nahwärme - die in der Anschaffung günstigste und einfachste Lösung zum Heizen. Du hast keinen Brennstoff und außer Umwälzpumpen keine Technik im Haus, die kaputt werden kann. Die laufenden Kosten sind bei Fernwärme eher das Thema, aber in spätestens 10 Jahren wird Gas ebenso viel kosten und der Strompreis auch stark angezogen haben. Deshalb schrieb ich, wenn der Preis stabil bleibt, ist er in Ordnung. Über die jährlichen 250 Euro würde ich mir noch Gedanken machen, eventuell ist das verhandelbar.

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  •  bau2011
24.2.2011  (#4)
Leider nicht mehr verhandelbar - Wir waren bereits mit mehreren Parteien und den Betreibern am Verhandlungstisch. Leider mit dem Ergebnis, dass an diesem Preis nichts mehr reduziert werden kann.
Dass der Preis dauerhaft bei 8 Cent bleibt glaube ich nicht, da sich unsere Fernwärme an einem Leitindex orientiert und da sind alle möglichen Einflussfaktoren drin.
Das mit der Amortisation hab ich etwas unglücklich formuliert.
Ich hab mir eine Excel Tabelle erstellt und verschiedene Heizungssystem mit der Fernwärme verglichen.
Obwohl ich zugegebender Maßen viele Preise angenommen habe, sind die Gesamtkosten nach 20 Jahren bei der Fernwärme immer noch niedriger, wenn auch nur minimal.
Versteh mich bitte nicht falsch, mir persönlich wäre Erdwärme lieber als Fernwärme. Da für die Flächenkollektoren aber zu wenig Platz bleibt, müssten wir auf Luft- oder Tiefenbohrungen ausweichen. Bei LW Wärmepumpen bin ich nicht so restlos vom Wirkungsgrad überzeugt und die Tiefenbohrungen sind in der Anschaffung für uns zu teuer.
Na ja aber das letzte Wort zum Thema Heizung ist ja noch nicht gesprochen.
Ich bedanke mich nochmals für die rasche Antwort!


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  •  Melanie.Siebke
11.4.2011  (#5)
Einen wunderschönen guten Tag zusammen!

Vielleicht würde es sich lohnen, mal einen weiteren Fachmann zu Rate zu ziehen. 2 Meinungen sind immer besser als eine. Hatte die die Firma Rütgers (oder Ruetger ?! weiß nicht mehr so genau) im Hinterkopf. Auf dieser - http://www.ruetgers.com/de/waermepumpen.html - Seite von denen schreiben die jedenfalls etwas zu Wärmepumpen. Ich hoffe ich konnte zumnindest eine kleine Tipp-Richtung geben.

Liebe Grüße - Melanie Siebke

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