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Fensteraustausch und trotzdem ÖN B5320

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  •  Fichte
23.5. - 27.5.2011
13 Antworten 13
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Hallo an Alle,
mit Interesse habe ich die diversen Foreneinträge betreff Fenstereinbau und Önorm B5320 etc. verfolgt.
Ich beabsichtige meine 25 Jahre alten Sprossen-Holzfenster (Isolierglasscheiben werden blind) gegen neu Holz-Alu-Fenster auszutauschen, wobei jedoch der bestehende Blindstock (inkl. Verputz innen und aussen) erhalten bleiben soll.

Aktuelle klare Devise: innen dichter als aussen

Mein Plan daher:
Aussen: dampfdurchlässiges Kompriband oder ähnliches (zwischen bestehenden Blindstock und Fensterrahmen)
Mittig: Weichzellschaum
Innen: Deckleiste (Holz) mit Acrylfuge

Meine Fragen dazu:
1. Ist eine lasierte Fichtenholz-Deckleiste mit Acrylfuge (zur verputzen Fensterlaibung) ausreichend dampfdiffusionsundurchlässig (in Richtung nach aussen zum Weichzellschaum)?
2. wenn nein: was ist zu tun, um die Dampfdurchlässigkeit zu erzielen (z.B.: welches Dichtband und wie montieren, ohne den Verputz abzuschlagen)?
3. gibt es einen alternativen Schaum oder ähnliches (für den mittleren Bereich) um die Dampfdichtheit zu erreichen?

Danke für eine rasche und kompetente, für einen Techniker jedoch nicht Bauspezialisten verständliche Antwort.

  •  Franz Lagler
23.5.2011  (#1)
Sanierung + ÖNORM - Deine Idee kann grundsätzlich durchaus funktionieren.
Ein Dichtband ist ohne Überputzen/-spachteln nicht sinnvoll einsetzbar, d.h. wenn die Fenster nicht nach außen gerückt werden (weil z.B. keine Dämmung angebracht wird), praktisch nicht brauchbar.

Stattdessen kann die Fuge so ausgeführt werden:
AUSSEN: Schlagregendichtung z.B. mit Kompriband (evtl. + Acryl)
MITTE: Wärmedämmung mit PUR-Schaum (muss kein Weichzellschaum sein).
INNEN: Diffusionsdichtung mit fachgerecht gezogener Acrylfuge, wobei zum Schaum hin z.B. eine PE-Rundschnur einzulegen ist, um eine 3-Flankenhaftung zu vermeiden. Je nach Beanspruchung (Bauwerks- bzw. Fensterbewegungen) kann allerdings eine Erneuerung der Fuge von Zeit zu Zeit nötig sein.
Noch ein Tipp:
Die Abdeckleiste dient lediglich der optischen Abdeckung. Wenn die Acrylfuge (die ja überstreichbar ist) von einem Profi optisch perfekt gezogen wird, kann die Leiste auch entfallen. Der Zustand der Fuge ist dann besser beobachtbar.

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  •  Fichte
23.5.2011  (#2)
Danke für Ihre rasche Antwort,
die innere "Fuge" welche durch die Deckleiste abgedeckt wird ist allerdings sehr breit. 20mm Blindstock (Bestand) + ca. 10mm Einbauspalt (für das Kompriband) ergeben an der Innenseite ca. 30mm welche durch die Holzleiste (40x12,mm) überdeckt werden sollen. Dieser Raum soll eben durch den Weichzellschaum ausgefüllt werden. Und da ergibt sich die Frage, wie dieser Schaum diffusionsdicht ausgeführt werden kann (durch ein Band, einen diffusionsdichten Schaum oder ähnliches)?

danke...

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  •  Franz Lagler
23.5.2011  (#3)
Das mit dem Blindstock ist mir nicht ganz klar. Ist der nicht eingeputzt bzw. wie kommt es hier zu einer 3 cm breiten Fuge? Vl. kannst du eine Skizze hereinstellen.
Die Weichzellschäume sind lt. Aussage der Hersteller (google einmal Wiechzellschaum + Harrer, Hanno, Pichler) "luftdicht" , was halt in der Praxis auch ein relativer Begriff ist. Bei Pichler ist eine zusätzliche Abdichtung mit Dichtmasse vorgesehen.


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  •  Fichte
24.5.2011  (#4)
danke, anbei die gewünschte Skizze (links innen, rechts aussen)...

2011/20110524976725.JPG

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  •  kaiser1
24.5.2011  (#5)
Diffusionsdichtheit - Hab nun auch noch ne frage bezüglich der diffusionsdichtheit der fenster.
Sie sind nun folgendermaßen eingebaut. Alte Stöcke raus. die neuen eigentlich an der gleichen stelle wieder eingesetzt (eingerichtet ;) ;) ).
Am Rahmen befindet sich ein kompriband.
aussen wird für die luftdichtheit mit dem VWS am Fensterrahmen angeschlossen.
Innen sind nun unterschiedlich große Fugen an der Spalette. ( wegen einrichten)
Bringe ich diese jetzt mit ein wenig spachtelmasse und acry diffusionsdicht?
Oder welche Methode könntet ihr mir am besten empfehlen.
Bei mir ist eben auch der Fall das die innere Spalette nicht beschädigt wurde und so bleiben soll.

Danke für die Hilfe.

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  •  Franz Lagler
24.5.2011  (#6)
Abdichtung - ok, jetzt ist es klar. Dieser Blindstock dürfte für ein gefälztes Stockprofil gebaut worden sein, wobei die stufe im Blindstock der Gegenfalz ist). Dabei wird in den Stock ein Falz (eine Stufe) eingefräst. Das wäre auch für das neue Fenster (so es sich um ein Holz-/Holz-Alu-Fenster handelt) eine Option. Wird der Stock 2 cm tief ausgefälzt, ist die Fuge dann nicht mehr 3 sondern nur mehr 1 cm breit und kann problemlos mit Acryl (samt Rundschnur) abgedichtet werden.
Mit PUR-Schaum gedämmt kann dann aber nur werden, wenn man zur Fuge von außen her dazu kommt, von innen ist ja der Falz vor.
Wenn das nicht geht, könntest du statt dem Schaum auch ein Quellband wie das Trioplex von illbruck verwenden (dieses wird vorher am Stock rundum geklebt), dieses Band dämmt und dichtet gleichzeitig ab (durch eine spezielle Beschichtung).
Mehr Info dazu hier:
http://www.tremco-illbruck.de/aktuelles/news/00689/index.html

Wenn das mit dem Falz nicht gehen sollte (musst du mit dem Fensterbauer klären), bliebe noch die Variante mit dem Weichzellschaum, evtl. auch trotzdem mit einer Dichtfuge (beim System Pichler und auch bei anderen Herstellern) mit einer Dichtmasse wie dem SD 300, da können auch breitere Fugen gezogen werden.

P.S.
Die Abdichtung der Holzleiste mit Acryl bringt nicht viel, das "Fugerl" reisst bald ab. Abgedichtet muss vom Fensterstock zum Mauerwerk bzw. Blindstock werden.

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  •  Fichte
26.5.2011  (#7)
Alternativlösung? - ... danke für die Tipps,
habe das falzen der neuen Fenster ursprünglich überlegt, doch dann aus verschiedensten (u.a. preislichen) Gründen ad acta gelegt.
Das Fugendichtband Trioplex von Illbruck scheint mir optimal, doch eine Nachfrage bei Illbruck ergab, dass es für die verbleibende Lücke im alten Falz (20/20mm) kein Fugendichtband produziert werden kann. Die einfache und irgendwie überzeugende Lösung für mein Problem könnte eine Holzleiste (20/20mm) sein (siehe in beiliegender Skizze in rot).
Vorteile:
- gleichförmige Fuge über die ganze Rahmenbreite welche durch ein Trioplex Fugenband 70/10-20mm optimal ausgefüllt würde
- neue Leiste ist gleichzeitig Referenz für die Montage des neuen Rahmens
- stabilere Montage der Deckleiste (Befestigung am Fensterrahmen und an der Leiste möglich)
Fragen:
- ist dies eine empfehlenswerte Alternative (Devise: innen dichter als aussen)?
- wie müsste die Leiste vorbehandelt werden: natur (der bestehende Blindstock ist ebenfalls natur), Lasur, Lackierung, o.ä
- wie sollte die Leiste in den Blindstockfalz bzw. an den Putz angebracht werden (einfach annageln oder doch kleben, wenn ja womit, Silikon?)
- sollte die Deckleiste zum Putz verfugt werden, wenn ja womit?

danke für die kompetente Beratung...

2011/20110526747432.JPG

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  •  Franz Lagler
26.5.2011  (#8)
.Also das Fälzen des Stockes sollte doch nicht mehr als vl. ein paar % Aufzahlung bedeuten (sofern der Stock breit genug ist, um gefälzt zu werden)!

Diese Tipps kann ich dir abschließend noch geben:

1) Die Montage einer Leiste zur Herstellung des Falzes ist natürlich auch eine Möglichkeit, soweit diese zum Stockrahemn hin abgedichtet ist.

2) Die eingezeichneten Kopplungsnuten sind auch nur für eine Kopplung zulässig, sonst ist die Außenfläche glatt auszuführen!

3) Ich würde auch bei der Variante mit der "Falzleiste" das Trioplexband in deinem Fall verwenden und dann den Übergang der Leiste zum Innenputz hin sicherheitshalber mit Acryl abdichten.

4) Die Falzleiste sollte übrigens direkt am Stock befestigt werden, das Tripolexband geht dann nicht soweit nach innen wie auf der Zeichung, sondern nur bis zur Außenkante der Leiste.

5) Die Deckleiste darf nur (alternativ kann die Acrylfuge auch nur überstrichen werden) als optischer Abschluss dienen. Ein Verfugen der Leiste dient dann nur dem optischen Ausgleich entwaiger Putzunebenheiten.

LG

Franz

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  •  Fichte
27.5.2011  (#9)
sorry, einige Deiner Antworten sind für mich nicht ganz klar, daher nochmals meine Nachfragen:
zu 1.) was verstehst Du unter Abdichtung der Falzleiste (rot) zum Stockrahmen (damit ist wohl der neue Fensterrahmen oder auch Stock gemeint, welcher grün eingezeichnet ist, oder?). Mein Plan wäre, eben diesen neuen Fensterrahmen (grün) zum alten Blindstock (schwarz) und zur neuen Falzleiste (rot) mit einem Trioplexband 70/10-20mm (blau) abzudichten (damit würde erreicht: innen dichter wie aussen). Das wäre ja auch der Vorteil dieser Lösung (im Gegensatz zu einer Fälzung z.B.: eines 71/51er Rahmens), eine einheitlich breite Fuge über die ganze Rahmenbreite.
zu 2.) mit Kopplungsnuten sind wohl die 2 umlaufenden Einfräsungen am neuen Fensterrahmen gemeint. Was ist daran störend?
zu 3.)
a) betreff Trioplexband: dies ist geplant (siehe Punkt 1).
b) Die Falzleiste sollte also zum Laibungsputz mit "Acryl" abgedchtet werden.
zu 4.) wie sollte die Falzleiste (rot) am alten Blindstock (schwarz) befestigt werden? Der Verlauf des Trioplexbandes in der Zeichnung ist übrigens noch von der nicht realisierbaren Variante mit dem zweiten 20/10-20mm Trioplexband. In der jetzigen Variante verläuft dieses gleichmäßig über die gesamte Rahmenbreite.
zu 5.) ist ein Verfugen der Deckleiste zum Putz mit Acryl zu empfehlen oder besser nicht, bzw. nur wenn optisch notwendig?

Nochmals meine abschließende Frage:
wie müsste die Leiste vorbehandelt werden: natur (der bestehende Blindstock ist ebenfalls natur), Lasur, Lackierung, o.ä

danke für die kompetente Beratung...



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  •  herfri
27.5.2011  (#10)
@ Franz Lagler - Vorerst noch einmal danke für die Tipps zum Fensterkauf.

Nun meine Frage zur Montage: Mir wurde gestern von einem Actual-Verkäufer, den ich bisher von der Beratung her hoch eingeschätzt habe, gesagt, dass bei der Sanierung eine Ö-Normmontage keinen Sinn ergäbe bzw nicht machbar sei. Alle Anbieter würden zwar im KV die Ö-Normmontage anbieten, diese würde dann jedoch meist nicht normgerecht durchgeführt werden. Eine nachträgliche Kontrolle sei außerdem dann nicht mehr möglich. Eine Sanierung sei eben kein Neubau.
An der Außenmauer sind derzeit 6 cm VWS angebracht. Dieser wird noch einmal mit 10 cm-Platten aufgedoppelt.
Meine Intention: Die Montage der neuen Fenster erfolgt genau am Ende der dzt gemauerten Spalette. Davor befinden sich dann 16 cm VWS. Meiner Meinung kann man dort sehr wohl eine normgerechte Montage Klebeband, Schaumusw. ) durchführen oder täusche ich mich da. Die Verschraubung erfolgt im Randbereich Mauerwerk (Isospanziegel) und altem Außenputz.

An der Innenseite muss ich dann natürlich die Fensterbänke verbreitern oder erneuern.

Hat der Actual-Verkäufer, der auch die Montage durchführen würde, recht?

NS: Ich glaube, ich werde doch die Rupo-Fenster nehmen, die können - so hoffe ich doch - die Ö-Norm-Montage machen. emoji

Ich bin auch telefonisch erreichbar.

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  •  Franz Lagler
27.5.2011  (#11)
@Fichte:
Ich würde die Leiste gleich werkseitig am Stock anbringen lassen
(Schrauben), dann ist sie auch gleich ringsum mitlackiert.
Alternativ könnte die lackierte Leiste auch nachträgtlich samt Dichtstoff dazwischen am Rahmen aufgeschraubt werden.
Die Leiste wird also mit dem Fensterstock verbunden, nicht jedoch
mit dem Blindstock.
Die Doppelnuten erschweren die gleichmäßig Ausdehnung und Haftung der Fugenisolierung (Trioplex, PUR-Schaum oder was auch immer) und entspricht auch deshalb nicht den aktuellen Richtlinien.
Eine eigene Abdichtung der Deckleiste innen hat nur optischen Charakter, die eigentliche Abdichtung erfolgt zwischen der Außenfläche der Falzleiste und dem Putz mit Acryl samt PE-Füllschnur darunter (zur Vermeidung der 3-Flankenhaftung).

@herfri
Die Aussage zur ÖNORM-Montage würde mich auch stutzig machen, was die Kompetenz anbelangt. Wenn du eh mit dem Fenster nach außen rückst, würde ich mit einem Dichtband mit Einspachtelgewebe arbeiten (z.B. Illbruck TwinAktiv). Du musst ja sowieso den Bereich, um den du nach außen rückst, neu spachteln und da verschwindet dann das Dichtband ohnehin.

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  •  Fichte
27.5.2011  (#12)
@Lagler,
danke nochmals für die rasche Antwort.
Ich verstehe jedoch nicht warum die Leiste unbedingt am Rahmen angebracht werden muss? Dies erschwert die Eindichtung und vor allem auch die Montage (Aluschale müsste dann nachträglich aufgebracht werden, da diese voraussichtlich nicht durch den Blindstock geht).
Was spricht gegen die Monatge einer 20/20er lackierten Holzleiste
laut Skizze im Falz des bestehenden Blindstocks? Vorteile:
- einfache Ausrichtung des neuen Rahmens an dieser Leiste
- einfachere Eindichtung mit Tripolexband 70/10-20mm
- einfache und sichere Montage der Deckleiste
- etc.
Offen ist aus meiner Sicht nur, wie diese Leiste am Laibungsputz bzw. am alten Blindstock zu befestigen ist, damit auch hier der Grundsatz innen dichter wie außen gewährleistet ist.
- mit Acryl die Fuge zwischen Leiste und Putz abdichten?
- mit Silikon die Fuge zwischen Leiste und Putz abdichten?
- oder gar ein anderer Dicht- oder Klebstoff?
Was wäre hier die beste Lösung?

Danke nochmals für die Bemühungen...
P.S.: kann ich Sie ev. dazu anrufen?


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  •  Franz Lagler
27.5.2011  (#13)
@Fichte - anrufen ist kein Problem und wahrscheinlich auch besser!
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Franz Lagler

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