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Fenster überbewertet?

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  •  hiddenmaxx
1.6. - 13.6.2011
9 Antworten 9
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Habe mich etwas mit dem Programm geq (http://www.geq.at/) gespielt und festgestellt, dass sich die EKZ um maximal 2 ändert, wenn man von 1,1 Fenster auf 0,6 Fenster wechselt.

Ist das normal? Der Unterschied kommt mir irgendwie klein vor.

  •  Franz Lagler
1.6.2011  (#1)
Fenster und EKZ - Hallo hiddenmaxx!

Abgesehen davon, dass mir 2 Punkte Differenz auch etwas bescheiden vorkommt (hängt aber natürlich von der Anzahl, Fläche, Ausrichtung und dem g-Wert ab), würde ich das Hauptargument auch nicht in der EKZ sehen.

Vielmehr ist der Behaglichkeitsunterschied in der kalten Jahreszeit zwischen einem Glas 1,1 mit Alu- oder Edelstahlabstandhalter und einem 0,6er Glas mit einem Kunststoff-Abstandhalter deutlichst zu spüren (Kälteabstrahlung wg. niedriger Oberflächentemperatur, Kondensatbildung etc.).
Spätestens wenn du beides schon eimal in der Praxis erlebt hast, sollte das kein Thema mehr sein.

LG

Franz

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  •  hiddenmaxx
1.6.2011  (#2)


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  •  heinzi
  •   Gold-Award
2.6.2011  (#3)
kann franz ganz klar zustimmen! - gut geschrieben.

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  •  BachManiac
  •   Gold-Award
6.6.2011  (#4)
.Weiters existieren auch zwischen den Fenster-Marken enorme Preisspannen, sodass ein Fenster vom Hersteller A mit Uw=0,75 gleich mal gleich günstig kommt wie eins vom Hersteller B mit Uw=0,98..... wobei natürlich nicht nur die U-Werte ausschlaggeben sind, sondern auch viele andere Kriterien.

also, vergleichen, vergleichen, vergleichen!!! ;)

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
7.6.2011  (#5)
fenster.. - ...sind in diesem forum überbewertet, weil viele aus der branche mitschreiben. dennoch ist das fenster ein bauteil, welches man später nicht einfach tauschen kann.

im kampf um zehntel-u-werte wird oft der blick für das gesamte verloren. am meisten bringt es zu dämmen mit dämmstoff mit geringsten lambda-wert. um die EKZ um 2 zu reduzieren, könnte man wenige hundert eur nehmen und 2cm stärkere fassadendämmung machen, oder EPS-F mit lambda 0,033 statt 0,04 verwenden. um die EKZ um gleichen wert mithilfe besserer fenster zu senken, müsste man ein vielfaches an geld in die hand nehmen.

die reihenfolge ist glaub ich wichtiger:
1.) gute dämmung
2.) nur statisch erforderliche wärmebrücken
3.) luftdichtheit
4.) fenster und in kwl investieren

oft sind es die gleichen leute, die den sinn einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] hinterfragen aber 0,7er-fenster mit neuesten kuststoffabstdandhaltern einbauen, weil sie einfach keinen blick fürs gesamte haben, bzw. eine branche stärker ihren "wichtigkeitsanteil" am energiesparen bewirbt.

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  •  Franz Lagler
7.6.2011  (#6)
@cc9966 - Abgesehen davon, dass das hier das Fenster- und Türenforum ist und daher nicht so viel über andere Dinge diskutiert wird,geht es auch nicht darum, Fenster über- oder unterzubewerten oder gar die EKZ eines Hauses mit Fenstern "retten" zu wollen.

Vielmehr würde ich

1) das Fenster als stets und auch im besten Fall (= Passivhausfenster) mit Abstand schlechtestdämmenden Bauteil (gegenüber der Außenwand um den Faktor 5 bis 10) ansehen und es deshalb samt Einbau so optimieren, dass keine Probleme auftreten (Kondenswasser, Schimmel etc.).

2) jede Investition - egal ob im Neubau oder in der Sanierung, ob Fenster, KWL oder Sonstiges - so anlegen, dass sie heutigen (modernen) und möglichst auch noch zukünftigen Anforderungen entspricht. Und da reden wir dann bei Fenstern ua. wg. Punkt 1 sicher nicht von 2-Scheibenfenstern mit Alu-Abstandhaltern.

Und ob ich nun dann ein Glas mit Ug 0,7 oder 0,6 oder 0,5 einbaue, ist bei einem modernen Profil eine Frage von wenigen Euro pro m².

Dazu möchte ich noch festhalten, dass es kompletter Unsinn wäre, die Qualität eines Fensters nur über den U-Wert zu definieren. Bei einem technisch relativ einfachen Bauteil (z.B. einem Wanddämmstoff) mag dies noch ausreichen, bei einem komplexen Element wie einem Fenster oder einer Tür greift dies viel zu kurz (und führt dann auch oft zu bösen Überraschungen, von denen man sich zum Leidwesen der Betroffenen auch hier im Forum überzeugen kann).

Natürlich muss jeder selbst entscheiden, wie wichtig das Thema Fenster für ihn ist und für was er sein Budget ausgegeben will.



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  •  creator
  •   Gold-Award
11.6.2011  (#7)
cc9966 hat recht... früher oder später kommt eh jeder - ... a la hiddenmaxx drauf, dass da viel verkaufs-blabla dabei ist. ist ja auch verständlich. was soll jemand, der sündteures zeug (wurscht ob holz-alu, einbruchsicher, etc...) verkaufen will, auch sonst sagen? dass alle kunstofffenster eh auch ausreichen und billig im osten produziert und bezogen werden können, teures sich im normalen lifecycle nie rechnet und ein ph-zertifikat halt auch was gekostet hat?
ist wie mit jedem luxusgut: um den objektiven kriterien auszuweichen wird auf das nicht überprüfbare subjektive empfinden (=wohlfühlen) abgeschweift, da kann dann jeder seine eigenen placebo- und versuchsleitereffekte kreieren...

schön ist auch der vergleich mit substandard statt mit normalem standard: da kommen dann gleich mal die einscheiben-holzfenster aus den 1930ern als vergleichsbasis zu ehren... wo die doch so zugig waren und immer angelaufen sind... aber halt so gar nix mit einem standard-kunststoffenster von heute gemein haben.
klar: der mehrpreis für einen rolls schaut im vergleich mit lada, dacia oder proton natürlich sinnvoller aus als mit einem skoda superb...

der blick für's gesamte fängt halt schon viel früher an, als die meisten hier glauben: bei der auswahl des grundstücks. selbst wenn man grund geschenkt kriegt, heißt das noch nicht, dass der einem selbst entspricht.
verkomplizieren ist leicht, aber ein einfaches, funktionelles und auf den persönlichen bedarf reduziertes projekt zu realisieren, ist schon anspruchsvoller.
wie bei autos: mit esp und elektronik kann man auch grottenschlechte fahrwerke kaschieren, aber mit einfachen mitteln ein tolles zu konstruieren, verlangt schon mehr...

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Hallo hiddenmaxx,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Fenster überbewertet?

  •  Franz Lagler
11.6.2011  (#8)
Guten Morgen! - Also, Qualität (die man, wenn man will, natürlich objektiv prüfen kann) mit Luxus gleichzusetzen, hat für mich etwas geradezu Revolutionäres.

Ich gebe creator aber völlig recht, dass oft versucht wird,
Qualitätsdefizite mit aufwändigem Verkaufs-bla-bla zu kaschieren oder auszugleichen (manche nennen das dann Werbung).
Da muss ich als Konsument jeden Tag bei jeder Kaufentscheidung versuchen, die Spreu vom Weizen zu trennen, und Gott sei Dank kann ja jeder dort das kaufen, wo und was er möchte (selbstverständlich auch Fenster aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten).

Nur bei manchen Dingen muss man dort "kaufen", wo's einem wer anderer sagt. Mir fallen da z.B. Kammern ein, da muss ich dann nehmen, was kommt. Ich kann mir dann z.B. im ORF (übrigens auch eine Zahlungsentscheidung, die mir abgenommen wird) ansehen, wie ich mich als Angesteller von meinem alter ego Chef zur Schnecke machen lassen muss emoji



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  •  creator
  •   Gold-Award
13.6.2011  (#9)
qualität hat nix mit luxus zu tun... und auch nix mit dem preis...
http://de.wikipedia.org/wiki/Qualit%C3%A4t

sondern nur mit den gestellten anforderungen - die jeder selber priorisieren muss.

denke, hier reicht ein quellenverweis auf wiki, muss ja keine doktorarbeit werden...

kaufen ist halt privatrecht und hat nix mit abgaben, gebühren, steuern oder gesetzlich festgelegten beiträgen zu tun... auch wenn ich durch meinen lebensstil einfluss auf diese faktoren nehmen kann...
übrigens: auch wenn ich immer wieder auf ak, vki, etc. verweise - beruflich sind kammern bzw. deren (informierte) vertreter kostenlos in wahrnehmung ihrer aufgaben fast immer die gegenseite... und gesetzliche interessenvertretungen würde ich - als basis der freiwilligen a la gewerkschaften und sonstiger vereinigungen - nicht missen wollen.

gerade die ak beweist, dass man sich nicht zur schnecke machen lassen muss:
http://www.arbeiterkammer.net/bilder/d142/Leistungsbilanz_Ried.pdf

die frage ist ja immer: was ist die alternative?

dass vieles nur sehr zögerlich angegangen wird, ist halt auch klar: http://orf.at/stories/2062851/


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