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KWL Zuluftventile Positionierung

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  •  dhh
20.9. - 30.9.2011
14 Antworten 14
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Geschätzte Baukundige,
sind gerade bei der Planung der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und mussten feststellen, dass es 2 verschiedene Theorien zur Positionierung der Ventile gibt.
1) alles an der Decke
2) Zuluft am Boden (bodennähe) und Abluft Decke (deckennähe)

Unser Installateur rät uns, für Zuluft überall Bodenauslässe zu verwenden.
Ist das heute erprobter Standard?
Seiner Meinung nach kann durch die ständige Luftbewegung keine Verstaubung passieren und ein Verstellen mit Möbel (z.B. Bett) sei kein Problem, wenn mindestens 3cm hohe Möbelfüße existieren.
Hat jemand hier den Zuluft-Auslass unterm Bett? Spürt man dort Zugluft?

Bitte um Ratschläge.

  •  dandjo
  •   Gold-Award
20.9.2011  (#1)
Positionierung Ventile - Ich persönlich würde keine Bodenventile verwenden. Die eingeblasene Luft ist, sofern man kein Heizregister verwendet oder über die Zuluft heizt, immer etwas kühler als die Raumluft. Kühlere Luft fällt ab, somit tragen bodennahe Ventile nicht ganz so gut zur Durchmischung bei wie Ventile an der Decke. Möbel, die Ventile abdecken, reduzieren zwar nicht den Luftstrom an sich wenn genug Platz ist, verändern jedoch die angedachte Strömungsrichtung etwas, was auch suboptimal ist. Am wenigsten stören Ventile immer noch an der Decke oder oben an den Wänden.

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  •  alfa2
20.9.2011  (#2)
kommt darauf an würde ich sagen - wenn du bei einer kwl zugluft spürst, läuft irgendwo irgendwas falsch.
dandjo hat das gut beschrieben.
Bodenventile würde ich per se nicht auschließen, denn wenn du einen Dachausbau hast, kannst dir gut einige Meter an Installationsaufwand sparen, wenn du nicht in die Decke musst sondern gleich aus dem Boden raus kannst.

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  •  atma
  •   Bronze-Award
20.9.2011  (#3)
hi
ich hab auch mal gehört, dass mans in den boden machen kann... hätt aber schon beim aufwaschen bedenken, dass ich entweder ständig um den einlass rum wischen muss (ich hasse schon die türstopper) oder ich da vl doch mal wasser oder so in die rohre bring... wir werden alles an der decke machen, wozu auch baufirma und installateur geraten haben, trotz des mehraufwands an material.

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  •  astrnad
20.9.2011  (#4)
Ich hätt da net nur wegen aufwaschen Sorgen, Kinder entsorgen da sicher gerne alles mögliche drinnen - nur einer der Gründe, warum ich im KG und EG die Zu- und Abluft über Decke gemacht hab, im OG unter der Decke in der Wand, da wollt ich (wegen Flachdach) die oberste Decke nicht mehr durchbrechen, als unbedingt notwendig.

Cheers,
Alex

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  •  dhh
20.9.2011  (#5)
pro Boden - Als leidender Installations-Schlitze-Stemmer höre ich natürlich gerne Argumente pro Bodendosen, da mir das einige Arbeit ersparen würde und auch die Vollziegel-Außenwand weniger verletzt wird.

Deckeneinbau ist schon ausgeschieden - wäre im OG wegen Flachdach ohnehin nicht gut gegangen.

@dandjo: das mit der kühlen Luft unten leuchtet mir ein - habe eh etwas Sorge, dass diese sogleich wieder beim Türspalt aus dem Zimmer raus spaziert in Richtung Bad und das sich durchmischen vergisst. Vielleicht kann der beheizte Fußboden das wettmachen? Vorheizung ist bei Hoval sowieso dabei.

@alfa2: das mit den kürzeren Wegen und Wegfall je eines Winkels war auch ein Pro-Bodendosen-Argument meines Installateurs. Sehe ich auch so.

Aufwaschen tun wir (wenn überhaupt) ohnehin nur mehr nebelfeucht. Laut Installateur lassen sich die Gitter auch leicht abnehmen und man kann entsorgte Lego-Männchen-Kappen dann mit dem Staubsauger erwischen...

Gruß,
dhh



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  •  dandjo
  •   Gold-Award
20.9.2011  (#6)
@dhh - Ein Vorheizregister dient nur der Frostfreihaltung. Wenn du mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht heizt, ist die zugeführte Luft immer etwas kühler als die abgesaugte, je nach Wärmerückgewinnungskoeffizient.

Du wirst auch mit Bodendosen eine Durchmischung erreichen, die Unterschiede entscheiden nicht wirklich ob die Anlage funktioniert oder nicht. Die Durchmischung ist aber mit Deckenventilen sicher besser.

Stemmen würde ich gar nichts in die Außenmauer. Dafür sind die Rohre meistens ja viel zu dick. Wenn du mit Spiro arbeitest, sollte ein Hauptstrang schon absolutes Minimum DN100 besitzen und ich denke nicht, dass du 10cm von der Wand wegstemmen willst. Führe die Leitungen lieber irgendwo zentral im Haus in einem großzügig dimensionierten Installationsschacht nach oben, den du dann mit Gipskartonplatten verkleidest (Kaminschacht ist dafür meist prädestiniert). Dadurch werden auch die Stränge deutlich kürzer als wenn du von der Außenmauer quer in der Decke oder im Fußboden durch das Haus musst. Aber ich befürchte dazu ist es schon zu spät?

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  •  dhh
  •   Bronze-Award
26.9.2011  (#7)
@dandjo - Nein, nicht zu spät - das hat mein Installateur eh so gelöst mit dem zentralen Installationsschacht (die Baufirma muss halt die vergessenen Deckendurchbrüche jetzt mit Kernbohrungen nachholen...).
Gestemmt hätte ich nur für die Luft-Auslassventile, wenn wir sie in der Wand (ca. 50cm über Boden) platziert hätten. Somit habe ich mich gerne zu den Bodendosen überreden lassen. Wegen mindestens DN100 muss ich nochmal nachfragen...

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  •  astrnad
26.9.2011  (#8)
@dhh
Mein Installateur hat von vornherein die Lüftungsauslässe im OG (alle in den Wänden, s.o.) in den Innenwänden geplant - der kleinste Durchmesser ist 100, der größte 160, alles Spiroflex.

Würd ich wieder so machen, wir hatten einiges an Aufwand, die Aussenwände möglichst Luftdicht zu behalten oder wieder luftdicht zu machen (alles gestemmte wieder ausspachteln, Öffnungen mit PU-Schaum und Akryl verschließen, nur Luftdichte Dosen, keine Muffen in der Wand, etc)

Cheers,
Alex

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  •  Passivbau
26.9.2011  (#9)
Induktionslüftung oder Quelllüftung, - www.komfortlüftung.at/index.php?id=1678
kommt darauf an wofür man sich entscheidet.

Drexel&Weiss verwendet soweit mir bekannt nur Induktion mit Spirorohr in Deckennähe.
Die Luftverteilung sollte meiner Meinung nach über den Installationsschacht, abgehängte Decke im Vorraum, zu denn Räumen erfolgen. Von einbetonierten Spaghettirohren in den Decken oder der Verlegung im Fußbodenaufbau halte ich nichts (ausgeführt wird dies ja nur um Kosten zu sparen/Sebstbau). Rohrquerschnitte in Decken und Böden sind meist zu gering/Längen zu groß, für ein optimal funktionierendes System. Abgesehen von der Deckenstatik oder dem überdiemensionierten Fußbodenaufbau.
Ein gut dimensioniertes System braucht entsp. Querschnitte/mögl.kurze Rohrlängen dann sind Lärm und Zugluft auch kein Thema.
Leider sieht die Praxis ganz anders aus, viele Bauherrn sind in der Folge mit ihren Installationen nicht zufrieden.
Die Berechung und Ausführung gehört in Profihände. Aber wie schon oft auf Messen erlebt, haben viele Verkäufer von KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] nicht das entsprechende Expertenwissen.


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  •   x
27.9.2011  (#10)
@dandjo - Deiner Theorie, dass sich die Luft besser durchmischt, wenn Zuluft- und Abluft- Ventile beide an der Decke angebracht sind, kann ich nicht ganz zustimmen.
Da eine in Bodennähe ausgeblasene Zuluft immer ihren Weg zur Abluftdose an der Decke finden muß, wird eine vertikale Durchmischung geradezu erzwungen. Wie du richtig sagst ist die Zulufttemperatur im Normalfall geringer als die Raumtemperatur (im Winter immer, im Sommer hoffentlich). Sollte diese kältere Luft von einem Deckenauslaß kommen, fällt sie zuerst auf den Boden und erzeugt dabei unangenehme Zugeffekte. Viele KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] - Gegner argumentieren nach wie vor mit diesen "Fallwinden". Ist die kältere Luft erst einmal am Boden folgt sie den gleichen Regeln wie jene Luft die sofort am Boden eingebracht wurde.
Sollte die eingebrachte Luft jedoch wärmer sein als die Raumluft (kommt mitunter vor) besteht die Möglichkeit eines kurzschlusses und der Raum wird gar nicht mehr durchmischt.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
27.9.2011  (#11)
@xDurchaus gute Überlegung, da muss man dann aber unterscheiden. Habe ich ein System A mit Überströmungen (Abluft in Bruchräumen, Zuluft in Wohn-/Schlafräumen) oder ein System B mit Ab- und Zuluft in jedem Raum.

Bei System A wird in den meisten Fällen über Türschlitze unten überströmt, somit wird auch hier der Raum quer durchmischt. Wichtig ist, dass die Zuluft möglichst weit von der Tür entfernt liegt (idealerweise in Fensternähe bzw. gegenüberliegend der Tür). Bei Überstromöffnungen im oberen Bereich der Türzarge wird es wieder problematischer, diese sind jedoch seltener. Hier muss man besonders darauf achten, dass das Ventil weit genug entfernt liegt. Beiderseits gilt jedoch, dass man geeignete Ventile verwenden muss um keinen Kurzschluss zu erzeugen (gerichtete Düsen, Weitwurfdüsen oder Quellauslässe).

Bei System B gebe ich dir durchaus recht. Wenn die Abluft oben liegt, wird der Raum quer besser durchströmt. Dabei sollte man darauf achten, dass das Zuluftventil nicht in die Richtung der Abluft bläst. Wenn das gegeben ist, ist trotzdem das Decken- bzw. Wandventil oft praktischer in der Handhabung mit Mobiliar.

Bei beiden Systemen haben die richtigen Ventile deutlich mehr Einfluss als der Unterschied der Positionierung im Decken- oder Bodenbereich. vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Coand%C4%83-Effekt

Die "Fallwinde" halte ich für unproblematisch, da die Luftmengen für spürbare Effekte in den allermeisten Fällen viel zu gering ist. Problematischer sind da eher Kaltluftseen bei der Zuluft über den Boden.

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  •  ThinkAbout
27.9.2011  (#12)
man sollte hier unterscheiden ob man eine turbulenzarme Verdrängungsströmung (Ausblasgeschwindigkeit max. 0,3m/s) oder eine turbulente Mischlüftung (Ausblasgeschwindigkeit über 1m/s, Verdünnungsströmung) haben will.

ich werde in meinem Haus eine Quellüftung mit bodennahen Wandauslässen installieren. Der Vorteil liegt einfach darin, dass ich hier effizienter Schadstoffe und Wärmelasten aus den Raum transportiere. Bei einer Mischlüftung verdünnt man diese lediglich

Ich ordne die Zuluft bodennah an, lasse diese über die Türzarge oder Überströmöffnungen in Deckennähe in den Gang überströmen und über den Türschlitz im Abluftraum absaugen.

Gruß
thinkabout

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  •  dhh
  •   Bronze-Award
29.9.2011  (#13)
@thinkabout - und warum nicht gleich die auslässe im boden?
würde bei jedem auslass einen 90-grad-winkel und einen halben meter rohr sparen?

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  •  ThinkAbout
30.9.2011  (#14)
@dhh - ich möchte mir einfach den Boden zwecks einfacherer Reinigung freihalten. Es stimmt schon das es ein Mehraufwand an Arbeit + Material ist, aber in gewissen Räumen (Wohnzimmer, Esszimmer..) wo sich auch Tiere aufhalten werden, ist mir ein Bodenauslass einfach suspekt.

Wir haben erst den Keller fertig, dh. es stehen noch alle Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung. Stemmarbeiten spare ich mir, da die Baufirma meine Bauangaben bereits berücksichtigt.

MFG
ThinkAbout

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