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Baubeginn Anfang Dezember? Sinnvoll?

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  •  Christian88
21.11.2011
9 Antworten 9
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Hallo liebe Gemeinde! Unser Baumeister möchte noch in diesem Jahr sprich, kommende Woche mit dem Grabarbeiten beginnen, sowie die Bodenplatten für Haus, NG, Carport/Haustechnikraum sowie Pool beginnen. Ist das sinnvoll bezüglich Temperaturen unter 0° C, oder spielt das bei den heutigen Materialien keine Rolle mehr? Bitte um eure Antworten! Danke

  •  Haasi3013
21.11.2011  (#1)
Mein Baumeister und ich wollen auch heuer noch anfangen, sobald endlich mal der Bescheid von der Gemeinde da wäre.. :( Aber der Meinung nach meines Baumeisters ist das heutzutage kein Problem mehr, wenn man so sieht was sonst so alles um diese Jahreszeit gebaut wird glaube ich auch nicht das da irgendetwas schief gehen sollte... Der Beton ist halt etwas teurer als im Sommer, da ja "Frostschutz" beigemischt ist...

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  •  noesro
  •   Silber-Award
21.11.2011  (#2)
Das hängt immer von der Witterung ab... Das Wetter für Anfang Dez. lässt sich kaum vorhersagen...

Jezt um diese Jahreszeit wird sogar noch WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] gemacht und gegenüber meiner Firma wird gerade ein Wohnhaus verputzt. Naja, so trocken war der November auch noch nie...


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  •  mark1928
  •   Silber-Award
21.11.2011  (#3)
Also ich hätte bei den jetztigen Temperaturen bei WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] machen kein gutes Gefühl. Ev. gibts da auch spezielle Produkte aber grundsätzlich gibt es bei den meisten Herstellern so eine ominäse 5° Grenze für die zulässige Verarbeitung. Aber ich weiß ja, wird überall noch gemacht jetzt.

Zum Thema: Ich würd mir das jetzt nicht mehr antun. Dann grabst die Grube aus und dann kommt der Schnee. Dann kannst im nächste Jahr dann gleich wieder graben, weil durch Wasser/Frost/Schnee alles eingebrochen ist z.B.

Der Baumeister will noch schnell ein bisschen mehr Umsatz dieses Jahr, das ist mir klar. Aber was hast du davon? Was anderes wärs, wenn der Rohbau noch komplett aufgezogen werden würde. Dann könntes über den Winter Stemmarbeiten und Rohinstallation machen. Aber so ... ich seh kaum einen Sinn.

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  •  mikee
  •   Gold-Award
21.11.2011  (#4)
Ja, aber! - Wir haben letztes Jahr Mitte November (also fast genau vor einem Jahr) Baustart unseres Rohbaus durch einen Baumeister gehabt, und ich würde es wieder so machen, allerdings mit etwas mehr "Vorsicht". Es sollte nämlich bei Temperaturen am/unter dem Gefrierpunkt nichts gemauert oder betoniert werden, auch wenn immer wieder Aussagen a la "Des geht scho" kommen und man deswegen belächelt wird. Dass dem Beton "Frostschutz" beigemengt wird, ist so nicht ganz richtig. Es handelt sich dabei nämlich nicht um Frostschutz wie man ihn sich zB beim Auto vorstellen würde, sondern um einen sogenannten "Erhärtungsbeschleuniger" der bewirkt, dass der Beton schneller abbindet bevor er das erste mal ganz durchfriert. Wenn der Beton nämlich abgebunden hat (in der Regel nach 48 bis 72 Stunden) kann ihm nämlich Temperaturmässig nix mehr was anhaben. Diese Erhärtungsbeschleuniger werden in der kalten Jahreszeit von den Betonwerken standardmässig beigemischt, können aber natürlich auch nicht garantieren, dass der Beton keinen Schaden nimmt, wenn´s dann über Nacht doch "plötzlich" -15 Grad hat. Beton entwickelt beim Abbinden zwar eine beachtliche Prozesswärme, wenn er allerdings im noch frischen Zustand gleich einmal extremen Temperaturen, vielleicht auch noch bei Wind und Schneefall ausgesetzt ist, dann würd ich mich nicht auf die Beruhigungspillen des Baumeisters verlassen...

Bei uns ist der Bau trotz des strengen letzten Winters im grossen und ganzen ganz gut gelaufen, bis auf 2 Probleme:

1) Die tragenden Kellerwände wurden bei ca. 0 Grad tagsüber gemauert, was zur Folge hatte, dass der Kleber natürlich nicht abbinden konnte und über Nacht gefroren ist. Das konnte man daran erkennen, dass selbst nach 4 oder 5 Tagen die Kleberpatzen, die aus den Fugen getreten sind, ganz leicht zwischen 2 Fingern zu zerbröseln waren. Zum Glück (für die Baufirma!) ist der Kleber in der folgenden, kurzen Wärmephase um Weihnachten aufgetaut und tatsächlich hart geworden..... Einzig die Ausgleichsschicht unter der ersten Schar blieb weich wie patziger Sand und musste mittels Harzinjektionen saniert werden.

2) Die Erdgeschossdecke wurde Ende Jänner genau am Ende einer Schön- und Warmwetterphase bei -2 Grad "noch schnell" betoniert. In der ersten Nacht fiel die Termperatur auf -8 Grad, in der zweiten auf -10 Grad, und es folgte eine 3-wöchige Dauerfrostperiode mit Temperaturen zwischen max. 0 Grad tagsüber und -15 Grad nachtsüber. Zuerst meinte die Baufirma noch "Des mocht nix, des moch ma immer so!", aber als wir dann mit einem Sachverständigen angerückt sind, wurden sie kleinlaut und unsicher, und es folgte ein mehrwöchiger Baustopp. Die Baufirma hat dann aber doch noch umgeschwenkt und super reagiert, hat zweimal ein Betonlabor kommen lassen und Drucktests durchgeführt. Der erste hat deutlich gezeigt, dass der Beton bei nicht wirklich optimalen Bedingungen eingebracht worden ist und war grenzwertig. Der zweite Tests, nachdem es wärmer wurde, hat dann positive Tests gebracht und der Beton hat letztlich bestanden. Allerdings auch deshalb, weil einerseits die Baufirma eine höhere Betonqualität verwendet hatte als üblich (C25/30), und andererseits, weil der Beton gleich nach dem Betonieren mit einer Plane abgedeckt wurde, was ihn natürlich auch etwas geschützt hat.

So, lange Rede kurzer Sinn: Baustart im Winter ja, aber immer mit Blick auf´s Thermometer - und wenn die Witterung nicht passt, sind sämtliche "nassen" Arbeiten einzustellen!!!

Alles Gute,
mikee


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  •  mark1928
  •   Silber-Award
21.11.2011  (#5)
Also Mikee's detaillierte Ausführungen zeigen es ja eh ausführlich (wengleich sein Resumee etwas differenzierter ist), Baubeginn jetzt ist keine geniale Idee außer man hat Nerven wie Drahtseile!

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  •  mikee
  •   Gold-Award
21.11.2011  (#6)
@mark1928 - Naja, gaaanz so schlimm isses auch wieder nicht emoji Man muss einfach nur dem Baumeister klar machen, wie weit er gehen darf und wann Schluss ist, dann geht das schon ganz gut.
Ich hab zB Mitte März bei +20 Grad die Elektro-Leerschläuche auf der OG Decke eingezogen - wenn aber zu diesem Zeitpunkt erst Baubeginn gewesen wäre, hätte mir das wegen der "verlorenen Zeit" schon ziemlich gestunken...

Gruss
mikee

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  •  johro
  •   Gold-Award
21.11.2011  (#7)
hallo - Hi,
hat jemand von auch bei 0° geputzt mit Zementputz?

kann es da schwierigkeiten geben, ich glaube der Putz könnte auffrieren und abfallen, oder?

lg
johannes

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  •  atma
  •   Bronze-Award
21.11.2011  (#8)
soweit ich weiss sollts beim verputzen mind 8 grad plus auch in der ersten nacht haben...
wg baustart... warum nicht? wenn der baumeister die baggerarbeiten nicht auf regie abrechnet, dann kann man sicher noch anfangen... wir werden morgen zb decke über eg betonieren und noch mit dem og beginnen... plan wäre vorm winter noch ein dach zu bekommen... danach ist schluss für heuer.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
21.11.2011  (#9)
solange..es nicht schneit und friert kannst mit erdarbeiten und betonarbeiten anfangen. jetzt wäre der ideale zeitpunkt für kellerbau, weil der grundwasserspiegel so niedrieg wie selten ist. aber wie es in zwei wochen aussieht kann dir keiner genau sagen. verschieb es lieber, damit tust du den arbeitern von diesem chef einen großen gefallen!

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