« Heizung, Lüftung, Klima  |

Notstrom für Wärmepumpe

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Gawan
  •   Gold-Award
5.7. - 6.7.2012
21 Antworten 21
21
Hiho,
aufgrund einiger kurzfristiger Stromausfälle in der Nähe, aber auch aufgrund der aktuellen Situation in z.B. den USA spiele ich mit dem Gedanken meine Wärmepumpe zumindest für einen bestimmten Zeitraum (x Tage) vom Stromnetz unabhängig zu machen - d.h. ein Notstromaggregat zu montieren.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Geräten ?

Ich möchte gerne die Wärmepumpe (2,8 kW an 400V) und ein paar Kleinverbraucher (Kühlschrank, Licht) für zumindest einige Tage betreiben können.
Ich hab des öfteren gelesen dass die Sinuswelle eines handelsüblichen Notstromaggregates für z.B. einen PC nicht gleichmäßig genug ist.
Wie "sauber" muss der Strom für WPWP [Wärmepumpe] und Kühlschrank sein ?

Gibt es ev. Empfehlung für ein Diesel-Aggregat ?

  •  atma
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#1)
wg WPWP [Wärmepumpe] kann ich nix sagen. Aber dem Kühlschrank ist es egal, die werden ja auf diversen Veranstaltungen auch mit Notstromaggregaten betrieben und das funktioniert problemlos.

1
  •  Hansee
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#2)
Im professionellen Bereich...werden Aggregate nie ohne USV betrieben.
Die USV macht dir erstens einen schönen Sinus und puffert Schwankungen ab.
Die WPWP [Wärmepumpe], Kühschrank und Licht wird mit dem "dreckigen Strom" auch laufen und eine gleichmäßige Dauerbelastung ist fürs Aggregat kein Problem.
Das Problem sind nur die Anlaufspitzen, dh wenn sich der Kühschrank oder die WPWP [Wärmepumpe] einschaltet. Dann wird das Aggregat möglicherweise in die Knie gehen, zumidest kurzzeitig. Das könnte man mit einer USV eben abfedern.

Ich habe auch lange auf sowas überlegt, aber zahlt sich das wirklich aus? Wenn man sowas ernsthaft und krisenfest betreiben will, braucht man einen ordentlichen Tank und einen geeigneten Aufstellraum dafür.
Außerdem sind gute Aggregate und 400V USVs teuer und wenn man sie braucht funktionieren sie ohnehin nie emoji
Um das Geld bekommt man schon einen schönen Ofen mit Brennholz um ein paar Tage zu überdauern.

Ich hatte die Möglichkeit eine 400V 20kva USV mit Akkus für 3 Stunden bei Vollast gratis gegen Selbstabbau zu bekommen. Damit hätte ich mit meinem Haus bei Stromausfall tagelang aus den Batterien Party machen können, ohne Aggregat emoji
Habs dann doch gelassen, weil mir die Verlustleistung zu hoch war, also was die USV so im online Betrieb verbrät. Und natürlich die Kosten für den Akkutausch alle paar Jahre emoji

Empfehlung fürs Aggregat: Sollte einen guten Motor haben, der auch dann läuft wenn man ihn braucht, Honda zB emoji

1
  •  topstyling
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#3)
WPWP [Wärmepumpe] plus Aggregat - Hi Leute,

da ich selbst in einer Firma arbeite die Notstromanlagen von groß bis klein liefert und täglich Dimensionierungen von Notstromaggregaten mache, hab ich da auch meinen Senf dazu beitzutragen.

Grundsätzlich macht eine Notstromanlage immer Sinn - muss ich jetzt natürlich sagen emoji

Das A und O sind hierbei Qualität und korrekte Leistung. Von Baumarktgeräten lasst bitte die Finger da hab ich schon einige getestet zum Vergleich und hab hauptsächlich negative Erfahrungen gemacht.

Wärmepumpen stellen eine besondere Herausforderung an ein Notstromaggregat. Da der Anlaufstrom den die WPWP [Wärmepumpe] zieht jedes mal wenn der Kompressor anläuft enorm hoch sein kann.

Guckt mal in euren Datenblättern der WPWP [Wärmepumpe] - wenn da steht Anschlußleistung 2,8 kW klingt das erstmal recht wenig. Dies ist aber in der Regel nur die Leistung die die WPWP [Wärmepumpe] im Durchschnitt im Betrieb zieht bei Aussentemp XX und Raumsolltemp XY. Ist also ein Mittelwert OHNE Anlaufstrom und daher für die Generatordimensionierung überhaupt nicht relevant.

Ein Aggregat muss immer so dimensioniert sein, dass auch der Anlaufstrom vom Aggregat abgedeckt werden kann.

Im Stromnetz kriegt man den Anlaufstrom ja ohne Probleme vom Netz da die Sicherungen im Zählerkasten ja sehr träge sind und kurzfristig das 10 fache der Nennleistung aushalten (C-Automaten).

Ein Stromerzeuger kann halt nur die Leistung liefern die am Typenschild steht bzw. die auch der Motor bereitstellt. Ein guter Synchrongenerator kann dann noch ungefähr das 2-3 fache an Anlaufstrom kurzzeitig (1-2 Sekunden) zur Verfügung stellen, aber das reicht auch bei weitem nicht für einen Induktiven Verbraucher wie eine Wärmepumpe.

Was ist also wichtig?
Max. Anlaufstrom aus dem Typenschild.
zb. hab ich hier grad ein Datenblatt einer Hoval Heizung mit 2,7 kW Aufnahmeleistung bei B0W35 bzw. W10W35.

Aber: Anlaufstrom (mit Anlaufstrombegrenzer) ist bereits 30Ampere zum Vergleich ein Stromerzeuger mit 7 kVA (gibts so ziemlich von jedem Hersteller) hat nur 8 Ampere Dauerleistung - gehe ich jetzt davon aus dass er eine kurzzeitige Leistung von 2,5 fachem Nennstrom schafft (optimistisch gerechnet) dann wären wir hier bei 20Ampere was noch immer um 1 Drittel zu wenig ist.

Also müsste mann hier schon ungefähr ein Gerät mit 13-15 kVA haben damit sich das ausgeht mit dem Anlaufstrom. (Gibts bei uns auch noch als relativ günstige Benzinanlagen aber da ist man dann schon in der Preisklasse 4-5t EUR für ein Qualitätsprodukt.

Wenn die Wärmepumpe mal läuft ist es kein Problem mehr dann gibts keinen Anlaufstrom mehr, aber das hilft uns leider nix wenn die Anlage erst gar nicht anläuft.

Etwas anders siehts bei modulierenden Anlagen aus, hier gibt es tatsächlich auch Anlagen die so gut wie keinen Anlaufstrom haben aber wie wir alle wissen sind solche Anlagen heutzutage eher noch selten.

Wenn also die WPWP [Wärmepumpe] mit einem Notstromaggregat betrieben werden soll dann braucht man genug Leistung.

Alternativen:
Holzzusatzherd oder Notheizfunktion der WPWP [Wärmepumpe] rein über E-Patrone (ohne Kompressor) da bei einer E-Patrone keine Anlaufströme zu berücksichtigen sind aber man muss dann damit leben dass man evtl. nicht die volle Heizleistung erhält da die E-Patrone meist max. 6 kW hat.

Bei Fragen zu diesem Thema meldet euch einfach. Das ist ein sehr komplexes Thema und leider wird hier anstatt einer korrekten Beratung oft nur über den Preis verkauft.

1


  •  mikee
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#4)
@Gawan -

zitat..
Empfehlung fürs Aggregat: Sollte einen guten Motor haben, der auch dann läuft wenn man ihn braucht, Honda zB emoji


Nicht zu vergessen: Regelmässige Probeläufe und die Batterie sowieso ständig im Auge behalten emoji

Gruss
mikee

1
  •  topstyling
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#5)
ein paar Tipps noch Ein paar Sachen wurden ja schon angesprochen:

1. guter Motor (HONDA bei Benzin, Hatz-Kubota usw. bei Diesel)
2. erster Probelauf gemeinsam mit Elektriker damit man schauen kann welche Verbraucher man alle einschalten kann ohne das Gerät zu überlasten (damit man ein Gefühl bekommt)
3. Batterie sollte am Besten mittels kleinem Erhaltungsladegerät ständig angeschloßen sein
4. Probeläufe min. alle 2-3 Montage ca. 15min unter Last (zb. Scheinwerfer usw.) damit der Magnetismus nicht verloren geht
5. bei Benzin: nach dem Probelauf Treibstoffhahn schließen und warten bis das Gerät selbst abstirbt, so ist der Vergaser trocken und kann nicht verkleben
6. Tank sollte min. 1x im Jahr geleert werden da Benzin schlecht werden kann und dann evtl. nicht mehr startet - oder gleich Aspen 4Takt Benzin verwenden (ist bis 5 Jahre lagerfähig)
7. jährlich Ölwechsel und Sichtkontrolle
8. passenden Aufstellungsort suchen mit ausreichend Zu- und Abluft
9. Abgas muss ins Freie geleitet werden sonst saugt das Gerät Abgase an und der Luftfilter setzt sich zu (Fehlzündungen, Leistungsverlust, Defekte ...)
10. ideal wäre natürlich eine autom. Notstromeinrichtung die lädt automatisch die Batterie, macht autom. Probleauf und reagiert selbständig bei Netzausfall - ist aber wiederum ne Kostensache

1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#6)
Richtig, das Ding will nämlich auch gewartet werden. - Da muss man sich wirklich überlegen, ob man hier nicht mit Atombomben auf Spatzen schießt. Wir haben als Notfalllösung (vulgo Die-Russen-Greifen-Uns-An-Lösung) einen vollkommen mechanisch befeuerten kleinen Kaminofen im Wohnzimmer. Der funktioniert auch, wenn uns die Aliens einen bösen EMP schicken. ;) Muss zwar auch gekehrt werden, hat aber den angenehmen Nebeneffekt, dass ich ihn auch so zwecks der Gemütlichkeit nutzen kann.

Warmwasser und Haushaltsstrom ist natürlich blöd, aber die Ofenkartoffel lassen sich auch wunderbar im Kaminofen zubereiten. ;)

1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
5.7.2012  (#7)
Da ich eine 20 KVA USV in Verbindung mit einem Diesel Notstromgenerator betreibe kann ich aus Erfahrung sagen, das es bestens funktioniert.
Bei mir fängt die USV die Spitzen ab, damit konnte ich den Generator relativ klein halten (6 KVA).

Die WPWP [Wärmepumpe] und so gut wie alle Verbraucher im Haus(Netzwerk, Computer, Beleuchtung und Fernseher) funktionieren absolut problemlos.
Einzig der Induktionsherd macht muken, wenn ich mehr als 2 Platten prallel mit dem Backrohr verwende.
Da gibt aber die USV nach.

Einen Stromgenerator direkt ans Hausnetz zu machen kann böse enden.
Ich sage nur Sternpunkverschiebung, oder etwas harmloser, wenn die Phasen ungleich belastet werden, sodas die Spannung einer Phase hochschnellt und dir alle Netzteile an dieser Phase in Rauch auf gehen lässt.

Ich habe das jetzt ca. 2 Jahre und brauchte es bis jetzt 4 mal.
Davon 1x einen gazen Tag, ansonsten wars im Stundenbereich.
Eine kleine Spielerei habe ich auch noch eingebaut und zwar einen Abgaswärmetauscher, der meinen Warmwasserpuffer laden kann.

Auszahlen tut sich so was niemals, es bruhigt aber ungemein, weil ich es kann, wenn es nötig ist.




1
  •  topstyling
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#8)
@New_Projekt
Also so ne 20 kVA USV ist schon was Schönes, allerdings von den Kosten natürlich ein Wahnsinn. Vor allem da die Batterien auch nicht ewig halten.

Welche Überbrückungszeit schafft die USV und mit welcher Batteriekapazität?

Unterm Strich kommt da ein entsprechend dimensioniertes und ausgestattetes Notstromaggregat schon viel günstiger wenn man in diesem Preissegment für den Otto-Normal-Verbraucher von günstig sprechen kann.

Natürlich muss die Planung und der Anschluss korrekt gemacht werden und vor allem die Anlage richtig ausgestattet sein dann funktioniert so eine Notstromanlage auch direkt am Hausnetz perfekt. Das Gerät muss einfach entsprechende Spannungsregelungen haben usw.

Haben solche Systeme jede Menge am Laufen. Bei korrekter Planung und Ausführung passiert hier den Verbrauchern nichts.

Wenn natürlich irgendwer, irgendwie, schnell schnell sowas wo anschließt dann passieren meist Fehler.

1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
5.7.2012  (#9)
Die USV war ein Glückskauf, also von den Kosten her seeeeehr angenehm.
Ist ne Powerbox PX50 Singular.
Überbrückungszeit bei Vollast ist 19 Minuten mit 120 Batterien a 12 Volt und 7Ah.
Bei normalem Hausgebrauch, wo nur Grundstrom, vielleicht etwas Beleuchtung und Fernseher laufen, gehen sich locker 3 Stunden aus.
Wenns länger dauert, muss halt der Stromgenerator ran.

Wenn der Stromgenerator schieflastfähig ist und eine genaue Spannungsregelung hat, kann man sicher das Haus auch direkt betreiben.
Allerdings sind dann die Kosten auch nicht ganz zu verachten.


1
  •  Hansee
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#10)
@new_projekt - Hast du dann die USV abgebaut die ich nicht wollte emoji
Was verbrät die jetzt wirklich im Jahr, an Verlustleistung?

Ich kann mich nichtmehr genau erinnern was ich damals ausgerechnet hatte waren aber sicher mehrere 100€

1
  •  topstyling
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#11)
Weils grad zufällig passt. Wir hatten im Betrieb grad nen Stromausfall. Notstromanlage hat schön brav übernommen.

1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#12)
Was habt's ihr für Stromnetze? ;) - Ich hatte in meiner neuen Hütte seit 3 Jahren noch keinen einzigen Stromausfall.

1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
5.7.2012  (#13)
Der Leistungsfaktor liegt bei 0,8 bei dauerndem Inverterbetrieb.
Inverterbetrieb heisst, das die USV immer den Ausgansstrom generiert und den Netzstrom 100% konstant hält.
Der Netzstrom wird so zuerst über einen Gleichrichter und dann wieder über den Wechselrichter (Drehrichter) geschickt und am Ende kommt immer die selbe Spannung an, egal was aus dem Netz für Müll ankommt.

Ich habe die USV auf Bypass Betrieb.
Hier kommt der Ausgangsstrom direkt aus dem Netz.
Erst wenn das Netz unzulässige Werte liefert, oder ausfällt wird auf Inverterbetrieb umgeschaltet (dauert dann 10 ms).
Der Wirkungsgrad ist hier aber dafür wesendlich höher.

Eigendlich verwende ich die USV in Verbindung mit meiener Photovoltaikanlage.
Am Tag die Batterien laden und in der Nacht werden diese wieder entladen.
Die Generator Geschichte habe ich mir aus Jux und Tollerei gegönnt, weils mich Interessiert hat.


1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
5.7.2012  (#14)

zitat..
Was habt's ihr für Stromnetze? ;)
Ich hatte in meiner neuen Hütte seit 3 Jahren noch keinen einzigen Stromausfall.


Einmal hat der Blitz einen Trafo hochgejagt und abgefackelt, da war für 2 Stunden der Strom weg.
Bei dem Stromausfall über 1 Tag, waren Wartungsarbeiten schuld, also eigendlich eine Stromabschaltung.

Bei den andern Ausfällen kann ich nicht genau sagen was war.

Eigendllich geht es bei so einer Sache ja nicht darum, das regelmässige Stromausfälle zu kompensieren sind.
Darum muss sich schon der Netzbetreiber kümmern.
Es geht vielmehr um die Sache, was ist wenn der Strom aus fällt und die Versorgung nicht innerhalb von Tagen wieder hergestellt werden kann.



1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#15)
@New_Projekt - Ahja, kann mich schon erinnern. Du warst das mit den Batterieracks im Nebengebäude, richtig?

1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
5.7.2012  (#16)
Ja genau...
Die Batterien sind in der USV montiert, ein Rack für extere Batts gäbe es opional, aber wir wollen ja nicht übertreiben.


1
  •  johro
  •   Gold-Award
5.7.2012  (#17)
hallo -

zitat..
Es geht vielmehr um die Sache, was ist wenn der Strom aus fällt und die Versorgung nicht innerhalb von Tagen wieder hergestellt werden kann.


es könnte auch zum brennen anfangen, hast du eine sprinkleranlage? ;)


1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
5.7.2012  (#18)
Es könnte auch der Blitz einschlagen, eine Überschwemmumg geben.
Ein Erdbeben wäre auch möglich.
Deshalb steht das Ding im Nebengebäude!!


1
  •  topstyling
  •   Gold-Award
6.7.2012  (#19)
es gäbe auch noch die Gefahr eines EMP Angriffs - wäre auch wieder der Tod für die USV sowie die meisten Notstromanlagen emoji

1
  •  New_Projekt
  •   Silber-Award
6.7.2012  (#20)
Ein EMP wird kommen, ist nur eine Frage der Zeit bis einer auf die Idee kommt.
Spielt dann aber keine grosse Rolle, ob eine Notstromanlage vorhanden ist, weils dann vermutlich sowieso keinen Sprit zum betreiben von Notstromanlagen bekommen wirst.

1
  •  dandjo
  •   Gold-Award
6.7.2012  (#21)
Spätestens dann, wenn die Hammer (Mjolnir) die Erde - ansteuert um uns vor den bösen Maschinen zu retten wird der EMP abgefeuert. ;)

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Förderung - Uwerte