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Schimmel schon während Bauzeit in Rohbau

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  •  Miles80
14.10. - 25.10.2012
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Hallo liebes Forum!

Wir haben im Mai mit dem Bau unseren Einfamilienwohnhauses (Flachdachhaus mit 130m² und Teilunterkellerung) begonnen. Innenputz war Anfang August, Estricheinbringung erfolgte Anfang September. Seit Ende September läuft das Ausheizprogramm der Wärmepumpe.
Da wir nun einen 25er Ziegel haben wurde uns geraten, den VWS (20cm) noch heuer anzubringen, damit das Mauerwerk geschützt bleibt. Ein Bezug ohne VWS wäre undenkbar, da das Haus nicht entsprechend geheizt werden könnte. Die Fassadenfertigstellung (verputz wurde schon) folgt in den nächsten 1-2 Wochen.

Da die Anbringung des VWS bei noch nassem Mauerwerk erfolgte haben wir nun Entfeuchtungsgeräte und Ventilatoren im Einsatz. An einer Stelle im Haus haben wir jedoch eigenartige Flecken am Mauerwerk und sind nun besorgt, ob dies bereits Schimmel sein könnt (siehe beigefügtes Foto = Aussenmauer, obere Ecke EG Richtung Nordwesten). Die Baufirma sagt, dass dies nur Spuren von früherer Feuchtigkeit sind. Ist es grundsätzlich möglich, so früh schon von Schimmel befallen zu sein oder ist meine Sorge unbegründet? Falls es Schimmel ist, wie müsste man hier weiter vorgehen?


2012/2012101494417.JPG

Ich bedanke mich bereits im voraus für euer feedback.

lg, Miles

  •  anho
14.10.2012  (#1)
sieht für mich aus wie mineralische Ausblühungen. Also Salze, die sich mit der Feuchte in den Wänden durch den Putz hindurch Sichtbar machen.

Bin zwar kein Bauphysiker, aber den VWS auf die noch nassen Ziegel kleben und das Haus innen mit dem Putz schon zumachen ist sicher ein ziemlich blöder und nicht besonders logischer Tipp des des Bauführers gewesen.

Normalerweise lassen sich diese Stellen abbürsten, aber ob sie danach für immer weg sind kann ich die nicht sagen.

Ich persönlich würde mir den Bauträger zur Brust nehmen und mir von ihm garantieren lassen (schriftlich!), dass das so seine Richtigkeit hat. Und dann eventuell einen Sachverständigen kontaktieren!

Bin mir sicher, der Bauträger wird darau NICHT einsteigen!
Also, geh diplomatisch vor und "überliste" ihn, und fall nicht gleich mit der Tür ins Haus!

Wie gesagt, bin kein Fachmann und ich schreibe nur das, was ich machen würde!

lg

h

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  •  leonard
  •   Silber-Award
17.10.2012  (#2)
Baufeuchte noch nicht abgetrocknet - Hi, das sieht nicht so besonders gut aus für den kommenden Winter, denn...

...die Baufeuchtigkeit ist noch übermäßig vorhanden und wird vom zu früh angebrachten VWS am Entweichen gehindert. Der Bau kann nicht mehr gscheit austrocknen, die Feuchtigkeit bleibt innen und kondensiert an kühlen Gebäudeteilen. Das wird leider immer schlimmer, je kälter es wird. Im Winter kann es dann sogar so weit kommen, dass bei kleinsten Haarrissen zwischen zB Mauerwerk und Dachkonstruktion außen Kondenswasser die Fassade runterrinnt und gefriert...etc...etc...

Grundregel beim Massivbau: den Rohbau übern Winter austrocknen lassen und im Frühjahr Fenster rein und fertigstellen.
Lüftungsgeräte ersetzen diese Regel nur schlecht.

LG

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  •  mark1928
  •   Gold-Award
17.10.2012  (#3)
Bzgl. der Flecken selbst kann ich nichts wirklich sagen, kann Schimmel sein oder auch nicht. Schimmel ist immer möglich, hat nix mit dem Baufortschritt zu tun. In diesem Sinne würde ich einen unabhängigen SV holen und das mal anschauen lassen.

Das verfrühte Anbringen des VWS ist ja immer heftig umstritten. Tatsache ist aber auch, dass man die Feuchtigkeit in I-Putz und Estrich eh nicht durch die Ziegelmauer rausbringt, sondern nur durch gezieltes Lüften (Stoßlüften, mehrmals pro Tag). Wurde das korrekt gemacht?

Was aber sicherlich nicht schlau ist/war, den VWS auf ein außen nasses Mauerwerk zu kleben. Diese Feuchtigkeit wird man kaum rausbringen (wie auch), etwaige Folgen kann ich aber nicht benennen.

Ich muss leonard auch noch widersprechen, das "klassische" Austrocknen des Rohbaus ist obsolet, weil beim Rohbaum kaum Wasser eingebracht wird (durch Dünnbettmörtel bzw. Kleber). Wasser kommt erst mit I-Putz und Estrich ins Haus.


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  •  leonard
  •   Silber-Award
17.10.2012  (#4)
ok ok, aber - das im Beton der Bodenplatte, Treppe und Zwischendecke gespeicherte Wasser trocknet doch nicht in ein paar Monaten aus, oder?
Auf jeden Fall sorgfältig lüften!

Achja Zitat: "Die Baufirma sagt, dass dies nur Spuren von früherer Feuchtigkeit sind" ist auch gut, denn von zukünftiger Feuchtigkeit Spuren zu finden ist eher unwahrscheinlich emoji


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  •  mark1928
  •   Gold-Award
17.10.2012  (#5)
@leonard - Natürlich ist im Beton jede Menge Wasser, das bringst mit einem Winter "ausfrieren" lassen aber sowieso nicht vollständig raus. Das ist ein Prozess der dauert länger.

Randnotiz: Den Rohbau ordentlich austrocknen zu lassen ist aber natürlich garkeinenfalls falsch! Man sollte nur aufpassen, dass man dann nicht durch Schnee/Regen erst recht wieder Feuchtigkeit in den Rohbau kriegt.

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  •  mabr
  •   Bronze-Award
17.10.2012  (#6)
mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Schimmel - - aber die ganze Baufeuchte wandert zur Zeit nach innen, weil EPS da (Kennwert µ von EPS 20-100).
Die Entfeuchtergeräte haben so 10 Liter Tanks.
Die müssen jetzt ordentlich ran!
Achtung vor den Heizkanonen, die erzeugen neben Wärme auch Feuchte...

Pro 100 qm Neubaufläche werden ca. 2.800 l Wasser eingebracht, die durch chemische Bindung und Verdunstung verbraucht werden müssen.

Die regennassen Bauteile sind hier nicht berücksichtigt.


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  •  anho
17.10.2012  (#7)
Warum so umständlich:

Fenster vor dem Winter rein, dann kann kein Schnee oder Regen rein. Dann einfach im Winter die Wettergeschützten Fenster gekippt lassen. Somit kan es in aller Ruhe austrocknen und du kannst im Winter diverse Innenarbeiten machen (Elektro, Wasser,...)
Dann im Frühjahr den Innenputz und Estrich rein. Austrocknen lassen mit den angenehmen Temperaturen, Estrich aufheizen und gut ist es!


lg

h

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  •  mabr
  •   Bronze-Award
25.10.2012  (#8)
Fenster schon drinnen, Aufheizprogramm+Entfeuchter läuft - zumindest laut Angabe des Fragestellers...

@anho -grundsätzlich richtig, aber für eine andere Baustelle!

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