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Feuchtegehalt für Holz - Dachstuhl

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  •  Passivbau
  •   Bronze-Award
21.3. - 22.4.2014
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Guten Abend allseits!
Folgende Frage hätte ich an die Holzfachleute:
Geplant ist ein Satteldach, Ausführung Kaltdach, Ziegel von der Fa. Tondach. Auf meine Frage nach der Feuchtigkeit des verwendeten Holzes, erklärte mir der Meister, daß beim Einsatz in der Kaltdachausführung die Verwendung von kammergetrocknetem Bauholz nicht notwendig und üblich sei. Ferner meinte er, ich sei der erste, der nach trockenem Holz anfrage. Begründet hat der Fachmann das damit, daß aufgrund der Lüftungsöffnungen im Dachstuhl das Holz ohnedies problemlos austrocknen kann. Nach seiner Aussage ist es durchaus möglich, daß Holz 3 bis 10 Wochen nach der Schlägerung, ohne weitere Trockung im Dachstuhl verbaut wird.
Diese Gepflogenheiten waren mir bis heute nicht bekannt.
Vielmehr war ich der Meinung das Holz eine max. Restfeucht von 18% +-3% aufweisen darf.
Bei feuchtem Bauholz habe ich Bedenken bzgl. Riss- und Verderhungsneigung und den davon ausgehenden Folgen wie beispielsweise Schädlingsbefall.
Nachdem der Anbieter aber ein renomiertes Unternehmen ist, glaube ich aber auch, daß die Verwendung von ungetrocknetem Holz gelebte Praxis ist.
Wie seht ihr das? Wurde bei euch getrocknetes Holz verwendet bzw. mit welchem Feuchtegehalt?
Danke euch schon einmal für eure Antworten!

  •  hanness
21.3.2014  (#1)
Hallo,

also ich verstehe dich. Ich würde auch kein frisch geschlägertes Holz nehmen. Vielleicht auch noch im Sommer geschlägert. Ich finde es muss im Winter geschlägert werden. Dann einige Zeit liegen bis zum schneiden. Dann mindestens einige Wochen liegen bis zum abbinden.

So schaut mein Dachstuhlholz (Sparren) aus. Da ist nichts zerrissen oder verdreht. Die Vorgehensweise war so:
- im Winter 2012 geschlägert
- im Mai 2013 geschnitten (alles kernfrei !!!)
- im Juli 2013 abgebunden (alles gehobelt !!!)
- im September 2013 eingebaut
- im Februar 2014 fotografiert


2014/20140321880290.JPG

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  •  Passivbau
  •   Bronze-Award
24.3.2014  (#2)
.....@hanness
danke, für das Foto, schaut gut aus,...
aber wie gesagt, ist es scheinbar nicht üblich, daß für ein Kaltdach getrocknetes, bzw. gehobeltes Holz verwendet wird. Hat zu diesem Thema noch jemand Erfahrung?

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  •  talpa3
24.3.2014  (#3)
Hallo,

ist bei uns so weit ich weiß nicht üblich. Mir wurde auch in allen Angeboten für mein kaltes Satteldach wintergeschlägertes Holz vom Vorjahr angeboten.
Hab auch mit einem befreundeten Zimmerer aus der Linzer Gegend gesprochen, dort wird scheinbar oft das Holz auch kammergetrocknet anstatt gelagert.

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  •  Klettermaxi
18.4.2014  (#4)
Hallo,
bin zwar kein Holzfachmann (-frau), kann dir aber aus unsere Erfahrung ein wenig was erzählen:
Wir haben ebenfalls ein Satteldach, Ausführung Kaltdach, Eindeckung mit Tondach. Der Dachstuhl wurde Anfang Okt. 2013 aufgesetzt. Am Anfang war alles noch tiptop, wir waren auch beim Aufsetzen und Rauschalung-Nageln dabei und haben nichts Verdächtiges bemerken können.
Nach ca. 3 Wochen stellten wir aber bereits einen Bläuepilz-Befall fest. Dieser Befall hat sich in der Zwischenzeit auf ca. die Hälfte der Rauschalung und auch auf die Sparren ausgedehnt. Mittlerweile sind auch teils massive Risse aufgetreten.
Unser Fehler war, dass wir bei der Angebotseinholung die Feuchtigkeit des Holzes nicht angesprochen, bzw. nicht explizit ein kammergetrocknetes Holz gefordert haben. Wir haben da etwas blauäugig unserem Zimmerer (ebenfalls ein renommiertes Unternehmen) vertraut. Das Feuchtemeßgerät unserers Zimmerers, den wir übrigens sofort nach dem ersten Bläuepilzbefall zu uns zizitert haben, zeigte teilweise eine Restfeuchte von 30%. Seiner Aussage zufolge ist in keiner Norm festgelegt, welche Restfeuchte Holz für einen nicht ausgebauten Dachboden haben darf. Weiters wäre dieser Bläuepilz zwar nicht holzzersetzend, aber ob er gesundheitlich unbedenklich ist, hat er uns auch nicht sagen können. Ich kann bis heute auch nach längeren Internetrecherchen nicht wirklich eine Gesundheitsgefährung ausschließen. Da unser Dachboden aber nur eine Ausbaureserve ist, und die nächsten 10-15 Jahre trocknen kann, sehe ich das mittlerweile etwas relaxter.
Solltet ihr euren Dachboden gleich ausbauen wollen, würde ich an deiner Stelle unbedingt auf einem kammergetrockneten Holz bestehen. Ist sicher teurer, aber das muß einem die Gesundheit wert sein!
Alles Gute!

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  •  StefanP
  •   Bronze-Award
22.4.2014  (#5)
Ich hab für meinen Dachstuhl ein normales abgelagertes Bauholz genommen. Es ist tatsächlich nicht üblich für ein reines Konstruktionsholz (also keine Sichtsparren) ein Kammergetrocknetes Holz zu nehmen. Ist nur unnötig teurer.

Bei der Schalung war es so, dass sich nach einiger Zeit spalte aufgetan haben. Was aber nich weiter tragisch ist/war. Diese dient nur als tragendes Element für die Unerspannbahn.

Aber meine Frage an euch: Nachdem der Dachstuhl drauf war, habt ihr sofort die Fenster rein bekommen?

Denn wenn ihr eine natürliche Durchlüftung habt, kann der Holz nachtrocknen und es sollte keien Fäule entstehen.

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