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Boden geeignet f. WP-Flächenkollektoren?

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  •  User1
21.10.2014 - 1.6.2015
19 Antworten 19
19
Hallo wertes Forum,

ich spiele gerade mit dem Gedanken, ob es sinnvoll wäre, mein zukünftiges Haus mit einer Sole WPWP [Wärmepumpe] mit Flächenkollektoren auszustatten. Es gibt vom Grundstück ein Bodengutachten:


2014/20141021731990.PNG


2014/20141021359187.PNG

Ist dieser Schluff tonig/sandig für eine effiziente Nutzung mit Flächenkollektoren geeignet?

Danke

  •  MinMax
  •   Gold-Award
21.10.2014  (#1)

zitat..
User1 schrieb: Es gibt vom Grundstück ein Bodengutachten

sorry, aba das ist das, was ich hier seit geräumer Zeit kundtue: lass es mit den Bodengutachten gut sein und sparrt Euch das Geld, die Ergebnisse versteht eh keiner

zitat..
User1 schrieb: Ist dieser Schluff tonig/sandig für eine effiziente Nutzung mit Flächenkollektoren geeignet?

und darüber hinaus ist die Aussage "Eine Versickerung von Oberflächenwässern in den dichteren Sandschichten erscheint nicht unmöglich, es müsste..." klarer Fall von Geldmacherei... Im Sand, auch in einem mit Ton und Schluff angereichertem, versickert das Wasser binnen kürzester Zeit... bei mir sickert es im reinen Löss (Schluff) ohne Probleme weg.
Für Flächenkollektoren eignet sich so ein Boden imho sehr gut.

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  •  hopfgarten
22.10.2014  (#2)

zitat..
MinMax schrieb: sorry, aba das ist das, was ich hier seit geräumer Zeit kundtue: lass es mit den bodengutachten gut sein und sparrt Euch das Geld, die Ergebnisse versteht eh keiner


klingt irgendwie ähnlich wie:

"spart euch ein kondom, aids ist eine lüge. das ergebnis versteht eh keiner."

"nehmt einen fremdwährungskredit bei balkankredit, die haben kaum zinsen und mit denen kann man immer reden, wenn es probleme gibt."

emoji

wenn man selbst etwas nicht ganz versteht, bedeutet das nicht, dass es des teufels werk ist.

alles im leben ist nur gut, wenn es zweckmäßig ist. das haus, die frau, der beruf, ein kredit, ein gutachten.

zu den bodenkennwerten:

der schluffig, sandig, tonige boden (teilweise kiesig) ist grundsätzlich für flächenkollektoren geeignet. spez. entzugsleistung bei 20 W/m². die steife konsistenz ist ein indiz für die hohe wassersättigung, der boden lässt sich ausrollen und kneten, wenn der schluffanteil sehr hoch ist, wenn mehr sand dabei ist, dann zerfällt die probe. der schluff und ton sollten somit speckig sein(=glänzt ein bisschen).

schluff und ton sind stauer. sand versickert mäßig. abhängig von der versickernden menge ist der boden versickerungsfähig. daher der versickerungsversuch. wenn der gutachter reinschreibt, alles kein problem, ist er in der haftung, daher verlangt er einen messwert, was normal ist, zumal die sandlagen in solchen böden oft verästelt und geädert sind und somit die aufnahmefähigkeit bei punktueller versickerung rasch erschöpft.

ich hoffe, damit ausreichend auskunft gegeben zu haben.

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
22.10.2014  (#3)

zitat..
hopfgarten schrieb: wenn man selbst etwas nicht ganz versteht, bedeutet das nicht, dass es des teufels werk ist.

hmmm, schade, bin aber zufällig Bodenkundler und verstehe schon einiges von dem Fach.

zitat..
hopfgarten schrieb: der boden lässt sich ausrollen und kneten, wenn der schluffanteil sehr hoch ist

leider falsch, das wäre der Ton. Beim Schluff gibt es die Knirschprobe, siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Schluff

zitat..
hopfgarten schrieb: der schluffig, sandig, tonige boden (teilweise kiesig) ist grundsätzlich für Flächenkollektoren geeignet.


schau mal, wenn du genau lesen würdest, hättest du feststellen können, dass Deine Aussage bereits eine Wiederholung ist:

zitat..
MinMax schrieb: Für Flächenkollektoren eignet sich so ein Boden imho sehr gut.


zitat..
hopfgarten schrieb: der schluffig, sandig, tonige boden (teilweise kiesig)

diese Beschreibung trifft genau auf eine Gruppe von Bodenarten, nämlich auf Lehme, nur welche genau???

http://de.wikipedia.org/wiki/Bodenart

Haben wir hier also mit Uls, Lts oder Slu zu tun? Und daher: für so ein Bodengutachten sollte man nicht mal einen Kaffee ausschenken.

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  •  hopfgarten
22.10.2014  (#4)
bodenkundler und bodenmechaniker bzw. geotechniker sind leider grundverschieden. die einen befassen sich mit der landwirtschaft, nicht aber mit bodenmechanik, tragfähigkeit, grundbruch und anderen aspekten für baugrundgutachten. natürlich verstehen sie als bodenundler was vom boden, aber wie schon gesagt, auch wenn man nicht alles aus der bodenmechanik und dem grundbau versteht, hat das zur folge, dass ein bodengutachten (geotechnisches und nicht bodenkundliches) des teufels werk sein muss. außerdem sind bodenkundler nicht befugt, geotechnische gutachten zu schreiben, da sie das nur dürfen, wenn sie eine bodenmechanische ausbildung (bodenmechanik, erd- und grundbau) auf uni niveau haben.
bitte nicht als standesdünkel verstehen, würde sie als bodenkundler ein baugrundgutachten oder geotechnisches gutachten verfassen, würden sie im streitfall probleme bekommen, da sie dazu ohne diese ausbildungsnachweise nicht befugt wären. auch wenn sie es können. es gibt autodidakten, die können mehr als akademiker. nur sollte man das der vollständigkeithalber sagen.

passt schon, geht schon, brauch ma net ist zwar sehr kakanisch und kommt vielen unserer landleute mental entgegen, wenn es dann nicht klappt, soll man aber nicht flennen.

ausgeprägt plastischer schluff (mit tonanteil) lässt sich sehr wohl auch ausrollen und kneten. einfach mal probieren emoji. isst man den boden und spürt körner dann knirscht es..wenn aber auch etwas organik drinnen ist (bodengruppe OU)

lehm ist bodenmechanik nicht oder kaum in verwendung, in der bodenkunde schon. ich beschreibe daher in bodengruppen nach norm: UM, SU*,SU. es handelt sich um fein- gemischkörnige böden dieser bodengruppen.

auch wenn ich altmodisch bin, wir sind nicht per du emoji

ich kenne sie ja nicht. ich treff bald den herrn bundespräsidenten und duze ihn dann auch gleich. mal schauen, wie er reagiert.




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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.10.2014  (#5)
touchee hopfgarten, fachsimpeln auf hohem Niveau:
http://www.geomatrix.at/index.php?id=282

lassen Sie mir den Bundespräsidenten schön grüßen ;)



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  •  MinMax
  •   Gold-Award
22.10.2014  (#6)
mir ist schon klar, dass jemand der eine Firma besitzt die unter anderem Bodengutachten erstellt, zu dem Thema auch eine eindeutige (pro)Haltung hat, verstehe ich auch. Trotzdem wird seitens solcher Firmen hier meistens viel zu viel dem Kunden verkauft und dann steht im s.g. "Gutachten" am Ende nur sozusagen 'plemplem'.

zitat..
hopfgarten schrieb: wenn sie eine bodenmechanische ausbildung (bodenmechanik, erd- und grundbau) auf uni niveau haben.

du meine Güte... Uni ja, aber nicht jetzt noch alle Geowissenschaften die es gibt... aber wo wir beim Thema Ausbildung sind: ein "Diplom Ingenieur für Kulturtechnik & Wasserwirtschaft" wie du es bist kann am Ende des Tages auch keine belastbaren Bodengutachten erstellen. Und falls doch, bitte dort etwas mehr auf zumindest vollständige Satzbildung achten:

zitat..
hopfgarten schrieb: lehm ist bodenmechanik nicht oder kaum in verwendung

lehm ist dem Boden sein Tod, oder wie? ;)

zitat..
hopfgarten schrieb: auch wenn ich altmodisch bin, wir sind nicht per du

ja, es klingt altmodisch, und nur zum Info, hier dutzen sich grundsätzlich alle.

Nicht desto trotz finde ich es super, dass ein Fachmann hier im Forum dabei ist, das ist immer eine starke Bereicherung für alle. Es ist aber eine gar nicht so leichte Gratwanderung zwischen Hilfestellung für (häufig verzweifelte) Bauherren und Geschäfte machen. Das Thema wurde hier schon oft ausführlich diskutiert. Ich hoffe, du gehörst zu den, die es auf Dauer gut hinbekommen - die meisten scheitern, weil sie denken hier sind nur Trotteln unterwegs.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.10.2014  (#7)
touchee minmax: interessant zu lesen, wenn zwei fachkundige ihre Standpunkte verteidigen.
dies kann für den geneigten mitleser nur von Vorteil sein!

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
22.10.2014  (#8)
danke Alex, der Herr DI Faustmann kommt heute wie gerufen, hatte beim dem Wetter eh nichts vor - na Spass, ich mag ihn in der Tat, er ist ein Guter, auch wenn die leichte Neigung zu Überheblichkeit die Sicht auf den wahren Kern gelegentlich eintrübt.

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  •  hopfgarten
22.10.2014  (#9)
natürlich wollen firmen oft was verkaufen, sie sind gewinnorientiert. natürlich muss man auf die verhältnismäßigkeit achten, ich orientiere mich einfach nach der norm, wenn jemand etwas einfacher haben will, dann kann man sich natürlich nicht mehr auf die norm berufen. das dient einerseits dem bauherrn (=verbindliche aussagen), aber auch dem verfasser (Rechtssicherheit). ich weiß, es gibt schwarze schafe, kostenfrei und billig führt eben immer zu problemen.
ich will, wie gesagt nicht dünkelhaft sein. ich weiß eben nur eins. institute für geotechnik oder bodenmechanik gibt es nur bei einschlägigen studienrichtungen (bauingenieure und kulturtechniker), diese verfassen sicher an die 99% der baugrundgutachten in österreich, ich kenne eigentlich niemand anderen, der das macht. in wien sind es an die 8-10 firmen, die das machen. der markt ist überschaubar. geologen schreiben baugeologische gutachten, baugrundgutachten oder berechnungsnachweise machen die eigentlich nicht. bodenkundler befassen sich mit den böden (finanzbodenschätzung, landwirtschft), das ist ja auch was gutes, ich bin auch bodenkundler, ich habe dieses fach an der uni belegt, ich praktiziere aber die bodenkunde kaum, weil ich landwirtschaftliche fragestellungen wegen der sich ausdünnenden kundschaft (die bauern vermehren sich nicht explosiv, die prölls sind am absteigenden ast, die gummistiefler waten im bankenostsump) nicht als geschäftsfeld sehe.

eigentlich gibt es für die grundstücksbewertung 2 arten von gutachten:

1.) bodengutachten=chemie=kontamination=> aushubentsorgung, dekontaminierung.

2.) baugrundgutachten= geotechnik, bodenmechankik, bodenkennwerte, tragfähigkeit, setzung, baugrubensicherung, böschungen, wasserhaltung, entwässerung, etc.

ich wollte nur sagen, dass in der bodenmechanischen normung lehm eigentlich nicht erfasst ist=> gemischtkörnige böden heißt das in der bodenmechanik.

auch wenn sich alle grundsätzlich dutzen, frage ich zuerst. ich bin aber wirklich nicht böse. ich weiß, dass sich viele schnell dutzen. ich bin eher nicht so der typ. aber ich verstehe das. ist auch ok. das mit dem bundespräsidenten war nur ein witz, ich treffe ihn nicht, herr heinzi hat viele termine.

ich bin ja selber im forum, weil ich auch baue, auch ich weiß nicht alles und ich habe schon einiges gelernt. es gibt einige sehr gute beitragende aus der baumeisterbranche.

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Hallo User1,
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  •  MinMax
  •   Gold-Award
22.10.2014  (#10)
ich erstelle keine Gutachten, habe ich auch nicht behauptet, bin auch kein EU-SV auf dem Gebiet und allein deswegen würde ich mich auf diesen gelegentlich recht dünnen Ast nicht setzen. Nicht desto trotz behaupte ich, dass die meisten 'geotechnischen Berichte" (http://de.wikipedia.org/wiki/Bodengutachten) beim Otto-Normal-Verbraucher überflüssig sind, sofern man die Augen und den Mund aufmacht.
Augen, weil in der Nähe der künftigen Baugrube bereits offene Aufschlüsse vorliegen und Mund weil die Nachbarn ja das gleiche Problem hatten - oder noch haben. 95% der Bauherrn haben Angst vor 'Lehm', dabei wie schon oben erwähnt, ist Lehm nicht gleich Lehm, da gibt es schluffig-sandig-tonige Welten dazwischen.
Da fällt mir ein: mein Nachbar hatte als erster in unserer Ecke gebaut und sich mit einem Gutachten zu seinem Grund abgesichert. Wo gegen er sich nicht abgesichert hat, war der lässige Baumeister, der die Streifenfundamente zu dünn bemessen hat und die Hütte nach 2 Jahren an einem Eck abgesackt ist. Sanierungskosten beliefen sich auf 60k. Dabei hätte er sich bei diesem Boden das 'Gutachten' schenken können:

2014/20141022895610.JPG


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  •  hopfgarten
23.10.2014  (#11)
der sinn der kennwerte ist, dass der statiker diese anwenden kann. der kunde versteht das sowieso meistens nicht. nicht jeder ist statiker oder bodenmechaniker. daher meinte ich, auch wenn man es nicht versteht, muss es nicht falsch sein. ein baugrundgutachten, bodengutachten, geotechnischer bericht nach DIN oder der geotechnische entwurfsbericht nach DIN sind mittel, den fachplaner zu helfen. wenn der baumeister bei der bemessung versagt hat, war das bodengutachten korrekt und auch zielführend. manche führen auch falsch aus und ignorieren die angaben. es ist dann natürlich bitter, wenn man ein gutachten machen lässt und durch einen anwendungsfehler was passiert. dann denkt man natürlich, warum war das notwendig. es ist aber ein trugschluss, wenn man dann das gutachten für die probleme verantwortlich macht.

weil wir beide das gutachten nicht kennen, ist es schwer zu sagen, was da überhaupt drinnen stand.ich denke, die sanierungsfirma wird das gutachten auch verwendet haben. ich würde das tun, wenn dieses grundlegend richtig ist.

zum foto und zum lehm. es ist schön, dass bei ihnen alles in ordnung ist. wie sie auch wissen, neigen die böden, abhängig vom wassergehalt, ihre eigenschaften zu ändern. böden sind dynamisch, besonders bindige böden.
wenn die baugrube eigentlich nicht geböscht ist und dahinter sich ein nicht unterkellertes gebäude befände, dann sehe ich diese böschung als sehr problematisch. ab 1,25 m wäre bei vertikalen böschungen oder gräben eigentlich zu sichern, auch wenn die kohäsion des lehms die schwäche beim scherwinkel kompensiert. wenn es regnet, ändert sich der wassergehalt, der lehm neigt zum fließen und die kohäsion ist weg und es kommt zum böschungsbruch(bodenverflüssigung).

wenn die kelleraußenwände stehen und sie jemanden in den arbeitsgraben schicken, ohne die böscung abzusichern, ware das fahrlässig. es muss nichts passieren, aber wenn es dann kracht, will es niemand gewesen sein. böschungsbrüche kündigen sich aber an.
ich weiß aus eigener erfahrung, dass manche bauherrn bzw. deren erfüllungsgehilfen nach dem motto "brauch ma ned" vorgaben einfach ignorieren, die meinen, sich alles so auslegen zu können, wie es ihnen passt und sie sind die überschlauen. dann krachts und dieser menschentyp ist immer der erste, der mit dem finger auf andere zeigt. nur meine lebenserfahrung.

fall aus der praxis. ähnliche voraussetzungen, wie bei ihnen. wien, flysch, bunte tonmergel, schluff, kies, ton. grobkomponenten in schlufiger matrix eingebettet. böschungswinkel nicht eingehalten, bis zur grenze vertikal abgegraben, leichte hanglage. starkregenereignis=> böschungsbruch=> kran fällt in baugrube, reißt stromkabel ab, gasleitung rutscht in baugrube, feuerwehr, gaswerke, ma37 auf der baustelle,großes trara=> sanierung durch anker und spritzbetonschale=> kosten mehr als 200.000 euro. zu mir ist aber niemand gekommen, um sich über mein baugrundgutachten aufzuregen, dort ist exakt gestanden was zu tun ist und welche kriterien einzuhalten sind. die baufirma musste gemeinsam mit dem bauherrn für den schaden aufkommen. der bauher sagte zu mir wortwörtlich: ich bin bergsteiger, ich gehe bewusst risiken ein. er war wenigstens ehrlich, es gibt wenige, die dann zu ihrer fehleinschätzung stehen. er hat unterschätzt, dass es am wochenende regnen kann. der regen war aber ein extremniederschlag, wir hatten über einen meter regenwasser in der zuvor dichten und trockenen baugrube. alles absaugen, bodenaustausch. nicht lustig.

jeder soll seinen hausverstand einsetzen, viele dinge und probleme sind auch damit zu lösen. manche haben auch angst, ihn einzusetzen und sind entscheidungsunfähig. wo man aber erkennt, dass hohe sachschäden oder sogar menschenleben auf dem spiel stehen könnten, sollte man sich doch unterstützung suchen. das sagt auch der hausverstand. niemanden zu brauchen, sagt oft aus, dass man zuwenig hausverstand hat. im leben ist oft entscheidend, wie man risiken abwägt, jeder fällt auf die schnauze, es zählt, dass man nicht dauernd am boden liegt.

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
23.10.2014  (#12)

zitat..
hopfgarten schrieb: dann sehe ich diese böschung als sehr problematisch. ab 1,25 m wäre bei vertikalen böschungen oder gräben eigentlich zu sichern,

dieser Böschung stand nur sehr kurzfristig offen, dann hat die Erdbaufirma an der Stelle eine Wurfsteinmauer errichtet, die anschließend entsprechend abgesichert wurde, das ist so in Ordnung.

Laut Arbeitsinspektorat für Bauarbeiten aus Wien wäre solche Grube erst ab 2m 'Absturzhöhe' abzusichern (§7 Abs. 1 iVm Abs. 2 Z 4 Bauarbeiterschutzverordnung), darüber hinaus darf der Böschungswinkel bei diesem Boden max. 60° haben (§50 Abs. 1 Z 2 Bauarbeiterschutzverordnung). Beides war in diesem Fall für 1 Stunde überschritten, stimmt, da gibt es aber schlimmeres...

zitat..
hopfgarten schrieb: dass manche bauherrn bzw. deren erfüllungsgehilfen nach dem motto "brauch ma ned" vorgaben einfach ignorieren,

ja, das ist eine gefährliche Haltung von den ich allen abrate, das kann böse ins Auge gehen, siehe erwähnter Bergsteiger.

zitat..
hopfgarten schrieb: zum foto und zum lehm

ich weiss, dass Bodenbestimmung aus einem Foto schwierig ist... wir haben bei uns am Grund eine ca. 3m mächtige Lössauflage (ab und zu finden wir Lößkindel), der dunkle Streifen unten könnte daher der überlagerter Paläoboden sein, ich hatte leider nicht viel Zeit um da großartig zu untersuchen, siehe Bagger und Wurfsteinmauer. Innerhalb und direkt auf dem fossilem A Horizont lagen kleinere und größere Steine, die dem anstehendem Gestein gleich sind, unterhalb war die Bodenart deutlich sandiger.

zitat..
hopfgarten schrieb: jeder fällt auf die schnauze, es zählt, dass man nicht dauernd am boden liegt.

als Bauherr der sein erstes Haus gebaut hat kann ich nur rückblickend sagen, dass man sich gegen nichts 100% absichern kann, die Bautrupps sind wie Wasser, sie finden immer einen Weg dort Mist zu bauen wo du es am wenigsten gebrauchen kannst.




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  •  hopfgarten
23.10.2014  (#13)
ja, die bauarbeiterschutzverordnung nimmt ja bezug auf das normenwerk und hilft durch einfache ansätze unfälle zu vermeiden.
ja, der schwarze hoizont dürfte bodenkundlich ein ehemaliger a-horizont gewesen sein, der durch die lössanwehungen überlagert wurde. dann darf aber im löss kein grobkorn (liegt in der natur der sache- wird ja verweht und abgelagert) sein, ansonsten könnte es sich auch um auensand und auenlehm, wo auch kieskomponenten eingelagert sind, handeln.

aber ich seh leider nur ein foto, daher sind das nur mutmaßungen.

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  •  User1
24.11.2014  (#14)
Ich bedanke mich sehr für die interessanten Antworten! Ich werde das Thema Flächenkollektoren weiter verfolgen.

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  •  macfr
18.5.2015  (#15)
baugrundgutachten - Hallo
aus eurer diskussion habe ich sehr viel über bodenkunde, gutachten, bauphysik usw. gelernt -> vielen Dank
mich würde interessieren wie ist eure fachkündige meinung zu diesem hang:
2015/20150518984172.JPG

2015/20150518993754.JPG

nuz zur info: oberhalb ca. 4-5m von der oberen kannte steht ein haus.
ich bin auf eure meinungen gespannt
lg
macfr



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  •  gdfde
  •   Gold-Award
18.5.2015  (#16)
Bin zwar kein Experte, Bodengutachter, Kundler oder Mechaniker, aber diese Böschung wird abreissen, wenn da nix gemacht wird.

Willst du unterhalb ein Haus bauen?

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  •  bobthebuilder
18.5.2015  (#17)
oder bissl erde unten in deinen Anhänger schaufeln? emoji
Nein, im Ernst, ich bin in diesem Fall bei MinMax ... dafür brauch ich kein Gutachten um ein gewisses Risiko zu beurteilen.

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
18.5.2015  (#18)

zitat..
macfr schrieb: mich würde interessieren wie ist eure fachkündige meinung zu diesem hang:

huj, da trau ich mich bei den Bildern leider nichts zu sagen, was soll hier eigentlich beurteilt werden? Aber Kritzendorf - wo der Hang zu sein scheint - ist eh mein Arbeitsgebiet, ich komm gern mal vorbei, Vorort kann man sicher mehr dazu sagen. Falls gewünscht bitte per PN kontaktieren.

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  •  macfr
1.6.2015  (#19)
gdfde:das haus steht so seit aushub august 2013 - geplant ist eine Garage dort zu bauen, leider ist der Kellerbauer pleite gegangen und ich bin auf der suche nach einem "geschiteren" baumeister...

MinMax: danke für das Angebot, nehme ich gerne an bitte schreibe mir an macfr@gmx.at deine Kontaktdaten, da ich nicht weiss was einen PN ist ;o)


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