Hallo Forumsgemeinde,
ich mache mir ein wenig Sorgen über die derzeit recht hohe Luftfeuchtigkeit in meinem Neubau. Derzeit beträgt sie - je nach Raum - zwischen 68 und 75%. Im Winter (erster Winter, in dem geheizt wurde) war die Feuchtigkeit konstant bei angenehmen ca. 60%. In letzter Zeit ist sie jedoch stark hochgeklettert - Kann dies durch die auch im Freien derzeit sehr hohe Luftfeuchtigkeit (tlw. 90% in letzter Zeit) verursacht sein, auch wenn es sich um ein meiner Meinung nach recht gut gebautes Niedrigenergiehaus handelt? Da dürfte die Feuchtigkeit doch nicht so stark ins Haus kommen, oder? Vielleicht unterschätze ich aber auch die Restfeuchte im Mauerwerk, Boden etc., die nur während der dauernden Heizphase zurückgedrängt wurde...?
Der Bau wurde jedenfalls im Herbst 2014 fertiggestellt - 50er-Ziegel, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Innenputz kam im Frühling 2014, Estrich im Sommer 2014 und wurde lange Zeit aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit letzten Sommer aufgeheizt.
Naja du siehst ja wie feucht es aktuell rundherum ist, ich denke die von dir gemessene Luftfeuchtigkeit ist auf das momentane Wetter zurückzuführen. Du wirst ja auch ab und an lüften, und somit lässt du die Feuchtigkeit rein.
Natürlich wird auch noch einiges an Restfeuchte sein. In irgendeinem Thread hier wurde das Thema schon behandelt. Da hat man davon gesprochen das man eventuell 2-3 Winter die Nassen Fenster abwischen sollte, da dies anscheinend nur von der Restfeuchte war.
Da würde ich mir jetzt nicht unbedingt Sorgen machen. Im Sommer herrscht außen im Vergleich zum Wohnraum eine höhere Luftfeuchte und eine höhere Temperatur. Die will allerdings nach innen.
Solange im Raum eine ausreichende Luftzirkulation herrscht, wirst wenig Probleme haben. Wenn die LF zu hoch ist (wie in den Tropen) merkt man es an der Kleidung (die beginnt zu riechen).
Wichtig ist im Herbst, rechtzeitig mir dem Heizen und Lüften zu beginnen. Dann kehrt sich das bauphysikalische Verhalten um (Warm und Feucht will zu Kalt und Trocken).
Schau, dass Du ab Mitte September das Raumklima in den Griff bekommst. Dann sollte es in der Adventzeit so passen. Kontrolle mit Thermometer und Hygrometer.
Die LF sollte jedoch 65% im Winter nicht überschreiten. Bei 60% wirst Du in den Nachtstunden allerdings in den kritischen Bereich kommen.
Ganz Grob:
Außentemperatur 0°C = 65% rel.LF, jedes Grad unter 0°C bedeutet Reduktion der rel LF um 1%
Beispiel: -5°C = 60% rel. LF, -10°C = 55% rel. LF
Die 68 bis 75% im Sommer würden mir weniger Sorgen machen als die 60% im Winter - wenn man die in den Sommer mitnimmt, hat das Haus keine Reserven, um weitere Feuchtigkeit aufzunehmen. Im Winter ist die beste Zeit, um durch regelmäßiges Stoßlüften die Luftfeuchtigkeit zu senken. Habt ihr das gemacht?
Noch ne Frage: Habt Ihr die hohe Feuchte "nur" gemessen oder fühlt sich das Klima im Haus auch feucht/schwül an, gibts sonstige Symptome? Habt Ihr mit einem zweiten Messgerät den Messwert bestätigt?
Ja, im Winter haben wir ordentlich geheizt und regelmäßig stoßgelüftet. Nachdem das der erste Winter und dieser auch noch kurz nach Fertigstellung des Hauses war, könnte ich mir vorstellen, dass die Feuchtigkeit in den nächsten Jahren noch sinken wird. Das Klima fühlte und fühlt sich auch jetzt zum Glück nie schwül an, sondern angenehm. Ein zweites Messgerät haben wir noch nicht ausprobiert.
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