« Hausbau-, Sanierung  |

Niedrigtemperatur-Heizkörper für WP

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  trailblazer
25.10.2015 - 29.4.2016
17 Antworten 17
17
Wir würden gerne in unserem Sanierungsprojekt (Reihenhaus) eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] einbauen, scheuen aber sehr die hohen Kosten für das Ausreißen des alten Estrichs und das neue Verlegen der FBH FBH [Fußbodenheizung]. Daher schauen wir uns derzeit diese neuen Niedrigtemperaturheizkörper an (z.B. http://www.hydraulischer-abgleich.de/file/Niedrigtemperaturheizkoerper_DE_100907_web_Purmo.pdf); die arbeiten mit irgendwelchen Ventilatoren, um die Wärmeabgabeleistung auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen zu erhöhen.
Ich weiß schon, dass das nicht gerade ideal ist und der COP wohl leiden wird (VLT kann wohl durchaus bis 45 oder so raufgehen), aber es ist für uns wahrscheinlich die einzige Lösung, um eine Heizung mit erneuerbarer Energie zu realisieren (s. auch den anderen thread http://www.energiesparhaus.at/forum/39842).
Wir haben außerdem derzeit noch einen Gaskessel, den wir auch als Absicherung für kalte Tage nutzen können.
Die wesentlichsten Nachteile, die ich bisher sehe, sind:
---Höherer Konvektionsanteil als bei Flächenheizung durch die Ventilatoren (weniger Komfort, aber spürt man das wirklich, die Werbebroschüren dieser Heizkörper reden ja immer davon, dass man die Heizkörper einfach an den richtigen Stellen nämlich unter den Fenstern montieren soll und dann entsteht genau das richtige Klima...)
---Lärm durch die Ventilatoren, zumindest bei voller Leistung

Gibt es hier Erfahrungen mit solchen Systemen? Wie ausgereift sind die jetzt schon? Wie laut sind die wirklich? Lässt sich das z.B. im Schlafzimmer tolerieren? Wie genau lassen die sich regeln (so dass man z.B. die Booster-Funktion mit Ventilatoren nachts abschalten könnte)?

Danke für Eure Kommentare!

  •  Richard3007
26.10.2015  (#1)
Ich denke hier wird damit wenig Erfahrung sein, da die meisten hier doch neu bauen. Aber wie in deinem anderen Thread bereits erwähnt, wäre eine Wandheizung keine Alternative? Putz runter klopfen, WH montieren, wieder neu verputzen. Kondensat ist kein Problem, was würden wir hier sonst mit den ganzen FBH FBH [Fußbodenheizung] machen????

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.10.2015  (#2)
wir haben die sanierung (fast) hinter uns.

mit alten gußrippenheizkörpern vom öler auf erd-wp mit tiefenbohrung gewechselt.

dank gesamthafter thermischer sanierung und damit deutlich gesunkener heizlast geht das wunderbar ohne pc-lüfter u.ä.

vl-temperatur am typischen wintertag um 35°, die heizkörper werden gerade lauwarm, die hütte ist bacherlwarm ... emoji

dank dem großen wasserinhalt der wirklich alten heizkörper freut sich auch die wp und kommt ohne puffer aus...

jetzt gerade in der übergangszeit mit tagesarbeitszahlen von 5,7 ... emoji

das problem sind nicht die heizkörper, sondern die heizlast des gebäudes. besser an der ursache als am symptom ansetzen.

estrich rausklopfen ist eine echt harte sache und nur empfehlenswert wenn man sich aus komfortgründen eine fbh wünscht.

aber wandheizung ist wie richard sagt leicht gemacht und auch bei der sanierung überschaubarer aufwand.

dann kann man auch passiv kühlen...

würd ich beim nächsten mahl vermehrt einsetzen; dazu muß ja bloß neu verputzt werden ...

1
  •  trailblazer
27.10.2015  (#3)
Interessante Erfahrung, das bestärkt mich darin, ordentlich an der Isolierung zu arbeiten (ist ja eh ein Reihenhaus und nicht am Rand, d.h. die Heizlast ist von "Haus" aus schon relativ gering), und dann müssen wir mal sehen was die Heizkörper angeht...gut zu wissen, dass es auch mit den ganz alten Dingern gehen könnte!
Das mit dem Heizkörper-Volumen und dem Puffer ist spannend, wie sieht es denn mit der Leistung aus, also ich meine die wird doch eher über die Abgabefläche gesteuert, oder? Wäre es da nicht besser, so großflächige Heizkörper zu nehmen wie möglich?

Wir werden uns die Dinger mit Ventilator auch mal anschauen (und vor allem anhören!) und dann sehen wir weiter (berichte ich gerne drüber!).
Bei Wandheizung hat meine Frau (angeblich aus Erfahrung) erhebliche Vorurteile, was die Wartbarkeit angeht, wir haben auch gerade ein Problem mit unserer jetzigen FBH FBH [Fußbodenheizung], wo es gerade am Fenster nie warm wird (es scheint dort das Ende des Heizkreises zu sein anstatt der Anfang, scheint also falsch verlegt worden zu sein) und man kann quasi nichts mehr machen. Außerdem schränkt die Wandheizung die Flexibilität bei der Innenraumgestaltung etwas ein...

1


  •  Richard3007
27.10.2015  (#4)
Das einzige was man vielleicht mal machen muss ist entlüften.

zitat..
trailblazer schrieb: wir haben auch gerade ein Problem mit unserer jetzigen FBH FBH [Fußbodenheizung], wo es gerade am Fenster nie warm wird


Jo und eventuell auch der falsche Verlege Abstand gewählt. Die meisten schauen das Sie nur die berechneten lfm irgendwie und irgendwo in den Raum bekommen.

zitat..
trailblazer schrieb: Das mit dem Heizkörper-Volumen und dem Puffer ist spannend, wie sieht es denn mit der Leistung aus, also ich meine die wird doch eher über die Abgabefläche gesteuert, oder?


Mehr Abgabefläche ist sinnvoll. Daher würde ich ausgewählte Wände dazu nehmen. In jedem Fall im Bad und Wohnbereich.
Falsch ausgeführte Dinge bereiten immer Probleme. Wichtig ist die Planung, umso besser diese ist, umso weniger bis keine Probleme wird es geben.

1
  •  trailblazer
28.10.2015  (#5)
LWP vs. EWP - Was haltet Ihr von dieser Rechnung?

https://docs.google.com/spreadsheets/d/12L88tzaspQNdvo-zp1idcqV44aAjKDIZqyabCWrHivg/edit#gid=0

Bohrkosten laut Bohrfuchs für ca. 10 kW Leistung 10000€, bei 15 kW eher Richtung 15000-17000...
Die Förderung scheint in Wien nicht mehr zu diskriminieren zwischen LWP LWP [Luftwärmepumpe] und EWP, es ist nur eben ein Prozentanteil der Baukosten, was der EWP einen kleinen Vorteil bringt aber nicht so wahnsinnig viel.

1
  •  bautech
  •   Gold-Award
28.10.2015  (#6)
Davon halt ich gar nixWoher bekommst Du den Strom um 12ct/kWh? Wennst hier auf die üblichen 15-18ct/kWh hinaufgehst wird's realistischer...

ng

bautech

1
  •  Richard3007
28.10.2015  (#7)

zitat..
bautech schrieb: Woher bekommst Du den Strom um 12ct/kWh?


Wärmepumpentarif? Lohnt aber ned, wenn du dafür 7u,- Zählermiete zahlst. Daher wieder Richtung 15 - 18ct

1
  •  trailblazer
30.10.2015  (#8)
Strom wird immer billiger - Naja, www.awattar.com hat halt jetzt Strom ab 3,3 ct/kWh plus etwa 8-9 ct Netzentgelte und Abgaben und das war's. WP-Zähler ist dafür nicht notwendig. Wird anscheinend immer günstiger wegen Solar und Windeinspeisung (u.a. aus D emoji. Die "üblichen" 15-18ct/kWh zahlst nur, wenn Du noch beim Landesversorger bist...

1
  •  bautech
  •   Gold-Award
31.10.2015  (#9)
Das wars nichtAb 3,3 ct - stimmt, aber auch ab günstigen 40,- € / Jahr bei nem relativ kurzen 3-Jahres-Vertrag... emoji
Sonst wirds noch teurer...

1
  •  trailblazer
31.10.2015  (#10)
Bei den 3,3 ct fehlt übrigens noch die Umsatzsteuer (die 40 pro Jahr sind auch ohne USt.), also das sind dann 3,96 ct/kWh Brutto sprich 12-13 ct/kWh mit Netzentgelten und Abgaben, und die 59€ pro Jahr Brutto bei Vorauszahlung für ein Jahr. Die gehörten in meinem Fall bei einem Verbrauch mit WP WP [Wärmepumpe] (um die 7000 kWh pro Jahr insgesamt) trotzdem zu den günstigsten (http://www.e-control.at/konsumenten/service-und-beratung/toolbox/tarifkalkulator). Und für den Vergleich LWP LWP [Luftwärmepumpe] vs. EWP zählt ja der Energiepreis (also pro kWh)...und der wird ggf. noch günstiger, wenn man dann mit Smart Meter (bei uns leider noch nicht möglich) den stündlichen Tarif von awattar nutzen kann.

1
  •  klima2020
31.10.2015  (#11)
Bei der Umstellung auf Wärmepumpenbetrieb ist natürlich der Bestandszustand von extremer Bedeutung. Als am besten diesen Winter die max. erforderlichen VL VL [Vorlauf] und RL RL [Rücklauf] -Temperaturen des bestehenden Heizungssystemes in Abhängigkeit der AT AT [Außentemperatur] beobachten.
Wichtig ist für diese Beobachtung die VL VL [Vorlauf] Temperatur soweit abzusenken, das es zu linearen Temperaturen kommt(Starke Schwankungen verfälschen die Werte). Mit diesen Werten kann man die Optimierung der einzelnen Raumheizflächen gehen. Mögliche Varianten bei zu hohen VL VL [Vorlauf]- Temperaturen sind der Austausch auf größere Heizkörper,oder Heizkörper mit Konvektionsventilatoren. Wand- oder oft leichter machbare Deckenheizungen in Kombination mit den bestehenden Heizkörpern. Die Deckenheizung kann natürlich auch fürs Kühlen verwendet werden.
Bei den Kostenvergleichen von LWP LWP [Luftwärmepumpe] und Solewärmepumpen gibt es leider keine allgemein gültigen Standards und daher rechnet es sich jeder nach seiner Ansicht schön.
Grundsätzlich sollten jedoch diese Gegenüberstellunge3n nicht noch den Erstinvestprinzip sondern noch den System- Lebenszyklen erstellt werden.Bei Gesamtheizungssystemen haben wir Lebenszyklen von 30 - 40 Jahren. Des weiteren sind natürlich auch dynamische Energiekostensteigerungen und Servicekosten mit berücksichtigen. Dafür ist vielleicht der Gedankenansatz hilfreich wie es in 30 oder 40 Jahren der Historiker sehen wird und nicht heute die große Gruppe der selbsternannten Propheten.
Vielleicht hat von den anderen Kollegen einer eine objektive Gesamtgegenüberstellung der Systeme bereits gefunden.
Bei LWP LWP [Luftwärmepumpe] Systemen kann ich nur zu kritischer Vorsicht raten, da die Schallproblematik samt der Folgekosten oft unterschätz wird. Es gibt im Solebereich auch alternativen zu teuren Tiefenbohrung mit oberflächennahen Systemen.
Bei den Stromkosten haben wir derzeit extreme Schwankungen und können damit nur schwer die Zukunftsprognosen belegen.

1
  •  max8291
1.11.2015  (#12)
Wenn du Interesse an Niedertemperatur-HK hast schreib mir eine PN. Ich arbeite bei Vogel&Noot und kann dir gerne ein paar Tipps geben.

LG Max

1
  •  Meinereiner
4.11.2015  (#13)
Servus Max,

da wir uns auch gerade über diese HK informieren, wären wir sehr an deinen Tipps interessiert!
Da ich mich gerade angemeldet habe, kann ich dir leider noch keine PN senden emoji
Würd mich sehr freuen, von dir zu hören/lesen!

lg + Danke
Rudi

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.11.2015  (#14)

zitat..
trailblazer schrieb: das Ausreißen des alten Estrichs...

da fällt mir gerade ein das es bsplw bei der maschinenverleihfirma boels (bei den hornbächern) eine estrichfräse als leihgerät gibt, mit der man nuten für die heizungsrohre einfräsen kann.

wär natürlich viiiiel einfacher als den estrich rausklopfen...

zitat..
trailblazer schrieb: ist ja eh ein Reihenhaus und nicht am Rand

beneidenswert!
das schreit ja geradezu 'dämm mich!' ... emoji
minimaler aufwand bei maximalem nutzen...

zitat..
trailblazer schrieb: wie sieht es denn mit der Leistung aus, also ich meine die wird doch eher über die Abgabefläche gesteuert, oder? Wäre es da nicht besser, so großflächige Heizkörper zu nehmen wie möglich?

natürlich.
wenn man heizkörper lange genug vergrößert landet man quasi bei der flächgenheizung - der strahlungsanteil wird immer größer...

zitat..
trailblazer schrieb: Bei Wandheizung hat meine Frau (angeblich aus Erfahrung) erhebliche Vorurteile, was die Wartbarkeit angeht...

probleme mit flächenheizungen beruhen fast immer auf gröberen fehlern. bsplw ungeprüftes heizungswasser; dieses gehört behandelt (enthärtet und entsalzt, wenn nötig addidiert) um korrosion zu unterbinden. dann gibts auch keine schlammprobleme.

eigentlich sind flächenheizungen ein extrem robustes und simples system.

zitat..
trailblazer schrieb: wir haben auch gerade ein Problem mit unserer jetzigen FBH FBH [Fußbodenheizung], wo es gerade am Fenster nie warm wird...

gibts durchflußmesser?
ev einmal alle kreise außer diesem absperren und schauen ob der patient dann will.
ev spülen und schauen ob verschlammt.
wenn vl und rl falsch angeschlossen sind läßt sich das vermutlich auch nachträglich tauschen.

zitat..
trailblazer schrieb: Außerdem schränkt die Wandheizung die Flexibilität bei der Innenraumgestaltung etwas ein

jein.
man hat soviel mehr wand als boden, daß dies meist kein problem ist. es darf zur not auch durchaus was davor stehen oder an der wand befestigt sein. durch den hohen strahlungsanteil interagiert die wand mit dem körper davor usw...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.11.2015  (#15)

zitat..
LWP vs. EWP
Was haltet Ihr von dieser Rechnung?


die rechnungen haben alle eine große streubreite.
man kann quellen um gut € 1.000,- bauen oder um € 15.000,-

hier hab ich mal eine rechnung aufgestellt...

zitat..
eine erd-WP ist als gerät typisch € 1.500,- bis € 2.000,- günstiger als eine luft-wp. um das geld kann ich eine sehr gute quelle errichten.

dazu kommt dann in oö bsplw € 2.000,- förderung bei jaz größer 4,5.
das schaffen nur erd-wp.

wenn ich also mit förderung die erd-wp schon um bis zu € 2.000,- günstiger erreichten kann, wo liegt nochmal das problem mit der amortisation wenn ich schon vorm ersten tag betrieb spare?

wenn ich dann schnell mal auf 50 jahre überschlage (ohne hierbei nur die hälfte der quelle zu rechnen - die lebt 100 jahre und länger...)

ewp:
errichtung € 10.000,-
hwb 14.000kwh -> jaz 5 -> endenergiebedarf 2.800kwh -> € 420,-
3% strompreissteigerung -> nach 50 jahren € 1.800,- bzw € 49.000,- gesamt

lwp:
errichtung € 11.000,-
hwb 14.000,-kwh -> jaz 3,5 -> endenergiebedarf 4.000kwh -> € 600,-
3% strompreissteigerung -> nach 50 jahren € 2.600,- bzw € 70.000,- gesamt

binnen 50 jahren brauchen wir 2 neue erd-wp und 3 neue luft-wp. die quelle der erd-wp brauchen wir nicht neu.

ergibt gesamtkostensumme:

ewp: -> 49.000,- + 16.000,- -> € 65.000,-

lwp: -> 70.000,- + 33.000,- -> € 105.000,-

warum sollte ich € 40.000,- mehr ausgeben wenn ich beide systeme gleichpreisig errichten kann?

ps: 3% jährliche betriebskostensteigerung ist sehr defensiv gerechnet. häufig haben sich energieträger in 10 jahren verdoppelt...


http://www.energiesparhaus.at/forum/39515_1#317685

1
  •  klima2020
9.11.2015  (#16)
Bei Systementscheidungen sollten immer die Lebenszykluskosten des Systemes betrachtet werden. Hier entsteht oft der Irrtum das die Gesamtsysteme mit den Kosten einzelner Komponenten (z.B. Wärmepumpe) verwechselt werden. Daher bei Umstellungen des Heizungssystemes auch einmal die Kosten auf die nächsten 30 - 40 Jahre betrachten.
Einen Ansatz dazu hat ja Dyarne dazu geliefert. Wobei ich der Meinung bin dass die
Lebenserwartungen der Geräte sehr optimistisch angesetzt sind. Die neuen Geräte haben immer mehr elektronische Komponenten die oft nur für bestimmte Zeiträume verfügbar sind.
Für meine Gesamtbetrachtungen nehme ich für SoleWP 20 Jahre und für LuftWP je nach Qualitätsstandard 8 - 15 Jahre. Die Veränderungen im Kältemittelbereich gemäß der F- Gasverordnung sind da zu berücksichtigen.
Eine Frage die sich noch stellt ist auch die ökologische Anlagenbewertung über die Lebensnutzungsdauer. Interessiert die Jemand?

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
29.4.2016  (#17)

zitat..
Niedrigtemperatur-Heizkörper für WP WP [Wärmepumpe]...


servus trailblazer,

wie ist es bei drr weitergegangen?

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Dachstuhl: Pfusch?