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1988er Haus sanieren/modernisieren

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  •  maliekan
5.1. - 7.1.2016
3 Antworten 3
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Status Quo:
Bungalow mit Keller (Beton Vollschalung) und nicht ausgebautem Dachboden.
* Baujahr: 1988
* Energieausweis nach OIB-Richtlinie 6: Energieklasse D
* HWB: 120 kWh/m²a

Struktur:
* Keller mit gedämmter Betondecke (Wahrscheinlich teilw. Steinwolle).
* 50er Hochloch-Ziegelhaus, teilweise aber auch schwächer (38er Ziegel).
Keine zusätzliche Dämmung auf Gebäudefassade vorhanden.
* 2fach verglaste Holzfenster
* Einfach verlegte Steinwolle Dämmung (11cm) auf Dachboden
* Kaltdach mit Bramac-Dachsteine

Heizung:
* Gasheizkessel-Zentralheizung (1989) mit Radiatorenheizkörper + Warmwasseraufbereitung
* Kleiner Dauerbrennofen (6 kW) -> beheizt zusätzl. Küche, Wohnzimmer und teilw. Vorhaus

Installationen:
* Strom: Standard-Kunststoffaderleitungen, wobei der Kunststoff schon sehr porös ist.
* Wasser: Verzinkte Rohrleitungen mit Korrosionsschäden (wurden stellenweise mit gleichwertigem Material ersetzt)

Vorgehensweise Sanierung:
1) [kurzfristig] Dachboden-Dämmung mit 12cm Styropor/Glaswolle verstärken.
2) [kurzfristig] Wasserboiler erneuern: Hält laut Installateur nicht mehr lange durch, außerdem befinden sich im Warmwasser kleine, schwarze Teilchen. Wahrscheinlich löst sich die Boiler-Innenbeschichtung auf.
3) [mittelfristig] Küche erneuern: Einrichtung, Wasserrohre, Fußboden.
4) [langfristig] Vorhaus, WC erneuern: Estrich, Fließen, Wasserrohre erneuern und Fußbodenheizung einbauen.
5) [langfristig] Bad erneuern: Estrich, Fließen, Wasserrohre erneuern und Fußbodenheizung einbauen.
6) [langfristig] Gas-Heizung erneuern. Warmwasseraufbereitung über eine PV/Solaranlage.
7) [langfristig] Regenwasser Zisterne für Gartenbewässerung und WC Spülung errichten.

Eine komplette Sanierung (bessere Fassadendämmung, Fenstertausch) geht sich aufwandsmäßig nicht aus und ist ohne eine Förderung meiner Meinung nach ökonomisch nicht vertretbar.
Das gleiche trifft auf die Wasserleitungen zu, welche aber schrittweise oder bei Bedarf getauscht werden sollen.

Diskussion/Fragen:
* Würdet ihr generell das Ganze anders angehen?
* Zu Wasserrohre habe ich schon viele Diskussionen gelesen: Ich würde die verzinkten Leitungen mit Kunststoffleitungen ersetzen. Welche Erfahrungen habt ihr damit?
* Eine Fußbodenheizung würde bedeuten, dass ein zusätzlicher Heizkreis, wg Niedertemperatur benötigt wird. Alternativ: Wäre es möglich in diesem Schritt alle Heizkörper mit Niedrigtemperatur-Heizkörper zu ersetzen?

Freue mich über jede Idee, Anregung oder Frage! emoji

  •  AnTeMa
6.1.2016  (#1)
Bestandsgebäude sanieren - Um genaues sagen zu können müßte ich das Gebäude untersuchen, um den Zustand einzelner Gebäudeteile beurteilen zu können- Pläne und Bilder wären auch wichtig sowie der Energieausweis und die konkreten Verbrauchsdaten der letzten Jahre.

Wieviel Platz benötigt ihr zum Wohnen? Wird das Dachgeschoß zumindest später als Wohnraum benötigt?
Die Wasserinstallation würde ich komplett erneuern, ebenso bei Notwendigkeit die Elektroinstallation- dabei untersuchen wieweit räumliche Änderungen der Aufteilung evt sinnvoll wäre.
Schmutz im Wasser kann evt auch Rost aus den Rohren sein-
nach längerer Nichtbenutzung Wasser laufen lassen und dann beurteilen.
Bei der Wasserinstallation Grauwasserverrohrung installieren

Möglichst keine Provisorien sondern gleich Dauerlösungen schaffen, die günstiger sind und nicht über Jahre hin immer wieder neue Arbeiten bei euch erfordern.

Untersuchen welche Förderungen in Frage kommen-
im Grunde wäre es eine Komplettsanierung, die am höchsten gefördert wird.

Überlegen wieweit Eigenleistungen in Frage kommen, sofern Kosten reduziert werden sollen
und bei welchen Arbeiten am meisten gespart werden kann.
Für Solaranlagen/Fotovoltaik zumindest schon Leerrohre verlegen
Ggf das Heizungssystem umstellen und Wärmebedarf nach einer evt Dämmung neu berechnen

Zuerst das Gebäude möglichst genau untersuchen lassen, Dringlichkeit, Reihenfolge der Arbeiten und Kostenplan erstellen.
Bei Fragen könnt euch gerne melden

Andreas Teich

1
  •  maliekan
6.1.2016  (#2)
Das Haus besitzen wir erst seit einigen Monaten, deshalb gibt es keine genauen Verbrauchsdaten. Jedoch wohnen wir bereits darin und es läuft soweit alles gut bis auf kleinere Reparaturarbeiten.
Im Moment bewohnen wir zu zweit das Erdgeschoss mit 120m².
Event. wird später einmal das Obergeschoß ausgebaut (+ 15 Jahre). Der Fokus liegt jetzt auf dem Erdgeschoß.

Eine komplette Sanierung der Wasserleitungen würde sehr viel Stemmarbeit bedeuten, welche wir aber lieber zeitlich punktuell vornehmen wollen und im selben Zuge die jeweilige Einrichtung des Raumes (Küche, WC, Bad,...) erneuern wollen. Somit könnten wir fast normal weiter wohnen.
Wir haben schon von mehreren Seiten den Tipp bekommen, alles möglichst auf einmal zu sanieren. Aber das ist einfach unrealistisch. Es müsste dazu einfach zu viel nicht vorhandenes Geld in die Hand genommen werden und zwischenzeitlich sogar eine alternative Wohnmöglichkeit gesucht werden bzw. wäre die Wohn-/Lebensqualität massiv eingeschränkt.
Damit wären wir wieder bei der schrittweisen Sanierung emoji

Bei einer neuen Gas-Heizung werden wir auf jeden Fall eine Solaranlage in Betracht ziehen (wobei man hier auch viel negatives liest: Im Winter keine Leistung, im Sommer zu viel überschüssige Wärme; Extrem lange Amortisationszeiten, wenn überhaupt).

Wer wäre geeignet für eine "Masterplan" Erstellung / welche Anlaufstellen gibt es da?
Ein Baumeister? Gebäudeenergieberater?
Habt ihr konkrete Vorschläge für den Raum südwestliches Niederösterreich? emoji

1
  •  AnTeMa
7.1.2016  (#3)
Gebäudesanierungs- Berater - Bei den Verbrauchsdaten meinte ich, auf die der Vorbesitzer zurückzugreifen.
Die Stemmarbeiten können ja unabhängig von den bestehenden Leitungen durchgeführt werden-
Schmutz macht das natürlich auch, es bleibt aber erst einmal alles funktionsfähig.
Wenn an alten, womöglich verrosteten Rohren neue angeschlossen werden und herumgestemmt wird, löst sich eine Menge Rost etc, was sämtliche Armaturen, Filter, Pumpen verschmutzt- zudem müssen später unnötige Übergänge von Stahlrohr auf Kupfer oder Verbundrohr hergestellt werden.

Im Winter ists womöglich nicht so angenehm- im Sommer könnte man sich einen großen Wohnwagen besorgen für die Zeit der Sanierung-
das spart Anfahrtswege, Miete und manche wohnen freiwillig in solchen Behausungen.emoji Später kann der als Gästezimmer verwendet werden.

Grundsätzlich könnte ich solche Begutachtungen durchführen und Sanierungskonzepte und Berechnungen erstellen- bin jedoch in einer etwas entfernteren Gegend von euch, was den Fahrtaufwand erhöht.
Das ist wohl sinnvoller, wenn es sich mit anderen Terminen kombinieren ließe.
Mittlerweile läßt sich zum Glück jedoch Vieles übers Internet, Telefon,Fotos, Videos etc abklären.

Solaranlagen sollen primär nur zur Wassererwärmung im Sommer und den Übergangszeiten dienen- je mehr Wasserbedarf um so rentabler.
Bei zwei Bewohnern müßte man sehr verschwenderisch sein oder eine Anlage günstig bekommen- evt gebraucht.Wer gerne schwimmt könnte einen Pool beheizen.

Ich bin in den meisten Fällen dafür, die Dämmung stark zu verbessern und anschließend ein verbrauchsgünstiges Heizsystem nach dem berechneten Energiebedarf auszuwählen- das kann natürlich auch schon vorher konzipiert werden- Spezialisten dafür gibts auch hier im Forum.

Fähige Sanierungsplaner zu finden kann evt schwierig sein-
normale Energieberater sollten sich mit Dämmung auskennen- aber eher selten mit der praktischen Umsetzung und Koordination verschiedener Gewerke, womöglich noch mit der Anleitung für Selberbauer zur Kostenreduzierung.

Die meisten Baumeister wollen und können überwiegend neu bauen- außer ihr habt Glück und findet einen, der Erfahrung mit Altbauten und Sanierungen hat-
zudem handelt es sich nur um ein relativ geringes Auftragsvolumen-
Arbeiten im Altbau sind nicht so leicht zu kalkulieren.

Andreas Teich

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