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Kondenswasser in Fensterstock

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  •  hausbauheini
20.1. - 22.1.2016
12 Antworten 12
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Baubeginn unseres Hauses war Sept. 2014. Eingezogen sind wir im Juli 2015.
Seit es nun kälter draußen ist, haben wir leider das Problem, dass sich in unseren Fensterstöcken Kondenswasser bildet. Grundsätzlich tritt dieses Problem nur im OG auf und nur bei zweiflügeligen Fenstern ohne Kämpfer/Mittelstück.
Wir haben bei den Fenstern bereits eine brennende Kerze hingehalten. Ganz dicht scheinen diese nicht zu sein, da die Flamme ganz leicht flackert. Sollten diese zur Gänze dicht sein?
Zudem war bereits ein Monteur vor Ort und hat uns mitgeteilt, dass diese Kondenswasserbildung ganz normal ist bei Neubauten, da wir ein noch sehr feuchtes Haus haben und dies noch die nächsten Jahre usus sein wird im Winter.
Die Luftfeuchtigkeit bei uns im OG liegt zur zeit zwischen 39-48%.
Das mehrmalige tägliche Lüften und Auswischen der Fensterstöcke wird zur Zeit praktiziert um dem Problem entgegen zu wirken. Bei zwei Fensterstöcken hat sich auch leider bereits Schimmel gebildet, den wir aber entfernen konnten.
Ich würde nun gerne wissen, ob dieses Problem sonst noch jemand hat und ob dies wirklich normal ist, oder unsere Fenster nicht ordentlich dicht sind.


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Was mir ebenfalls aufgefallen ist, bei so ziemlich allen Fenstern wurde oben in der Mitte des Fensterstocks etwas von der Dichtung entfernt, dies haben wir aber nicht bei allen Fenstern. Kann hier vl jemand was dazu sagen? Gehört das so? Weshalb ist das so?


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Danke!

  •  nobody4yu
  •   Silber-Award
20.1.2016  (#1)
Kann dir dabei leider nicht helfen da ich kein Experte bin. Kürzlich gab es zum Thema einen weiteren Faden:

http://www.energiesparhaus.at/forum/40439

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  •  Squawvally
20.1.2016  (#2)

zitat..
hausbauheini schrieb: Grundsätzlich tritt dieses Problem nur im OG auf und nur bei zweiflügeligen Fenstern ohne Kämpfer/Mittelstück.


Sind aber die gleichen Fenster (gleicher Hersteller, gleiche Lieferung,..) wie im Erdgeschoß? emoji
Scherz bei Seite
Dein Problem liegt darin, dass die warme feuchte Luft vom EG über das offene Stiegenhaus nach oben aufsteigt. Im Obergeschoß sind dann meist die Schlafräume sowie die Nassbereiche dann betroffen. Erfahrungsgemäß kriegt man dass mit konsequenten Lüften relativ rasch wieder hin. Wenn die Staunässe auch immer entfernt wird, gibt es auch keinen Schimmel.

zitat..
hausbauheini schrieb: Die Luftfeuchtigkeit bei uns im OG liegt zur zeit zwischen 39-48%.


Dass kann ich mir bei dem Kondensatausfall beim besten Willen nicht vorstellen.
So wie das Kondensat aussieht, hast du in den Nachtstunden sicher eine rel. Luftfeuchte größer als 65%

Also bitte Raumklima überprüfen und wenn es nicht passt bitte dementsprechend korrigieren (wie es sein sollte findest Du zur genüge im Fensterforum).
Messen bitte im Bereich der Fensterbänke.

zitat..
hausbauheini schrieb: Was mir ebenfalls aufgefallen ist, bei so ziemlich allen Fenstern wurde oben in der Mitte des Fensterstocks etwas von der Dichtung entfernt, dies haben wir aber nicht bei allen Fenstern. Kann hier vl jemand was dazu sagen? Gehört das so? Weshalb ist das so?


Kunststofffenster sind sehr dicht. Durch die Ausnehmung der Dichtung im oberen Bereich wird die äußere Kammer oben bewusst undichter gemacht, um einen Staudruck im Nassfalz im Falle von Schlagregen zu vermeiden. Die Ausnehmeung / Unterbrechung passt schon emoji

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  •  hausbauheini
20.1.2016  (#3)
Im Badezimmer (OG) haben wir nur ein einfaches Fenster (kein Doppelflügel), dort ist es zwar nach dem Duschen feucht, aber der Fensterstock nie. Das Problem tritt wie gesagt lediglich bei doppelflügeligen Fenstern auf.
Kondensat habe ich nicht nur über die Nachtstunden, sondern auch tagsüber. Ich wische und Lüfte in der Früh und dann gegen mittag/nachmittag wieder, da ist der Fensterstock bereits wieder feucht.
Wir haben auch Hygrometer aufgestellt, die Luftfeuchtigkeit in den Räumen ist meiner Meinung nach ok.

Schlafzimmer, OG:

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Gästezimmer, OG (unbewohnt):

2016/20160120904841.JPG

Danke für den Hinweis mit der Dichtung, dh. dort wo diese Ausnehmung der Dichtung noch nicht gemacht wurde, muss dies vom Fensterhersteller noch vorgenommen werden (ist leider nicht überall gemacht worden).
Und zum Kommentar mit gleichen Fenstern - im EG haben wir Doppelflügelfenster MIT Kämpfer bzw. einfache Fenster (keine Doppelflügel). Dort sind die Fensterstöcke trocken.

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  •  hausbauheini
20.1.2016  (#4)
Kurzer Nachtrag, bei zwei der Fenster (bei einem davon fehlt die Ausnehmung der Dichtung), ist es auch im äußeren Rahmen des Fensterstocks feucht. Sollte dort das Wasser nicht abfließen?

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  •  hausbauheini
20.1.2016  (#5)

2016/20160120734157.JPG

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  •  Squawvally
21.1.2016  (#6)

zitat..
hausbauheini schrieb: Das Problem tritt wie gesagt lediglich bei doppelflügeligen Fenstern auf.


So wie ich den Fotos entnehme, hast Du 2 tlg. 2 flg. Fenster mit Stulp. Stulpfenster sind im Vergleich zu Fenster mit Kämpfer nicht so dicht. Beim Raumklima im oberen Bereich bzw. bei Überschreitung kommt es durchaus zu Kondensat im Falzbereich. Dabei kann Feuchtigkeit insbesonders in den Ecken und im Stulp über Fugen an den Dichtungen in den Falz gelangen. Wie aber schon gesagt bei entsprechendem Raumklima.

Den Werten der Hygromter traue ich jedoch nicht.
Im Eckbereich 22,2°C und eine rel. Luftfeuchte von nur 37% bedeutet grob, dass ihr im Raum ca. 24,2 °C und eine rel. Luftfeuchte von ca. 33% haben müsstet. Dann habt ihr aber trockene Haut und Reizhusten emoji
Probier dieses Messgerät:
http://www.amazon.de/TFA-Dostmann-digitales-Thermo-Hygrometer-30-5011/dp/B000JG2RAG/?ie=UTF8&tag=wwwenergiespa-21


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  •  jakjak
21.1.2016  (#7)
bei 22,2°C und eine rel. Luftfeuchte von nur 37% müsste der Kondensierende Bauteil nur ca. 7°C haben das darf nicht sein.

zitat..
hausbauheini schrieb: Wir haben bei den Fenstern bereits eine brennende Kerze hingehalten. Ganz dicht scheinen diese nicht zu sein, da die Flamme ganz leicht flackert. Sollten diese zur Gänze dicht sein?


Hast du den Anpressdruck der Dichtungen schon kontrolliert.(Papiertest) bzw. sind deine inneren Dichtungen durchgängig oder irgendwo unterbrochen?

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  •  Squawvally
21.1.2016  (#8)

zitat..
jakjak schrieb: bei 22,2°C und eine rel. Luftfeuchte von nur 37% müsste der Kondensierende Bauteil nur ca. 7°C haben das darf nicht sein.


Am Foto ist ersichtlich, dass das Messgerät nahe dem "toten" Winkel steht. Da kommt zuwenig Warmluftströmung hin.

zitat..
hausbauheini schrieb: Wir haben bei den Fenstern bereits eine brennende Kerze hingehalten. Ganz dicht scheinen diese nicht zu sein, da die Flamme ganz leicht
flackert. Sollten diese zur Gänze dicht sein?


Da sind jetzt drei Möglichkeiten vorhanden.
Warmluftströmung von innen nach außen
abfallendende Raumluft an der Verglasung
kontrollierte Wohnraumlüftung, welche mehr ansaugt, als nachgeführt wird (Unterdruck im Haus)
Ich tippe bei dem Raumklima auf Variante 1 + 2 in Kombination.

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  •  melly210
  •   Bronze-Award
21.1.2016  (#9)
Ihr müsstet wahrscheinlich halt öfter lüften und vorallem gleichmäßiger über den Tag verteilt, also auch nachts...ist mühsam ich weiß.

Nachdem ich mir mal die Lüftungsempfehlungen für Häuser mit Fenstern die nach ÖNORM eingebaut wurden angesehen habe war für mich klar daß wir eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einbauen. Die nicht mehr vorhandene Lüftung durch Undichtigkeiten die früher üblich war durch händisch lüften zu ersetzen ist ja fast schon ein Ganztagsjob...

Alternativ könntet ihr noch dezentrale KWLs einbauen, wenigstens in den am schlimmsten betroffenen Arealen.

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
21.1.2016  (#10)
Squawvally hat das schon äußerst gut erklärt. Respekt dafür!

1.) Kurz nochmal: Durch die (momentan gängige) Bauweise von offenen Stiegenhäusern, Galerien, Lufträumen, etc. steigt die feucht-warme Luft vom EG ins OG und sammelt sich dort.
Mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] (kontrollierter Wohnraumbelüftung) bekommt man das besser in den Griff, vorausgesetzt, sie ist auch richtig eingestellt. Grad im Winter neigen manche dazu, die Lüftung zurückzustellen, weil man meint "es zieht".

Fenster sind auch zum Quadrat dichter als jene vor 20, 30, 40 Jahren, bei denen quasi "unkontrolliert" ein leichter Luftaustausch stattgefunden hatte.

2.) Fenster - auch die hochwertigen mit Uw-Wert von 0,8 oder darunter dämmen trotzdem noch deutlich schlechter als die Außenwand.
Sie sind also immer noch die Schwachstelle der Gebäudehülle.
Dementsprechend sind sie ein Indikator dafür, dass wenn es zu Kondenswasserbildung kommt, es dort sichtbar wird.

Wobei du jetzt - blöd gesagt - eigentlich sogar froh sein kannst, dass du dieses Problem mit dem Raumklima + Kondensat im Fensterfalz hast - dort wo es am wenigsten Probleme verursacht. Und nicht irgendwo im Bauanschluss-Bereich, im hintersten Winkel oder rückseitig an den Möbel, denn dort hätte es weit schwerwiegendere Konsequenzen (schlimmstenfalls bishin zur Bildung von Schimmel).

Sogesehen ist das Kondensat im Falzbereich eher wie eine Art Warnlampe im Auto zu beurteilen. In dem Fall, dass in deinem Haus beim Klima was nicht stimmt.

3.) Wenn du dich näher mit dem Thema auseinandersetzt (Uf-Werte, Ug-Werte, Bauanschlussfuge bis hin zur Isothermen-Berechnung), hast du dich im speziellen für folgende Werte zu interessieren:
a) 10° Isotherme (= dort wo Luftfeuchtigkeit übersättig ist und sich zu Wasser verwandelt)
b) 13° Isotherme (= dort wo die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist, um zB Schimmelbildung zu verursachen)

Bezogen auf außen -10° und innen +20° Temparatur.

Wahlloses Besipielbild einer Isothermen-Darstellung:


http://www.termodom.si/finstral-okna/les-pvc-alu/lignatec-200/okvirji/slepi/imageid_005.gifBildquelle: http://www.termodom.si/finstral-okna/les-pvc-alu/lignatec-200/okvirji/slepi/imageid_005.gif

Bei jedem hochwertigen Fenster liegen beide Werte innerhalb des Fenster und nicht im Innenraum. Sonst wärs ja blöd und das Kondensat würde direkt am Rahmen oder an der Scheibe anfallen, Schäden (Schimmelbildung) an der Mauerlaibung verursachen, etc.

4.)

zitat..
Baubeginn unseres Hauses war Sept. 2014. Eingezogen sind wir im Juli 2015.


Unterschätze das nicht, dass es hier noch Restfeuchte (Baufeuchte) im Gebäude gibt, speziell dann, wenn relativ schnell gebaut wurde (Innenputz, Estrich, Malerarbeiten ... das sind hunderte von Liter Feuchtigkeit, die es abzubauen gilt), und/oder der Ziegel dann noch zu früh mit einem WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] (Wärmedämmverbundsystem vlg. "Vollwärmeschutz" zugemacht wurden.

Das könntest du überprüfen indem du die Feuchtigkeit an den Bauteilen misst. Im speziellen bei den Außenwänden natürlich im Bereich der Fensterlaibung, aber auch in den Ecken, oder rückseitig an den Möbelstücken, die nahe zur Außenmauer stehen.

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  •  Romeo Toscani
  •   Gold-Award
21.1.2016  (#11)
Weiters - 5.) In Österreich kannst du eigentlich fast kein Fenser kaufen, dass so schlecht ist, um für eine Kondenswasserbildung verantwortlich zu sein. Zu groß ist hier der Konkurrenzdruck, der Qualitätsstandard, die Verglasung, die Abstandhalter usw. (Vorausgesetzt natürlich die ordnungsgemäße Montage!)

Ich war auch schon oft genug bei Reklamationen diesbezüglich anwesend, und in den seltensten Fällen war das Fenster daran Schuld. Meistens war es das Problem mit Restfeuchte, falsch eingestellte KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], falsches Nutzerverhalten.
Technische Schwierigkeiten (bezogen darauf, dass das Fenster Schuld war, bestanden eigentlich immer bei heiklen Elementen, zB Nurglaseck, Nurglasstoß, Eckprofile mit viel Stahlarmierung, die eine thermische Schwachstelle bilden, oder auch die Kombination mit Fußbodenheizung + zu weit auskragende Innenfensterbänke, wo die Heizwärme den heiklen Bereich nicht erreicht; und auch hoch eingebaute Dachflächenfenster [zb im Stiegenhaus, der Galerie, etc.] )

6.) Zur Ausnehmung der Dichtung:
Das hat auch den Grund, damit die Entwässerung funktioniert. Manche machen oben Schlitze rein, andere nehmen einen Teil der äußersten Dichtung raus.
Sonst wäre es so, wie denn du einen Stroh-Halm ins Wasser hältst und ihn oben zudrückst -> dann kommt unten nix raus.
In deinem Fall: Dann würde unten das Wasser stehen (und nicht abrinnen können), und wenn du das Fenster öffnest, kommen dann von oben die Tropfen runter ... (auf die Fensterbank, auf den Fußboden etc.)

Abschließend:
Das Problem tritt wie gesagt unter gewissen Voraussetzungen auf (Bausituation, Rest-Baufeuchte, Mikro-Klima im Haus, falsch eignestellte KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung], gewisse Innen- und Außentemparaturen) und das in einigen Wochen bis maximal Monaten im Jahr.
Natürlich unterstellst du als Laie jetzt erstmal dass was mit dem Fenster nicht stimmt, auch wenn es im Großteil aller Fälle gar nichts dafür kann.

Hoffnung bzw. Lösung gibts natürlich, dass sich das in den nächsten 1-2 Jahren quasi von selbst erledigt.

In der Zwischenzeit solltest du darauf achten, mit dem Problem nicht weitere Folgeschäden zu verursachen.
Sprich:
a) Luftfeuchtigkeit, Lüftungs- und Heizverhalten so in den Griff zu bekommen, dass man es nicht schlimmer macht.
b) Falzbereich beim Fenster regelmäßig abwischen (damit hier weder Schimmel ein Problem wird noch der Beschlag was abbekommt).
c) Darauf schauen, dass die beweglichen Beschlagsteile auch gut geschmiert sind. Denn durch zu viel oder falsches Reinigen könnte es dann auch zu mechanischen Schäden kommen, zB dass dir dein Getriebe kaputt geht... ähnlich wie beim Neuwagen, wenns dir Wurscht ist, dass das Lamperl schon die längste Zeit leuchtet (= ist wurscht, hab eh Garantie drauf ... vermutlich dort auch nur, wenn du jährlich zum Service fährst emoji )

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Hallo hausbauheini,
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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
22.1.2016  (#12)
Komisch das es immer zur selben Zeit hoch kommt. Und das sind die paar Tage wo es wirklich weit in den minus Bereich geht und es zu den ungünstigen Konditionen kommt. Die Tage werden anscheinend in Zukunft eh seltener, also das paar mal abwischen werden wir auch noch überleben.
Bald wirds eh wieder warm. Dann jammern wir über die Überhitzung in der Hütte:)

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