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Abdichtung für Wohnkeller in Hanglage

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  •  felsenbirne
9.2. - 15.2.2016
14 Antworten 14
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Hallo,
Wir sind gerade an der Planung eines kleinen EFHs in leichter Hanglage mit Lehmboden, das aus (Wohn-)Untergeschoß und Erdgeschoss besteht. Zufahrt und Eingang sind oben im Erdgeschoß, Wohnräume wären im Untergeschoß, das durch die Hanglage unten eben in den Garten rausgeht.
D.h. das Untergeschoß hat Betonwände zum Hang und auch seitlich, die Wand auf der Gartenseite wäre aus Ziegel.

Haben nun auch schon das erste Angebot von einem Baumeister, hierbei bin ich aber skeptisch, was die Feuchtigkeitsabdichtung und die Wärmedämmung der Bodenplatte betrifft.
Daher bitte um Eure Meinungen dazu (möglichst gut begründet wenn möglich emoji
Aufbau laut Angebotstext ist in etwa wie folgt:
- Rollierung
- PE Folie als Trennschicht
- Im Bereich des vom Erdreich freiliegenden Untergeschosses wird entlang der Fundamentplattenaußenkante ein Streifenfundament der Betongüte C16/20 XC2 F45 errichtet.
- Es wird ein Fundamenthals mit Schalungssteinen hergestellt und ausbetoniert (Frostschürze)
- Fundamentplatte 25cm mit C25/30 XC3 (B2).
- Fugenband zwischen Fundamentplatte und Kelleraußenwand.
- Übergänge zwischen Fundamentplatte und aller erdanliegenden Betonwände werden außen mit einer Bitumenabdichtung versehen (Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser)
- Darauf 10cm Kellerdämmplatten, darauf Noppenmatte.
- Drainage mit 10cm Durchmesser rund um den Keller (mit Bauvlies bedeckt).
- Die Bodenplatte wird innen gegen aufsteigende Feuchtigkeit bituminös abgedichtet.
- Darauf kommt 10cm Fußbodenisolierung (gebundene Wärmedämmschüttung), darüber 2x5cm EPS-W20 Wärmedämmplatten, darauf Estrich (FB-Heizung).

Meine Bedenken dazu:
1.) Reicht die Feuchtigkeitsabdichtung?
Auf meinen diesbezüglichen Einwand meinte der Berater, dass in unserem Fall auf keinen Fall Wasser vor der Kellerwand und unter der Bodenplatte stehenbleiben könnte, da das Geschoß seitlich und vorne(unten) aus dem Hang herausschaut (also nicht eingegraben ist). Außerdem wäre da noch die Drainage.

2.) Ist die Abdichtung der Bodenplatte innen und die Wärmedämmung ebenfalls ausschließlich innen empfehlenswert?
Die Bodenplatte bleibt dann ja komplett kalt (und ev. feucht?)

Danke für Eure Antworten.
lg

  •  baumeister3400
  •   Silber-Award
10.2.2016  (#1)
Hallo!

Wir haben fast zu 100% die selbe Situation

Unser Aufbau ist sehr ähnlich

Was ich vermisse - zusätzliche Abdichtung der ganzen Außenwände mit Bitumenbahn oder flüssig bis Kelleroberkante zumindest hinten im Hang und seitlich

RDS Wand- und Durchführungen in der Platte für Kanal, Strom, Wasser etc.

Die Abdichtung innen zeigt das sich der Baumeister auskennt! Die innenabdichtubg muss unbedingt mit Alueinlage sein! Darauf achten das sie auch unter den Zwischenwänden gemacht wird

Evt darüber nachdenken - weil ja Wohnkeller - wenn im Keller der Boden nicht zu kalt sein soll bzw an Fußbodenheizung gedacht wird - also drüber nachdenken ob unter die Platte auch eine XPS Dämmung kommt

Wir haben unter der Fundamentplatte 20cm XPS Top 50

Bei der Schürze die wir auch haben das Detsil lt Austrotherm beachten - sonst ist das Streifenfundament eine Kältebrücke

Seite 4 - da findest du die Details
http://www.austrotherm.at/fileadmin/user_upload/keller_bodendaemmung.pdf

Übrigens - auf Bewährung und Betongüte achten - weiße Wanne!



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  •  StefanP
  •   Silber-Award
10.2.2016  (#2)

zitat..
baumeister3400 schrieb: Was ich vermisse - zusätzliche Abdichtung der ganzen Außenwände mit Bitumenbahn oder flüssig bis Kelleroberkante zumindest hinten im Hang und seitlich


Ist hier angeführt

zitat..
felsenbirne schrieb: Übergänge zwischen Fundamentplatte und aller erdanliegenden Betonwände werden außen mit einer Bitumenabdichtung versehen (Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser)




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  •  StefanP
  •   Silber-Award
10.2.2016  (#3)

zitat..
baumeister3400 schrieb: Die Abdichtung innen zeigt das sich der Baumeister auskennt!


zitat..
felsenbirne schrieb: Die Bodenplatte wird innen gegen aufsteigende Feuchtigkeit bituminös abgedichtet.


Zeigt er das wirklich?

Gegen aufsteigende Feuchtigkeit würd ich eine Magerbetonschichte machen, die Abdichten und dann die Fundamentplatte machen.

zitat..
baumeister3400 schrieb: Die innenabdichtubg muss unbedingt mit Alueinlage sein


Ja, weil es eine Dampfbremse/sperre ist.

zitat..
baumeister3400 schrieb: Wir haben unter der Fundamentplatte 20cm XPS Top 50


Das vermisse ich auch.

Die 2x 5cm sind um den Wärmeverlust vom zu minimieren bzw in die richtige Richtung zu "lenken"

zitat..
baumeister3400 schrieb: Übrigens - auf Bewährung und Betongüte achten - weiße Wanne!


Warum wird doch außen abgedichtet.

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  •  felsenbirne
10.2.2016  (#4)
Danke für die Antworten!
@StefanP: Die Bodenplatte ist außen eben nicht abgedichtet, nur innen. Und nur weil Dichtbeton spezifiziert ist, heißt das noch nicht, dass eine Weiße Wanne- Bauweise ausgeführt wird.
Sollte ich auf diese bestehen? Stimmt das Argument des Beraters, dass sich in meinem Fall nie Wasser anstauen kann und somit eine bessere Abdichtung nicht notwendig ist?

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  •  StefanP
  •   Silber-Award
11.2.2016  (#5)
Da die innere Abdichtung beide Funktionen hat, Abdichtung (und Dampfsperre) ist das schon in Ordnung. wichtig ist, dass der Übergang zwischen Wand und Bodenplatte sauberhergestellt wird. Bei einer richtig ausgeführten Bituminösen Abdichtung ist keine Weiße Wanne notwendig. Übergang zwischen Bodenplatte und Wand mit einer Hohlkehle ausführen und auf eine ordentliche Abdichtung achten. Auch zu beachten ist die Untergrund Vorbehandlung. Säubern, entstauben, Voranstrich.

Bei einer ordentlichen Ausführung ist es mMn egal ob eine Drainagierung gemacht wird oder nicht. Wasser darf normal nie in den Keller eindringen.

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  •  projekt4568
11.2.2016  (#6)
Ich habe eine ähnliche Situation wie du, Teil vom Keller in Hang anderer Teil schaut raus. Ich habe auch innendämmung und Bitumen Abdichtung.

Als Tipp kann ich dir sagen, schau das deine Baufirma beim Bodenplatte betonieren den Ansatz wo sie dann die Wandschalung draufstellen weglassen und Fundament platte genau nur so weit raus machen wo die wand senkrecht hoch geht, du ersparst dir dadurch die hohlkelle, Wasser rinnt besser runter, flämmen ist dort dann auch einfacher. Wenn die Firma fragt wo sie dann die schallwände draufstellen sollen, dann kannst ihnen sagen das sie diese auf die Pfosten von der Fundamentschallung stellen können.

Weiters würde ich gleich für die Drainage Gefälle Beton machen, hat den Vorteil das wenn du die Drainage draufstellst, diese sicher ein Gefälle hat, Weiters hast du den Vorteil, falls die Drainage verstopft ist, rinnt das was am Gefälle Beton immer noch weg...
Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen, und das du jz auch keine Angst mehr vom Wasser hast ;)

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  •  StefanP
  •   Silber-Award
11.2.2016  (#7)

zitat..
projekt4568 schrieb: Als Tipp kann ich dir sagen, schau das deine Baufirma beim Bodenplatte betonieren den Ansatz wo sie dann die Wandschalung draufstellen weglassen und Fundament platte genau nur so weit raus machen wo die wand senkrecht hoch geht, du ersparst dir dadurch die hohlkelle, Wasser rinnt besser runter, flämmen ist dort dann auch einfacher. Wenn die Firma fragt wo sie dann die schallwände draufstellen sollen, dann kannst ihnen sagen das sie diese auf die Pfosten von der Fundamentschallung stellen können.


Den Überstand nicht weglassen! Das ist ja vollkommener Blödsinn! Der Überstand hat eine Statische Funktion - Stichwort Lastausbreitungswinkel.

Eine ordentliche Hohlkahle ausbilden, dann den Bereich der Hohlkehle vernünftig Abdichten und folgend die Fläche. Die Flächenabdichtung dann nochmal über die Platte ziehen.

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  •  maka
12.2.2016  (#8)
Hallo, wir haben die selbe Bausituation und mir wurde Glasschaumschotter empfohlen. Man erpart sich dadurch auch die Frostschürze, es entsteht keine Wärmebrücke beim Übergang von Platte zu Wand und man hat zugleich eine gedämte Platte. Die Mehrkosten für den Glasschaum schotter schrecken zunächst etwas ab, aber unterm Strich hat es uns nicht mehr als ein normaler Aufbau gekostet.
Bin sehr Froh, dass so gemacht zu haben. Abdichtung haben wir mit Pecimor 2k gemacht und darauf 20cm XPS.

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  •  Shelby
  •   Silber-Award
12.2.2016  (#9)

zitat..
StefanP schrieb: Den Überstand nicht weglassen! Das ist ja vollkommener Blödsinn! Der Überstand hat eine Statische Funktion - Stichwort Lastausbreitungswinkel.


Und was denkst du bringen dir die zusätzlichen 4-5cm bei der Gesamtfläche der Grundplatte? Bei meinem Haus sind der Unterschied 0,8%. Vielleicht kannst du erklären was du damit meinst.

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  •  baumeister3400
  •   Silber-Award
13.2.2016  (#10)
Der überstand ist aus einigen Gründen notwendig....Schalung, Statik. Abschluss



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  •  gudrun
  •   Silber-Award
13.2.2016  (#11)
zum Thema Fundamentplattenüberstand: Eine saubere Lösung ist hier, wenn bereits die Fundamentplatte mit einem liegenden Schalelement eingeschalt wird, so hat man einen idealen Anschluss der darauffolgenden Wandschalung.
und kann dann die Flämmbahnen bzw. Beschichtung durchgehend lotrecht anbringen ohne die "Fehlerquelle" Hohlkehle. Speziell bei Dämmung unter der Platte eine ideale Vorgehensweise, weil dann das "3x um die Ecke picken" beim Plattenvorsprung entfällt. Statik ist hier kein Thema, sofern die Platte richtig bewehrt wurde (U-Bügel Randzone)
Der Überstand ist nur deshalb immer ein Thema, weil die meisten beim Schalen der Bodenplatte nur mit Rentstange, Schlögel, Pflöcken und 50er Brettern arbeiten. Da fehlt dann die Genauigkeit und deshalb wird 10cm über die eigentliche Grösse geschalt.

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  •  projekt4568
13.2.2016  (#12)
Statisch ist das überhaupt kein Problem den Fundamentplatten überstand weg zu lassen, denn erstens hat man ja eine Randverbügelung und man hat mit ziemlicher Sicherheit auch tragende Wände wo die Decke auch aufliegt um deine dahingehenden bedenken zu erschlagen... Ausserdem wenn dir dahingehend die Statik sorgen macht dann würde ich mir auch sorgen um die Decken machen, denn diese liegen auch nur am Ziegel auf und leiten die Last nach unten ab, das selbe macht deine Fundamentplatte.. Die leitet auch nach unten ab und nicht seitlich.

Dieser Überstand wird hauptsächlich gemacht damit die Maurer die Wandschalelemente aussen besser abstellen können. Ansonsten hat das nicht wirklich eine Funktion.
Wie gesagt das ist nur ein Tipp, ich habe das so gemacht und bislang kein Problem acuh nicht mit der Statik ;)


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  •  Shelby
  •   Silber-Award
14.2.2016  (#13)
Mein BM hat die Aussenflächen der Grundplatte eben mit den geschalten Kellerwädnen ausgeführt. Statik als Begründung für den Bedarf einer überstehenden Grundplatte kann ich mir nicht vorstellen. Die Argumente meines BM war, dass die Überstand eine Schwachstelle für einen möglichen Wassereintritt ist, zusätzliche Arbeit für die Hohlkehle und somit Kosten bedeutet und dass ohne Überstand die Perimeterisolierung einfacher zu realisieren ist. Unser SV hat diese Vorgangsweise auch nicht bemängelt - im Gegenteil. Es ist halt eine Frage ob der BM genau genug arbeiten kann. Wenn ja, so wie in unserem Fall, dann ist aus meiner Sicht ein Überstand der Grundplatte unnötig > weniger Kosten, da weniger Material & Hohlkehle unnötig.

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  •  StefanP
  •   Silber-Award
15.2.2016  (#14)

zitat..
Shelby schrieb: Und was denkst du bringen dir die zusätzlichen 4-5cm bei der Gesamtfläche der Grundplatte? Bei meinem Haus sind der Unterschied 0,8%. Vielleicht kannst du erklären was du damit meinst.


Und wer redet von 4-5cm???

Im üblichen gibt's eine Lastaufstandsfläche (Wandbreite). In diesem zB 25cm breiten Bereich wo die Last eben "aufsteht", muss die Last ja in den Untergrund abgeleitet werden. Und das passiert nicht senkrecht nach unten sondern in einem Winkel zB 45 Grad. Daher macht man diesen Platten überstand.

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