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Dämmung BP mit Streifenfundament

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  •  Zwergerl
11.5. - 13.5.2016
14 Antworten 14
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Hallo,

wir tüfteln gerade an den Aufbauten für unser geplantes EFH und ich steh im Moment vor folgendem Problem bzgl. Bodenplattendämmung (bin Laie, also bitte nicht wundern über vielleicht dumme Fragen).

Folgende Gegebenheiten: Hanggrundstück, das geplante Haus soll 2-geschoßig werden, Eingang im Obergeschoß von der N-Seite aus, Untergeschoß liegt etwa zu 2 Drittel im Hang, letztes Drittel der Bodenplatte steht über gewachsenen Boden hinaus. Das Untergeschoß ist ein volles Wohngeschoß, weiterer Keller ist nicht geplant. Der Boden ist lehmig. Die im Hang befindlichen Außenmauern des Untergeschoßes (3 Seiten: N, O, W) sind in Dichtbeton geplant, die Südseite des Untergeschoßes ist aus statischen Gründen aus Stahlbeton geplant. Es sind große bodentiefe Glasflächen geplant (Westseite etwa 2 Drittel (7,20m), Südseite etwa zur Hälfte (6,25m) - bitte keine Diskussion über die Größe der Fensterflächen emoji).
So nun zu meinen Überlegungen bzw. Fragen bzgl. Dämmung:
1) Aufgrund der Hanglage und der Tatsache, dass ein Teil der BP nicht auf gewachsenem Boden liegt gehe ich davon aus, dass wir ein Streifenfundament benötigen. Auch der Architekt hat ein solches geplant. Ist das richtig, oder kann man am Hang mit unserer Situation auch ohne Streifenfundament bauen?
2) Der Architekt hätte folgenden Aufbau vorgeschlagen: 15cm Rollschotter, 5cm Unterlagsbeton, 30cm Bodenplatte Dichtbeton, Abdichtung, 20cm Dämmung, Trittschalldämmung, Dampfsperre, Estrich, Fußbodenbelag; Streifenfundament außen mit XPS gedämmt bis Höhe Estrich bzw. bis über die erdberührenden Wände hinaus. Dh. Also Dämmung oberhalb der Bodenplatte. Ich habe nun viel gelesen hier im Forum und immer wieder wird vor Wärmebrücken bei Dämmung über der BP gewarnt. Mir ist klar, dass eine Wärmebrücke an den Ecken entsteht, allerdings verstehe ich nicht was besser daran sein soll wenn man in Verbindung mit einem Streifenfundament mit XPS oder Glasschaumschotter unterhalb der BP arbeitet. Hier entsteht doch ebenso eine Wärmebrücke an den Stellen wo das Streifenfundament auf die BP trifft oder habe ich hier einen Denkfehler? Natürlich könnte man um dies zu vermeiden auch unterhalb des Streifenfundaments mit XPS dämmen, das schließe ich aber für mich aus, da ich mein Haus aus verschiedenen Gründen nicht auf XPS stellen möchte. In diesem Fall (dh. Mit Streifenfundament) ist es wärmebrückentechnisch doch egal ob unter oder über der BP gedämmt wird oder?
3) Mir geht es bzgl. Der Wärmebrücken nicht unbedingt um die Mehrkosten beim heizen, aber ich möchte auf keinen Fall Kondenswasser an den Fenstern oder Schimmel an den Wänden. Besteht die Gefahr aus eurer Sicht? Wir bekommen eine FB-Heizung und KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]. Blöde Frage aber könnte man nicht die Heizschlangen an den Ecken einfach enger legen um das zu vermeiden?
4) Ich lese immer vom Thermofuß in derartigen Aufbauten. Das geht aber bei mir nicht weil die Wände nicht aus Ziegel sondern Stahl- bzw. Dichtbeton sind, oder liege ich hier falsch?
5) Bzgl. Glasschaumschotter: ich hab gelesen man erspart sich dadurch das Fundament. Geht aber bei mir nicht aufgrund der Hanglage, ich würde auch mit Glasschaumschotter ein Streifenfundament benötigen, oder?

Sorry, ist jetzt etwas lang geworden, hoffe trotzdem, dass mir jemand antwortet emoji, danke!

  •  KA_
  •   Bronze-Award
11.5.2016  (#1)
Du kannst mit einem Thermofuß die Wärmebrücke minimieren:

http://www.energiesparhaus.at/forum/40562



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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
12.5.2016  (#2)
Kann er nicht hat er geschrieben...

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  •  *tclm*
12.5.2016  (#3)
vorab solltest Du einmal klären, ob Du wirklich eine innenliegende Dämmung willst. Innenliegende Dämmung bedeutet, dass die Speichermasse des Gebäudes ausserhalb der Dämmebene sitzt. Damit holt man den Taupunkt in die Bodenplatte. Gebäude mit innenliegender Dämmung lassen sich zwar schnell aufheizen, kühlen aber ebenso schnell wieder aus.
Es gibt Möglichkeiten, Glasschaumschotter auch in Hanglagen wärmebrückenfrei zu verbauen, bzw. Wärmebrücken zu minimieren. Ich würde Hersteller anfragen, die haben Aufbaudetails dazu.

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
12.5.2016  (#4)
solltensich das angeschüttete erdreich setzten entsteht ein hohlraum zwischn deiner bodenplatte und dämmung, wenn du innen dämmst kannst du die erste ziegelreihe zb mit perlit füllen gegen kältebrücken. fg

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  •  Squawvally
  •   Silber-Award
12.5.2016  (#5)

zitat..
*tclm* schrieb: Innenliegende Dämmung bedeutet, dass die Speichermasse des Gebäudes ausserhalb der Dämmebene sitzt.


Dass wäre ein Argument. Allerdings sind die Temperaturschwankungen nicht wesentlich spürbar. Vorteil der innenliegenden Dämmung ist es allerdings, dass diese weitgehends trocken bleibt, was ja auch nicht unwesentlich ist.

Ich würde hier eher das Problem mit dem Taupunkt im Bereich der EKV-Ebene sehen.
Der ist in der Tat ein Problem, welches sich im Sommer jedoch relativiert (Austrocknungsphase) sollte. Besonders bei Luftwärmepumpen, die auch kühlen können schafft man im Sommer dann den Taupunkt wieder in den Fußbodenaufbau. Dann wäre die Austrocknungsphase (sollten so an die 30 Tage sein) schon beeinträchtigt.

Bei entsprechender Wärmeversorgung (Fußbodenheizung, eng gelegt) gelangt allerdings ausreichend Wärme in den kritischen Eckbereich.
Wichtig ist es, den Spagat zwischen guter Dämmung und noch tolerierbaren Wärmeverlusten zu finden. Auch ein gut gemeinte Dämmung kann oftmals kontraproduktiv sein, wenn der Bauteil mit zuwenig Wärme versorgt wird.


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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
12.5.2016  (#6)
DAs "Problem" des Dämmung der ersten Ziegelreihe ist meiner Meinung nach keines emoji...
Füllung mit Perlit ist mMn. genauso wurscht wie wenn der Ziegel direkt auf der Bopla aufsteht. Warum? Da die Stege der Ziegel ohnedies am Boden aufstehen, bringt auch die Dämmung in den Kammern keine messbaren Ergebnisse, weil ohnedies über den Ziegelsteg die Kälte raufziehen kann.
XPS gehört innerhalb der Streifenfundamente, wer will schon sein Haus auf Styropor stellen. Da kann ich den TE nur zu gut verstehen.
Und der hier so hochgelobte Glasschaumschotter hat null Dämmwirkung, wenn er nass ist. Sobald Grundwasser oder Hangwasser ansteht, kann man sich den GSS vollkommen sparen

Ich wohne nun das 5. Jahr in meinem Haus, mit EKZ nach PHPP-Berechnung 33 und dem kleinsten X².
Kuschelig war, und vom Auskühlen keine Spur, selbst mein Heizi meinte seinerzeit, dass der "Thermofuß" (welch geflügeltes Wort ^^) zu vernachlässigen sei und keine spürbaren Auswirkungen hätte.
Beim Messen mit dem Infrarotthermometer gibt es keine Temperaturunterschiede bei den bodentiefen Fenstern und Ecken zu den überdämmten Außen-Ecken in Deckenhöhe. Und messen tu ich regelmäßig seit Einzug.

Hier wirklich auf völlige WB-Freiheit zu achten ist meiner Meinung nach nur sinnvoll bei einer reinen Luftheizung in einem waschechten PH, und auch nur wg. Auskühlen.
Sobald ein wassergeführtes System vorhanden ist, wo klarerweise zu den Fenstern hin enger verlegt wird, erübrigt sich dieses Thema emoji.

Kondensat und Schimmel gibt´s übrigens auch nicht ;)..

Lasst

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
12.5.2016  (#7)
wobei der ziegelsteg doch n bisl weniger angriffsfläche bietet wie der ganze ziegel, bei mir wären das zb nur die aussenmauern 40 m2. hier scheiden sich die geister

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  •  Ramhard
12.5.2016  (#8)
Wo ich immer etwas Probleme habe ist die Tatsache, dass in den ganzen Dämmstoffen doch eigentlich die eingeschlossene Luft den Großteil der Dämmwirkung hervorruft. Warum sollte ich dann noch irgendwas in die Ziegelkammern reinstopfen, wäre es nicht besser einfach darauf zu achten das dieser ordentlich vermörtelt wird und somit ein Maximum an eingeschlossener Luft in den Kammern zu haben?


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  •  Zwergerl
12.5.2016  (#9)
Danke für eure bisherigen Beiträge!
@ KA_, Stefan86: Thermofuß ist ja gut, würd ich im Zweifelsfall auch machen (hilfst nix, schads nix emoji), geht aber doch bei mir nicht weil ich keine unterste Ziegelreihe habe (3-seitig Dichtbeton, 4. Seite Stahlbeton bzw. ein nicht unerheblicher Teil Fensterfläche) oder liege ich da falsch?
@ *tclm*: Das mit der Speichermasse ist mir klar, allerdings betrachte ich dies nicht als Hauptproblem. Ich denke, dass ich bei einem Massivhaus trotzdem genug Speichermasse hätte auch ohne BP in der thermischen Hülle. Meine Sorgen gelten eher Schimmel und Kondenswasser, trotzdem danke für den Hinweis!
@ speeeedcat: Du beruhigst mich etwas, danke emoji. Wie ist Dein genauer Aufbau (inkl. Stärken)?

Die Variante Glasschaumschotter werde ich mir noch einmal genauer ansehen, vielleicht wäre das doch auch eine Möglichkeit ... Ich frag mich nur immer wieder wie das andere machen, es gibt doch genug Häuser mit Streifenfundamenten in Hanglage .... Dämmen die alle unter der BP mit XPS ohne nachzufragen?

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
12.5.2016  (#10)
Streifenfundametn (stärke weiß ich nicht), innerhalb der Streifen 16cm XPS.
Innerhalb der Bodenplatte 22cm zementgebundene Styropordämmung

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  •  Fernmelder
12.5.2016  (#11)

zitat..
speeeedcat schrieb: Und der hier so hochgelobte Glasschaumschotter hat null Dämmwirkung, wenn er nass ist. Sobald Grundwasser oder Hangwasser ansteht, kann man sich den GSS vollkommen sparen


@ Speedy: Soweit ich weiß wird der Dämmwert des Glasschaumschotters "nass" angegeben. Da hat es schon mal eine Diskussion hier im Forum gegeben. Zweitens kann der gar nie im Wasser stehen, da 30cm Aufbau und Drainage vorgeschrieben/empfohlen.

@ Zwergerl: Mein Haus steht in Hanglage - breite Seite im Hang, Hinten und teilweise seitlich geschalte Betonwände, vorne Ziegelmassiv.
Keine Frostschürze, keine Sauberkeitsschicht etc. - nur Glasschaum und darauf die Bodenplatte. Schnell und unter Berücksichtigung des geringeren Aufwandes fast kostenneutral im Vergleich mit XPS.

Beispiel: http://www.geocell-schaumglas.eu/de/schaumglasschotter-objektdaten/passivhaus-eder-31/

Klick die Bilder durch - viel mehr Hanglage geht gar nicht emoji

Frag mal bei der Fa. Geocell nach, da gibt es einen super Support, auch vor Ort. Vielleicht lässt sich die notwendige Stützmauer vor der BoPla setzen und mit Glasschaum auffüllen?



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  •  *tclm*
13.5.2016  (#12)

zitat..
Zwergerl schrieb: Ich frag mich nur immer wieder wie das andere machen, es gibt doch genug Häuser mit Streifenfundamenten in Hanglage .... Dämmen die alle unter der BP mit XPS ohne nachzufragen?


auch mein Passivhaus steht seit 13 Jahren auf lehmigem Boden in einer Hanglage. Hier stellt man Aufbaudetails zur Verfügung, wie man die Wärmebrücke weitgehend minimieren kann (Erhöhung der Dämmstärke im Perimeterbereich)
http://www.geocell-schaumglas.eu/fileadmin/files/GEOCELL/produkte/geocell_schaumglasschotter/download/cad_details/geocell_hanglagen.zip

Nimmt man's ganz genau, kann man Schaumglasschotter auch unter dem Streifenfundament durchziehen, dann ist der letzte Rest der Wärembrücke eliminiert. Ich würde aber sagen, die zusätzlichen energetischen Einsparungen sind gering.

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  •  Zwergerl
13.5.2016  (#13)
@ speeeedcat: Du hast also sowohl unter als auch über der BP gedämmt, die Variante kannte ich bis jetzt nicht. Warum hast du auf beiden Seiten gedämmt?

@ Fernmelder: Danke für den Link, ja das ist ja mal ein Hang emoji, da ist unser Grund ein Hügerl dagegen. Hab ich das richtig verstanden, dass bei Dir auch der vordere Teil der BP über den gewachsenen Boden hinaussteht dh. Dass du ohne den Glasschaumschotter Streifenfundamente gebraucht hättest? Ich hab halt bei Glasschaumschotter ohne die Streifenfundamente irgendwie Angst, dass da mal was rutschen oder sich senken könnte.

@*tclm*: Dh. auch du hast unter der BP den Glasschaumschotter? Auch ohne Streifenfundamente?

@ Allgemeinheit emoji: Gibts hier irgendjemanden der eine reine Innendämmung hat, so wie es bei uns geplant ist, und über seine Erfahrungen berichten kann. Wahrscheinlich sollte ich dafür aber eher einen eigenen Thread aufmachen, damit sich jemand meldet ...

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  •  Fernmelder
13.5.2016  (#14)
@ Zwergerl: Nein, meine BP steht komplett am gewachsenen Boden.

Rede mal direkt mit einem Hersteller (zB. Geocell), ich habe da wirklich super Unterstützung bekommen. Dann hast du gleich eine qualifizierte Aussage.



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