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zu Hohe grundlegende Spreizung

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  •  STS
20.12. - 21.12.2016
20 Antworten 20
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Hallo liebe Forengemeinde,

inspiriert durch verschiedene Beiträge und Ratschläge möchte ich euch nun auch um Hilfe bitten in der Hoffnung auf eine Problemlösung bzw. Eingrenzung.

Ich habe 2014 ein Stadthaus, KFW 70 mit Vaillant VWS 82/3 Erdwärmepumpe, ohne hydraulische. Weiche o. Pufferspeicher gebaut.
Es wurde durch den Heizungsmonteur eine Heizlastberechnung gemacht. Diese ist leider nur für den Mülleimer gut.
Das Ergebnis war eine Gesamtlast von 8500 W (Auslegungstemp. hier -10grad), noch dazu waren Raumgrößen verkehrt und die Berechnung ergab eine Spreizung vom 16 Grad bei einer Vorlauftemperatur von 40 Grad.

Nachdem ich die ERR ERR [Einzelraumregelung] außer Betrieb setzte, fiel der fehlgeschlagene Versuch des hydraulischen Abgleiches auf. Ich regelte selbst nach. (es ergab eine Spreizung von 11 Grad.)

Ein weiteres Jahr später (Oktober 2016) fiel mir auf, dass die Wärmepumpe "taktet". Dem Fehlerteufel auf der Spur, fing ich an mich selbst in das Thema einzulesen. Der Monteur hat leider überhaupt keine Ahnung.
Der Fehler war schnell gefunden: Die Kompressor-Hysterese musste hoch gestellt werden.

Ursache des Problems ist jedoch die miserable VL VL [Vorlauf]/RL Spreizung von 11 Grad ( bei min. Plusgraden wie i.M. VL 35/ RL 24) SOLL-VL ist 25 Grad.

Heute habe ich dann inspiriert durch einen anderen Betrag im Forum alle Ventile in den beiden Heizkreisverteilern komplett geöffnet und stellte fest, dass selbst dabei eine Spreizung von 8 Grad bestehen blieb.
Ich glaube, dass dies so nicht sein sollte oder?

Hat jemand eine Erklärung oder noch besser eine entsprechende Lösung für mein Problem?
Den selbst erstellten hydraulischen Abgleich, inkl. einer eigenen Heizlastberechnung hänge ich an.

Die Durchflösse bei komplett geöffneten Ventilen waren:

EG
in l/min

G-WC 2,5
HWR 1,5
Wohnen/ Küche 1,7 1,5 2,0 1,9
(4 Kreise)
Gast 2,4
Diele 1,4

OG

Bad 2,0
Schlafen 2,0
Kind 2,0
Arbeiten 2,0
Flur 2,1

Die Spreizung betrug zuerst 8 Grad, gegen Ende des 30 min Durchganges dann 7 Grad.

Es wäre toll wenn sich jemand fachkundiges die Mühe machen würde und mir bei der Problemlösung zu helfen.

Danke schonmal und sorry für den langen Beitrag. emoji emoji

  •  ap99
  •   Bronze-Award
20.12.2016  (#1)
VWS 82/3 --> 8 kW
Bei 5 Grad Spreizung (8.000 / (1,16 * 5)) = 1.400 l/h
Wenn man deine Durchflüsse zusammenzählt kommt man auf 25 l/min = 1.500 l/h

Du sagst die Spreizung beträgt 7 Grad.
Bei 7 Grad Spreizung (8.000 / (1,16 * 7)) = 1.000 l/h

Die Heizkreispumpe ist auf 100 % oder?
... die Frage ist was stimmt? ... Entweder Summe der Durchflüsse, oder die Spreizung?

(Heizlastberechnung sehe ich keine)

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  •  STS
20.12.2016  (#2)
Das Bild mit dem Abgleich hatte ich als Anhang hoch geladen.
Ich probiere es nochmal.
Bei den takkos(0-3l) lässt sich der durchfluss nur schwer genau ablesen. Sind dadurch ja eher Schätzwerte.
Die Vor- und Rücklauftemperatur kann vaillant im Menü auch nur in ganzen Graden angeben. Sie wird wohl irgendwo zwischen den beiden Werten liegen.
Generell frage ich mich jedoch ob bei komplett geöffneten Takkos die Spreizung nicht weit geringer sein müsste. Wenn man betrachtet dass andere Anlagen nach hydr. Abgleich 5-7 grad Spreizung haben. Ich komme nie unter 10.
Da kann doch irgendwas nicht stimmen oder?

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  •  STS
20.12.2016  (#3)

2016/20161220120920.jpg

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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#4)

zitat..
ap99 schrieb: Die Heizkreispumpe ist auf 100 % oder?


Ergänzend:
- Welchen Durchmesser haben deine FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreise?
- Wie lange sind die Zuleitungen von der WPWP [Wärmepumpe] zu den FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verteilern, und welchen Durchmesser haben sie?

240 mbar hast du lt. der Berechnung ohne Zuleitungen.
560 mbar Restförderhöhe (bei 5 K) hat die Pumpe lt. Installationsanleitung.
Diagramm habe ich nur von der 81/3 gefunden (dürfte ident sein).


2016/20161221345319.jpg


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  •  STS
21.12.2016  (#5)

zitat..
ap99 schrieb: Welchen Durchmesser haben deine FBH FBH [Fußbodenheizung]-Kreise?


Die Kreise wurden mit 16x2 mm Rohren verlegt.

zitat..
ap99 schrieb: Wie lange sind die Zuleitungen von der WPWP [Wärmepumpe] zu den FBH FBH [Fußbodenheizung]-Verteilern, und welchen Durchmesser haben sie?


Die Zuleitungen haben ein 25x2,5 mm Rohr.
Die Längen kann ich nur schätzen.
Im EG steht der HKV direkt neben der Pumpe. Den Leitungsverläufen zu folge ca. 2m.
Im OG müssten es ca. 8,5 m sein bis zum OG-HKV.

zitat..
ap99 schrieb: 560 mbar Restförderhöhe (bei 5 K) hat die Pumpe lt. Installationsanleitung.
Diagramm habe ich nur von der 81/3 gefunden (dürfte ident sein).


Habe gerade nachgesehen. Es ist das selbe Diagramm.

zitat..
ap99 schrieb: 240 mbar hast du lt. der Berechnung ohne Zuleitungen.


Vielleicht ne dumme Frage, aber wie rechnest du das aus?

Danke soweit für deine Unterstützung.

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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#6)
- Die 240 mbar (Kind 1.OG) stehen in deiner FBH FBH [Fußbodenheizung]-Auslegung (vorletzte Spalte dp/mbar)
- Die Frage, ob die Heizkreispumpe auf 100 % steht, ist nach wie vor nicht beantwortet.

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  •  STS
21.12.2016  (#7)
Was mir eben noch aufgefallen ist, ist dass die im hydraulischen. Abgleich berechnete Spreizung nichtmal ansatzweise mit der Realität hin kommt.
Bei der letzten Berechnung sollte ich eine Spreizung von ca. 7,5 Grad erhalten, 11 Grad waren in der Praxis das Ergebnis.

Zumindest VL VL [Vorlauf] sowie RL RL [Rücklauf]-Fühler gleichen sich bei eingeschalteter Heizkreispumpe bei 100% an. Wenn müssten also beide falsch liegen. Der Fühler ca. 1m nach verlassen der Wärmepumpe zeigt während des Heizvorganges eine Differenz von 3-4 Grad. (außerhalb des Heizbetriebes jedoch nicht)
Kann der Wärmeverlust so groß sein auf dem einen Meter isoliertem Rohr?

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  •  STS
21.12.2016  (#8)

zitat..
ap99 schrieb: Die Frage, ob die Heizkreispumpe auf 100 % steht, ist nach wie vor nicht beantwortet.


Ja steht sie elektronisch.
An der Pumpe selbst ist keine Einstellmöglichkeit mehr vorhanden.

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  •  STS
21.12.2016  (#9)

zitat..
ap99 schrieb: Die 240 mbar (Kind 1.OG) stehen in deiner FBH FBH [Fußbodenheizung]-Auslegung (vorletzte Spalte dp/mbar)


Aha ok.

Musste die Berechnung auch nochmal neu machen, da der Heizungsmonteur mir sagte, dass er 17x2mm verwendet hätte.
So habe ich gerechnet. Eben beim Nachsehen dann erkannte ich die 16x2mm am Rohr.
Erhöhte nachbarlich die delta-p und ich musste die VL VL [Vorlauf]-Temperatur erhöhen.

Leider ist das alles nur zur Hälfte richtig, da der Monteur keine genauen Angaben der verlegten Meter machen kann. Somit hilft da nur schätzen und raten.

Hier die Berechnung:

2016/20161221779153.jpg

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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#10)
Obere Auslegung 18 l/min = 1080 l/h --> 8.000 W / (1080*1,16) = 6,5° Spreizung
Untere Auslegung 14 l/min = 840 l/h --> 8.000 W / (840*1,16) = 8° Spreizung
... ob du die 3,2 und 2,8 l im OG wohl schaffst? (obere Auslegung)

Überprüfe auf alle Fälle mal die Spreizung --> Vorlauf und Rücklauf während eines Heiztaktes (mehrere Messwerte) mit externem Thermometer (Infrarot-, oder Anlegethermometer), dann weißt du zumindest mal, ob die Spreizung oder die abgelesenen Durchflussmengen stimmen.

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  •  STS
21.12.2016  (#11)
Hey.

Danke. Die Spreizung werde ich am Freitag wohl erst überprüfen können. Das Infrarot-Thermometer wird dann erst geliefert.

Habe eben den ersten Takt mit der letzten Berechnung beobachtet. Laut Anzeige in der Heizung betrug die Spreizung 13 Grad. >:( 8,1 hätten es sein sollen)
VL 36 Grad
RL 23 Grad
VL-Fühler 2 (nach einem Meter) 33 Grad
VL-SOLL 25 Grad

zitat..
ap99 schrieb: Obere Auslegung 18 l/min = 1080 l/h --> 8.000 W / (1080*1,16) = 6,5° Spreizung
Untere Auslegung 14 l/min = 840 l/h --> 8.000 W / (840*1,16) = 8° Spreizung
... ob du die 3,2 und 2,8 l im OG wohl schaffst? (obere Auslegung)


Kannst du mir bitte erklären was du damit meinst? Sorry bin nur Hausbesitzer der sich einarbeitet. emoji
Vielen Dank.

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  •  STS
21.12.2016  (#12)
Habe mal die maximalen Durchsätze der HKV einzeln gemssen.
(also den jeweils anderen komplett geschlossen)

Am HKV-OG kommen folgende Durchflösse an:

Bad 2,5
Schlafen: 2,5
Kind 2,5
Flur 2,7
Arbeit 2,4

Im EG sieht es wie folgt aus:

G-WC 2,9
HWR 2,2
Wohnen/Küche 2,3 / 2,0 / 2,5 / 2,5 --> komisch diese Unterschiede, liegen alle nebeneinander und sind gleich lang
Gast 2,5
Diele 2,0

Sind beide Verteiler "am Netz" sieht es dann schon wieder anders aus, siehe oben

Alles abgelesen im HKV, werde mich morgen mal um einen Durchflussmesser kümmern.

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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#13)
Ich habe oben die Liter/min jedes einzelnen Heizkreises (der beiden Auslegungen) zusammengezählt, mal 60 min = Liter/h. Danach Q = m * c * Delta T umgeformt, um die Spreizung (Delta T) auszurechnen.

Wenn die Durchflussmesser stimmen:
HKV OG (wenn EG abgesperrt) 12,5 l/min = 750 l/h ... hoher Druckverlust
HKV EG (wenn OG abgesperrt) 19 l/min = 1140 l/h

Deine Wärmepumpe soll bei 5 K Spreizung ca. 1400 l bei max. 560 mbar (Heizkreispumpe 100 %) schaffen. Zuleitung ins OG dürfte wohl zu klein dimensioniert sein (zu hoher Druckverlust). Vermutlich eine blöde Frage, aber Überströmventil hast du keines oder?


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  •  STS
21.12.2016  (#14)
Das überströmvenril haben wir letzte Woche ausgebaut. Das hat immer zudurchgeschleust obwohl es komplett zu war.
Also liegt es an der Leitung (25x2,5) die zu knapp bemessen ist...
Toll dass es immer etwas sein muss was sich nicht mehr ändern/ beheben kann. 😡
Also werde ich niemals unter eine Spreizung von 10grad kommen ja? Das ist ja sch...



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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#15)
Die HKVs zeigen bis 3,0 l/min an? ... Sind die überhaupt für mehr Durchfluss geeignet?
3 l/min für einen Heizkreis finde ich sowieso zuviel. Mehr Kreise oder größerer Durchmesser wäre besser gewesen.
Wird wohl darauf rauslaufen, daß du die Heizkurve für den maßgebenden Raum (Bad oder Raum mit viel Aussenfläche (Wand/Dach)) findest, und die Räume die zu warm werden drosselst, es sei denn du findest noch einen Flaschenhals, der beseitigt werden kann.


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  •  STS
21.12.2016  (#16)
Ja richtig. Die Ventile zeigen bis 3l/min an.
Könnte auch der Verteiler an sich für die geringen Durchflüsse verantwortlich sein?
Da könnte man ja noch größer werden.
Ansonsten ist da wohl kein Flasxhenhals ner ersichtlich.
Warum ist denn der Durchfluss zum Verteiler EG so hoch im Vergleich zum OG. Der hat doch die gleiche Anbindung. Mal abgesehen von den paar Metern Zuleitung.

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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#17)
Mehr kann ich leider nicht beitragen.
- HK-Pumpe 100 % ... Ok ... (sofern sie voll funktionsfähig ist)
- Überströmventil ausgebaut ... Ok
bleiben noch:
- Zuleitung zu Verteilern (hoffentlich keine Formteile mit Querschnittsverjüngung)
- HKV selber

Brink hat hier mal einen Link zu einem Druckverlustrechner gepostet. Vielleicht spielst du dich da mal mit der Zuleitung ins OG.

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  •  STS
21.12.2016  (#18)
Ja das werde ich mal tun.
Ich danke dir sehr für deine Mühen.
Mal sehen ob ich noch was finde um das Problem zu lösen.

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  •  ap99
  •   Bronze-Award
21.12.2016  (#19)
Hier noch von brink der verlinkte Druckverlustrechner:
http://www.energiesparhaus.at/forum/39756_7#327269

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  •  STS
21.12.2016  (#20)
Danke sehr.

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