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Lüftungsanlage Regelstrategie Vaillant

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  •  Becker
27.6. - 16.7.2017
16 Antworten | 6 Autoren 16
16
Heute kam meine Lüftungsanlage: Vaillant VAR 260/4.

Kann mir Jemand erklären wie der Automatikmodus regelt ?
In der Anleitung heißt es:

zitat..
Min. Luftfeuchte (38% Standard):
Mit der Funktion können Sie einstellen,
ab welcher relativen Luftfeuchte (ge-
messen durch den Feuchtesensor) das
Produkt im Automatikbetrieb den Luftvo-
lumenstrom erhöht.


zitat..
Max. Luftfeuchte (68% Standard):
Mit der Funktion können Sie einstellen,
ab welcher relativen Luftfeuchte (ge-
messen durch den Feuchtesensor) das
Produkt im Automatikbetrieb den einge-
stellten Nennvolumenstrom erreicht.


Versteh ich nicht.
Was macht das Teil im Automodus wenn die rel. Luftfeuchtigkeit 50% beträgt? Es gibt Nennvolumenstrom den man in m³/h vorgibt, Intensiv und Reduzier, letztere werden in % vom Nennvolumenstrom definiert.

Wird es im Winter nun trocken, sagen wir 38% wird die Lüftung noch weiter erhöht => noch trockenere Luft ?

Man duscht und es wird feucht, sagen wir die 68%. Jetzt erst wird der Nennvolumenstrom erreicht.
Gibt in meinen Augen keinen Sinn.

zitat..
Diff. temp. Bypass:
Mit der Funktion können Sie einstellen,
ab welcher Temperaturamplitude zwi-
schen Außenluft und Abluft der Bypass
von „geöffnet” auf „halb geöffnet” schal-
tet.
Das bedeutet, dass bei hoher Empfind-
lichkeit gegenüber Zugerscheinungen
der Wert reduziert werden sollte. Für
die Nutzung einer vollständigen passi-
ven Kühlleistung sollte der Wert erhöht
werden.


Kann das Jemand auf deutsch erklären ?

Zu guter Letzt:

zitat..
U-Wert einstellen

Stellen Sie gemäß des Gebäudes den U-Wert ein.

0,2 ... 2,5


Was bewirkt die Einstellung des U-Werts vom Gebäude ?

  •  NDH
27.6.2017  (#1)
Habe das gleiche Modell und das Handbuch (oder eher Heftchen) sowie das Einstellungsmenü hat mir anfangs auch einige Nerven gekostet..

zitat..
Min. Luftfeuchte (38% Standard):
Mit der Funktion können Sie einstellen,
ab welcher relativen Luftfeuchte (ge-
messen durch den Feuchtesensor) das
Produkt im Automatikbetrieb den Luftvo-
lumenstrom erhöht.


Habe ich so verstanden, dass BIS zu diesem Wert auf Minimum gefahren wird, AB diesem Wert wird erhöht bis zum maximalen Wert bzw. bis zum Nennvolumensstrom.

zitat..
Diff. temp. Bypass:


zB Außen 15°C, Abluft 22°C
--> Eingestellter hoher Wert lässt die kühle Luft rein
--> Eingestellter niedrieger Wert schaltet den Bypass auf 50% und die Luft wird nur gering erwärmt
Das ganze orientiert sich aber bei mir an der Heizung (Flexotherm) bzw. dort eingestellten Wunschtemperatur. Habe diese jetzt zB im Sommer auf 19°C reduziert, da sich sonst der Bypass nicht so oft aktiviert.

Zum u-Wert kann ich dir leider nicht sagen wie sich diese Einstellung auswirkt.


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
27.6.2017  (#2)
Leider wurde diese Steuerung von offensichtlich noch unerfahrenen Personen entwickelt.
Der Grund warum man bei diesem Gerät die Voreinstellungen nicht im Werk macht ist:
egal was man hier einstellt, es führt bei einer gewissen Jahreszeit/Witterung zum gegenteiligen Effekt, der eigentlich beabsichtigt war.
Die Bypasseinstellungen sind immer davon abhängig ob ich Sommer oder Winter habe (Wärmebedarf/ Kühlbedarf). Besonders schwierig in der Übergangszeit. Wie erkennt die Steuerung das? Es müsste auch die Raumtemperatur in den Steuerungsalgorithmus einbezogen werden. Dann wird es aber ziemlich komplex.

Nur zum Beispiel: an heißen Sommertagen steigt die relative Luftfeuchte im Innenraum. Das Gerät regelt nun die Lüftung hoch und bewirkt damit genau das Gegenteil: die Luftfeuchte steigt noch schneller an.

Eine Wohnraumlüftung sollte primär über die Luftqualität gesteuert/geregelt werden. Wenn die Volumenströme richtig konzipiert sind und sie auf die Personenbelegung richtig reagiert, dann verlässt auch die Feuchte nicht den Behaglichkeitsbereich. Die Wirkung des Sommerbypasses auf die Raumtemperatur wird meist maßlos überschätzt. Diese liegt im Zehntel-Grad-Bereich.

Daher meine Empfehlung (bei Geräten ohne Feuchterückgewinnung) immer CO2-Steuerung.

1
  •  StefanP
  •   Gold-Award
27.6.2017  (#3)

zitat..
leitwolf schrieb: Wie erkennt die Steuerung das? Es müsste auch die Raumtemperatur in den Steuerungsalgorithmus einbezogen werden. Dann wird es aber ziemlich komplex.


Die Helios macht das so.
Die Steuert die Bypassklappe in Abhängigkeit von Außentemperatur und Innentemperatur.


1


  •  leitwolf
  •   Gold-Award
27.6.2017  (#4)
@StefanP
weißt Du, ob oder wie die Steuerung erkennt, ob Heiz- oder Kühlbetrieb Vorrang hat? Wird das vielleicht über eine Datumsumschaltung gelöst?
Wenn es in der kühlen Übergangszeit durch Sonneneinstrahlung im Haus etwas wärmer wird, will man ja nicht unbedingt, dass die Lüftung die Bypasskühlung aktiviert.

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  •  Becker
27.6.2017  (#5)
Eine zeitliche Steuerung ist gar nicht vorgesehen oder ? Ich dachte man könnte nachts z.B. immer auf Reduzier stellen und z.B. 12-14Uhr Intensiv.
Gut dass ich eine Fernbedienung im Flur habe (1-2-3-A).
Automatikmodus scheint sinnlos zu sein.

Muss ich wohl Reverse Engineering betreiben emoji

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
27.6.2017  (#6)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Zeitsteuerung bei Vaillant gibt.
In der Nacht sollte eigentlich nicht reduziert werden, denn da befinden sich ja hoffentlich die meisten Bewohner in den Schlafzimmern und dort soll die entsprechende Luftmenge ankommen.
Am Tag bei Abwesenheit kann natürlich manuell reduziert werden. Das übernimmt aber dann üblicherweise die Luftqualitätsregelung.
Die Intensivlüftung wird normalerweise händisch aktiviert.


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  •  StefanP
  •   Gold-Award
28.6.2017  (#7)
@Leitwolf

ja, ich kann den Bypass über eine Datumseingabe aktivieren.

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  •  NDH
29.6.2017  (#8)

zitat..
leitwolf schrieb: an heißen Sommertagen steigt die relative Luftfeuchte im Innenraum. Das Gerät regelt nun die Lüftung hoch und bewirkt damit genau das Gegenteil: die Luftfeuchte steigt noch schneller an.


Basis ist ja der Nennvolumensstrom. Dieser wird erreicht wenn der eingestellte maximale Luftfeuchtigkeitswert erreicht wird. Ist die Luftfeuchtigkeit geringer, regelt das Gerät automatisch runter

zitat..
leitwolf schrieb: Es müsste auch die Raumtemperatur in den Steuerungsalgorithmus einbezogen werden


Ist die Ablufttemperatur nicht die Raumtemperatur?

zitat..
leitwolf schrieb: weißt Du, ob oder wie die Steuerung erkennt, ob Heiz- oder Kühlbetrieb Vorrang hat? Wird das vielleicht über eine Datumsumschaltung gelöst?
Wenn es in der kühlen Übergangszeit durch Sonneneinstrahlung im Haus etwas wärmer wird, will man ja nicht unbedingt, dass die Lüftung die Bypasskühlung aktiviert.


Das wird bei mir die Steuerung an der WPWP [Wärmepumpe] übernehmen (Multimatic) mit der ich beide Geräte bedienen kann, außerdem muss ein Datum hinterlegt werden.
Bei meinem täglichen Gang in den Technikraum habe ich im Winter nie einen aktivierten Bypass auf dem Display gesehen.

zitat..
leitwolf schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Zeitsteuerung bei Vaillant gibt.


Die gibt es natürlich, kann Lüftungsstufen für Tag- und Nachbetrieb wählen und diese dann mit täglichen Zeitfenstern belegen.
Was es nicht gibt ist ein Standby bzw. on/off. Muss immer manuell per Schutzschalter ausschalten.

Abgesehen davon, sowie dem quasi nicht vorhandenen Handbuch und der schwachen App, bin ich (mittlerweile) sehr zufrieden mit der Kombination Flexotherm und Recovair

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
29.6.2017  (#9)
@NDH
Danke für die Erläuterungen! Dann kann man sich bei Fragen mit Vaillant-Steuerungen vertrauensvoll an Dich wenden.

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  •  chris644
29.6.2017  (#10)
@leitwolf
was ist denn der größte Unterschied zwischen den "Standard"-Lüftungsanlagen zu jenen, die man über Dich bekommt (zigi hat von Dir nur Gutes berichtet)? Was ist denn der Aufpreis für "intelligente" Anlagen, die Du empfehlen würdest (inkl. CO2-Steuerung)?
Sorry, bin relativ neu hier und kann Dir noch keine PN schicken.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
29.6.2017  (#11)

zitat..
chris644 schrieb: "Standard"-Lüftungsanlagen zu jenen, die man über Dich bekommt


DA ich zu den Glücklichen gehöre, die dieses Jahr in den Genuss seiner Arbeit kommen, erlaube ich mir hier einen Kommentar.
Die Planung macht den Unterschiede. Minimaler Einsatz von Material für eine optimale Luftqualität. D.h. die Lüftungswege und -volumen sind einfach sensationell gut geplant. Bei mir gibt es Spiro.
Eine CO2-Steuerung kann man eigentlich bei jeder guten KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] einbauen. Sensationell beim Leitwolf ist auch die Möglichkeit Eigenleistung einzubringen, wo man möchte. Auch bei den Geräten ist er nicht auf eine Marke festgefahren. Ich bekomme genau das, was ich mir rausgesucht habe und kann auch Teile selbst besorgen. Bei mir ist das ein SoleEWT von netec und die Q350 von Zehnder/Wernig.


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  •  Becker
29.6.2017  (#12)
Schön dass ihr alle so zufrieden seit, nur meine Anfangsfragen sind zu 99% nicht beantwortet emoji

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  •  Becker
30.6.2017  (#13)
Ich wollte mir gern ein Messgerät selber zulegen um die Volumenströme der Räume zu justieren.
Für den Preis kriegt man ja die komplette Lüftungsanlage emoji

https://www.airflow.de/bilder/angebote/DIFFneumitHaube_detail.JPGBildquelle: https://www.airflow.de/bilder/angebote/DIFFneumitHaube_detail.JPG

https://www.airflow.de/de/Produkte/Messgeraete-1/Mobile-Messgeraete-fuer-den-HLK-Bereich/Volumenstrom-und-Druck/detail/DIFF-Digitales-Volumenstrommessgeraet-mit-automatischer-Druckkompensation-und-Datenspeicherung.html?r=%2Fde%2FProdukte%2FMessgeraete-1%2FMobile-Messgeraete-fuer-den-HLK-Bereich%2FVolumenstrom-und-Druck.html&

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
30.6.2017  (#14)

zitat..
Becker schrieb: nur meine Anfangsfragen sind zu 99% nicht beantwortet


Wie jetzt, NDH hat doch 2/3 beantwortet und als Zusatz gab es noch den Hinweis, das eine Zeitsteuerung sehr wohl funktioniert.
Ich frag mich, ob eine Feuchtesteuerung überhaupt Sinn macht.
So wie ich NDH verstanden habe, funktioniert das genau entgegengesetzt deiner Idee:
Ziel ist es, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird. Also Intensiv, wenn Luftfeuchtigkeit den eingestellten hohen Wert überschreitet und minimal, wenn die Luftfeuchte absackt (im Winter).
Kann das Teil keine CO2 Steuerung? Sinnvoller wäre eine Zeitsteuerung mit CO2 zu kombinieren. Ist hier vom Leitwolf auch schon häufiger erwähnt wurden.
und Bypass hat NDH auch erklärt. Offen soll der Bypass sein, damit im Sommer bei hohen Innenraumtemperaturen und geringerer Außentemperatur die Kühle ausgenutzt wird und nicht über den Wärmetauscher erwärmt wird. Mit der unteren Grenze (halb offen) kannst du dafür sorgen, das es keine Tauwasserproblematik gibt.
Hast du auch eine Vaillant Heizung und das gleiche Steuergerät wie NDH, oder hattest du eine KNV?
Wäre noch intelligent den Bypass nur für den Sommer zu aktivieren.

und zu Punkt 3 können wir ja alle mal spekulieren. Erschließt sich mir nicht wirklich worauf das sinnvoll Einfluß nehmen könnte...
Teste doch mal den Support von Vaillant. Und bitte das Ergebnis posten, würde mich interessieren. Und sorry für ot.

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  •  NDH
3.7.2017  (#15)
Ja es können lt. Menü mehrere CO2-Sensoren angehängt werden. Wie das Gerät diese Infos aber verarbeitet kann ich (noch) nicht sagen.
Nachdem die Profis zu einer CO2-Steuerung raten, möchte ich diese bei Gelegenheit nachrüsten.

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  •  Becker
16.7.2017  (#16)
Zeitsteuerung gibt es nicht.

Habe mehrere Stunden eingestellt, hier mein Ergebnis:

2017/201707167026.png
Dazu habe ich mir einen Trichter und Strömungsmesser vom HB geliehen.

Zu meinen offenen Fragen:
Den U-Wert des Gebäudes nimmt die Anlage vermutlich für die Berechnung der Effizienz. Gibt einen Menüpunkt dazu.
Feuchtigkeit liegt seit Inbetriebnahme bei >70%, somit läuft sie im Automodus die ganze Zeit auf Nennvolumenstrom. Bin mal gespannt ob sie sich selbst reduziert wenn die Feuchtigkeit mal irgendwann auf 50% sinkt. Könnte noch ein Jahr dauern emoji
Stromverbrauch liegt bei 27W - weniger als die Wärmepumpe abgeschaltet benötigt emoji emoji


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