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Auffahrunfall mit Anzeige

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  •  elanor
  •   Gold-Award
26.7. - 22.9.2017
22 Antworten | 12 Autoren 22
22
Hallo,

nachdem hier ja alle möglichen Berufe und Personen mit mehr oder - hoffentlich - weniger Unfallerfahrung mitlesen, wollte ich euch kurz meine Situation schildern, weils mich so sehr beschäftigt. Und evtl weiß jemand ja, was da nun auf mich zukommt...

Ich hatte Anfang Juli einen Auffahrunfall, wobei ich mit ca zehn bis maximal 15 km/h auf ein vor mir stehendes Auto aufgefahren bin. Etwas heikle Stelle dort, Autobahnabfahrt, kurz und gut, also ich bin der jungen Dame vor mir aufgefahren. Sie hat dann vorgeschlagen, auf den Parkplatz der benachbarten Firma zu fahren wg. Unfallbericht ausfüllen. Ich hab mir zwar noch vor dem Aussteigen gedacht, Polizei rufen, vor allem weil auch meine Jüngste mit im Auto war, aber naja Autobahnabfahrt, alles hinter uns stand und hupte, also haben wir das am Nachbarparkplatz mittels Unfallbericht geregelt. Bei ihrem Auto sah man zwei kleinere Blechschäden, bei mir wars im Endeffekt ein 2000€-Schaden.
Eine Woche später wurde ich zur Polizei zitiert zur Einvernahme, die Dame hat mich wegen Körperverletzung angezeigt.
Befragt wird man ja wie der allergrößte Schwerverbrecher. Auf die Beiziehung eines Juristen hab ich verzichtet.

Heute ruft meine Versicherung an, der Arbeitgeber der Dame stellt umfassende Regressansprüche.

Das ist mal der Stand der Dinge, ich bin jetzt doch sehr nervös, muß ich da vor Gericht oder wie läuft das ab? Hätte ich doch einen Anwalt zuziehen sollen, geht aber jetzt nicht mehr, oder? Weiß das jemand? Würde das überhaupt was bringen?

Es ist nicht mein erster Autounfall, hatte schon diverse Auffahrgeschichten, mir wurde aufgefahren, ich bin aufgefahren, da gabs nie solche Situationen, Unfallbericht - Versicherung - unkompliziert gelaufen.
Meine Tochter hatte vom Gurt eine kleine Schürfwunde und vom Schreck eine kurzzeitige Verschlechterung ihres Stotterns, mir wär aber im Traum ned eingefallen, daß ich deswegen zum Arzt renne.

Irgendwie geht mir dieses Verhalten der Unfallgegnerin nicht ein, daß man da gleich a Anzeige macht? Ist das so?
Naja, also wenn jemand von euch was hilfreiches dazu zu berichten weiß, immer her damit!
LG

  •  rabaum
  •   Silber-Award
26.7.2017  (#1)
Frage Nr 1: Bist du rechtsschutzversichert? Wenn ja gleich Meldung machen und rechtlichen Beistand holen, dazu ist es nie zu spät. Spätestens jetzt wäre ein guter Zeitpunkt emoji

Ich denke, bei einem Verkehrsunfall mit Personenschaden wird automatisch Anzeige erstattet. Weißt du genau, wie es gelaufen ist? Deine Unfallgegnerin wird möglicherweise nachher mit Schmerzen ins Krankenhaus gegangen sein. Wenn sie angibt Verkehrsunfall mit Fremdeinwirkung dann erstattet das Krankenhaus Anzeige.

Mach dir keine Sorgen wegen der Forderungen der gegnerischen Partei, dafür bist du ja versichert. Ob der Arbeitgeber nun fordert oder nicht, kann dir egal sein, sofern du nicht grob fahrlässig agiert hast.

Ich würd der gleich mal ordentlich kontern. Weil wenn sie groß simuliert bei einem 10 km/h Pufferl, wird ihr der Sachverständige schon sagen, wo sie sich ihre Forderungen hinstecken kann. Es ist leider schon so geworden, dass jede Kleinigkeit ausgenutzt wird, um sich zu bereichern. Wenn die Geschwindigkeit so niedrig war wie du sagst, gibts auch kein Schleudertrauma, das ist ja mehr ein Parkschaden emoji

Viel Glück!

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
26.7.2017  (#2)
Rabaum hat eigentlich schon alles richtig gesagt.
Was mir a bisserl komisch vorkommt, 10mk/h und 2.000,-- Schaden an DEINEM Auto. Das kommt mir persönlich weit schneller vor als mit rund 10mk/h, auch die Schürfwunde durch den Gurt.
Ich selber war schon 3-4 mal in Auffahrunfälle aktiv wie passiv verwickelt, mit deutlich höheren Tempi.

Also, ab zum (hoffentlich versicherten) Anwalt!

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
26.7.2017  (#3)

zitat..
speeeedcat schrieb: 2.000,-- Schaden an DEINEM Auto


haha, das kommt mir gar nicht komisch vor. Da rutscht du an der Kreuzung wem schräg drauf, Stoßstange und Kotflügel sind beschädigt. Teile tauschen und oder lackieren - bist schon mit 2.000,- dabei. Mir ist vor 10 Jahren wer im Stop and Go draufgehüpft, nur die Stoßstange betroffen -> 1.000 EUR Schaden.

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  •  atma
  •   Gold-Award
26.7.2017  (#4)
ab zum anwalt - für alles andre hast ja die versicherung.

mir ist vor ca 2 jahren jemand aufgefahren. ich stand bei rot an der kreuzung, er hinter mir und ist zu früh bei rot losgefahren und halt hinten auf mein auto draufgeknallt (also 2m abstand - beschleunigen - bums) - ich hatte ca 3.500 EUR schaden.

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  •  utes
  •   Gold-Award
26.7.2017  (#5)
Ich hoffe sehr du bist rechtsschutzversichert- oder Mitglied bei einem Autoklub Dort kannst du dir auch Unterstützung holen, zumindest mal eine Rechtsauskunft.
https://www.oeamtc.at/mitgliedschaft/leistungen/rechtsberatung/

Alles Gute

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
26.7.2017  (#6)
Dieser jungen Dame wird geraten worden sein, geh in Krankenstand. So geht die Maschinerie los. Die Dame muss gar nicht selbst anzeigen, das geht vom Arzt oder Spital aus, die den KS verschrieben haben. Muss gar nicht böse Absicht gewesen sein. Vielleicht war ihr gar nicht bewusst was sie da angefangen hat.
Das mit der Schürfwunde deines Kindes wirst hoffentlich nicht der Polizei erzählt haben.

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  •  webdesigne
  •   Gold-Award
27.7.2017  (#7)
@elanor

bist du dir sicher das du tatsächlich nicht etwas schneller unterwegs wart? meist kommt es einem dann immer langsamer vor. mir ist vor paar jahren einer hinten mit 25km/h draufgfahren und der schaden war knapp 3000 euro. hatte meine 2 nichten im auto und es ist niemanden was passiert. sicher wars ein bums aber das wars auch schon. wenn dein kind jetzt was hat und die unfallgegnerin auch dann kann ich mir durchaus vorstellen das du vielleicht auch schneller unterwegs warst aber muss eben nicht zwingend sein.

im endeffekt ist es aussage gegen aussage,... zeugen gibt es keine? was hast alles am unfallbericht unterschrieben?

forderungen kann jeder stellen, das ist ja nicht verboten, aber ich glaube nicht das die da eine chance haben wird bzw. wie vor mit schon richtig beantwortet wurde, der SV wird es schon feststellen können ob du mit 10 oder zb. mit 50km/h aufgefahren bist und dementsprechend kann die forderung der unfallgegnerin mehr oder weniger/nichts ausmachen.

bei 10km/h kann sie sich ihre halsschmerzen sonst wo hinschieben aber bei zb. 30-40km/h kann sie die schmerzen dann schon damit begründen,...

alles gute

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  •  elanor
  •   Gold-Award
31.7.2017  (#8)
Ich bin mir relativ sicher, nicht schneller unterwegs gewesen zu sein, da ich aus dem Stand im 1. Gang angefahren bin und dann kam schon der "Bums", weiters hat eben mein Kfz-Mechaniker gemeint, das schaut nach 10-15 km/h aus und ein Zweiter hats unabhängig davon bestätigt.

Die Schürfwunde vom Gurt bei meiner Tochter war eventuell erstens von mir etwas übertrieben dargestellt - ich habs ja auch bei den "offiziellen" Stellen wie Polizei und Versicherung garned gemeldet - und zweitens wohl ganz einfach darauf zurückzuführen, daß sie total unvorbereitet auf die Vollbremsung inkl. Zusammenstoß war, sie ist sowieso muskulär hypoton, d.h. sie hängt immer wie ein Schluck Wasser in der Kurve im Kindersitz, noch dazu ein schlaksiger Strich in der Landschaft, naja, der Gurt war vielleicht auch nicht ganz richtig eingestellt.

Ich hab meine Seite des Unfallberichts inkl Skizze alles ausgefüllt und natürlich auch unterschrieben. Zeugen gabs sicher mehrere, aber wie geschrieben, wir sind gleich weitergefahren, außer Hupen und diverse "nette" Gesten haben die lieben Mitmenschen nichts für uns übrig gehabt...

Inzwischen hab ich mich etwas beruhigt emoji, der Versicherungsmann meinte, das mit den Regressansprüchen des Arbeitgebers sei völlig normal, kein Grund zur Aufregung, für das wäre ich ja versichert.
Mein Schaden kam jetzt im Endeffekt auf 1800€ brutto, naja Audi A4 gegen kleinen Opel....und ich war nicht der Audi, ich denke, der Schaden ist hiermit einigermaßen erklärt.

zitat..
altehuette schrieb: Dieser jungen Dame wird geraten worden sein, geh in Krankenstand.

Das vermuten wir auch! Wenns einen netten Hausarzt hat, schreibt ihr der alles, was sie wünscht - spreche aus Erfahrung, habe selbst viele Jahre beim Doc gearbeitet.
Naja, vorerst danke für eure Beiträge zum Thema emoji

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  •  BAU2014
  •   Gold-Award
9.8.2017  (#9)
nun in den 80´war das noch eine "standardverpflichtung". bei einem auffahrunfall hat man sofort das peitschenschlagsyndrom. also aussteigen und an den nacken greifen. emoji

allerdings haben alle autos mittlerweile kopfstützen und entsprechend weiche strukturen (deshalb auch die hohen schadenssummen) damit die aufprallenergien weit geringer sind.
selbst versicherer akzeptieren mittlerweile nicht jede "verletzung" und verlangen entsprechende ateste.
andererseits scheint unser gesetzgeber immer mehr die leute massiv zu kriminalisieren, die einen kleinen fahrfehler gemacht haben. wenn man also jemanden von hinten anbumst und der sagt es tut weh, dann hat man automatisch ein völlig unnötiges verfahren am hals....und ich sprech jetzt nur von autofahren!! emoji wenn da wenigstens halbwegs entschädigungen für das "opfer" dahinter stehen würden, könnte ich das ja noch halbwegs verstehen.
so haben viele leute was zu tun (vernehmung, gerichte, ärzte, polizisten,...) und der aufgeblähte staatsaparat wieder seine berechtigung.

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  •  elanor
  •   Gold-Award
20.9.2017  (#10)
Um die Sache zum Abschluß zu bringen, hab ein Brieferl bekommen, das Verfahren wurde eingestellt.


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  •  webdesigne
  •   Gold-Award
20.9.2017  (#11)

zitat..
elanor schrieb: Um die Sache zum Abschluß zu bringen, hab ein Brieferl bekommen, das Verfahren wurde eingestellt.


endlich!!! Super news!

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  •  utes
  •   Gold-Award
20.9.2017  (#12)

zitat..
elanor schrieb: das Verfahren wurde eingestellt.


na dann- flascherl aufmachen :)

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
20.9.2017  (#13)
hey super, damit kannst das mal abhaken. emoji

Ist aber eh das Standardprozedere, bei Personenschaden gibts immer eine Anzeige. Bei keinem Verschulden oder leichter Fahrlässigkeit wird das Verfahren eingestellt - glaub ich zumindest.

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
21.9.2017  (#14)
Super @Elanor!!

Bleibt halt nur der bittere Beigeschmack, daß Du Dich bei einem banalen Mißgeschick, gleich mal mit Regreßansprüchen, Anwälten, Schadensersatzforderung und was weiß ich noch alles herumschlagen mußt.

Traurig eigentlich, daß wir schon so "veramerikanisiert" sind...

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  •  maider187
21.9.2017  (#15)
super, freut mich das du noch mit einem Schrecken davon gekommen bist.....

wollte noch was anfügen wegen betrag & Schadensbild. Wenn Parksensoren verbaut sind bist gleich mal zwischen 500- 800€ los.

Und die 10-15km/h kann ein guter Gutachter sehr wohl nachstellen bzw be oder widerlegen.

Ich war in einem ungebremsten Auffahrunfall im Ortsgebiet verwickelt und die verschuldete Partei hat Angegeben hat mit 20-25 km/h aufgefahren zu sein wobei. Jedoch hat er mich einige Meter vor und in den Gegenverkehr geschoben obwohl ich auf der Bremse gestanden bin.

Resultat-> Auffahrunfall mit geschätzten/errechneten Geschwindigkeit von 60-70km/h aufgrund des Schadensbild, Bremsweg & Lokalaugenschein.

Mit Betrügen spielt es heutzutage fast nix mehr.. Auch Verletzungen können Aufgrund des Gutachters ausgeschlossen werden.

seit dem Tag habe ich immer den Rückspiegel im Auge, egal ob ich bei der Ampel steh oder nur Abbiege.

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  •  stecri
  •   Gold-Award
21.9.2017  (#16)
Ja -der Verkehr wird immer schlimmer.
Meine Frau hatte heute im Ort Glück. Ihr links Gegenüber stand ein Bus der grade wegfuhr. Dahinter standen schon Autos die nicht überholten zuvor weil unübersichtlich.
Meine Frau ortsgeschwindigkeit. Plötzlich hinter dem Bus eine ca 15jährige raus gefolgt von 3 andren Kids. Schauend nur zu den Autos dahinter- also in die volle unlogische Richtung. (Übrigens 15m weiter ein Zebrastreifen). Meine Frau ist im Schreck gerade noch vorbeigekommen. Keine Zeit mehr für nix. Hätte sie gebremst hätte sie das Mädchen erwischt 😐
Sie war voll fertig und hat gezittert wie espenlaub.
Bei solchen Situationen kannst nie rechtzeitig stehen bleiben...
Wie wäre da die Schuldfrage?
Zum Glück ist nix passiert 😥

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  •  bautech
  •   Gold-Award
22.9.2017  (#17)
@stecri - mMn wäre hier deine Frau schuld, bei solch unübersichtlichen Situationen gilt imho Fahren auf Sicht -> somit mußt immer bremsen können lt Judikatur

Just my 2 cents

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  •  stecri
  •   Gold-Award
22.9.2017  (#18)
auch wenn in ihre Richtung alles normal übersichtlich war und sie unter 50 gefahren ist im ort bzw nichts darauf deutete dass jemand hinterm bus auf die strasse läuft ohne zu schauen glaubst? als Autofahrer bist eh immer der geschälte stimmt eigentlich - aber puh - so schnell könnte sich alles ändern im leben innerhalb Sekunden...

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.9.2017  (#19)
Mit Kindern hast immer schuld - es gilt bei denen der Vertrauensgrundsatz nicht.
Des weiteren musst du bei Schulen sowieso immer damit rechnen ....

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  •  stecri
  •   Gold-Award
22.9.2017  (#20)
Das war nicht bei der schule Alex. Also wärs ein Unterschied ob ein kind oder eine 20 jährige hinterm Bus vorläuft?🤕

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
22.9.2017  (#21)
Vorm Richter sicher emoji

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