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Ringgrabenkollektor im Wiener Kleingarten

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  •  Steevie
22.2. - 27.2.2019
16 Antworten | 5 Autoren 16
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Hallo,

wir planen im Jahr 2020 im Kleingarten ein Haus mit Keller zu errichten, verbaute Fläche sind 83m², das Grundstück ist knappe 300m² klein.
Natürlich beschäftigt uns auch das Thema Heizung. Die Neubauten in der Umgebung sind alle mit einer Luftwärmepumpe ausgestattet. Erdwärme wäre uns aber lieber, so habe ich mir mal Gedanken über den Ringgrabenkollektor gemacht und auch eine Skizze im Trenchplaner angefertigt. Ich kann aber nicht sagen ob sich das wirklich so ausgeht oder so umsetzbar ist. Den Regenwassersickerschacht hab ich mal in die Ecke plaziert da stört er am wenigsten. Die leichte Hanglage läuft auch runter Richtung Sickerschacht.

Hier der Link zur Zeichnung:

https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=8KUqN1a423H8RRtTYCb0

Mir gehts in erster Linie darum ob es realisierbar ist oder wegen der Platzprobleme eher nicht.
Vieleicht macht sich ja einer die Arbeit und sieht sich das an und kann mir dazu was sagen.

Danke
Stephan

  •  Vardi17
22.2.2019  (#1)
Zunächst fällt mir auf, dass du wohl das warme und das kalte Ende tauschen solltest. Dann hätte die kalte Seite mehr Abstand zum Haus, was besser wäre.

Zu deiner Hauptfrage: Grundsätzlich schaut mir das machbar aus.

Fragen:
Ist der Heizwärmebedarf senkbar? Für ein Kleingartenhaus kommen mir die 5,4kW Heizlast ein wenig viel vor, hier gibt es bestimmt noch Potential (Fenster, Art der Dämmung ...) Hast du schon einen Energieausweis?
Wenn nein, lass frühzeitig einen erstellen, und nutze ihn als Planungstool, um deine Heizlast zu reduzieren.
Weißt du, dass die Bodenart Lehm ist? Wenn das zuträfe, wäre das natürlich sehr gut.

Ganz allgemein: Bei ein wenig kniffligen Grundstücken (wir hatten auch eines, wo kein 0-8-15 RGK RGK [Ringgrabenkollektor] möglich war) kann es helfen, die Planung an einen Profi zu vergeben. Wir haben das so gemacht, und waren letztlich sehr froh darum. Allerdings haben wir, wie du, im Vorfeld selbst mit dem Trenchplanner herumgespielt, um festzustellen, ob ein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wenigstens grundsätzlich möglich wäre emoji (und sind dabei, wie vermutlich auch du, von einer zu hohen Heizlast ausgegangen).

Zu unserer Planung vom Profi: Der letztlich realisierte RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wirft 40% mehr ab, als es unsere Eigenplanung getan hätte.

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  •  Steevie
22.2.2019  (#2)
Hallo Vardi17, danke für deine Antwort.
Ja die Heizlast ist geschätzt. In Summe sind wir 3-4 Personen mit Warmwasser auf 140m² Wohnfläche.
Die Aussenwände werden einen U-Wert ca 0,20 haben. Die Fenster werden Holz Alu 3fach verglast. Im EG relativ viel Fensterfläche.
Lt. dem Plan von der Stadt Wie sind wir noch im Lehmbodenbereich.
Genaueres kann natürlich erst nach einer Probegrabung gemacht werden. Aber beim Arbeiten im Garten hab ich mich immer geärgert weil das schwere, klebrige Zeug nicht von der Schaufel wollte.
Wie sieht das eigentlich mitn Grundwasser aus? Mein Nachbar hat ein Pool graben lassen und hatte bei nem Meter tiefe schon Wasser.
Noch habe ich keinen Energieausweis rechnen lassen, sind erst bei den Grundrissen und Anbieterwahl.
Sollten wir den Eindruck gewinnen das es möglich ist und auch ein Baggerfahrer sich das antun möchte (200m nur 140cm breit zur Straße) investieren wir natürlich gerne in eine Planung vom Profi.

LG
Steevie

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  •  Vardi17
22.2.2019  (#3)

zitat..
Steevie schrieb: Wie sieht das eigentlich mitn Grundwasser aus? Mein Nachbar hat ein Pool graben lassen und hatte bei nem Meter tiefe schon Wasser.


Kann für den Keller problematisch werden, der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] würde das Grundwasser lieben -> du hättest super Sole-Werte!
A propos: Wäre eine Grundwasser-WPWP [Wärmepumpe] etwas für dich?

zitat..
Steevie schrieb: Lt. dem Plan von der Stadt Wie sind wir noch im Lehmbodenbereich.
Genaueres kann natürlich erst nach einer Probegrabung gemacht werden. Aber beim Arbeiten im Garten hab ich mich immer geärgert weil das schwere, klebrige Zeug nicht von der Schaufel wollte.


emoji

zitat..
Steevie schrieb: Die Aussenwände werden einen U-Wert ca 0,20 haben.


Das ist kein aktueller Baustandard. Als mittlerer U-Wert wäre das in Ordnung, für die Außenwände ist das deutlich zu viel.

zitat..
Steevie schrieb: Noch habe ich keinen Energieausweis rechnen lassen, sind erst bei den Grundrissen und Anbieterwahl.


Tipp: Lass das so früh wie möglich machen. Unser erster EA EA [Energieausweis] wurde erstellt, sobald der erste Entwurf vorlag. Dadurch hatten wir noch in der Planungsphase die Möglichkeit, die richtigen Maßnahmen zu setzen, um unsere Heizlast zu reduzieren. Der ursprüngliche Heizlast wäre um ein Drittel höher gewesen, das macht schon einiges aus, wenn man die laufenden Kosten betrachtet.

Eine gute Maßnahme zum Reduzieren der Heizlast: auf ein gutes A/V-Verhältnis achten, also keine (oder kaum) Rücksprünge, Vorsprünge etc.

Fensterfläche: Bei Wintersonne ist die große Fensterfläche im EG ideal, die hilft mit, die tatsächliche Heizlast zu reduzieren. An Nebeltagen nützt dir die natürlich nichts.

Die Fenster selbst (3 Scheiben, Holz-Alu): Achte hier auf die energetischen Werte der Fenster. Nicht alle Fenster mit 3-Scheibenverglasung sind automatisch energetisch top.

zitat..
Steevie schrieb: ein Baggerfahrer sich das antun möchte


emoji
Ja, das kann ich mir vorstellen, dass das ein Thema ist. Aber es gibt sie, die guten Baggerfahrer emoji
Wir hatten auch den winzigsten Bagger, den man sich vorstellen kann, weil auf dem Grundstück nichts anderes Platz gehabt hätte.

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  •  Steevie
22.2.2019  (#4)
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Kleingarten wird die Wand so dünn wie Sinnvoll gebaut, in userem Fall unter 30cm inkl. Dämmung und Installationsebene, Massivholz komm ich so auf einen U-Wert von 0,20. Im Riegelbau ca. 0,17. Mehr geht nicht.
Als Dämmstoffe werden nur Holzdämmstoffe verwendet.

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  •  Vardi17
22.2.2019  (#5)
In dem Fall werden die anderen Faktoren für die Gesamtbilanz umso wichtiger, vor allem das A/V-Verhältnis. Unabhängig vom Heizsystem sorgt eine niedrige Heizlast für möglichst niedrige Heizkosten, deshalb lohnt es sich, so weit wie möglich darauf zu achten. 

Wandaufbau: Auf ubakus.de lässt sich sehr gut der U-Wert verschiedener Wandaufbauten nachrechnen. 

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  •  bloom
  •   Bronze-Award
22.2.2019  (#6)
Grundwasser wäre gut für den Kollektor. Meiner liegt auch im GW und ich war das Jahr noch nie unter 4 Grad KT ein, aktuell geht's Richtung 6 Grad hinauf. 

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  •  Steevie
22.2.2019  (#7)
Ubakus hab ich schon ausprobiert und verschiedene Wandaufbauten, Dämmstoffe verglichen danke.

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  •  Steevie
22.2.2019  (#8)
Kühlt das Grundwasser dann nicht im Herbst die Erde ab? Bzw erwärmt sich die Erde dann auch wie wenn kein Grundwasser wäre?

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  •  Vardi17
22.2.2019  (#9)
Schön, dass du ubakus entdeckt hast, das ist ein recht hilfreiches Werkzeug. Wir haben dort unseren konkreten, vom Zimmerer vorgeschlagenen Wandaufbau eingegeben.

Zum Wasser kann ich dir von unserem Projekt her folgendes erzählen:
1. Wir versickern gezielt Regenwasser über unserem Kollektor, und zwar jenes Wasser, das aus der Regenwasserzisterne überläuft.
Der Kollektor braucht Regenwasser, um sich wieder zu regenerieren. Je mehr Feuchtigkeit er abbekommt, desto besser geht es ihm. Dafür ist nicht nur die Wassertemperatur verantwortlich, sondern auch die Tatsache,  dass das Wasser den Boden anfeuchtet. Der feuchte Boden kann sich besser um das Rohr herumschmiegen. Je dichter das Solerohr aber von Erde / Lehm umschlossen wird, desto besser funktioniert die Wärmeübertragung.
2. Wir haben einige RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Schleifen um den Boden der Regenwasserzisterne "herumgewickelt". In der Tiefe friert das Zisternenwasser nicht ein und hat damit eine vergleichsweise gute Temperatur. Dadurch kann die Soletemperatur positiv beeinflusst werden.


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  •  raferl
26.2.2019  (#10)
Steevie, mich würds freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hältst.

Darf ich fragen, wie du auf 30cm dicke Wände kommst?

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  •  Christiano
  •   Silber-Award
26.2.2019  (#11)
Hallo Steevie,
wegen dem hohen Grundwasserspiegel würde ich Abstand von einer senkrechten Verlegung nehmen, ist außerdem bei dir nicht notwendig. 
Vorschlag: https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=RAEMCk1Mi9qeuXZS8Kcx
Die Teilbereiche D+E müssen vor dem Kelleraushub erfolgen, desgleichen der Sickerschacht wobei dieser auch etwas nach oben zum Haus hin rücken könnte.
Ist das Versickern von Oberflächenwasser seitens der Behörde gefordert?
Gibt es eine Terrasse und wo würde sich diese befinden?

Da der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] überwiegend im Wasser liegen wird, hast du wohl allzeitig gute Sole Temp. was wiederum sehr gute AZ ermöglichen wird. Kannst du in Erfahrung bringen ob und in welcher Höhe sich der Grundwasserspiegel ändert?
Den Bereich D habe ich extra etwas schmaler geplant, damit sollte es möglich sein das beim Kelleraushub ein schmaler Streifen gewachsener Boden vorhanden bleibt.  
Zu den U-Werten einer Wand, 0,2 finde ich noch vertretbar wobei man hier besseres anstreben sollte. Beim Dach und Bodenplatte würde ich dann keine Kompromisse eingehen, bei euch wegen dem Grundwasser besonders wichtig. Wir haben auch nur 0,18 Wand aber Top Werte bei den Fenstern, Bodenpl. und Dach und damit erreicht man in der Regel bei  Berücksichtigung der Wärmebrücken auch einen mittleren U-Wert von 0,2. 

Wolfgang

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  •  Vardi17
26.2.2019  (#12)
@raferl, solltest du etwa ein Nordtiroler mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Ambitionen sein? emoji

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  •  raferl
26.2.2019  (#13)
@Vardi17, aufgrund der jetzt schon absehbaren schwierigen Umsetzung würd ich noch nicht von Ambitionen reden, aber Interesse ist auf jeden Fall da, wer weiß.. emoji

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  •  Vardi17
26.2.2019  (#14)
Hänge eigenen sich super für Ringgrabenkollektoren ... spreche da aus eigener Erfahrung: Wir hatten nur einen kleinen Bagger, aber aufgrund der Hangglage musste kaum gebaggert werden emoji

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  •  raferl
27.2.2019  (#15)
Ich hab deine Beschreibung gelesen. Klingt sehr spannend. Wenn ich darf, melde ich mich gerne wenn die Frage konkret wird.

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  •  Vardi17
27.2.2019  (#16)
Jederzeit gerne!

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