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Stegträger und Zimmerer

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  •  Dehalion
22.11. - 28.11.2020
3 Antworten | 3 Autoren 3
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Hallo!

Ich hätte mal eine generelle Frage zu Stegträgern/TJI-Trägern.
Nun hat mir schon die dritte Zimmerei gesagt, sie verbauen sowas nicht.

Es hat fast den Eindruck, dass sie sich zuerst dumm stellen und wenn das Thema nicht wechselt, dann gehen sie zu "bringt nicht so viel" und "aufwändiger" um.

Bisher hab ich nur folgende Argumente bekommen:
 • Verwenden wir nicht (keine Erfahrung)
 • Wollen keine Werkstoffe mischen, weil am Fenster sowieso KVH benötigt wird (?)
 • Gibt nur zwei Anbieter, die deshalb den Preis diktieren können
Jetzt hab ich selber schon auf der Baustelle eines Bekannten mitgeholfen und dort ein paar TJI-Träger eingebaut. Das ging ziemlich einfach. Leider ist dessen Zimmerer viel zu weit weg, er baut ziemlich viel Holzriegel mit TJI.
Und ein bisschen was machts dann doch aus wenn man im U-Wert-Rechner das KVH gegen TJI austauscht.

Überseh ich irgendein wesentliches Argument dagegen oder warum "wehren" sich unsere Zimmerer so dagegen?

  •  taliesin
23.11.2020  (#1)
Ich hatte die vor langer Zeit für einen Passivhausbau auch auf dem Schirm und es ging mir ähnlich. Am Ende habe ich die dann auch ausdesigned, weil ein Zimmerer mir eine Alternative gesagt hat, die tatsächlich deutlich günstiger ist.

Das Hauptproblem für mich war, dass bei einem Steildach die herausschauenden Sparren zumindest ungewöhnlich sind. Auch ist die Bewitterung für die TJI-Träger, soweit ich mich erinnere, nicht zulässig.

Die Alternative der meisten Zimmerer waren für das Passivhaus ein 30 x 6er Leimholzbinder als Sparren, preislich ein Wahnsinn und statisch extrem überdimensioniert.

Die Lösung war dann ein normaler Sparren (z.B. 140x100, je nach Statik) und dann seitlich dran einfach eine OSB-Platte geschraubt in der geeigneten Höhe, z.B. 30cm, dann unten wieder ein 50x50 Kantel und gut. Die OSB-Platte muss dabei nicht mal durchgängig sein, es könnten auch Trapezabschnitte sein, damit reduziert sich der Holzanteil weiter.

Diese Konstruktion kostet einen Bruchteil, erlaubt in der Ansicht einen normalen Sparren, hat thermisch sehr ähnliche Werte und ist einfach baubar, ganz ohne Sonderteile. Es entzerrt auch die Gewerke, der Zimmerer kann den Super-08/15-Dachstuhl bauen und beim Ausbau+Dämmen macht man die Unterkonstruktion.
Wenn man den sommerlichen Hitzeschutz verbessern will schraubt man unten noch eine 20er Holzplatte (OSB oder VZ) dran, dann Dampfbremse und noch 3cm Installationsebene (mit Dämmung) und dann Gipskartonplatten, o.ä.

Eine ähnliche Konstruktion habe ich auch bei meiner vorgehängten Fassade verwendet ... für Bilder einfach in meinen Beiträgen suchen, bin heute schon etwas faul emoji

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
23.11.2020  (#2)
Ich habe für die nachträgliche Fassadendämmung und Dachbodendämmung bei unserem Haus 240 mm Stegträger verwendet wie auch bei div anderen Gebäuden.
Schwere Holz-Passivhausfenster und- Türen habe ich ganz außen zwischen die Stegträger montiert, die mit 110 kp/lfm belastbar sind-
es gibt also reichlich Reserven und KVH ist nicht erforderlich.

Aufgrund der 39 mm dicken, seitlich überstehenden Stege lassen sich die sehr einfach mit kurzen Schrauben auf bestehende Fassaden montieren, zudem entspricht der U-Wert und das Gewicht etwa einem Drittel gegenüber KVH mit derselben Außendimension.

Die Maßgenauigkeit und Dimensionsstabilität ist wesentlich besser als bei KVH.

Für sichtbare Dachüberständen würde ich die nicht verwenden, bzw verkleiden.

Weissenseer Holzbau verwendet Stegträger bei allen Gebäuden für die Wände und Dächer.

Bei uns sind die Holzbaubetriebe auch sehr konservativ, bzw teilweise weiterbildungsresistent und bleiben bei den Materialien und Bauweisen, die sie kennen.

Andreas Teich 


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  •  Dehalion
28.11.2020  (#3)
Herzlichen Dank für die Rückmeldungen :D

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