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RGK oder Saugheber als mögliche Quelle für Wärmepumpe

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  •  patrick09
11.11. - 12.11.2021
10 Antworten | 5 Autoren 10
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Hallo zusammen,
ich hab schon unzählige Beiträge zum Thema RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gelesen und mich hat das System grundsätzlich überzeugt. Dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gegenüber steht eine Heizsystem mit Grundwasserwärmepumpe, da ich absolut kein Fan von Luftwärmepumpen bin.
Energieausweis liegt derzeit noch nicht vor, es handelt sich um Einfamilienhaus mit 200m² auf zwei Etagen (ohne Keller), das Baugrundstück hat 1200m².
Mein Nachbar hat heuer gebaut und eine Grundwasserwärmepumpe realisiert. Anbei der Bohrgutachten sowie Bilder der Baugrube. Ich hab vor, dass ich mein Grundstück um 40cm aufschütte, da die aktuelle Geländeoberkante unterhalb der Straße liegt.

Was denkt ihr, ist der Boden zu schottrig, für eine "einfache" RGK installation. Wär ein Saugheber möglich, bzw. im Vorteil zum RGK RGK [Ringgrabenkollektor]? Einen Trinkwasserbrunnen muss ich ohnehin bohren lassen.


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MfG
Patrick

  •  passra
  •   Gold-Award
11.11.2021  (#1)
Grundsätzlich würde eine Saugheberlösung bei -4,5m Grundwasserstand schon funktionieren. Um Höhe "zu gewinnen" , könnte man ja Pumpe und Wärmetauscher in den Brunnenkopf bauen, bringt meist auch noch 1-2m.
Zuerst müsste aber das Wasser getestet werden, ob die Inhaltsstoffe passend sind für eine WPWP [Wärmepumpe]-Nutzung (Stichwort Verockerung).

ABER: Die Nutzung des Grundwasser ist technisch und finanziell die aufwändigste Art der Erdwärmenutzung. Alleine meine beiden Brunnen haben 9500€ gekostet! Dazu noch WT (1500€) und Pumpe (800€) und Verrohrung...

Wenn ein RGK möglich ist, würde ich IMMER einen solchen bauen. Da ist selbst bei Erstellung durch ein Firma mit 5000€ alles gemacht!

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  •  patrick09
11.11.2021  (#2)

zitat..
passra schrieb: Grundsätzlich würde eine Saugheberlösung bei -4,5m Grundwasserstand schon funktionieren. Um Höhe "zu gewinnen" , könnte man ja Pumpe und Wärmetauscher in den Brunnenkopf bauen, bringt meist auch noch 1-2m.
Zuerst müsste aber das Wasser getestet werden, ob die Inhaltsstoffe passend sind für eine WPWP [Wärmepumpe]-Nutzung (Stichwort Verockerung).

ABER: Die Nutzung des Grundwasser ist technisch und finanziell die aufwändigste Art der Erdwärmenutzung. Alleine meine beiden Brunnen haben 9500€ gekostet! Dazu noch WT (1500€) und Pumpe (800€) und Verrohrung...

Wenn ein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] möglich ist, würde ich IMMER einen solchen bauen. Da ist selbst bei Erstellung durch ein Firma mit 5000€ alles gemacht!

@­passra danke für deinen Input, dass bestättigt mich in meiner Annahme. 
Bezüglich RGK RGK [Ringgrabenkollektor] wär jetzt nur interessant, ob ich mit dem Schotterboden effizient genug arbeiten kann, oder ob ich hier doch lieber etwas Lehm miteinbringen sollte. Das verlegen wird in Eigenregie passieren.

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  •  Stoffal02
  •   Silber-Award
11.11.2021  (#3)
Bei 4,5Meter Grundwassertiefe würde ich auch keinen Bohrbrunnen machen, sondern diesen Graben lassen und Schachtringe versetzen. Mit ist schon klar, dass sich der Brunnenbohrer mit dem Sumpfrohr in festen Boden setzten muss. Aber ein 20 Meter tiefes Loch obwohl das Wasser bei 4,5 Meter beginnt....

Ich habe das Grundwasser in ca. 7 Meter tiefe und habe einen Saugheber verbaut. Den Brunnen hätte ich sowieso fürs Bewässern gemacht, also kann ich diese Kosten eigentlich nicht dem Saugheber zurechnen. Der Schluckbrunnen wurde mit einem Seilbagger gegraben.

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  •  Marty
  •   Bronze-Award
11.11.2021  (#4)
Saugheber wäre optimal bei dir wenn das Wasser (Temperatur, kein Eisen+Mangan) passt und die Behörde mitspielt.

Der erste Schritt für dich wäre mal beim Nachbarn fragen, ob der eine Wasseranalyse gemacht hat, bzw wie er sein System gebaut hat.
Da er schon eine hat, gehe ich mal von keinem Eisen- bzw Mangangehalt aus. Problematisch könnten aber noch hohe gelöste Gasanteile sein, die dir dann beim Saugheber Schwierigkeiten machen (die man aber auch durch zwischenzeitliche Spülvorgänge beheben kann ...). Ist eine Frage des Aufwands, den man betreiben will.

Der zweite Schritt wäre die behördliche Situation abklären.
Bei mir hat zB die Behörde einen Saugheber verhindert, da der Schluckbrunnen 1m über dem 100-jährigen Grundwasserspiegel sein muss ... ist jetzt kein Beinbruch, kostet halt 1 Punkt beim COP.

Dann gehts an die Kosten ... Wenn dein Grundwasserspiegel nicht sehr schwankt, würde ich auch eher graben und Schachtringe setzen, denn das sollte günstiger sein und du hast evtl. weniger Probleme eine 2. Pumpe zur Gartenbewässerung reinzusetzen.
Der Schluckbrunnen ist bei mir zB ein gewöhnlicher Sickerschacht, in den auch das Regenwasser geht. Mein Boden schaut gleich aus wie auf deinen Bildern, dadurch sollte es sich problemlos ausgehen, Regenwasser und Schluckbrunnen in den gleichen Schacht zu leiten. Also keine Mehrkosten außer den Schluckschlauch hinlegen. Saugheber geht bei dem Höhenunterschied zwar nicht mehr, aber wenn du den Verlust von 1 COP Punkt auf 30 Jahre rechnest, kommst wahrscheinlich pari raus.

Alternativ kannst du einen Bodenaustausch machen und den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] dort reinlegen, wenn zuwenig Platz ist. Oder eben auch einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] auf (viel) mehr Fläche vergraben. Möglich ist er schon, der Boden ist halt nicht gut. Da wird dein Kollektor ca doppelt so viel Fläche brauchen wie ein lehmiger Boden. Ist eben eine Kostenfrage. 

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  •  patrick09
11.11.2021  (#5)

zitat..
Marty schrieb: Der erste Schritt für dich wäre mal beim Nachbarn fragen, ob der eine Wasseranalyse gemacht hat, bzw wie er sein System gebaut hat.

Da wurde der Trinkwasserbrunnen so gebohrt, dass zwei Pumpen Platz finden, also eine eben fürs Trinkwasser und die nötige für die Wasserzufuhr zur Wärmepumpe. Schluckbrunnen ist da auch zugleich der Sickerschacht.

Wasseranalyse sagt folgendes:


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  •  passra
  •   Gold-Award
11.11.2021  (#6)
Hier mal meine Wasserwerte mit den Grenzen, die für WPs angegeben werden. Bei dir ist der Eisenwert recht hoch, könnte das nicht zur Verockerung des Brunnens und der WTs führen?


2021/20211111984431.png


2021/20211111278848.png

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  •  Marty
  •   Bronze-Award
11.11.2021  (#7)
Bzgl. Eisen und Mangan kommt es auch auf den gelösten Sauerstoff oder auch positives Redoxpotenzial an. Ist je mehr dieser Kombinationen auch über dem Grenzwert sind, dann ist die Verockerung durch den Eisen- bzw Mangangehalt im Sickerschacht ein Problem.

Beim Wärmetauscher musst du dann einen geschraubten verwenden und den dann wohl jedes Jahr mal öffnen und durchspülen. Sind halt wieder Mehrkosten.

Es gibt ja mehrere verschiedene Parameter mit Grenzwerten, die sind vereinzelt trotzdem unbedenklich, oder führen halt zu Einschränkungen. Z.B.: die Leitfähigkeit wie bei Passra (und mir, bin da über 800 µS/cm). Da darf nirgendwo mehr was aus Kupfer sein, sonst korrodiert alles. Da brauchst du unbedingt einen Edelstahlwärmetauscher und auch die Pumpe muss aus korrosionsbeständigen Materialien sein.

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  •  patrick09
12.11.2021  (#8)
Nachdem ich genug Grundstücksfläche zur Verfügung habe, wäre dann wohl doch wieder der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] die vernünftigste, sowie langlebigste Lösung, seh ich das richtig?

Selbst bei ungünstigsten Verhältnissen bekomme ich über 9000 Watt Heizleistung zusammen:
https://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/trenchplanner.html?id=UcKDZYBHMOuJBj22c3Zh

MfG
Patrick

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  •  passra
  •   Gold-Award
12.11.2021  (#9)
Meiner Meinung nach ja.

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  •  erwinh
  •   Silber-Award
12.11.2021  (#10)
Ich denke auch dass der RGK RGK [Ringgrabenkollektor], wenn die Platzverhältnisse es zulassen, die sicherste Quelle ist. Beim Saugheber gibt´s mehr Fehlerquellen.
Wenn der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] im Wasser liegen würde wäre es hald perfekt, aber 4,5m ist dann schon wieder sehr tief...

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