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Rant: Gefahren der Vaillant Heizungssteuerung

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  •  kubist
9.1.2023 0
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Wollte mal kurz meine Erfahrung mit der Vaillant Heizungssteuerung loswerden - kA, ob ich was falsch gemacht habe, oder ob das eigentlich eine ziemliche Fahrlässigkeit seitens Vaillant ist:

Haben letzten Sommer ein ca. 9 Jahre altes EFH gekauft, mit Vaillant Brennwerttherme Aurocompact VSC S 126/3-5 180-HL und Steuermodul CalorMatic 470. Letzte Wartung war Ende 2021.

Im Sommer waren wir noch nicht wirklich mit der Heizung vertraut, uns fiel nur auf, dass die Therme regelmäßig angesprungen ist, um das Warmwasser zu erhitzen. Aber alles wirkte ganz gut, auf der Anzeige an der Therme schwankte die Temperatur immer zwischen 55 und 65°C.

Sensibilisiert aufgrund der Energiekostenthematik haben wir uns vor Allem den Gasverbrauch angeschaut, der kam uns mit ca. 0,8 m³ am Tag für das 180m² EFH mit 2 Personen nur für das Warmwasser relativ hoch vor. Mangels Erfahrung dachten wir, es liegt wohl daran, dass das Haus (leider) mit Zirkulationsleitung umsetzt wurde.

Die Warmwasserspeichertemperatur war auf 60°C gesetzt, die Vorbesitzer hatten die Therme so konfiguriert, dass sie zwischen 4:30 und 22:30 Warmwasser aufbereitet. Nach ein bisschen Recherche wollten wir das optimieren und haben je nach Wochentag 2-3 Zeitfenster Morgens/Mittags/Abends definiert und die Zirkulation entsprechend auf diese Zeitfenster adaptiert. Soweit, sogut, wir dachten, alles wäre paletti.

Da die Heizkurve der Heizung nicht gut eingestellt war, habe ich mich gestern erstmals in die Facharbeiterebene gewagt. Dort ist mir dann gleichmal die Kinnlade runtergefallen: der Warmwasserspeicher schafft als Maximaltemperatur trotz Soll auf 60°C maximal 45°C. Das dauernde Zyklieren der Therme scheint offenbar nicht dem Wärmebedarf der Zirkulationsleitung geschuldet zu sein, sondern es ist vermutlich ein Problem mit dem Sekundärwärmetauscher.

Gut, so ein defekt kann wohl nach 9 Jahren auftreten. Was mich aber maßlos ärgert, ist die absolut benutzerunfreundliche und in diesem Fall eigentlich auch gefährliche Steuerung von Vaillant:

Ersten zeigt die Therme keinerlei Fehlermeldung an, obwohl sie bei weitem die Warmwasser-Solltemperatur nicht erreicht, den Speicher pro Stunde nur ein paar Grad bis maximal 45°C hochbekommt, und wir jetzt offenbar monatelang durchschnittlich nur irgendwo zwischen 33°C bis 43°C im Speicher und Zirkulationssystem hatten, ohne das zu merken.

Dass die Heizkurve in den Facharbeitereinstellungen versteckt ist, kann man vielleicht noch diskutieren. Aber dass die Warmwasserspeichertemperatur da auch versteckt ist, finde ich in dem Zusammenhang sehr fragwürdig. Auf jedem Elektroboiler befindet sich aus gutem Grund eine Temperaturanzeige, aber auf dem Vaillant-Gerät ist diese weder auf dem Gerät sofort ablesbar, noch in der normalen Steuerung ersichtlich.

Dann kam noch mein Irrtum dazu, dass ich dachte, die Anzeige auf der Therme, die zwischen 55°C und 65°C zykliert, wäre eben diese Temperatur. Kam erst jetzt drauf, dass es sich wohl um die Temperatur des Brennerkreislaufs handelt. Habe sowohl die Benutzeranleitung als auch die Wartungsanleitung 2x gelesen, und da findet sich kein Hinweis dazu.

Super ins Bild reiht sich dann auch noch der Umstand, dass der Temperaturregler für die Warmwassertemperatur am Gerät außer Funktion ist, wenn ein externes Steuermodul angeschlossen ist, aber beim Drehen trotzdem Werte anzeigt. Auch hier kein Hinweis dazu in der Bedienungsanleitung.

Ich weiß nicht, was sich Vaillant mit dieser Software bzw. diesem Bedienkonzept denkt, aber in Bezug auf mögliche Legionellenbildung ist das schon fast fahrlässig vom Hersteller, dass es da keine Warnung und eine auf den ersten Blick ablesbare Boiler-Isttemperatur gibt, außer in der "Facharbeiterebene", die durchaus gesperrt hätte sein können...

Vllt. hilft die Erfahrung ja jemandem in Bezug auf eine Herstellerentscheidung, bzw. auch dabei, wirklich regelmäßig die Boilertemperatur im Auge zu behalten. Am Freitag kommt der Vaillant-Kundendienst, mal sehen, was er als Ursache identifiziert. Wenn es tatsächlich der Sekundärwärmetauscher ist, wundert mich, dass die Therme das Problem nicht erkennt, und damit auch sinnlos Energie verbrät, den Brenner und die Umschaltventile verschleisst.

Wir werden wahrscheinlich dieses Jahr einen Umstieg auf Wärmepumpe vornehmen, und diese Erfahrung bringt mich jetzt definitiv näher zu asiatischen Herstellern...



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