Für eine eigene Studie benötige ich realistische, d. h. gemessene Werte von raumweisen Heizleistungen typischer Räume im Vergleich zu den berechneten Heizlastwerten. Mir ist bewusst, dass hier sehr viele Faktoren eine Rolle spielen können, aber es geht mir hier um Durchschnittswerte im Vergleich zu Rechenwerten.
Vielleicht hat jemand von euch schon verlässliche Daten zur Verfügung. Wenn raumweise Daten nicht verfügbar sind, dann würden mir zumindest schon Werte vom gesamten Haus dienen.
wir haben sehr viele solcher daten und bereiten gerade ein forschungsprojekt mit der fh-Salzburg zum thema vor. damit wollen wir neue ansätze zur heizlastberechnung in A auch im efh etablieren. im großvolumigen bau sind ja simulationen längst an der tagesordnung.
du weißt ja daß im passivhaus die reale heizlast typisch 40-50% der normativen heizlast beträgt.
nach unseren feldauswertungen ist das verhältnis im niedrigstenergiegebäude (nzeb) je nach standort bzw solarer architektur bei 60-90% real zu normativ.
Danke Arne für die rasche Rückmeldung und den Wertebereich! Dann bin ich auch schon gespannt, ob wir in naher Zukunft einmal eine Heizlastnorm bekommen, die der Überdimensionierung aufgrund der Angst vor den Normwerten ein Ende setzen kann.🧐
also wenn der Energieausweis WIRKLICH mit korrekten und realistischen Daten gefüttert wird, ist der doch auch nicht so weit weg von der Realität. Mit den Standort-spezifischen Werten sollte sich dann ja halbwegs gut arbeiten lassen?!
@Pedaaa mit diesen Wertevergleichen habe ich zu wenig zu tun. Das könnt ihr sicherlich besser beurteilen, ob man die Werte im Energieausweis heranziehen kann. Aber ist ein guter Ansatz, da ja die thermische Modellierung relativ genau ist. Ja, Voraussetzung ist, dass der Rechner keine Defaultwerte verwendet, sondern möglichst reale Daten.
Wenn wir schon beim Thema sind: Kühllasten bzw. reale Kühlleistungen würden mich auch interessieren, wobei hier natürlich vorauszusetzen ist, dass eine ausreichende Fensterabschattung zumindest der Direktstrahlung stattfindet.
Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass je niedriger die Transmissionsverluste werden (Wände, Fenster), desto weiter können die errechneten Werte von den realen Werten abweichen, da andere 'Störfaktor' ev. überrepräsentiert sind.
Bei 400m² Außenfläche und 0.1W/m²K sind das gerade mal 40W/K, im Durchschnittswinter 0°C unter 900W. Eine beschienene Fenstersüdfläche bei g=0.58 bringt da pro m² über 500W. Ohne Masse spielt die Temperatur Jojo. Bei 27°C im Südseitenwohnzimmer machen die Leute die Türe auf ... bei Minusgraden.
Ohne Simulation bekommt man diese Szenarien eigentlich nicht in den Griff, bei schweren Gebäuden ist das einfacher, weil man mit ev. Tagesmittelwerten zurecht kommt.
.. leitwolf schrieb: Mir ist bewusst, dass hier sehr viele Faktoren eine Rolle spielen
Wenn man also Praxiswerte möchte, muss man dazu einen Aufsatz über die Randbedingungen schreiben.