Schönen Nachmittag ihr Freunde des Energiesparhauses,
ich hoffe mal wieder auf das Schwarmwissen in diesem Forum!
🧐 Wie manche von euch vielleicht wissen, wohnen wir seit Sommer 2015 in unserem EFH im Nordburgenland:
- Klassische Elektroinstallation (kein Smart Home, Bus-System oder dergleichen)
- D&W Kompaktgerät x² S5 (WP+KWL, separater 300 Liter WW WW [Warmwasser]-Speicher, 120 Meter TB als Wärmequelle), mit dem ca. 240 m² Estrichfläche beheizt werden. Dabei handelt es sich um eine ausschließlich Innentemperatur gesteuerte On/Off-Wärmepumpe, Zieltemperatur liegt am RBG bei ca. 22,5 Grad.
- Bisher haben wir ca. 6.500 kWh Strom im Jahr verbraucht, davon ca. die Hälfte für WP WP [Wärmepumpe]/KWL/WW
- 2 Verbrenner-Autos (1 x Diesel, 1 x Benzin) die uns noch die nächsten Jahre erhalten bleiben sollen. Das war schon immer so, dass wir die Autos quasi totfahren, und dann den nächsten Gebrauchten kaufen.
Im Februar 2022, wenige Tage vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, haben wir eine PV-Anlage bei unserem Hauselektriker beauftragt. Fertiggestellt wurde dann erst Mitte April 2023, und zwar 18,6
kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung]-Panelleistung an einem 16 kW Solaredge-WR (kein Hybrid) in O/W-Ausrichtung sind es geworden. Die Einspeisetarife waren damals sehr hoch, darum sind wir dem Motto "Mach das Dach voller" gefolgt, und haben auf Hybrid-WR und Speicher verzichtet. Zumindest war der Preis nach Abzug von Bundes- und Gemeindeförderung mit ca. € 1.150 pro
kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] noch halbwegs human. Mittlerweile würde ich es vielleicht anders machen, aber das Kind ist jetzt eh schon in den Brunnen gefallen.
Seither versuchen wir natürlich, soviel Stromverbrauch wie möglich in die Sonnenstunden zu verschieben. Das bedeutet:
- Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner, etc. laufen nach Möglichkeit tagsüber
- Zeitfenster für die Warmwasser-Bereitung ist auf 13:00-14:30 Uhr begrenzt
- Für die Heizung habe ich eine leichte "Tagesanhebung" eingestellt. Konkret bedeutet das, dass die Zieltemperatur im Haus zwischen 08:30 Uhr und 14:30 Uhr (also in den häufigsten "Sonnenstunden", wobei das im Winter relativ ist) um 0,5 Grad angehoben wird. An sehr sonnigen Tagen, wenn sich auch das Haus solar entsprechend erwärmt, geht die Heizung zu der Zeit natürlich nicht mehr an. Insgesamt funktioniert das halbwegs, an einem durchschnittlichen Wintertag schaltet sich die Heizung irgendwann am frühen Morgen ein, läuft dann aufgrund der Tagesanhebung bis 14:30 Uhr (mit Unterbrechung durch WW WW [Warmwasser]-Bereitung) durch, und schaltet sich dann aus. Ob das von der Energiebilanz sinnvoll ist, weiß ich noch nicht. Allerdings sind die Fliesen im Bad dann Spätabends, wenn man duschen oder baden geht, schon ziemlich ausgekühlt.
- Laut Solaredge-Energiezähler kann das dann je nach Sonne und Wärmebedarf des Hauses so aussehen:
Oder auch so:
Die dauernden Zacken im Verbrauch sind wohl das Infrarot-Heizpanel im Bad, dass verzweifelt versucht, die 23 Grad Raumtemperatur im Raum zu halten. Das werde ich noch versuchen zu reduzieren, indem ich die Heizungspumpe auf weniger Watt einstellen, und den Durchfluss in allen anderen Räumen noch ein wenig reduzieren werde.
- Die Gesamtbilanz seit Inbetriebnahme sieht übrigens so aus:
Bisher wird der PV-Überschuss zum Marktpreis an die OeMAG eingespeist. Den Strom beziehen wir von meine Wasserkraft, wo wir uns Ende 2022 für 12 Monate gebunden haben zu einem - nachträglich betrachteten - Wucherpreis von über 35 Cent pro kWh. Wir waren halt unsicher wegen der Strompreissituation, und aufgrund der Strompreisbremse war es eh quasi "wurscht" (der Steuerzahlen möge uns diesen Ausdruck in dem Kontext verzeihen
🤑). Ab 01.09.2023 wurde der Strompreis gnädigerweise auf 29,40 Cent mit 60 Tagen Gratis-Energie reduziert, auch hier kommt uns zusätzlich die Strompreisbremse zu Gute. Gebunden sind wir dort ab 01.01.2024 nicht mehr.
Nun überlegen wir, wie wir unseren Energieverbrauch optimieren können. Ich bin hier für alle möglichen Tipps offen, aber ganz konkret schwirren mir folgende Fragen im Kopf herum:
- Lässt sich die Wärmepumpe irgendwie intelligent mit der PV-Anlage, dem Stromzähler, etc. koppeln? Damit sie nicht zu starren Zeiten läuft, egal ob tagsüber Sonne da ist oder nicht, sondern vermehrt dann wenn eben Sonne da ist oder der Strom besonders günstig ist?
- In Folge würden wir dann überlegen, den Stromlieferanten zu wechseln. 100 % Ökostrom muss es für uns auf jeden Fall sein, schön wäre auch ein Anbieter, der nicht im ersten Jahr aufgrund von Wechselrabatten superbillig ist, und danach schweineteuer wird, sondern gleich einen fairen Preis pro kWh verlangt. Wie finde ich heraus, ob für uns insgesamt ein Anbieter mit stündlichen Strompreisen günstiger ist, oder ein klassisches Modell mit Fixpreis für ein Jahr. Ich weiß schon, dass hier niemand eine geeignete Glaskugel besitzt, aber ich schaff es leider nicht, ein Lastprofil aus dem System der Netz Burgenland herunterzuladen, dass für den Import in das Tool der E-Control geeignet ist. 🤔
- Und zu guter Letzt stellt sich dann natürlich auch noch die Frage, wem wir unseren PV-Überschuss in Zukunft verkaufen sollen? Weiterhin an die OeMAG, oder dem Stromlieferanten, oder gar einem Dritten?
So, jetzt hab ich mir das alles mal von der Seele geschrieben. Ich muss ehrlich sagen, ich hab hier leider den Überblick verloren und gerade ein bissl viel um die Ohren - darum wäre ich dankbar, wenn wir hier zumindest in die für uns voraussichtlich beste Richtung "gestupst" werden.
🙏 Abwägen und Entscheiden müssen wir dann eh selbst, das ist schon klar. Aber vorher darf noch gevotet werden, das Ergebnis steigert dann wahrscheinlich unsere Motivation!
LG
Michi
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