Wir haben in unserem Garten 2 alte Marillenbäume - richtig alt, geschätzt 50/70 Jahre aber bisher eigentlich noch sehr vital.
Die letzten 2 Jahre ist die Ernte frostbedingt ausgeblieben, aber die Bäume haben schön ausgetrieben. Vereinzelte Äste, die von Monilia befallen waren, haben wir rausgeschnitten.
Für heuer haben wir endlich mal wieder auf eine Ernte gehofft, die Bäume haben sehr ausgiebig geblüht und wir hatten keinen Frost, aber nach einer sehr warmen Phase nochmal eine Kältewoche.
Jetzt einige Wochen nach der Blüte schauen sie leider gar nicht gut aus, es sind keine Fruchtansätze zu erkennen und die Blätter treiben nur sehr vereinzelt aus. Die Ernte haben wir eh schon wieder abgeschrieben, aber erholen sich die Bäume dann zumindest im Folgejahr oder sind das bleibende Schäden? Schätze, dass wenn überhaupt nur ca 10 % der Äste derzeit austreiben, sonst hängen noch die Blütenreste und es kommt einfach nichts nach.
Andere Bäume hier in der Gegend zeigen das selbe Bild - die Nachbarn sprechen davon, dass die Bäume der Schlag getroffen hat. Apoplexie betrifft aber soweit ich gelesen habe vor allem Jungbäume? Hier sind aber etliche alte und etablierte Bäume betroffen.
Eine Arbeitskollegin hat von plötzlichem Baumtod durch starken Moniliabefall gesprochen, bei uns waren es aber immer nur einzelne Äste und das schon seit Jahren, das hat den Rest des Baumes bisher nie gestört und die Blüte war heuer auch noch vollständig über den ganzen Baum etabliert.
Was meint ihr, Bäume gedanklich schon abschreiben und über Ersatz im Herbst nachdenken oder besteht die Chance, dass sie sich nochmal erholen?
Nein, wir haben nicht gespritzt. Seit Jahren schon sind immer einige wenige kleinere Äste betroffen, das hat sich aber nicht weiter ausgebreitet und wir haben auch immer darauf geachtet, dass über den Winter keine Fruchtmumien am Baum verbleiben.
Kann es wirklich Monilia sein, wenn der Baum vorher überall geblüht hat? Müssten dann nicht vorher schon die Blüten ausgeblieben sein? Und wie gesagt, in der näheren Umgebung sind auch zumindest 2 weitere Bäume betroffen - ich vermute also irgendetwas, das mit der Witterung zusammenhängt.
Monilia dringt während der Blüte ein. Bei uns hat es dieses Jahr zweimal während der Blüte geregnet. Hab daher einmal beim leicht offenen Knospenstadium mit Kupfer gespritzt und ein zweites Mal außnahmsweise während der Vollblüte mit Duaxo (weil ich letztes Jahr auch 2/3 vom Baum wegschneiden durfte). Dieses Jahr hab ich keinen Befall, aktuelle Neutriebe sind schon über 15cm und der Baum eigentlich schon eine grüne Kugel. Ich hab aber auch eher wenig Marillen heuer, da die Bäume letztes Jahr durch den Rückschnitt und heißen Sommer sehr kämpfen mussten.
Du kannst testweise einen Ast wegschneiden. Ist dieser innen zum Teil oder komplett braun und nicht grün, hast du einen Pilz. Auf jeden Fall alles bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Und gerne die Baumschere zwischendurch desinfizieren. Mit etwas Glück wächst noch einiges nach. Würde dann aber auch fürs nächste Jahr nicht unbedingt mit einer großen Ernte rechnen.
.. Lu1994 schrieb: Da spritzt man mehrmals jährlich, bis die Erreger abgestorben sind, hab seitdem kein Thema mehr diesbezüglich
Danke soweit mal, werde dann mal ein paar betroffene Äste abschneiden und schauen wie sie innen ausschauen und Bilder machen, Werd aber erst Freitag dazukommen.
Etwas spritzen oder großflächig zurück schneiden ist aber wohl in der Praxis für mich nicht durchführbar, die Bäume sind geschätzt 5m hoch und haben recht ausladende Kronen, da bräuchte ich Unmengen an Spritzmittel und komm auch nicht gut hin.