Passivhaus: Baukosten

Kaum Mehrkosten beim Passivhaus?
Der Theorie nach sollte es beim Bau eines Passivhauses möglich sein, im Vergleich zum Niedrigenergiehaus ohne Mehrkosten auszukommen. Den erhöhten Aufwand für Dämmung, Fenster und Lüftungsanlage soll die Einsparung des Heizsystems kompensieren. Auch in der Realität ist es durchaus möglich, ohne Mehrkosten auszukommen. Gerade bei Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern wurde dies schon gezeigt. Bei Einfamilienhäusern empfielt sich aber eine gute Portion Skepsis, was die Kostengleichheit betrifft.

Die Kostengleichheit ist meist nur ereichbar, indem bei den Investitionen radikal eingespart wird.
Solche Lösungen sind dann zum Beispiel: Nachheizung der Zuluft mit Elektroregister, Badezimmertemperierung mit Elektro-Heizstrahler und Warmwasserbereitung mit E-Heizstab.

Differenzierte Betrachtung der Kosten ist wichtig!
Sinnvollerweise führt man eine Vollkostenrechnung durch und wird über die gesamte Lebensdauer eines Hauses bilanzieren. Die Betrachtung der Investitionen allein ist einseitig. Hier kommt damit ein wesentliches Argument für die Passivhaustechnologie ins Spiel: Auch bei Annahme von moderaten Energiepreissteigerungen wird über die gesamte Lebensdauer des Hauses gesehen ein Passivhaus oft eine sehr günstige Alternative sein.

Versuchen Sie in Ihrer Vollkostenrechnung möglichst alle Aspekte zu berücksichtigen, wie z.B. erhöhter Planungsaufwand des Baumeisters oder Architekten, erhöhter Aufwand bei der Bauüberwachung, evtl. vermehrte Bürokratie (Erlaubnis zum Weglassen aller Kamine) usw.