In einer Zeit, in der die Energiepreise kontinuierlich steigen, gewinnt das Thema Energieeinsparung immer mehr an Bedeutung. Viele Eigenheimbesitzer suchen nach alternativen Lösungen, um ihren Strombedarf kostengünstig zu decken. Eine effektive Möglichkeit dazu bietet die eigene Stromerzeugung vor Ort. Neben der Kosteneinsparung erweist man damit auch der Umwelt einen Gefallen, indem man selbst zum Energieproduzenten wird. Doch wie funktioniert die Eigenstromerzeugung und welche Optionen gibt es? In diesem Artikel stellen wir drei Technologien vor, mit denen die Stromrechnung langfristig reduziert werden kann.
Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien im deutschen Stromnetz verläuft recht langsam. Neben den steigenden Energiepreisen machen sich auch immer mehr Menschen Sorgen über die Auswirkungen auf die Umwelt und das Voranschreiten des Klimawandels.
Positiv ist jedoch zu bemerken, dass sich in den letzten Jahren enorme technologische Fortschritte in den Bereichen Solar- und Windenergie getan haben. Nach und nach werden Anlagen mit diesen Technologien auch für den privaten Gebrauch immer handlicher und kostengünstiger, wodurch sich verstärkt Möglichkeiten zur autarken Stromerzeugung im eigenen Zuhause bieten.
Dadurch können Eigenheimbesitzer nicht nur einen positiven Beitrag zur Energiewende leisten, sondern auch von einer verstärkten Unabhängigkeit von der zentralen Energieversorgung und den damit verbundenen Preiserhöhungen profitieren. Für Verbraucher, die in ihrem Eigenheim noch keine eigene Energiequelle haben, wird es deshalb höchste Zeit, um ein Stück mehr Autonomie und Freiheit zu gewinnen.
Es gibt heutzutage eine breite Palette an verfügbaren Methoden, um im eigenen Zuhause Energie zu erzeugen. Insbesondere "grüne" Technologien bieten sich dafür an und werden oft staatlich gefördert, was es Hausbesitzern ermöglicht, einen Teil der anfallenden Anschaffungs- und Nutzungskosten einzusparen.
Die Nutzung von Solaranlagen zur Energieerzeugung im eigenen Zuhause gilt als äußerst beliebt, vor allem seitdem deren Installation staatlich gefördert wird. Eine Solaranlage besteht aus speziellen Photovoltaikflächen, die normalerweise auf dem Dach des Hauses angebracht werden, um die Sonneneinstrahlung aufzunehmen. Die Solarzellen wandeln die Sonnenstrahlen in elektrischen Strom um, der entweder sofort im Hausnetz verbraucht oder in einem Solarspeicher gespeichert werden kann.
Doch nicht jeder hat die räumlichen und finanziellen Möglichkeiten, Solarpanels auf dem Dach zu installieren. Ein Balkonkraftwerk – sozusagen eine kleine, handliche Solaranlage, stellt hier eine geeignete Alternative dar.
Mit einem Balkonkraftwerk können die Stromkosten im eigenen Zuhause effektiv gesenkt werden. Diese Anlagen dürfen in Österreich bis zu 800 Watt Strom produzieren und eignen sich für praktisch jeden Haushalt, gerade für solche mit kleinen Balkonen oder anderen Außenbereichen. Die Installation eines solchen Kraftwerks ist dabei recht einfach: Das Balkonkraftwerk wird einfach an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen – vorausgesetzt, die Haustechnik erlaubt dies. So kann der erzeugte Strom ins Hausnetz eingespeist und der Bedarf an gekauftem Strom deutlich reduziert werden.
Bevor ein Balkonkraftwerk angeschafft wird, ist es wichtig, sich gründlich über die verschiedenen Varianten zu informieren. So kann sichergestellt werden, dass das richtige Balkonkraftwerk für die individuellen Bedürfnisse ausgewählt wird und Verbraucher optimal von den Vorteilen der eigenen Stromerzeugung profitieren. Die Kosten eines Balkonkraftwerks sind dabei überraschend niedrig – besonders wenn man bedenkt, wie viele Ausgaben für Strom auf lange Sicht eingespart werden können.
Nicht nur die Energie der Sonne, sondern auch die Kraft des Windes kann als kostenlose Quelle für die Stromerzeugung genutzt werden. Mit einer kleinen Windkraftanlage lässt sich die Windenergie unkompliziert in elektrischen Strom für das Eigenheim umwandeln: Dabei wird das Windrad vom Wind angetrieben und leitet die Energie an einen Generator weiter, der daraus Strom generiert. Dieser gewonnene Strom kann dann ins Hausnetz eingespeist werden.
Wichtig: Im Gegensatz zu Solaranlagen ist für die Installation einer Windkraftanlage auf dem eigenen Grundstück in der Regel eine Genehmigung erforderlich. In dicht besiedelten Wohngebieten ist es zudem meist wenig sinnvoll, ein Windrad zu nutzen, da eine Windkraftanlage eine gewisse Größe und ausreichenden Wind benötigt. Die Technologie von kleinen Windrädern hat sich jedoch in den letzten Jahren erheblich verbessert, so dass bereits geringere Luftströme ausreichen, um eine solide Menge an Energie zu erzeugen. Dennoch sollten am Standort des Windrads mindestens durchschnittliche Windverhältnisse herrschen, um langfristig von der Installation einer Windkraftanlage profitieren zu können.
Bei der Entscheidung für eine Windkraftanlage am Eigenheim sollte auch das Betriebsgeräusch berücksichtigt werden, das durch den Rotor des Windrads erzeugt wird. Personen, die empfindlich gegenüber Lärm sind, sollten möglicherweise auf andere Techniken zur Stromerzeugung zurückgreifen.
Eine weitere, weniger verbreitete Alternative zur Stromerzeugung im Eigenheim ist der Einsatz eines Blockheizkraftwerks (BHKW), das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet. Diese Heizanlagen sind äußerst effizient, da sie einen Teil der erzeugten Wärme in Strom umwandeln können.
Blockheizkraftwerke sind normalerweise eher für Mehrfamilienhäuser oder größere Gebäude wie Schulen oder Krankenhäuser wirtschaftlich, da Privathaushalte durch den geringen Heizbedarf meist eine zu geringe Auslastung aufweisen. Eine ähnliche Technologie stellt die Brennstoffzellenheizung dar, die bereits für Einfamilienhäuser sinnvoll ist – oder es schließen sich mehrere Haus- oder Wohnungseigentümer zusammen und betreiben gemeinsam ein Blockheizkraftwerk.
Die genannten modernen Technologien arbeiten heutzutage sehr effizient und können nicht selten einen großen Teil des eigenen Energiebedarfs decken. Doch was, wenn sogar mehr Strom erzeugt wird, als verbraucht werden kann? Wer bereits alle gängigen Stromspartipps im eigenen Zuhause befolgt und dadurch einen niedrigen Energieverbrauch hat, hat die Möglichkeit, mit den genannten Methoden sogar einen Überschuss an Strom zu erzeugen. Wer eine Photovoltaik-Anlage betreibt, kann den überschüssigen Strom in diesem Fall in einem Solarspeicher speichern.
Alternativ kann der Strom auch ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Für die Einspeisung ins Stromnetz können Stromerzeuger sogar eine Einspeisevergütung erhalten, deren Höhe von der installierten Leistung der Anlage abhängt. Es ist jedoch wichtig, sich über die jeweiligen rechtlichen Vorgaben und die aktuellen Vergütungssätze zu informieren, da diese von Land zu Land und im Laufe der Zeit variieren können.
Die Vorteile der Eigenstromerzeugung im eigenen Zuhause sind klar ersichtlich. Mit dem Einsatz entsprechender Technologien können allem voran Stromkosten gesenkt und langfristig Geld gespart werden. Besonders in Kombination mit einer effektiven Isolierung, wie sie beispielsweise bei Energiesparhäusern vorhanden ist, lassen sich die Energiekosten so auf ein Minimum reduzieren.
Zudem leisten Hausbesitzer durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wer seinen eigenen nachhaltigen Strom produziert, reduziert den Bedarf an fossilen Brennstoffen und mindert die CO2-Emissionen. Zu guter Letzt erhöht die Eigenstromerzeugung auch die Unabhängigkeit von der zentralen Stromversorgung und macht den eigenen Strombedarf weniger anfällig für Stromausfälle oder steigende Strompreise.
Die Installation von eigenen Stromerzeugungssystemen im Eigenheim ist somit eine langfristige Investition, die sich auszahlt. Bevor die Entscheidung für eine bestimmte Technologie getroffen wird, sollten Interessierte ihre individuellen Möglichkeiten und Anforderungen sorgfältig abwägen und sich von Experten beraten lassen. So kann sichergestellt werden, dass die gewählte Methode optimal zum eigenen Zuhause passt.