Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten sind für den Einbau von Trennwänden (Leichtbauwände) oder auch beim Dachgeschoßausbau sehr beliebt. Die Arbeit ist für geübte Heimwerker leicht durchführbar. Das Verspachteln der Fugen ist etwas schwieriger, lesen Sie dazu unsere Tipps und Tricks weiter unten.
Die Verarbeitung ist so einfach, dass hier gar keine detailliertere Anleitung erforderlich ist. Die Platten mit einem Tapezierermesser auf einer Seite kräftig einritzen, dann über eine Kante brechen. Auch mit Stichsäge, Fuchsschwanz oder Lochsäge können die Platten leicht verarbeitet werden. Die Kanten müssen nicht mehr nachbearbeitet werden (außer bei Außenecken oder Sichtkanten).
10mm vom Rand entfernt können die Platten leicht geschraubt (spezielle Schnellbauschrauben) oder geklammert werden (Elektrotacker mit speziellen Klammernägel), ohne dass die Kanten ausbrechen. Abstand der Schrauben zueinander ca. 20cm.
Montage auf
Metallständer-Unterkonstruktion:
Durch die Verwendung geeigneter
Schnellbauschrauben ist auch hier eine rasche
Montage ohne Vorboren möglich. Abstand der
Schrauben zueinander ca. 20cm. Die Metallsteher
können mit einer Blechschere gut
zurechtgeschnitten werden.
Auf die Einhaltung der vom Hersteller angegebenen Fugenbreite unbedingt achten (Holzleiste als Lehre verwenden). Richtwert: Fugenbreite = halbe Plattendicke.
Platten immer so verarbeiten, dass keine Kreuzstöße entstehen (Rissgefahr). Bei zweilagiger Verarbeitung Fugen der ersten Lage überdecken und die zweite Lage durch die erste Lage hindurch auf der Unterkonstruktion befestigen.
Die Fugen werden in zwei bis drei Durchgängen verspachtelt (Vorspachteln und Feinspachteln). Bei der ersten Spachtelung die Spachtelmasse quer zur Fuge hineindrücken, mit einer breiten Spachtel abziehen und die überschüssige Masse in den nächsten Abschnitt der Fuge drücken. Jede Spachtelung gut austrocknen lassen. Eventuelle große Unebenheiten vermeiden, zur Not mit Schleifpapier (Körnung 60) abschleifen oder mit Spachtel abstoßen, Schleifstaub abkehren (eventuell mit leicht feuchtem Pinsel). Das Verspachteln ist aufgrund der optischen Anforderungen nicht generell für jeden zu empfehlen. Allerdings ist nach etwa zwei Zimmern zum Üben das Ergebnis dann doch gar nicht so schlecht.
Die Verwendung von Gipskartonplatten anstatt des Putzes (sog. "Trockenputz") ist an Außenwänden problematisch, weil Dichtheitsprobleme entstehen können (erst mit dem Innenputz wird bei Ziegelbauten die nötige Luftdichtheit hergestellt).
Bei größeren Baustellen (zB. alle Innenwände des Hauses oder ganze Dachgeschoßausbauten) ist zu überlegen, das Verspachteln einem Profi zu überlassen, anstatt es selbst durchzuführen. Hinsichtlich optischem Ergebnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit ist meist ein spürbarer Unterschied.
Bei mehrlagiger Beplankung sollten generell auch die Fugen der untenliegenden Platten (grob) verspachtelt werden.