Bei einem Versorgerwechsel ändert sich der Strom aus Ihrer Steckdose überhaupt nicht und der Preis oft auch nicht wesentlich. Es gibt aber dennoch Gründe, den Anbieter zu wechseln.
Seit vielen Jahren ist der Strommarkt liberalisiert und Sie können Ihren Stromanbieter frei wählen. Sie brauchen dabei keine Angst vor Stromausfällen haben, denn physikalisch liefert Ihnen ja der Netzbetreiber den Strom, und dieser muss alle angeschlossenen Kunden gleich behandeln. Als Schlichtungsstelle bei eventuellen Problemen hat der Gesetzgeber in Österreich eine Regulierungsbehörde eingesetzt, die sogenannte E-Control.
Natürlich, aber die verschiedenen Erzeuger stellen den Strom aus
verschiedenen Energieträgern her. Und dabei spielt es schon eine Rolle,
ob erneuerbare oder fossile Energieträger
eingesetzt werden. Sie können also nicht direkt wählen, woraus der
Strom aus Ihrer Steckdose zusammengesetzt ist. Sie können aber schon
wählen, aus welchen Energieträgern der Strom erzeugt werden soll, der
ins Stromnetz eingespeist werden soll. Setzen Sie als Konsument also
ein Zeichen.
Übrigens: Der Geldschein, der aus dem Bankomat kommt, ist auch nicht
der, den Ihr Chef zur Bank gebracht hat! Trotzdem wissen Sie genau,
woher er kommt, oder?
Was bringt das Ganze eigentlich?
Finanziell gesehen kostet Ökostrom heute nicht mehr als konventioneller
Strom. Die eigentliche elektrische
Energie macht ja nur einen Teil der Stromrechnung aus, viel
geht für Netzgebühr, Messentgelte, Steuern und Abgaben drauf.
Gibt es Gründe, den Stromanbieter zu wechseln?
Ja! Sie können aktiven Umweltschutz betreiben, indem Sie einen Anbieter
wählen, der seinen Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt.
Finanziell ist dieser Strom kaum bis gar nicht teurer als Ihr
bisheriger Strom, Sie
setzen aber ein Zeichen gegen Umweltverschmutzung und Treibhauseffekt.
Verschiedene Institute wie durchblicker.at oder die E-Control bieten Stromtarifrechner an. Achten Sie darauf, dass Sie den gewünschten Anteil an erneuerbarer Energie angeben können und dass Sie - sofern für Nachstromboiler, Wärmepumpe o.ä. benötigt - auch den Nachtstromanteil angeben können.
Achten Sie darauf, dass Ihr Anbieter wirklich den gesamten Stom aus
erneuerbaren Energieträgern erzeugt! Einige Versorger bieten grünen
Strom an, bei dem nur der Mehrbetrag gegenüber konventionellem Strom für
Ökoanlagen verwendet wird. Dies bringt außer einer höheren Stromrechnung gar nichts. Es führt nämlich nur dazu,
dass die anderen Kunden auf der Zusammenstellung Ihres Strommixes eine leichte Verschiebung hin zu konventionell (kalorisch)
erzeugtem Strom oder zum Stromimport ausgewiesen wird, ohne dass sonst irgendwelche Maßnahmen gesetzt
werden müssten. Wählen Sie also einen Anbieter mit 100% Ökostrom,
die entsprechenden Infos findet man z.B. beim Anbietervergleich auf durchblicker.at