Die Planung des Erdwärmetauschers sollte bereits vor Ausführung der Kellerschalung abgeschlossen sein, da hierbei die Durchführung ins Haus berücksichtigt werden sollte.
Der Durchmesser der Rohre beträgt 150mm-200mm, größere Durchmesser erhöhen den Preis für das Rohrmaterial überproportional. Achten Sie auf eine gute (dichte) Verbindung zum Lüftungsgerät. Weiters muss für das verwendete Rohrmaterial eine dichte Durchführung durch die Kellerwand möglich sein (PU-Schaum ersetzt keine sachgemäße Dichtung!). Obwohl die Wärmeleitfähigkeit der Rohrmaterialien unterschiedlich ist, hat das Rohrmaterial für den Ertrag des Erdwärmetauschers fast keine Auswirkung (<5%).
Verwenden Sie trotz des günstigen Preises eher keine PVC-Rohre (Kanalrohre). An den Steckverbindungen kann sich Wasser ansammeln (Keimbildungsgefahr). Außerdem sind Steckverbindungen nicht wirklich luftdicht, somit könnte das Lüftungsgerät Luft durch das Erdreich ansaugen. Aus hygienischen Gründen sollten nur weichmacherfreie PVC-Rohre eingebaut werden ("PVC-Hart").Sehr gut geeignet sind PE-Rohre, die an den Stößen geschweißt werden (gute Dichtheit). Diese Rohre sind auch statisch gut belastbar und unempfindlich gegen Ablagerungen, Verkrustungen, Abrieb und Frost.
Betonrohre sind aus heutiger Sicht nicht mehr erste Wahl (rauhe Innenseite mit Gefahr von Ablagerungen). Steinzeug und Gussrohre sind nicht nötig ("überqualifiziert").
Achten Sie darauf, dass die Rohrenden bereits bei Einbau gut abgedichtet werden (zB. mit Folie). Während der Bauzeit könnten sonst Verunreinigungen oder sogar Lebewesen in die Rohre kommen, die nachher praktisch nicht mehr entfernbar sind.
Die Rohre des Luft-Erdwärmetauschers werden nahezu horizontal im frostfreien Erdreich verlegt (ca. 1,5 bis 2 m Tiefe). Dies kann rund um die Baugrube oder auch frei unter offenen Flächen (z.B. Garten) erfolgen. Die Länge beträgt maximal 30-40m, darüber ändert sich die erzielbare Temperatur kaum mehr. Da die Aufenthaltsdauer der Luft im Erdwärmetauscher entscheidend ist, können auch 2 parallel geführte Stränge mit halber Länge verwendet werden. Für eine eventuelle spätere Inspektion oder Reinigung sollten keine 90°-Winkelstücke verwendet werden, sondern lieber mehrere 30° oder 45°-Bogen hintereinander mit kurzen geraden Stücken dazwischen.
Die Verlegung von parallelen Strängen sollte aus strömungstechnischen Gründen nach Tichelmann erfolgen ("Tichelmannschema", alle Wege durch die Rohre sind gleich lang). Damit wird eine gleichmäßige Aufteilung der Ströme sichergestellt. Der Abstand der Rohre muss jedenfalls größer als 1m sein, da sonst der Ertrag merkbar abnimmt. Bei kleineren AnIagen (Einfamilienhäuser) reicht aber ohnehin meist ein Einrohrsystem aus.
Vermeiden Sie aus hygienischen
Gründen jede Wasseransammlung im Rohr
Im Frühling und Sommer kann nämlich es durch
Kondensation zu erheblichem Tauwasseranfall im
Rohr kommen (etwa 0,15 l/h, aus einem
h/x-Diagramm ablesbar). Aus diesem Grund sollten
Sie auf eine konstante Steigung von mindestens 2%
achten. Flexible und gerippte Rohre sind
ungeeignet!
Der tiefste Punkt des Rohres sollte an
der Durchführung ins Haus liegen.
So können Sie bei Tauwasseranfall im Sommer das
Rohr leicht entleeren. Es gibt auch die
Möglichkeit, den Erdwärmetauscher bei
Tauwassergefahr mittels Bypass zu umgehen. Die
Variante mit Sickerschacht vor der
Hausdurchführung ist nicht zu empfehlen, da der
Schacht nicht luftdicht ausführbar ist und die
Zuluft mit dem Erdreich in Berührung kommt.