Keine neue Heizungsanlage sollte ohne einen so genannten "hydraulischen Abgleich" durch den Installateur in Betrieb genommen werden. Dieser hydraulische Abgleich ist zwar in Mehrfamilienhäusern ohnehin üblich, sollte aber auch beim Einfamilienhaus nicht fehlen. Mit dem hydraulischen Abgleich wird sichergestellt, dass jeder Heizkörper vom passenden Heizwasserstrom durchflossen wird und dadurch mit der passenden (für den jeweiligen Raum nötigen) Wärmemenge versorgt wird.
Ohne hydraulischen Abgleich kann die Heizungsanlage nicht optimal arbeiten: Die Heizkörper mit dem geringsten Abstand zum Kessel (eigentlich: zur Pumpe) werden überversorgt, die am weitesten entfernten Heizkörper dagegen unterversorgt, da hier zu wenig Heizwasser (bzw. mit zu wenig Druck) ankommt.
Ein fehlender hydraulischer Abgleich kann lästige Folgen haben:
Sprechen Sie also Ihren Installateur also ruhig auf den hydraulischen Abgleich an!
Bei neu errichteten AnIagen sollten Sie den hydraulischen Abgleich immer dem Installateur überlassen. Ein guter Installateur kennt die Gegebenheiten Ihrer Anlage und kann mit Hilfe einfachen Berechnungstools die richtige Einstellung durchführen. Im Bestand oder bei selbst errichteten AnIagen kann man versuchen, die Situation auf eigene Faust zu verbessern. Dies wird grundsätzlich nicht empfohlen und sollte eine Notlösung bleiben.
Einstellungsveränderungen sollten am Vorlaufventil durchgeführt werden. Einstellungen an der Rücklaufverschraubung sind zu ungenau. Zur Einstellung das Thermostatventil abnehmen, den Einstellring (siehe Bild) leicht herausziehen und drehen. Einstellung "N" bedeutet ganz offen. Einstellungen kleiner als 3 sollten Sie eher nicht verwenden, da dann aufgrund des geringen Durchflusses die Gefahr von Ablagerungen im Heizkörper bzw. im Ventil steigt.
Je weiter der Heizkörper von der Heizungspumpe entfernt montiert ist, desto größer ist der Druckverlust bis zu diesem Heizkörper. Weit von der Pumpe entfernte Heizkörper werden deshalb auf größere Werte gestellt, nähere Heizkörper auf kleinere Einstellwerte. Damit sollten Sie im ganzen Haus ein gleichmäßiges Temperaturniveau erzielen. Alle Heizkörper sollten dann gleich warm sein. Oft ergibt sich schon eine Verbesserung, wenn einzelne Heizkörper einreguliert werden, die sich besonders nahe an der Heizungspumpe befinden. Wenn das Temperaturniveau insgesamt nicht passt, so sollten sie die Einstellung der Heizkurve prüfen. Werden einzelne Heizkörper nicht gleichmäßig warm, sollen sie versuchen, ob sich die Situation nach dem Entlüften verbessert.