Eine ganz einfache Tätigkeit, die wirklich von jedem leicht durchzuführen ist, ist das Entlüften der Heizkörper.
Wenn einzelne Heizkörper kalt bleiben, wenn es im Heizkörper "gluckert" oder wenn der Heizkörper getauscht wurde, sollten Sie den Heizkörper entlüften. Wenn beim Hochfahren der Heizung ein Heizkörper im oberen Bereich kalt bleibt, kann auch dies ein Zeichen für Luft im Heizkörper sein. Auch wenn keine Luft im Heizkörper war, stellt die Entlüftung eine völlig unschädliche und ungefährliche Prüfung dar.
Sie benötigen ein dünnwandiges Gefäß, mit dem auslaufendes Heizwasser aufgefangen werden kann (Kunststoffmessbecher, größere Tassen, Joghurtbecher, Gipsbecher o.ä. sind geeignet, Eimer sind eher nicht geeignet). Je nach baulicher Situation (z.B. Heizkörpernischen) sollte sich aber in jedem Haushalt ein passendes Gefäß finden lassen. Weiters ist es sinnvoll, ein Tuch oder einen Lappen griffbereit zu haben, falls irgendwo etwas Heizwasser danebentropft.
Als einziges richtiges "Werkzeug" wird ein Heizkörper-Entlüftungsschlüssel benötigt. So ein Schlüssel kostet praktisch nichts und ist in vielen Haushalten ohnehin verfügbar. Wenn Sie selbst keinen solchen Entlüftungsschlüssel besitzen, fragen Sie Ihren Nachbarn oder kaufen Sie einen im nächstbesten Baumarkt. Die Anschaffung von im Fachhandel angebotenen speziellen Entlüftungsbehältern mit eingebautem Schlüssel ist nicht notwendig.
Die Umwälzpumpe abstellen, damit sich die Luft in den Heizkörpern sammeln kann und nicht durch die Rohre geschoben wird. Danach zumindest eine Stunde warten. Wenn Sie in einer Wohnung wohnen und die Umwälzpumpe nicht abstellen können, dann schließen Sie den Heizkreislauf der Wohnung. Drehen Sie den Heizkörper "voll auf", also z.B. das Thermostatventil bei allen Heizkörpern auf die größte Stufe stellen. Mit dem Entlüften unten beginnen und danach in die oberen Stockwerke vorarbeiten.
Das Entlüftungsventil findet sich immer oben am Heizkörper, je nach Einbausituation rechts oder links.
Drehen Sie das Ventil entgegen dem Uhrzeigersinn langsam auf. Halten Sie von Anfang an das Gefäß unter. Irgendwann kommen Sie an einem Punkt, an dem die Luft aus dem Heizkörper entweicht. Drehen Sie dann nicht mehr weiter auf. Nach einiger Zeit kommt statt der Luft ein konstanter Wasserstrahl aus dem Heizkörper. Schließen Sie dann das Ventil wieder (nicht gewaltsam festdrehen).
Nach dem Entlüften sollten Sie den Druck in der Heizungsanlage prüfen. Wenn dieser zu niedrig ist entweder selbst Wasser nachfüllen oder dies von einem Installateur machen lassen.
Wenn anstatt der Luft gleich Heizwasser austritt, so war keine Luft im Heizkörper. Etwaige Probleme haben dann andere Ursachen.
Je nach Heizsystem (insbesondere bei Mehrfamilienhäusern) kann es sein, dass das Heizwasser nicht tropft, sondern sofort in einem feinen Strahl austritt. Achten Sie darauf, dass Sie das Gefäß gut vor das Ventil halten.
Nicht erschrecken, der Wasserstrahl kann durchaus recht kräftig sein und es kann hörbar zischen.
Wenn keine Luft
entweicht, kein Wasser ausfließt und der
Heizkörper kalt bleibt, kann die Ursache
im Thermostat- oder Mischventil liegen.
Es kommt vor, dass sich der Ventilstift
über den Sommer etwas
"festfrisst". In diesem Fall
können Sie das Thermstatventil erst ganz
öffnen und dann komplett abnehmen (je
nach Bauart mit Gewinde- oder
Bajonettverschluss). Diese Arbeit
erfordert allerdings bereits etwas mehr
handwerkliche Geschicklichkeit als das
Entlüften. Danach können Sie den
Ventilstift vorsichtig (!) mit der Hand
etwas bewegen. Wenn das nicht hilft
können sie leicht (!) mit dem Griffteil
eines Schraubenziehers o.ä. auf den
Ventilstift klopfen (nicht mit dem Hammer
oder der Rohrzange!). Wir raten, auf die
Verwendung einer Zange zu verzichten, da
(im schlimmsten Fall) bei Beschädigung
des Ventilstifts das Heizwasser austreten
kann.
Wenn Sie Heizkörper haben, bei denen
sich die Ventilstifte leicht festfressen
(kann in Altbauten durchaus vorkommen),
raten wir, auch im Sommer monatlich das
Thermsotatventil oder das Mischventil
einmal ganz zu- bzw. aufzuschrauben.
Durch diese monatliche Betätigung kann
dem Festfressen entgegengewirkt werden.