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Alles wenig oder wenig viel heizen?

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  •  Ivy
21.11. - 24.11.2012
20 Antworten 20
20
Hallo,

gerne würde ich mit euch meine persönliche Heizsituation diskutieren, und hoffe auf eure Inputs.

Hier mal meine Ausgangslage:
wir haben 160m2 Wohnfläche, mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und LWW-Pumpe mit Aussensensor.

Tagsüber halte ich mit fast ausschliesslich im Büro im EG auf, habe hier auch die Heizung auf Stufe 4 von 5 gestellt, es ist ausreichend warm.
Im 46m2 Küche-Ess-Wohnzimmer im EG haben wir auf Stufe 3 gestellt, da wirds nicht wirklich warm, aber wir haben ja noch den Kamin, den wir am Abend oder am WE zusätzlich einheizen. Es könnte aber wärmer sein (knapp 21 Grad).
Die beiden Bäder im EG und OG sind auf Stufe 4 / 5 voll aufgedreht, so hält man es aus aber im Bad im OG könnte es ruhig wärmer sein (Handtuchwärmer läuft auch mit der Fussbodenheizung auf höchster Stufe).

Der Rest des Hauses (somit das ganze OG ausser dem Badezimmer) ist vollkommen unbeheizt!

Bin ich damit optimal Energiesparend unterwegs oder wäre es besser alle Räume (auch die nicht verwendeten 40m2 im OG über dem WZ ein wenig zu heizen? Über dem Büro ist das SZ, hier ist es schon auch "kühl" aber für mich immer noch angenehm (meinen erfrorenen LG dürfts da aber net fragen, der findet es viel zu kalt...).

Dazu noch ein paar Infos von unserer Wärmepumpe...

2012/20121121271800.JPG

  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
21.11.2012  (#1)
Hallo

Sehe ich das richtig, das bei knapp 200 Betriebsstunden fast 1200 Schaltzyklen gefahren wurden.
Ich würde mal sagen, das man da von klassischen Takten sprechen kann.

Speziell in der Übergangszeit, oder eben bei den derzeitigen Temperaturen wird wohl die Heizkurve etwas zu flach sein.
Deshalb sind die Innentemperaturen eher an der Grenze.
Sobald die Aussentemperaturen kühler werden, wird die Heizkurve vermutlich besser passen.

Ansonsten wäre mir jetzt nichts negatives aufgefallen.


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  •  Hugybear
22.11.2012  (#2)
Der OP hat ein gewaltiges Problem mit der Hydraulik. 1200 Takte mit 199 Betriebsstunden deuten darauf hin. Zudem finde ich störend, dass der Heizstab schon so viele Betriebsstunden hat. Die könnten ja von der Estrichaustrocknung sein.

Wichtig wäre ein korrekter hydraulischer Abgleich der Anlage. Damit bekäme er auch die zu schwache Beheizung des OGs in den Griff.

Wichtig wäre noch zu wissen, ob die Anlage über einen Puffer läuft, oder direkt in die FBH FBH [Fußbodenheizung] eingebunden ist. Ist letzteres der Fall: Unbedingt nach dem Überströmventil suchen und komplett schliessen.

Gruss, Jörg

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  •  Ivy
22.11.2012  (#3)
Zusatzinfo - Hallo ihr beiden, danke für die raschen Antworten.

@Hugybear: Die 89 Betriebsstunden vom Heizstab kommen noch von der Hausstellung im Sommer. Bis zur korrekten Inbetriebnahme der Anlage wurde probeweise (von der Hausfirma) darüber geheizt und Warmwasser gemacht. Seither ist der Heizstab nicht mehr aktiv gewesen.

Laut meiner Betriebsanleitung habe ich einen 98L Pufferspeicher für den Heizkreis.

Der einzige Druckmesser mit Anzeige ist bei mir auf dem Hydrauliktower selbst und ist da komplett an der untersten Grenze des vorgegebenen Bereichs.

Werte von jetzt:
Betriebsstunden VD1 202h
Impuls Verdichter 1: 1138


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  •  Ivy
22.11.2012  (#4)

zitat..
Wichtig wäre ein korrekter hydraulischer Abgleich der Anlage. Damit bekäme er auch die zu schwache Beheizung des OGs in den Griff.


Wen sollte ich dazu kontaktieren? Den Werkskundendienst der Heizungsfirma (alpha inno Tec) oder einen lokalen Installateur, der die Anlage aber nicht in Betrieb genommen hat (geplant und gestellt von der Hausfirma, in Betrieb genommen durch den alpha inno Tec Aussendienst).

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
22.11.2012  (#5)
@ivy - Ich nehm mal an, dass alpha innotec nur das Heizgerät in Betrieb genommen hat...die kannst wegen der Takterei mal befragen.

Den hydr. Abgleich muss jene Firma machen, die die FBH FBH [Fußbodenheizung] montiert hat...mit den Vorgaben vom Heizungsplaner.

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  •  Hugybear
22.11.2012  (#6)
Beim Hydraulischen Abgleich ist der Heizungsbauer gefordert. Den WPWP [Wärmepumpe]-Hersteller interessiert das nicht. Ich weiss nicht wie das in Oesterr. geregelt ist. In D ist der Nachweis des Abgleichs Pflicht für die Auszahlung von Fördergeldern.

Grundsätzlich kannst Du das aber auch selber machen.
http://www.bosy-online.de
Wenn es wirklich sauber gemacht werden soll, braucht das viel Zeit.

Mache mal folgendes: Öffne alle ERRs bis zum Maximum. Wird es im Haus zu warm, dann nimm die Heizkurve am Endpunkt um 1K zurück. Dann warte mindestens 48 Stunden. Das machst Du so lange bis es im ersten Raum gerade noch reicht.
Bei dieser Übung belässt Du den Fusspunkt der Heizkurve bei 20 oder 20.5 Grad.

ERRs und Überströmventile sind die häufigste Ursache für Probleme mit Takten.
Gruss, Jörg

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  •  ghost030878
  •   Silber-Award
22.11.2012  (#7)
hallo - hydraulischer abgleich habe ich auch gemacht bei mir wird das mit umdrehungen geregel im vorlauf.

vor dem abgleich hatte ich ca raumtemp von 22,5° gehabt und einen durchfluss von 26,7 l/min

nach dem abgleich habe ich jetzt eine raumtemp von 21,5° das heisst anscheinend nun wird gedrosselt auch wenn ich die raumsolltemp raufdrehe bleibt es bei den 21,5-21,7° durchfluss 24,7l/min das heisst 2 liter weniger also was das bringen soll ist mir nicht ganz klar ????? ersparnis gleich 0 kosten durch erhöhten vorlauf wahrscheinlich mehr
also nach dem abgleich brauche ich einen höheren vorlauf also vorher ohne ableich da waren alle ventile im fbhverteiler ganz offen hatte ich einen geringeren vorlauf
ich whabe jetzt alle ventile um eine umdrehung aufgedreht und sogar das hat nicht sehr viel geraucht laut raumtemp ich muss aber noch den durchfluss kontrollieren
also ich werde jetzt wieder die ventile ganz aufdrehen und auf den so wichtigen abgleich verzichten

für eine andere lösung wäre ich dankbar

mfg

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  •  gloitom
  •   Gold-Award
22.11.2012  (#8)
@ ghost030878 - Was genau hast du bei deinem Hydraulischen Abgleich gemacht bzw nach welcher Anleitung?
Hast du eine ERR ERR [Einzelraumregelung] ?
Die Lösung zu welcher Frage ?

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  •  ghost030878
  •   Silber-Award
22.11.2012  (#9)
@gloitom - ich habe die ventile beim fussbodenheizungsverteiler soweit aufgedreht so wie es in der berechnung des installateurs beschrieben ist.

bei mir ist es mit umdrehungen angegeben do ich keine anzeige am verteiler für den durchfluss habe
eine err habe ich nur in einem raum und den habe ich auf 15° eingestellt

meine frage ist eigentlich was ich mir jetzt erspare nachdem ich diesen abgleich gemacht habe??

Mein meinung ist das es eigentlich egal ist wenn es warm genug wird in allen räumen würde ich mal als laie behaupten

mfg

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  •  Hugybear
22.11.2012  (#10)
Das Ziel des hydraulischen Abgleichs ist:

Erreichen der Wunschtemperatur in allen Räumen mit der niedrigstmöglichen Heizkurve.

Der hydr. Abgleich dient der Einstellung der Durchflussmengen in der Weise, dass die relativen Temperaturen der Räume zueinander stimmen. Die Heizkurve dienst dazu, das absolute Temperaturniveau des Gesamtsystems "Haus" zu bestimmen. Bei diesem Konzept stören, zumindest in der Einregelphase, ERRs, die in die Hydraulik eingreifen.

Das Vorgehen:

1. Alle ERRs auf mx.
2. Alle Durflussventile komplett öffnen
3. Pumpenotpimierung aus; Eff-Pumpen auf Konstantdruck, damit die nominellen Gasamtdurchflüsse erreicht werden
(Evtl. kleine WCs und Vorplätze mit IR-Thermometer auf kritischsten Raum schon leicht drosseln, um thermischen Kurzschluss zu vermeiden; Spreizung auf4-5K regulieren)
4. Heizkurve anpassen
5. Überversorgte Räume eindrosseln. Eine Abweichung nach oben von 1K heisst unnötige 6 % Mehrverbrauch
6. ERRs wieder aktivieren (bei korrekter Einstllung sind sie ohne Fremdwärme arbeitslos)

Bedingungen: Keine Sonneneinstrahlung, AT < 5°C, keine extremen Winde (Bise).

Gruss, Jörg

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
22.11.2012  (#11)
Der Thread Ersteller hat zwar nach Einstellungen für Wp und FBH FBH [Fußbodenheizung] gefragt.

Ich möchte allerdings auch anmerken, das die unbeheizten Räume zu dem Problem, der allgemein niedrigen Gesamttemperatur im Haus beitragen könnten.
Den Grund dafür sehe ich in der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung].

Ich nehme mal an, das die unbeheizten Räume Schlafzimmer, Kinderzimmer, oder so in der Art sind, also Zulufträume.
Nachdem es in diesen Zimmern ja nicht warm ist und die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ja trotzdem die Luft durchpumt und sich die Luft in diesen Räumen nicht erwärmt, ist es logischerweise im Bad (dem Abluftraum) kühler.
Normalerweise bekommt das Bad ja schon warme Luft ab, weil sich die Luft im den Räumen, bzw. im Überströmbereich erwärmt, wo sie eingeblasen wird.
Die FBH FBH [Fußbodenheizung] Kreise im Bad sind nicht dafür ausgelegt, die gesamte Luft zu erwärmen.

Auch funktioniert die Wärmerückgewinnung für das gesamte Haus nicht so optimal, weil ja die Ablufttemperatur schon kühler ist und nicht mehr so viel Wärme entzogen werden kann, die dann im ganzen Haus wieder eingeblasen würde.




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  •  wayfinder
  •   Bronze-Award
23.11.2012  (#12)
wenn du temperaturunterschiede der kwl spürst, bist du aber sehr sensitive. ;)

ich habe mal im winter fälschlicherweise den bypass aktiviert, es hat mir also tagelang luft mit frosttemperaturen ins haus geblasen. keiner hats bemerkt, bis das zuluftventil im wohnzimmer ein wenig zugeeist war. :)

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  •  Ivy
23.11.2012  (#13)
Vielen Dankfür eure Tipps und Analysen.
Ich werde wie von gdfe vorgeschlagen auf jeden Fall bei alphainnotec wegen den Takten nachfragen, ob das so in Ordnung (und energiesparend) ist und werde bei der Hausfirma wegen dem Hydraulikabgleich fragen. Hoffe das ist zielführender, als der Softwarebug, den ich ihnen vor ein paar Monaten gemeldet hab, wo nie wieder was zurück gekommen ist...

Selber trau ich mich da glaub ich nicht über den Abgleich drüber, obwohl sehr gut beschrieben von Hugybear, ich bin einfach nicht sicher ob ich alles richtig einstellen kann, damit es danach "besser" wird.

New Project: du hast meine Zuluft/Abluft-Situation korrekt analysiert. Klingt für mich alles logisch, was du schreibst (Bad zu wenig warm weil alles zu wenig warm, KWL kann nicht so viel Wärme nutzen (obwohl die Abluft laut KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] 20 Grad hat, wir heizen ja eh noch mit dem Heizkamin dazu am Abend).

Vielleicht kann ich so ja noch einiges optimieren! DANKE.

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
23.11.2012  (#14)

zitat..
wenn du temperaturunterschiede der kwl spürst, bist du aber sehr sensitive. ;)


Ich persönlich spüre das nicht, bzw. das sollte man auch nicht spüren, wenn eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] richtig eingestellt ist und die Luftmengen passen.

In diesem speziellen Fall, ist auf Grund der Problemschilderung, kein anderer Schluss möglich.

Laut den geposteten Daten ist soweit bei der Wp alles korrekt.

Das Takten kommt wohl von den zugedrehten Heizkreisen, sodas die Wp einfach die Wärme nicht los wird und deshalb taktet.



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  •  Ivy
23.11.2012  (#15)

zitat..
Das Takten kommt wohl von den zugedrehten Heizkreisen, sodas die Wp einfach die Wärme nicht los wird und deshalb taktet.


Was mich wieder zu meiner Ausgangsfrage bringt: wäre es besser, die Heizkreise oben etwas aufzudrehen?

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
23.11.2012  (#16)
Ich sage ja.
Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] verteilt die Wärme dann eh im Haus.

Du hast ja sicher kein neues Haus gebaut um jetzt mit den Temperaturen darin unglücklich zu sein.
Jeder hat da so seine eigene Einstellung dazu, dem einen reichen 21 Grad, der andere braucht 23 Grad und friert immer noch.

Einfach mal die zugedrehten Heizkreise zumindest mit einem halben bis 1 Liter Durchfluss pro Minute aufdrehen, 24 Stunden warten und dann mal sehen, ob es für euch angenehmer geworden ist.


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  •  lion75
23.11.2012  (#17)
Das mit der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kann ich nur bestätigen. Ich habe mich anfangs auch gewundert wieso es im EG wärmer wird wenn ich im OG zusätzliche Räume beheize.
mfg lion75

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  •  wayfinder
  •   Bronze-Award
23.11.2012  (#18)
die kwl verteilt gar nix im haus, außer luft. - ich behaupte und komme aus persönlicher erfahrung zum schluss, dass die kwl keine wärme verteilt, nicht bei diesen luftmengen und temperaturen. um auf die raumtemperatur zu wirken ist ein vielfaches der luftmenge und eine deutlich höhere temperatur notwendig (siehe mein biespiel mit den frosttemperaturen).

ich finde es sehr seltsam und unlogisch, dass ein abluftraum kühler sein soll als ein zuluftraum, das ist bei uns genau umgekehrt (kaum messbare 0,2°c).

zur heizungsfrage: es ist anzuraten alle flussmindernden ventile voll zu öffnen. geschlossene ventile erhöhen den widerstand im system, es liegt also an der pumpe ein höherer widerstand an. das erhöht den pumpenstromverbrauch. vorgehensweise: alles voll öffnen, heizkurve oder solltemperatur so weit zurückfahren, bis die temperatur im raum, der am wärmsten sein soll, gerade noch passt und dann eventuell einzelne zimmer drosseln, die etwas kühler sein sollen.

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  •  New_Projekt
  •   Gold-Award
24.11.2012  (#19)
Es hat niemand behauptet, das der Abluftraum kühler ist, als der Zuluftraum.

Es wurde behauptet, das der Abluftraum (in dem Fall das Bad) wärmer sein könnte, wenn die Zulufträume ebenfalls beheizt würden.

Wer genau liest, ist klar im Vorteil!




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  •  wayfinder
  •   Bronze-Award
24.11.2012  (#20)
sorry, das hab ich falsch verstanden. so macht es sinn, aber auch nur, wenn kaskadiert wird.

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