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Ich kann da aus eigener Erfahrung etwas Leid klagen. Wir haben mit einem fertigen Einreichplan Angebote eingeholt und auch zwischen diesen war ein Vergleich (für Laien) nicht möglich. Das fing mit Betonmengen und -arten an, ging über Ziegelverbrauch, Kanal weiter. Von Bautechnischen Maßnahmen ("das machen wir so, da ersparen sie sich das", "da Elementdecke, hier Ortbeton") und von der Arbeitszeit will ich gar nicht reden (fing mit 800h an und hörte bei 2000h auf). Auch die Art der Angebotsunterbreitung war sehr stark unterschiedlich. Da Betonmenge oder Stahl als gesamtes, anders einzeln aufgeschlüsselt. Innenwände nicht gerechnet ("das machen wir uns dann aus") oder "2 bis 4 Mann bauseits". Wir haben das vergleichen echt versucht - Excel angelegt und jede Zeile eingetragen und in Positionen eingeteilt. Dieses Dokument ist mehrere A3 Seiten groß und dutzende Stunden stark. Entschieden haben wir uns schlussendlich für das Angebot jener Firma, zu der wir das größte Vertrauen hatten. Ich will nicht sagen, das da nichts fehlt, aber das Angebot erschien glaubwürdig und es wurde jede Position begründet (nicht erst auf Verlangen erklärt oder näher definiert). Darüberhinaus genießt die gewählte Baufirma einen sehr guten Ruf. Um auf den Punkt zu kommen: ich denke, wenn man nicht vom Bau kommt oder vorhat dicke Bücher zu wälzen ist ein richtiger Vergleich unmöglich. Einzelne Posten sind vielleicht vergleichbar (Dinge, die du im Netz erwerben kannst, oder Betonvolumen nachrechnen und plausibilisieren). Aber über ein Gesamtprojekt fehlt - mir zumindest - das Know-how und der Überblick/Erfahrung Würden wir nochmal am Anfang stehen, ich würde bei einem freien Baumeister ein Leistungsverzeichnis erstellen lassen und darüber Angebote einholen. Ich bin sicher, was der kostet spart er am anderen Ende wieder rein. Zum Verhandeln kann ich sagen, dass bei uns bei vielen Positionen nichts gegangen ist (wobei der Einzelpreis nicht so stark abwich). Was möglich war, war eine Deckelung für bestimmte Dinge. Rabatte auf Pauschalen, Skonto erweitert, ausborgen von Geräten für andere Gewerke bzw für das eigene Arbeiten am Wochenende. Wenn der Unterschied zwischen den Bauteilen (wie du schreibst) aber so hoch ausfällt, würde ich das gezielt ansprechen (vielleicht halt nicht mit Preisen aus dem Netz untermauern ;) ). 1 |
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Ich hatte mich auch erst an solche Angebote gewagt. Material war ja ok Arbeit wäre dann auch noch ok gewesen (70k günstiger als über den GU - das war aber vor 1 Jahr...) - aber für den Aushub + Deponie (was gar nicht nötig geworden wäre...) hat man 100.000 Euro berechnet. Meine Freundin war froh, dass wir diese "Baufirma" stehen gelassen haben... wirkte auch wenig seriös und kam auch selbst unpünktlich zum Termin ins eigene Büro. Da nach Unterschrift beim GU eh alles noch teurer wurde, sind wir eigentlich froh, dass es preislich zumindest soweit fix ist... |
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Vielen Dank für euer Feedback und euer geteiltes leid - macht es doch etwas erträglicher das man damit nicht allein ist ;) |
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Ziegelmenge ist noch einfach, das kannst ja einfach mal relativieren und hochrechnen. Bei Stunden und z.B. Beton wird es schwieriger weil große Unterschiede sein können (Ortbeton vs. Fertigdecke). Ansonsten auch hier: Stunden einfach mal auf das gleiche Niveau hochrechnen. Dass eine Firma am Ende bei gleicher Bauweise 50h mehr benötigt als eine andere ist unrealistisch aus meiner Sicht, von dem her einfach gleiches mit gleichen vergleichen. Würde mich auch nicht in das letzte Detail stürzen, da wirst du alt Aber die wesentlichen Positionen macht schon Sinn. Ob die Firmen mitspielen wenn du dir z.B. Dosen selbst organisierst ist halt auch so eine Sache, aber ansprechen würde ich es auch wenn es wo gar nicht passt. Dann aber unbedingt sicherstellen dass du die Teile definitiv und rechtzeitig organisieren kannst..ansonsten hast dir mehr Probleme eingefangen als gespart. Am Ende bin ich bei den Vorrednern. Vertrauen ist enorm wichtig. Wenn du wo das Gefühl hast, hier werden Positionen kleingeredet die am Ende groß werden können (z.B. viel zu wenig Stunden im Angebot und mit Vermerk "Abrechnung nach Aufwand") dann am Besten Finger weg. Mit entsprechendem Vertrauen baut es sich bedeutend besser. |
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Vielen Dank @Christi4n auch für dein Feedback. Das mit den Dosen ist einfach ein krasses Beispiel, nachfragen werd ich da schon - aber da rechne ich nicht mit Möglichkeiten da es eine GF Decke ist die vom Baumeister ja auch nur beauftragt wird und entsprechend langt da der Fertigbetondecken-Hersteller voll zu. Bin ich voll bei euch, Vertrauen und die Sympathie ist wohl das wichtigste - dann wird man in den meisten Fällen immer eine gute Lösung finden sollte es wo Unstimmigkeiten geben. |
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Wenn du als Laie die Preise annähernd vergleichen willst hilft nur eine Ausschreibung. Da ist jede Position in Arbeit und Material aufgeführt. Kostet natürlich was, erspart dir aber im Endeffekt viel Arbeit und noch viel Ärger im Nachhinein. |
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Die Erfahrung hab ich nicht gemacht. Der Rücklauf war fast gleich Null, weil die Baufirmen da keinen Bock drauf haben. Mit "anbieten lassen, sinnvoll vergleichen und dann einer Mischung aus Bauchgefühl und bereinigten Angeboten nachverhandeln" war sehr viel zielsicherer und hätte uns genug Geld für die Ausschreibung vom Architekten gespart. Auf die hatte nämlich wirklich kein BM Lust. |
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@MalcolmX Dann erkläre einem Laien, wie das sinnvolle vergleichen von Äpfel mit Birnen gemischt mit einer Portion Bauchgefühl funktioniert.Wenn es bei dir funktioniert hat muss es noch lange nicht bei anderen auch funktionieren, und dass manche Baumeister keine Lust auf das legen eines Angebotes haben ist den vollen Auftragsbüchern geschuldet. |
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Ist halt die aktuelle Realität. War für mich auch sehr frustrierend, weil ich als Bauingenieur Ausschreibungen auf Punkt und Komma gewöhnt bin. Hab mir halt dann den Rohbau in die groben Brocken zerteilt (von Rollierung bis Glattstrich, überspitzt formuliert) und dann kommt man schon schnell drauf welches Angebot passt und welches nicht. Mit dem aktuellen BM haben wir uns dann noch 2 Mal zusammengesetzt und jetzt steht alles. Ausschreibung war im Frühjahr 2021, und da ist bis September 2021 nix gescheites rausbekommen trotz x-fach nachtelefonieren bei der ersten Runde BM. Wohlgemerkt ohne fixe Terminvorstellungen beim Baustart, war aber dummes Timing ohne Frage. Ausschreibung war ursprünglich für 2/2021 angesetzt und dann war mein Architekt krank (also richtig krank, aber er hat es überlebt immerhin und ist wieder fit) Bin dann zurück zur Feld Null, hab 3 BM mit gutem Ruf im Umkreis angerufen, Pläne geschickt und bin so jetzt zu meinem gekommen. Kann woanders natürlich komplett anders laufen, aber ich hab das Gefühl das ist eher der "normale" Weg in Österreich. |
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