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Auslegung WP: Reicht eine NIBE1155-6 oder besser eine IDM 3-13?

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  •  passra
12.1. - 21.1.2020
32 Antworten | 5 Autoren 32
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Hallo,

ich möchte heuer im Frühsommer meine Ölheizung "entsorgen" und auf Grundwasser-Saugheber-WPWP [Wärmepumpe] umrüsten. Förderantrag (Deutschland) wird demnächst gestellt, Brunnenangebot ist schon vorhanden.

Momentan beschäftigt mich noch die Auslegung bzw. die Größe der WPWP [Wärmepumpe].

Energiebedarf:
Bisher wurden rund 2100 Liter Öl verheizt, was in etwa 21000kWh entspricht. Die Solaranlage steuerte rund 3000kWh bei. Setzt man einen Wirkungsgrad von 80% beim Öler an (was sich auch durch den neu eingebauten WMZ bestätigt), wären das dann rund 17000kWh Wärmebedarf (die ST bleibt bestehen). Es existiert ein 1600Liter-Pufferspeicher, bisher für ST, FriWa und Heizung genutzt.
Normaußentemperatur ist -13,2°C.

Nach Schweizer Formel und auch über die Kessellaufzeit an kalten Tagen (der 15kW-Kessel lief maximal 13,2h) ergibt sich als Abschätzung eine maximale Heizlast von 8kW.

Der WMZ im Heizkreis wird über eine UVR mitgeloggt, ebenso hat die FriWa einen WMZ, der auch Werte an die UVR liefert.
Im Dezember und Januar ergaben die Werte einen durchschnittlichen Heizbedarf pro Tag von 100kWh, der Maximalwert war 135kWh. Als maximalen Leistungsbedarf über 10h in der kältesten Nacht (-9°C am ST-Kollektor) habe ich 6,3kW ermittelt.
Wie haben an keinem Tag in den beiden Monaten unter 4kW im Schnitt benötigt, die Hauptmenge liegt zwischen 4,5kW und 5,5 kW.
Die Vorlauftemperatur liegt an allen Tagen bei 0° AT um 40°C herum, bei -10°C AT AT [Außentemperatur] geht sie auf 45°C, bei -20° AT wären 50°C anstehend.

WW aus der Friwa sind im Schnitt 5kWh pro Tag, also 0,2kW im Schnitt.

Das Grundwasser hatte am 1. Januar eine Temperatur von 13°C!

So, nun zur Frage: Welche WPWP [Wärmepumpe] würde man hier wählen???
2 Modelle sind in der engeren Wahl: NIBE 1155-6PC oder, wenn größer, dann IDM SW 3-13 HGL. Leider gibt es ja keine IDM SW 2-8.

Die Nibe ist mit Grundwasser mit maximal 8kW angegeben, die Nennleistung bei 10/45 liegt aber nur bei 4kW. Die WPWP [Wärmepumpe] würde also schon bei den bisherigen milden Temperaturen permanent über dem Nennbereich arbeiten.
Ist dies ein Problem für die Standzeit? Es werden ja auch noch einige kalte Tage dazukommen, somit läuft die WPWP [Wärmepumpe] sicherlich 70% ihrer Arbeitszeit im oberen Leistungsbereich und auch einige Tage (geschätzt 20) dann bei über 90% ihrer Leistung.
Wäre da nicht eine größere WPWP [Wärmepumpe] materialschonender unterwegs? Oder kann man sich mit der "Kleinen" trauen?
Die IDM hat dagegen bei Grundwasser schon eine Mindestlast von 4kW, würde als sehr schnell bei milderen Temperaturen ins Takten kommen, dafür wäre sie nicht so oft im oberen Leistungsbereich unterwegs.
Mir geht es da nicht so stark um die Kosten, wichtiger ist mir die passende technische Auslegung.

Danke fürs Lesen emoji

  •  cacer
17.1.2020  (#21)
wenn die winter sich weiter so entwickeln, wäre die 3-13 ein großer fehler.
wenn die 6er ganz knapp nicht reichen würde, wäre das nur im auslegungsfall ein kleines problem, was für die paar tage alle paar jahre mit dem heizstab weggebügelt werden kann.

die 3-13 wäre aber im vergleich immer zu groß und würde nur in den paar kalten tagen alle paar jahre mal wirklich im besten arbeitsbereich laufen.

edit:
jetzt habe ich vego75 mit passra verwechselt bezüglich der heizlast.

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  •  passra
17.1.2020  (#22)
Das Diagramm der IDM zeigt für Sole10°/VL35° eine Mindestleistung von 3.8kW, wie erwartet. Die Maximalleistung liegt bei VL45° dann bei 13kW, Nennleistung rund 8kW.

Bei NIBE gibt es nur eine Kurve für 35°VL. Da ist die Mindestleistung 2,5kW, die Maxleistung mit 100% Verdichterdrehzahl bei 8,2kW. NOrmal ist sie ja auf 75% begrenzt, da liefert sie dann 6,4kW.
Das heißt, die NIBE wäre bei den momentanen Temperaturen im Dezember und Januar immer zwischen 50% und 75% gelaufen; die IDM gerade mal zwischen 20% und 35% und würde nie über Ihre Nennleistung hinauskommen.

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
17.1.2020  (#23)
Hi,

zitat..
passra schrieb: Das heißt, die NIBE wäre bei den momentanen Temperaturen im Dezember und Januar immer zwischen 50% und 75% gelaufen;


Perfekt! Du hast ja kein Risiko, deine Quelle "auszusaugen", da kommt ja immer neues warmes Grundwasser nach.

zitat..
passra schrieb: die IDM gerade mal zwischen 20% und 35% und würde nie über Ihre Nennleistung hinauskommen.


...und würde sich spätestens ab März tottakten, weil viel zu viel Leistung.

Die Nibe braucht auf Minimalleistung 200W + ca. 30 für die Pumpen und Steuerung (Quelle um 5C, Senke um 25C, bei dir vermutlich etwas mehr wegen höherem VL VL [Vorlauf]). Das ist perfekt, um schon ab Frühling auch kleinste PV-Erträge noch sinnvoll zu nutzen. Dafür ist kontinuierlich wenig Strom ja viel besser als taktend viel Strom.

zitat..
cacer schrieb: was für die paar tage alle paar jahre mit dem heizstab weggebügelt werden kann.


Genau! Dafür ist der nämlich da, aber ich glaube nicht, dass das bei dieser warmen Quelle nötig ist. Vor allem gibt diese Grundwasser-Quelle ja nicht bei starkem Entzug nach.

Viele Grüße,

Jan

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  •  cacer
17.1.2020  (#24)
probleme gäbe es aber tatsächlich bei einer neuen kleinen eiszeit, wenn der golfstrom abreißt!

wobei heizstabeinsatz wohl dann unser kleinstes problem wäre ... emoji

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  •  cacer
  •   Silber-Award
19.1.2020  (#25)
die ecoGeo 1-9 von Ecoforrest wäre vermutlich auch was für dich .
die ist auch sehr kompakt, nur leider ist das servicemenue nicht frei zugänglich.
weiß nur nicht wie weit die wirklich runter kommt. angeblich unter 1,5

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  •  Vego75
20.1.2020  (#26)
@cacer 
was auch sehr interessant bei diesem Hersteller ist: da wird scheinbar nichts verheimlicht, vor allem der COP über den gesamten Leistungsbereich - ist eigentlicht schon ernüchternd wie dieser im unteren Leistungsbereich abfällt. Natürlich ist COP nicht SCOP, dennoch kenne ich keinen Hersteller, der keine - ich nenne das immer gerne "Datenblattkosmetik" daraus macht und nur einen/zwei Werte in einem bestimmten Bereich angibt (Inverter Wp).
Dennoch rechnet sich natürlich eine Inverter Wp wenn PV auf dem Dach ist aber ohne...
Datenblätter der ecoGEO Serie:
https://ecoforest.es/de/warmepumpen/erdwarmepumpe/erdwarme/399-ecogeo-basic

Grüße

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  •  cacer
  •   Silber-Award
20.1.2020  (#27)
ich denke der cop wäre bei den nibe modellen vergleichbar schlecht da unten und deshalb ist die ganz bewusst bis 20hz gesperrt.

2016 hatte ich ein angebot eines heizungsbauers der auch viele großanlagen baute (ging pleite noch wärend der angebotsphase...) und in höchsten tönen von ecoforrest schwärmte.
damals gabs die 1-9 aber noch nicht und nebenbei wollter er mir die anlage mit superheater, puffer, überdimensioniert etc aufbauen... ach und RGK RGK [Ringgrabenkollektor] hätte natürlich auf unserem grundstück garnicht funktioniert, sondern körbe wären die lösung etc....
ich schweife ab.
da es aber kaum infos zu ecoforrest im netz gab, habe ich das nicht weiter verfolgt. kam mir jetzt erst wieder auf den schirm.
hätte ich die f1155 nicht, würde ich die in die engere wahl nehmen.

auch gruß

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  •  JanRi
  •   Gold-Award
20.1.2020  (#28)
Hallo,

zitat..
Vego75 schrieb: ist eigentlicht schon ernüchternd wie dieser im unteren Leistungsbereich abfällt.

 
Das Diagramm ist nett, aber leider recht aussagelos. Es geht ja vom Normpunkt 35/30 aus und stellt den COP für verschiedene Soletemperaturen in Abhängigkeit von der Kompressordrehzahl dar. Nur wird niemand, dessen Haus für 35/30 und eine 9 KW (!) Maschine ausgelegt ist, diese im niedrigen Lastbereich mit 35/30 laufen lassen. Da ist man dann eher bei 25/23 oder so, wo der COP dann vermutlich wieder viel besser ist als das Diagramm suggeriert, vermutlich sogar besser als in den besten Bereichen des Diagramms. Auch fehlt jegliche Angabe, ob das mit oder ohne Pumpen + Steuerung ist. 

Sieht man ja auch bei der 1155: Sie liegt mit dem COP bei Normbedingungen unter 5. Im 20 Hz Betrieb mit entsprechend niedrigem VL VL [Vorlauf] schafft sie aber auch an einer eher kalten Quelle recht problemlos COP 6 (ich kann das ja immer fein an meiner Echtzeit-AZ beobachten, natürlich inkl. Pumpen und Steuerung).

Was an der EcoForest interessant klingt, ist die Heißgasnutzung für parallele WW WW [Warmwasser]-Bereitung. Ob das wirklich effizient ist, ist natürlich eine andere Frage. 

Die 1155 zeigt die Heißgastemperatur ja an. Im Bereich 30...45 Hz liege ich da bei 25-27C VL VL [Vorlauf] so in der Größenordnung 47-49C. Das wäre ja theoretisch perfekt richtig für WW WW [Warmwasser], aber alles, was man da an Wärme entzieht, fehlt natürlich für die Heizung. Folglich muss mehr "Gas" gegeben werden... aber andererseits könnte man damit in Ultra-Slow-Motion quasi 24/7 Warmwasser erzeugen, sozusagen tröpfchenweise angepasst an den durchschnittlichen Bedarf.

Viele Grüße,

Jan


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  •  cacer
  •   Silber-Award
20.1.2020  (#29)
das optimieren on the fly scheitert dann vermutlich an der gesperrten profiebene.
da brauch man n kumpel beim kundendienst ;)

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  •  Vego75
21.1.2020  (#30)

zitat..
JanRi schrieb: Echtzeit-AZ beobachten

Sehr gutes Stichwort "Echtzeit COP"; wenn damit jede WPWP [Wärmepumpe] ausgestattet wäre und jede Maschine zumindest bei Auslieferung eine kalibrierte COP Echtzeit Anzeige nach gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen müsste, würde das in meinen Augen zu mehr Transparenz und besserer Vergleichbarkeit unter den Inverter WPWP [Wärmepumpe] unter verschieden Einsatzbedingen führen. Übrigens wollte die BAFA bereits vor Jahren ein derartiges "Messgerät" in allen LWP LWP [Luftwärmepumpe] vorschreiben aber der mächtige BWP konnte dies natürlich erfolgreich verhindern. Dann wären einige LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit Sicherheit zur reinsten Luftnummer geworden, denn dieses Thema fürchten die meisten Hersteller wie der Teufel das Weiwasser.


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  •  JanRi
  •   Gold-Award
21.1.2020  (#31)
Hallo,

zitat..
cacer schrieb: das optimieren on the fly scheitert dann vermutlich an der gesperrten profiebene.


Damit ist das wohl ein No-Go. Ich sehe das an unserem KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Gerät. Gesperrte Ebene, die so geheim ist, dass man nirgends etwas dazu findet. Es gibt zwei Parameter, die ich gerne ändern würde, denn so ist das Gerät in gewissen Betriebssituationen quasi unbrauchbar. Eventuell läuft das sogar auf eine Wandlung hinaus, das muss ich noch verhandeln. Bei der Heizung wäre sowas noch fataler.

Viele Grüße,

Jan

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  •  passra
21.1.2020  (#32)
Aufgrund der Gemengelage Heizungsbauer/Großhandel kommt eh nur IDM oder NIBE in Frage, wobei gesperrte Menüs und Zugriffsbeschränkungen sowieso ein No-Go wären, sowas kommt mir nicht in die Heizungsanlage.

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