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Ausmalen innen DIY: richtige Vorgehensweise, Tipps & Tricks, Dauer

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  •  austriansales
27.10. - 29.10.2019
12 Antworten | 8 Autoren 12
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Hallo,

wir bekommen in 2 Wochen unsere Heizung aufgestellt. Dort wo die Heizung aufgestellt wird wollen wir bereits die Wände ausmalen da wir nachher nicht mehr hinkommen. Untergrund ist überall Innenputz GZ 31 (Gips-Zement)

Wir waren uns nicht sicher, ob wir unser Haus ausmalen lassen oder selber ausmalen sollen. Nachdem wir noch jede Menge Power haben wollen wir das alles selber machen. 

Eine Menge an Fragen bereits jetzt, damit wir das Ganze gut planen können:
a) habt ihr das auch alles selber gemacht?
b) wie ist die korrekte Vorgehensweise (Grundierung, x Mal drüber malen, Trocknungszeit jedes Vorgangs)
c) welche Materialen könnt ihr empfehlen bzw. habt ihr verwendet?
d) wo habt ihr was verwendet? Dispersion/Mineralfarbe?
e) wie viel habt ihr für eure Grundierung/Farbe bezahlt?
f) wir haben aktuell noch ca. 15 % Restfeuchte im Innenputz, sollen wir dennoch im Technikraum (ca. 10 m2 Wand) ausmalen oder ist das definitiv zuviel?
g) habt ihr sonstige Tipps und Tricks für uns die uns das Leben einfacher machen können?

Danke.

  •  uzi10
27.10.2019  (#1)
bei uns hat das ein Maler mit Synthesa Produkten gemacht! Innendispersion..
die Grundierung und die Farbe und auch die Spachtelmasse! Da kostet ein Kübel weit mehr als 100,,,,,,,,€

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  •  Shan
27.10.2019  (#2)
Alle Fenster ordentlich abkleben. Estrich müsste man nicht abdecken, wenn man aufpasst keine zu argen Flecken zu machen. Haben wir aber sicherheitshalber trotzdem gemacht. Wenn nicht, dann zumindest unter den Kübel einen Karton legen. Dicke Farbflecken muss man sonst entfernen vor dem Bodenbelag. Folie mit Klebestreifen vom Hofer hat sich bei uns für Fenster und Türen bewährt. Sonst Malerflies zum Abdecken des Bodens.

Für die Rolle Geld investieren und nicht komplett billiges Zeug nehmen. Gitter nicht vergessen. Vorher einmal mit Abklebeband die Rolle auf lockere Fasern abgehen, damit man sie nachher nicht auf Decke und Wand hat. Wenn ihr zu zweit seit am besten raummäßig aufteilen bzw. einer macht Decke und der andere die Wände (zwecks unterschiedlich malen und so). Alle Kanten und Ecken vorher und dann die Flächen. 1 - 2 Tage trocknen lassen und dann ein 2. Mal malen. Grundierung erfragen vom Putzer ob ihr die auf seinem Putz braucht. Bei uns war's laut Putzer nicht notwendig haben aber einen anderen Putz und dann mit Kalkfarbe ausgemalt (Divina Edelkalk von Baumit ca. 100,- pro 14l Kübel). Wenn ein Fliesenrandstreifen unten kommt, dort nicht malen (sonst muss man vor dem Fliesenkleben grundieren und wenn mans machen lässt, wird das wieder teuerer).

Falls noch nie gemacht in einem Bereich anfangen, der euch nicht so wichtig ist. Wir haben schon bei etlichen Freunden gemalt und unsere Wohnungen auch immer selber gemacht. Deshalb war das bei uns Spielerei, obwohl wir nur zu zweit waren.

Schutzbrille für die Augen beim Deckenmalen nicht vergessen. Einmaloveralls sind auch nicht verkehrt und über die Schuhe alte Plastiksackerl rüber ... Viel Spaß beim Endspurt emoji

Edit: Nach dem Malen gut lüften. Durch das auch wieder einiges an Feuchte im Haus. Aufpassen falls Zeitproblem. Bzw. wenn möglich erst machen, wenn der Estrich einigermaßen trocken ist und vor allem erst dann wenn man schon problemlos lüften kann ... Steckdosen, Schaltereinsätze haben wir nachher gemacht. Finde ich sinnvoller. Einzig Kabel tät ich alle schon vorher einziehen. Sonst besserst danach sicher irgendwo noch rum.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
27.10.2019  (#3)
ad a) Ja, alles selber gemacht, dazu ziemlich viele Helfer - war extrem viel Arbeit.

ad b) Wir haben gemäß Herstellervorgaben mit einer eigenen Grundierung grundiert und 2x ausgemalt - mancherorts mussten wir auch 3x.

ad c) Wir wollten eine diffusionsoffene Silikat- bzw. Mineralfarbe und haben uns für Adler Tiromin entschieden. Grundsätzlich sollte das ein sehr hochwertiges Produkt sein, wir hatten trotzdem große Probleme und ich kann sie nicht weiterempfehlen: Trotz Grundierung hatten wir große Probleme mit der Deckkraft. Wir haben die Farbe schließlich kaum mehr verdünnt, sie hatte dann fast die Konsistenz von Vanillesoße. Dadurch waren es viel heikler, dass Farbränder stehen bleiben, die Deckkraft war trotzdem kritisch. Wir mussten sehr aufpassen, sonst haben zwei Anstriche nicht gereicht. Dadurch ist uns die ohnehin schon sehr hochpreisige Farbe noch teurer gekommen. Furchtbar war auch der daraus resultierende Arbeitsaufwand, wenn man das ganze Haus inkl. Grundieren 3x ausmalt.

ad d) Im Technikraum und im Lager habe ich eine billige Mineralfarbe genommen (H*rnbach Eigenmarke), Deckkraft war ähnlich problematisch. Nebengebäude ist noch immer unausgemalt emoji, ich schwanke noch zwischen übrig gebliebene teure Mineralfarbe verbrauchen und Mehrarbet haben oder Dispersion kaufen und weniger Arbeit haben. 

ad e) Weiß ich nicht mehr genau, ich glaube, das größte Tiromin Gebinde in Weiß hat knapp über 100 € gekostet. Ich habe das Zeug beim Öb*u gekauft und aufgrund der Mengen einiges an Rabatt gekommen - war bizarrerweise sehr viel günstiger als beim Adler-Geschäft bei uns.

ad f) Weiß ich nicht. Ich würde Euch aber empfehlen, nach Möglichkeit einen Maler o. dgl. Fachkräfte zu bitten, sich das vorher anzusehen. Ich habe den Verdacht, dass bei uns mit dem Innenputz etwas nicht so ganz gestimmt hat. Das Saugkraftproblem habe ich ja schon geschildert. Hinzu kommt, dass die Farbe schlecht hält. Malerkrepp reißt bereits die Farbe runter, an manchen Stellen kann man sie wie eine Haut herunter ziehen. Mir graut davor, falls das alles mal runter muss.

ad g):
+ Ich würde keine Mineralfarbe mehr nehmen, sondern die hochwertigste, schadstoffärmste Dispersion, die es gibt. Zu dem Thema findest Du hier Forum bereits sehr viel, und die Conclusio ist: Mineralfarbe macht Probleme bei der Deckkraft, Dispersion ist bei manchen sogar schon nach dem ersten Anstrich deckend.
+ Schau den Helfern insbesondere zu Beginn lieber etwas auf die Finger. Wenn Du welche hast, die nicht genau abkleben oder nicht auf Kreuz- und Quergang achten und Farbränder stehen lassen, dann verursachen sie mehr Ärger und Arbeit, als sie helfen. 
+ Wir haben ein einheitliches Farbkonzept im Haus: Manche Räume sind nur weiß ausgemalt, aber sonst sind die Decken weiß, 3 Wände in einem sehr hellen Sandton und 1 Wand in einem mittleren Grauton. Schaut gut aus, aber der Mehraufwand für jeden Farbstoß ist gewaltig. Im nachhinein etwas an der Decke ausbessern, ist auch problematisch. Wenn man ein ganzes Haus auszumalen hat, macht man sich das Leben erheblich leichter, wenn man alles weiß ausmalt.
+ Gutes Werkzeug ist wichtig - wurde schon erwähnt. Wichtig ist aber auch dessen Pflege und das man alles macht, damit man keine vermeidbaren Brösel oder Wuzerl von den Wänden holen muss: Bevor man von geriebenen auf geglätteten Putz wechselt: Rolle wechseln oder auswaschen! Vorsicht mit angetrockneter Farbe z. B. auf den Deckeln der Farbkübel - diese besser gründlichst reinigen und sauber halten, sonst fällt beim Öffnen Zeug in die Farbe. Das gilt auch für angetrocknete Farbe, wenn man Rollen und Pinsel in Plastiksäcken einpackt, wenn man sie am nächsten Tag wieder braucht. Richte Dir was Vernünftiges her zum Waschen der Rollen - das ist viel Arbeit, aber sehr wichtig. 

Zum Thema Ausmalen kannst Du mit Hilfe der Suchfunktion übrigens bereits sehr viel im Forum nachlesen.

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Hallo austriansales,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Ausmalen innen DIY: richtige Vorgehensweise, Tipps & Tricks, Dauer



  •  winki88
27.10.2019  (#4)
Wir haben unser ganzes Haus mit dem Airless System gespritzt. Hat übers WE rund 200€ gekostet. Vorher grundiert und Farba war Synthesa Silitol Bio.

Zu dritt haben sind wir in einem Tag fertig gewesen mit dem ganzen Haus.  Einer der die Farbe aufgetragen hat und zwei haben mit der Rolle die Farbe nachgerollt damit man keine Übergänge sieht.

Schaut super aus und war im Vergleich zum Malen mit Hand sehr angenehm (wenig Sauerei beim Malen - besonders an der Decke).



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  •  Blabla
  •   Bronze-Award
28.10.2019  (#5)
Wir haben es schlussendlich machen lassen weil wir einen super Preis bekommen haben und vor allem das Spachteln der Decken auch dabei war (und das ist ein einziger Graus).

Ich habe einige Male selbst gemalt bei anderen (auch einmal gespritzt), man braucht halt lange aber schön wird es auch wenn man gutes Material nimmt und ordentlich arbeitet. Gut abpicken ist wichtig und wenn du spritzt, dann muss unbedingt wer nachgehen der nachrollt. Aus meinen Erfahrung mit einem Spritzsystem kann ich sagen, das es schwierig ist als Laie das gleichmäßig hinzubekommen (haben bei einem Freund ein ziemliches schlechtes Resultat in ein paar Räumen bekommen - war aber auch nicht unbedingt ein hochwertiges Spritzsystem!). Ansonstens kann man sich gute Youtube-Videos ansehen wie man am besten Räume malt, da sind gute Tipps dabei.

Farbe und Materialen schaffst du mit gutem Verhandeln beim regionalen Farbengeschäft normalerweise unter 1.500€. Meine Firma hat auf drei Zügen gearbeitet. Zuerst alle Decken gespachtelt (2 Durchgänge), dann das ganze Haus gesprüht (das ist in einem Nachmittag erledigt wenn man es kann!) und eine Woche später haben sie zu fünft das ganze Haus ein zweites Mal gemalt allerdings mit Rollen. Sie sind überzeugt, dass es nur mit Spritzen nicht so schön wird (das habe ich dann nicht hinterfragt).

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  •  austriansales
28.10.2019  (#6)
Was waren eure aktuellen Kosten Material und Arbeit brutto für wie viel Fläche?

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  •  erwinh
  •   Bronze-Award
28.10.2019  (#7)
Wir haben das ganze Haus Airless gespritzt (eigentlich vom Maler spritzen lassen) mit Mineralfarbe vom Hofer. Nachdem die Menge nicht ausreichend war haben wir mit teurerer Mineralfarbe vom Maler weiter gemacht (nicht mitten im Raum gewechselt).
Grundiert wurde auch überall mit Tiefengrund (ebenfalls Airless aufgetragen).

Beim ersten Durchgang mit Farbe wurde alles nur gespritzt. Nach einigen Tagen wurde beim 2. Durchgang airless aufgetragen und nachgerollt haben wir selbst.
Es geht wirklich superschnell im Gegensatz wenn man auch die Farbe mit Rollen aufbringen müsste.
Aber: Man muss wirklich aufpassen dass man überall nachrollt damit man keine Unterschiede sieht.

Bezüglich Mineralfarbe muss ich sagen dass wir z.B. im Wohnbereich wo die große Hebeschiebetüre ist (viel Licht und Element relativ hoch) auf der Decke keine gleichmäßige Fläche geschafft haben.
Das selbe im Bad wo die Oberkante vom Fenster nur ca. 15cm unter der Decke aufhört (Gipskartondecke, aber Fläche war sehr sauber vorbereitet).
Dort hat der Maler, nachdem er die Decke im Bad bereits ein drittes Mal nur mit der Rolle selbst gemalt hat, und immer noch Strukturunterschiede gegen das Licht (Fenster) zu sehen waren, die Fläche nochmal gespachtel und anschließend mit Dispersion gemalt und jetzt ist es perfekt.
Im Wohnbereich hat er auch nochmal mit Dispersion drüber gemalt und alles super.

Also in gewissen Bereichen (immer nur auf den Decken), war hat das Ergebnis mit der Mineralfarbe nicht zufriedenstellend (egal ob die Hofer-Farbe oder die vom Maler), erst mit der Dispersion war alles schön gleichmäßig.

Haftungsprobleme haben wir (bis jetzt) nicht, auch beim Abkleben geht nichts mit dem Klebeband runter.

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  •  austriansales
28.10.2019  (#8)
Blöde Frage: wann ist die Grundierung überhaupt nötig?

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  •  MissT
  •   Gold-Award
28.10.2019  (#9)
Die Grundierung reguliert das Saugverhalten des Untergrunds. Je stärker der Untergrund saugt, desto mehr Probleme hast Du mit der Deckkraft.

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  •  austriansales
28.10.2019  (#10)
d.h. bei einem Quarzolith GZ31 benötige ich denoch eine Grundierung oder lässt sich das nicht verallgemeinern.

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  •  grofi
28.10.2019  (#11)
Bei uns wurde der GZ31 (geglättet) von den Malern vorher grundiert, laut Malern saugt Gips Zement Putz eher stark.

Generell war es bei uns so, dass wir sehr viel selbst gemacht haben, malen haben wir uns alles lassen, denn hier haben wir für uns beschlossen dass wir uns nicht viel sparen können und dafür uns dafür viel Zeit für andere Arbeiten bleibt...

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  •  Shan
29.10.2019  (#12)
Kommt immer darauf an wie viel Erfahrung und Freude man an dieser speziellen Arbeit hat. Wenn man geschickt ist oder schon öfter ausgemalt hat, zahlt sich das meiner Meinung nach schon aus. Wir hatten alles in allem Materialkosten von € 2000,- für Erdgeschoß und Dachausbau. Das Erdgeschoß war inklusive Abkleben und zweimaligem Ausmalen in gut einer Woche fertig (Abkleben Fenster und Türen war an 2 Vormittagen, ein Nachmittag fürs Flies auflegen und fixieren, dann einmal ausgemalt und ein zweites Mal). Rein Malen waren es für die komplette Fläche zu zweit 2 Tage, das mal 2 weil wir ein zweites Mal gemalt haben ... Im Dachausbau das eine Kinderzimmer habe ich alleine in einer Nachtschicht komplett gemalt (durch das alleine und genau, war nur ein Anstrich nötig). Mit unserer Farbe bin ich komplett zufrieden. Deckkraft sehr gut und ebenso gut zu verarbeiten. Verdünnt habe ich mit 1l auf 10l. Abgehen oder -reiben lässt sie sich nicht. Klebeband zieht keine Farbe runter. Dadurch das unsere Farbe eine Kalkfarbe ist, hätte ich eigentlich mit mehr Abrieb gerechnet.

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