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Bauweise Eigenleistung

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  •  selfish_82
20.8. - 1.9.2014
33 Antworten 33
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Hallo erstmal an das gesamte Forum. Nachdem ich nun schon seit einigen Monaten still und passiv immer mitlese möchte ich mich auch mal mit einer Frage an die scheinbar doch recht fachkundige community melden:
Wir befinden uns wenig überraschend noch in der Frühplanungsphase. Baubeginn sollte nicht vor Frühling 2016 sein.
Einige FTH FTH [Fertigteilhaus]-Anbieter wurden bereits persönlich angefahren, obligate Besuche in Musterhausparks bereits erledigt, unzählige Diskussionen mit Leidgenossen sowie Baumessenbesuche ebenso. Fazit: Zurück zum Start. Was genaues weiß man nicht.

Mich würde nun speziell das Thema der Eigenleistung bzw der Bauabwicklung generell für einen baufremden Menschen, der schon hackeln kann, aber halt immer Anleitung braucht, interessieren. Bei welcher Bauweise kann man grob gesagt am meisten Eigenleistung erbringen, die sich 1. auch finanziell auszahlt, 2. technisch machbar ist, 3. ohne immer 3-5 "ehrenamtliche" stellen zu können Sinn macht und 4. das Bauvorhaben nicht ins Endlose zieht.
Sehr allgemeine Frage ich weiß, wäre aber trotzdem für Inputs dankbar.
thx

  •  rk515
  •   Gold-Award
20.8.2014  (#1)
meine persönliche erfahrung:

je weniger leute dazwischen geschalten sind, desto besser
vergib die geweke einzeln und selbst, also kein GU!
kein Fertigteilhaus!
regionale Anbieter von Elektro, Sanitär, Maurer, Dacdecker, Spängler,Zimmerer, Verputzer....
und mit jedem einzeln abklären, dass du Eigenleistungen erbringst...

Das ist meine Erfahrung und bin sehr sehr gut gefahren damit. Finanziell hat sich total ausgezalt, wenn mn die eigenen Arbeitsstunden natürlich nicht rechnet.



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  •  kirk899
20.8.2014  (#2)
Belagsfertig
Ausbauhaus kannst vergessen wenn man keine Ahnung oder Erfahrung hat.

Ansonsten schlüsselfertig aber das kostet.

lg

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  •  atma
  •   Gold-Award
20.8.2014  (#3)
wir haben belagsfertig gebaut mit gu aber einzelne positionen selbst vergeben und sind beim rohbau mit auf der baustelle gestanden... hat uns für die rohbauarbeiten ca 10k erspart... elektro haben wir komplett selbst gemacht, mit kurzer anleitung und einweisung vom elektriker ist aber das stemmen und dosen setzen für einen "anfänger" auch keine hexerei (staubt nur fürchterlich)... laminat kann man selbst legen, fliesen haben wir auch nicht selbst gelegt (die sollten doch gerade sein *gg*)... ausmalen, etc...
aber ich würd den weg von rk nehmen... regionale firmen und mit jedem absprechen, was man selbst machen kannst (und niemals deine stunden zusammenzählen *gg*)



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  •  selfish_82
21.8.2014  (#4)
Meine Überlegung wäre auch FTH FTH [Fertigteilhaus] (in welcher Weise nun immer) belagsfertig und dann Einzelvergabe mit möglichst viel Mithilfe. Warum aber nun kein FTH FTH [Fertigteilhaus] wie rk schreibt? Da bei regionalem BM mehr Eigenleistung möglich, bzw hängt es doch von der Bauart ab. Holzriegel vs. Ziegel usw

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  •  atma
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#5)
ist schon richtig, dass beim baumeister mehr eigenleistung möglich ist... aber überschätz das auch nicht, was du dir dabei ersparst...

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  •  selfish_82
21.8.2014  (#6)
Ja danke! Ich dachte nur am meisten kann man am Rohbau machen. Sprich Stunden für Hilfsarbeiter einsparen. Mal angenommen Ziegelmassiv: Bodenplatte kann man wohl viel machen, Beim Mauern rein schon die Ziegel angeben, Zeug herumschleppen einfach den Maurer mit Zeug bedienen usw.. Beim Dach würd ich mich dann eh schon wieder rausnehmen wollen, einfach aus Sicherheitsgründen. Und andere Sachen wie dann Leitungen stemmen und dgl. können ja ohnehin erledigt werden, wenn der Zeitdruck zum Einziehen nicht so groß ist, denk ich mal. Weniger Eigenleistung, bzw. technisch anspruchsvoller wird's, glaub ich ja dann ab belagsfertig, oder?
Die Frage ist halt, ob sich das alles finanziell auszahlt und ob es nicht besser wäre gesamt gesehen, einen Holzriegel etwa belagsfertig und dann Einzelvergabe.
Bin da soweit noch eine wenig ratlos.

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  •  atma
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#7)
ja, so haben wirs auch gemacht... "hilfsarbeitertätigkeiten", alles zugeben und herrichten... wie gesagt, das waren bei uns ca 10k...
ich glaub, preislich wird da am ende wenig unterschied sein... ich würd mich zuerst mal für eine bauweise (holzriegel oder massiv) entscheiden, dann den plan entwerfen, wie das hausi denn ausschaun soll und dann gemeinsam mit den firmen entscheiden, was man alles selbst machen kann... wir haben die gesamten kosten ins budget reingerechnet und dann freut man sich über jeden EUR, ders weniger wird...

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#8)
eigenleistungen:
die eh schon angesprochenen beim rohbau. zwischenwände selbst gemauert
terrassenfundament selbst betoniert
stemmareiten bei elektro und sanitär
dachstuhl ==> hilfsarbeiten
dachdecken selbst
rolljet selbst verlegen
laminat und parkett (klebend) selbst verlegt
innentürenselbst eingebaut

hjo.. finanziell hat sichs sicher ausgezahlt mit weit über 20k

JEDOCH.. geb ich auch offen und ehrlich zu: das ersparte dadurch floss wieder in etwas anderes rein. *g*

in teurere und schönere türen. in bessere küchengeräte. in schönere fliesen.


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  •  juergen_dgr
21.8.2014  (#9)
Wir haben massiv gebaut mit sehr viel Eigenleistung (SchwieVa war Polier, ich hab eine bautechnische Ausbildung bin aber Betriebswirt). Der Vorteil bei Massivbauweise ist, dass eben die Eigenleistung viel höher ist als beim Holzriegel.
Kann ich aus Erfahrung sagen, da mein Bruder ein Holzriegelhaus gebaut hat, und wir da den Innenausbau gemacht haben.
Eine Grundahnung sollte man aber bei beiden Bautypen haben. Bei uns war es so, dass wir den Rohbau mit Dach (incl. Deckung) vom Bmst. aus der Umgebung genommen haben und immer mitgeholfen haben (konnte mir 4 Wochen Urlaub nehmen) Estrich, Putz, Elektro und Wasserinstallation haben wir vergeben aber auch hier immer mitgeholfen (Stemmen, FBH legen usw.). Fliesen, Malen, Bodenlegen war alles Eigenleistung beim WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] haben wir mitgeholfen. Pflaster und Einfahrt alles selber verlegt... was man sich spart bei uns waren es ca. 40-50tsd € (habe leider keinen Vergleichswert, was Fliesenlegen usw. kostet... daher vielleicht auch mehr gespart).
Was jedenfalls erwähnenswert ist, es bleibt wenig Zeit für andere Sachen (Hobbies ect.) übrig.
Wir haben im September 2012 zu bauen begonnen und sind im Dezember 2013 eingezogen, diese Woche ist die Baustelle bis auf den Garten fertig. Fazit: vielleicht 5-10 Wochenenden, wo ich nicht auf der Baustelle war.
"Ehrenamtliche" Helfer hatten wir auch öfter auf der Baustelle, da darfst du die Verköstigung und den "Elektrolyt-Bedarf" emoji nicht vergessen -> kostet ja schließlich auch was!

Fazit... wenn du mit der Materie nicht ganz so vertraut bist, rate ich dir zu einem FTH FTH [Fertigteilhaus] (muss ja nicht Holzriegel sein) andernfalls mach ein Ziegelhaus da kannst dir mit Eigenleistung einiges sparen.

LG
Jürgen

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#10)

zitat..
juergen_dgr schrieb: wenn du mit der Materie nicht ganz so vertraut bist, rate ich dir zu einem FTH FTH [Fertigteilhaus]


neee.. muss nicht sein.

sieh, ich bin banker! ich komm nicht aus der baubranche.. aber wenn man ein wenig den hausverstand einschaltet und sich von anweisungen eines wissenden leiten lässt dann funkt das auch sehr gut.

ein geistig weltfremdes nockapatzl sollte man natürlich ned sein und 2 linke hände haben. ansonsten muss man nicht aus der branche sein um etwas zu können

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  •  juergen_dgr
21.8.2014  (#11)
war ja nur meine Meinung rk
ich bin ja auch Büromensch... aber mit Hausverstand lässt sich das Meiste lösen also vorher beim Billa vorbei schaun :-D!

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  •  selfish_82
21.8.2014  (#12)
Ok also wieder viele Meinungen. Für mich fass ich dass mal gekürzt so zusammen: Eigenleistung möglich, jedoch nicht überbewerten. Kosten - Nutzen Rechnung anstellen, ob man das auch wirklich über die gesamte Bauzeit will. Ohne technisch versiert zu sein, werden sich Einsparungen über € 20k wohl ned spielen. Generell aber mehr Möglichkeiten Eigenleistung zu erbringen bei Ziegelbau, wobei eben der Punkt Eigenleistung nicht ausschlaggebend sein sollte für welche Grundvariante man sich entscheidet.
Kann man das so stehen lassen?

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  •  atma
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#13)
passt so.

ich bin übrigens ein weibchen und büromensch und hab genauso beim betonieren und mauern geholfen... man muss halt wollen und die eigenleistungen über die ganze bauzeit durchhalten ;)

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  •  Fevi
21.8.2014  (#14)
Wir dachten auch am Anfang, wir brauchen immer wen, der uns am Händchen haltet und mit uns alles macht. Aber wie sagt man so schön: man wächst mit der Aufgabe emoji
Trotzdem immer viel fragen, viel erklären lassen, dann fallen einige Dinge leichter...
wir sind auch Büromenschen - manches braucht halt länger, als wenn es ein Profi macht... und das Gefühl, das man hat, wenn man was ansieht und sich denkt "das haben wir selber geschafft" ist schon ein tolles...
allerdings kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass du dir für die Abende nach der Baustelle nichts mehr vornehmen brauchst - unsere Abende beschränken sich auf Essen, duschen, schlafen...

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  •  deejay
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#15)
Ich bin ja nach wie vor überzeugt, viel kannst alleine schon nur durch vergleichen und verhandeln einsparen.
du bist in der glücklichen lage zeit zu haben.
sprich planen, vergleichen, verhandeln.
viel wissen aneignen, dann kann man dir nicht jeden blödsinn verkaufen.

p.s.: es gibt auch massive fertigteilhäuser!

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Hallo selfish_82,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Bauweise Eigenleistung

  •  rk515
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#16)
stimm da deejay vollinhaltlich zu.
ohne ausnahmen. ^^

wenn man die zeit hat, dann ist diese voll mit planung und viel viel viel vergleichen und angebote einholen zu verbringen.
das sparst dir am meisten cash

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  •  PeteMitchell
  •   Bronze-Award
21.8.2014  (#17)
wir haben auch massiv gebaut - mit "Begleitung" eines Baumeisters.
Ich hatte absolut keine Ahnung vom Bauen (und wahrscheinlich noch immer keine) - allerdings lernt man schon einiges...
Ich glaub, wenn man Gewerke selber vergibt und sich über Themen wie Dämmung, Drainage usw selber informiert und nicht einem GU blind vertraut hat man auch ein besseres Gefühl...

Ich habs so gelöst:

-) informieren

-) zu 2 - 3 Anbietern gehen und KV`s holen (und ein Gespräch mit dem Firmenchef führen!!!)

-) auf der Baustelle "fragen fragen fragen" und zeigen, dass man sich informiert hat - die meisten Arbeiter habe sich gefreut wenn man sich für ihre Arbeit interessiert und mir eigentlich vieles erklärt - ich konnte dann wiederum sehen ob der "weiß was er tut"... (eine Firma hab ich "verjagt" weil ich als Antwort auf meine Frage "warum macht ihr das so" als Antwort bekommen hab "weil wirs immer so machen"....)
-) man glaubt gar nicht was man kann - einfach probieren!

Ich hatte praktisch jeden Ziegel unseres Hauses in der Hand, hab die Decken selber eingehängt, E-Leitungen gefräst, beim verlegen des Blechdaches mitgeholfen, Fließen verlegt,... und wie gesagt mit 0 (NULL) Erfahrung und eigentlich 2 linken Händen als "Bürohengst"! (Zugegeben aber mit einem Vater der ein klassischer "Alleskönner" ist...)

wie schon ein vorposter geschrieben: man wächst mit der Aufgabe

anstregend ja, nervernaufreiben ja - aber es war eine geile Zeit emoji

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  •  juergen_dgr
21.8.2014  (#18)

zitat..
PeteMitchell schrieb: anstregend ja, nervernaufreiben ja - aber es war eine geile Zeit


das kann ich genau so unterschreiben emoji

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  •  rk515
  •   Gold-Award
21.8.2014  (#19)
schau mir heute noch gern die fotalben vom haubau an

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  •  StricknerA
25.8.2014  (#20)
Ersparnis Eigenleistung? - Was heißt für mich sparen? Ich lese hier, dass es sich hauptsächlich um die Ersparnisse bei der Investitionssumme geht.
Für mich bedeutet sparen beim Hausbau ein wenig mehr:
a) Bei welchen Gewerken halte ich es wichtig, dass sie von Spezialisten ausgeführt werden und ich die komplette Garantieleistung eines Fachbetriebes in Anspruch nehmen kann. Vielen ist nicht bewusst, dass mit Eigenleistungen Firmen teilweise oder ganz aus der Verantwortung genommen werden.
b) Die Lebensdauer und die Tauglichkeit für gesundes Wohnen der eingebauten Materialien spielt für mich ebenfalls eine große Rolle. Was nützt es mir, wenn ich am Anfang zwar spare, jedoch nach wenigen Jahren Kosten für Nachbesserungen für Reparaturen auf mich zukommen.

Also genau überlegen, wo ich Eigenleistung ohne Spätfolgen erbringen kann. Kenne/finde ich jemanden, der mir eine professionelle Baubegleitung zu einem vernünftigen Budget machen kann (hier in diesem Forum beispielsweise…. ich sehe bei vielen Einträgen Kompetenz). Und zu guter letzt… welche Risiken oder Spätfolgen möchte ich auf keinen Fall haben.
Beste Grüße
Armin


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  •  selfish_82
25.8.2014  (#21)
@StricknerA - Sowieso!
Jedoch ging es bei meiner Überlegung eben um die Tätigkeiten, die keines Professionisten bedürfen. Mir wird's halt ein wenig üble, wenn ich Arbeiter voll bezahle, die dann Ziegel angeben, die Baustelle putzen oder Zementsackeln schleppen. Ob das Zuarbeiten dann Grarntieausschlüsse zur Folge hat, wage ich doch zu bezweifeln. Auf die verwendeten Materialien hat dies ohnehin keinen Einfluss.
Gruß
sel

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